Stagerider, was meint ihr?

  • Ersteller untouch
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Das ist doch keine Arroganz. Wir als Band wollen uns dem Publikum einfach gut präsentieren und eine schlechte Technik kann den Auftritt ruinieren.
Es geht doch nicht darum, wie ihr es meint, sondern, wie ein Veranstalter eure Forderungen auffasst. Genau dieser Satz von dir lässt mich glauben, dass du nicht ganz verstanden hast, was ich meine. Ich glaube nach wie vor, dass euer Rider in der jetzigen Form absolut kontraproduktiv ist und euch weder Tür noch Tor öffnen wird.

Ausserdem bittest du um reichlich Feedback, entkräftest jedoch (zumindest meine) Tipps postwendend wieder. Es scheint mir, als willst du auf Teufel komm raus auf deinem Rider beharren. Ich gebe lediglich Feedback und Tipps aus meiner Sicht und Erfahrung.
 
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Der einzige Fall, als wir jeweils einen Monitormix hatten war der Hessentag dieses Jahr. Ansonsten ist es meistens Friss oder Stirb. Wenn wir selbst mischen, dann hat der Sänger seinen eigenen und meistens der Drummer. Gitarren von der Seite. Aber auch auf allen größeren Sachen, wo wirklcih kompetente Leute gemischt haben und das Equipment vorhanden war, wären wir so klargekommen. Es _ist_ schön, wenn ich mir noch etwas mehr andere Gitarre von der 10m Bühne reindrehen lassen kann und meine Backingvocals klar höre, klar. Aber wir gehen in die Sache rein nach dem Motto: Der Veranstaltung angemessen. Auch bspw. bei der Drummikrofonierung steht das diesbezüglich im Rider. Und da habe ich hier im Thread auch viel gelernt als die Diskussion um unseren Rider hier stattfand.
 
Naja, mit den heutigen Digitalkisten alla 01V, X32, Si1, Qu16 u.a. sind 6-8 AUXE kein Problem mehr. Dennoch gibt es noch genügend und vor allem in diesem Bereich kleinere Analogpulte, welche gerade mal 4 AUXE haben und 1-2 fallen da schon aufgrund der FX'e weg. Bleiben also nur 2 AUXE für Monitoring. Daher erachte ich 4 unabhängige Monitorwege für durchaus machbar und auch bei kleineren VA's (wenn es nun eben nicht gerade die Eckkneipe ist) für durchsetzbar. Ein guter Monitormix erleichtert das Zusammenspiel und ist für mich als Techniker essentiell, denn eine sich gut hörende Band spielt einfach besser, man muss nicht gar so viel schrauben und alles ist durchaus entspannter. Man darf nun aber nicht den Irrweg gehen, dass das auch so richtig laut sein muss (lieber dann den eigenen Amp mal leiser machen) und Monitoring kann gut klingen, muss es aber nicht. Wichtig ist, dass man die für sich wichtigen Anteile deutlich hört und das heißt eben nun mal nicht HiFi-Sound.

Das A und O ist eben das Zusammenspiel und je besser das klappt, desto weniger technische Hilfsmittel sind notwendig. Versucht von euch aus schon kompakt und doch differenziert zu klingen. Der Gitarrenamp kennt auch leisere Gangarten und für den Drummer gibt es auch dünnere Stöckchen.

@startom
Ich zähle da auf dem Bild aber doch 5 Monitore mit jenem Drumfill zur Linken des Drumrisers. Also nicht untertreiben.:D
 
Oh, du hast recht. Der Drummer hat ja auch eine Kiste für sich.
Wie dem auch sei: Diesen Gig kriegten wir mit massig Vitamin B und ist bis heute der einzige in diesem professionellen Rahmen. Die meisten Lokations-Klinken, die wir putzen, stimmen ihre PA nicht auf die Bands ab. Ab und zu gibts sogar Lokationen, dessen PA aus einem kleinen Mischpult/Verstärker sowie zwei Boxen für die Gesangsverstärkung haben. Da kann man sich natürlich überlegen, ob man da überhaupt spielen will oder nicht.
Fakt ist aber: Bei denjenigen Lokationen, welche eine tolle PA zur Verfügung stellen, stehen sich die Bands die Beine in den Bauch. Gage? Vielleicht einen kleinen Prozentsatz des Abendumsatzes. Zumindest ist das bei uns so.
 
Naja, mit den heutigen Digitalkisten alla 01V, X32, Si1, Qu16 u.a. sind 6-8 AUXE kein Problem mehr.
Und welche (kleine) Location kauft sich dann auch 3 Stereo-Endstufen und 6 entsprechende Boxen dazu, wenn eine Enstufe und 2-3 Boxen in 90% der Fälle in der Abstellkammer vor sich hingammeln?

Just a guess...
 
Das kann ich dir nicht sagen, ich kann dir nur sagen, dass mit den heutigen Digipulten eben 4+ AUXE kein Problem darstellen. Nicht mehr und nicht weniger. Letztendlich ist mir das auch völlig wurscht, da ich nicht in einer solchen Situation bin und mir daher auch keine Gedanken darüber mache.

Zudem kommt es ja auch auf die Bühnengröße an. Es ist vollkommener Unsinn auf einer Bühne in den Ausmassen einer Briefmarke 4 oder gar mehr Wedges hinzustellen. Wurde ja weiter oben schon erwähnt.
 
Ich seh das Problem auch nicht.... Wenn es sinnvoll ist, dass jeder seinen eigenen Monitorweg bekommt, dann schreibt es rein und macht einen Verweis mit "Bitte um Rücksprache, falls die technischen Forderungen nicht eingehalten werden können".

Aus meiner Erfahrung heraus erledigt sich das meiste im persönlichen Gespräch dann ohnehin....

Eine weitere Alternative sind zwei verschiedene Rider, die entsprechend für "kleine" und "große" Locations abgegeben werden, dann natürlich machen bei 10m² Bühne 5 Monitore keinen Sinn...
 
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Ich seh das Problem auch nicht.... Wenn es sinnvoll ist, dass jeder seinen eigenen Monitorweg bekommt, dann schreibt es rein und macht einen Verweis mit "Bitte um Rücksprache, falls die technischen Forderungen nicht eingehalten werden können".

Aus meiner Erfahrung heraus erledigt sich das meiste im persönlichen Gespräch dann ohnehin....

Danke sehr hilfreicher Beitrag!
 
Ich finde es etwas seltsam, welchen Stellenwert dieser Techrider für viele von euch hat.
Der Techrider ist keineswegs ein Wunschzettel, sondern eine möglichst genaue Beschreibung der Rahmenbedingungen, die den Auftritt der Band erst ermöglichen.
Wenn eine Band z.B. 6 getrennte Monitorwege haben will, und diese auch noch z.Tl. in Stereo, dann hat das seinen Grund und ist gut und richtig so.
Der Techrider ist eben auch Vertragsbestandteil, der (nach Unterschreiben des Vertrages) nicht mehr diskutierbar ist. Sind dort 6 Monitorwege gefordert, und vor Ort stellt sich heraus, daß nur 5 vorhanden sind, dann spielt die Band halt schlimmstenfalls gar nicht und der Veranstalter bezahlt die Konventionalstrafe. "Schlimmstenfalls" schreibe ich deshalb, weil man ja im Zweifelsfall als Band Kompromisse eingehen _kann_, wenn man möchte - wichtig ist es, die Vertrãge (inclusive Techrider) derart zu gestalten, daß man keine Kompromisse machen _muss_, wenn man nicht möchte.

Unser Vertragswerk inklusive Techrider ist im Laufe der Jahrzehnte zu einem imposanten Werk angewachsen, wo sich wirklich alles findet - immer wenn die Band irgendwo schlechte Erfahrungen gemacht hat, wurde das Vertragswerk entsprechend ergänzt, damit die gewisse Dinge kein zweites Mal "passieren".
Dort findet sich: Die Gage, Modalitãten zur Bezahlung derselben, Mindeststandards für Hotels, Anweisungen zur Reisedauer, sogar mit welchen Fluglinien wir _nicht_ fliegen, zur Verpflegung, Getränke auf der Bühne, zur Art der Backline die die Veranstalter für uns bereitstellen (genaue Bezeichnung der Geräte), Art, Leistungsfähigkeit und Qualität der verwendeten PA und Monitoranlage (no Behringer, no Budgetgear), die Bühnengröße (incl. Höhe und Deckenhöhe), Größe und Höhe der Drumriser, Anzahl der Gitarrenständer, Art der Keyboardständer (ich akzeptiere keine X-Stands), Limousinenservice/Abholung, Gepäcktransport, Beginn des Aufbaus und Soundchecks, Ablauf des Aufbau (keine Zuschauer in der Halle!), Ablauf des Abbaus nach der Veranstaltung, Anzahl der vor Ort benötigten Roadies und Licht- und Tontechniker, Größe/Ausstattung/Zustand der Garderoben und sanitären Einrichtungen, Verhalten der Veranstalter gegenüber Journalisten und TV, lokales Promoting vor Ort, Absperrungen, Security etc etc etc.
Der Techrider als Bestandteil dieses Gesamtwerkes beschreibt dabei sehr genau das technische Geschehen auf der Bühne inclusive Anzahl und Position der Stromanschlüsse, Mikrofone, Wedges, Sidefills und Amps, sowie sämtliche Verkabelung, in einer Weise die es
a) einem Tontechniker ermöglicht mit einem Blick zu erfassen was Sache ist, und
b) keinen Raum für Interpretationen von Verantwortlichkeiten lässt.

Die Gründe, so penibel zu sein, sind:
- daß wir meist weite Strecken anreisen, und dabei so wenig wie möglich transportieren wollen. Natürlich könnten wir unser eigene Backline mitnehmen, dann bräuchten wir aber bereits am Heimatort Roadies (wir sind ja alle nicht mehr die Jüngsten), und Luftfracht ist nun mal sehr teuer für die Verantalter, meist deutlich teurer als das Anmieten identischer Geräte am Spielort.
- daß wir uns nicht leisten wollen (und können) aufgrund technischer Unzulänglichkeiten schlechte Konzerte zu geben
- unser Setup kompliziert ist: 2 Schlagzeuger und ein Percussionist, ein Gitarrist der über 2 Gitarrenanlagen _und_ ein Leslie spielt, ein Keyboarder (meine Wenigkeit) der allein 14 Kanäle auf dem FOH belegt, akustische Instrumente wie Geige, Saxofon, Flamencogitarre mit Darmsaiten, talking Drums usw. usf.

Seitdem wir das wirklich _alles_ geregelt haben, gibt es keinerlei Probleme mehr - es läuft immer ziemlich reibungslos ab, zur Freude der Veranstalter, uns Musikern und unserer Fans.

Also rate ich: versucht mal, den Techrider nicht als Maximalforderung an den Veranstalter oder als Wunschzettel zu sehen, sondern als Teil des Vertragswerkes, der den reibungslosen technischen Ablauf einer Veranstaltung überhaupt erst ermöglicht. Und dazu allen Beteiligten Rechtssicherheit verschafft.

Liebe Grüße,
FLiszt
 
Hallo FLiszt,

es freut mich für Euch, wenn Ihr es Euch leisten könnt, und bei solchen Voraussetzungen sogar noch Auftritte bekommt. BTW: Verrätst Du uns, wie Deine Band heißt?

Die meisten, die hier ihren TecRider zur Diskussion spielen, bewegen sich im Amateur bis SemiProf-Bereich, wobei wir versuchen, Ihnen zu helfen, am Ende einen realistisch zu erfüllenden Rider zu haben, der die Minimalvoraussetzungen erfüllt.
 
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es freut mich für Euch, wenn Ihr es Euch leisten könnt, und bei solchen Voraussetzungen sogar noch Auftritte bekommt.

Hallo Dr_Rollo,

besonders der zweite Halbsatz zeigt deutlich, wie wenig du verstanden hast, was ich auszudrücken versucht habe, bzw. wie unverständlich ich es wohl ausgedrückt habe.

Nochmal:
Der Tech-Rider ist keineswegs ein "Wunschzettel", oder eine Maximalforderung an den Veranstalter, und dient auch nicht dazu die Veranstalter zu ärgern oder zu quälen, oder zu zeigen wie dick unsere Klöten sind.
Der Techrider beschreibt einfach nur, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Veranstaltung bzw. das Konzert reibungslos stattfinden kann, und ist dabei so genau und explizit wie möglich.
Dies hilft allen Beteiligten, diese Vorraussetzungen zu schaffen.

Verlassen wir mal kurz den Bereich der Musik für eine Analogie:
Du willst ein Haus bauen. Du hast mehrere Architekten zur Auswahl.
Einer beschreibt dir "Das Haus sollte mehrere Wände haben, ungefähr 4 wenn das möglich ist, und vielleicht noch eine ungefähr mannshohe Tür, die idealerweise in der Nähe des Fussbodens angebracht ist."
Der andere Architekt schickt dir einen millimetergenauen ausgefeilten Plan, in dem nicht nur die Tür eingezeichnet und penibel vermaßt ist, sondern auch noch die Modellbezeichnung des Türrahmens angegeben ist, damit der Rahmen nachher auch genau in das Türloch passt.
Mit welchem Architekten würdest du arbeiten? Bei welchem hättest du ein besseres Gefühl, daß dein Haus auch funktioniert und stehen bleibt?

... daher spielt es auch keinerlei Rolle, wie wir heißen oder wer wir sind:
Das von mir gesagte gilt bei der gerade gegründeten Schülerband genau so wie bei der Rocklegende, beim Solokünstler genau so wie beim Orchester.
Sicherlich wird sich das Vertragswerk (und auch der Techrider) inhaltlich unterscheiden; Limousinenservice und Luftfracht sind beim lokalen Gitarrenduo oder der 5-köpfigen Hochzeitsband aus dem Nachbarort wohl weniger relevant wie bei einer 8-köpfigen Psychedelic-Underground Band, deren Mitglieder im Durchschnitt Mitte 60 sind, und die erstmal 1500km anreisen muß.
Aber Zweck und Funktion derartiger Vereinbarungen sind allgemeingültig.

Für ein Hochzeitspaar ist es katastrophal, wenn die gebuchte Hochzeitsband nicht spielen kann, weil niemand daran gedacht hat Strom zu fordern.
Genau so katastrophal ist es für einen Veranstalter der für uns viel Geld bezahlt hat, wenn wir nicht spielen können, weil ich auf Grund unzureichender Technik den Drummern keinen Sequenzer mit Klick auf den Monitor legen kann, oder weil keine Gitarrenverstärker am Start sind.
Und für uns ist es katastrophal wenn wir wegen einer schlechten Anlage schlecht klingen, da die Fans das merken und erinnern. Das ist für eine Band direkt geschäfts- bzw. rufschädigend - deshalb machen wir das nicht.

Also regelt man solche Dinge doch besser im Vorfeld, und dann auch gleich professionell und detailliert.
Und es ist auch keineswegs so, daß sich Veranstalter durch die "Forderungen" im Techrider abgeschreckt fühlen; denn zu dem Zeitpunkt, wo vertragliche Details wie der Techrider ins Spiel kommen, hat sich der Veranstalter längst entschieden, hat längst Gespräche mit dem Management geführt und hat längst einen recht guten Überblick welche Kosten auf ihn zukommen.
Schliesslich redet man ja miteinander und führt Verhandlungen - eine Tour vorzubereiten beginnt etwa bis zu zwei Jahre vorher.

Und man passt Verträge - auch Techrider - immer den Gegebenheiten an. Also wenn ein Veranstalter sagt, er hat beim besten Willen keine 6 Monitorwege, und wir akzeptieren es mit 5 Monitorwegen zu spielen, dann wird das im Techrider entsprechend abgeändert. Ansonsten wäre der Veranstalter ja schön blöd, wenn er den Vertrag unterschreiben würde.

Das ist ganz normales Business - je mehr und je genauer die Dinge vertraglich geregelt sind, desto weniger unangenehme Überraschungen gibt es für beide Seiten.
Mit "Forderungen" oder "leisten können" oder "trotzdem Gigs bekommen" hat das überhaupt nichts zu tun.

Ich hoffe, ich konnte meinen Punkt jetzt verständlicher rüberbringen.

Liebe Grüße & keep rockin',
FLiszt
 
Ich versuche es einmal anders zu Beschreiben.
Fordern wir das, was wir für die Qualität, die wir erreichen wollen, benötigen oder ist uns die Qualität egal und liefern wir lieber schlechte Musik ab?
Natürlich benötigt der Singer/Songwriter in der Eckkneipe etwas anderes als das Trans-Siberian Orchstra in einem Stadion. Dennoch sollten beide akribisch festlegen, was sie benötigen.
Aus meiner Sicht sieht es leider so aus, als sei vielen Veranstaltern die Qualität egal, sonst würden sie die Qualität einfordern und bezahlen.
Für mich hat aber Qualität viel mit Selbstachtung zu tun.
Unter einem bestimmten Niveau werde ich nicht spielen, warum auch.
Man wird dann nicht nur schlecht bezahlt, es macht auch keine Freude mehr. Wo ist dann der Sinn?
Mir ist meine Lebenszeit zu wertvoll um für Frust noch nicht mal mit Geld kompensiert zu werden werden.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier übrings ein an das Thema anknüpfender Link aus einem Thema über Verträge
https://www.allmusic.de/module.php5?fid=7&ident=90&k_fid=7&k_ident=18&k_mod=vorlagen&mod=vorlagen
 
Aus meiner Sicht sieht es leider so aus, als sei vielen Veranstaltern die Qualität egal, sonst würden sie die Qualität einfordern und bezahlen.
Dieser Satz ist essentiell.
Viele Nichtprofis und auch Semiprofis kaufen billig, kaufen sich Chinaprodukte und drehen jeden Pfennig fünf mal um. So auch die Veranstalter. Die wenigsten Besucher hören so etwas, warum also solch wirren Anforderungen entsprechen. Das darunter die Spielfreude, das Zusammenspiel und lettzendlich die Motivation leidet ist vollkommen nebensächlich.

am Ende einen realistisch zu erfüllenden Rider zu haben, der die Minimalvoraussetzungen erfüllt.
Und das ist die entsprechende Gegenseite, denn die Qualität der Band muss in Relation zu ihren Forderungen stehen. Wenn eine Band als Nexo, d&b, Meyer, K&F fordert, 8 Monitorwege braucht und nur allem vom feinsten sein muss, diese Band aber bei Selbstbedienung Chinaware da stehen hat und eben auch mit 2 ausgelutschten Wedges klar kommt, dann steht dies in keinem Verhältnis und da würde ich als Veranstalter auch sagen, dass mir so eine technische Bühnenanweisung vollkommen egal ist.

Es geht letztendlich jedesmal um dasselbe, was ich mir erlaubt habe fett zu markieren.
 
Die wenigsten Besucher hören so etwas, warum also solch wirren Anforderungen entsprechen.
Das finde ich schon ein seltsames Phänomen das sich unsere Gesellschaft mit einem solchen teilweise unterirdischen Niveau (mir fällt gerade keine passende Formulierung ein) zufrieden gibt und wenn sich Künstler unter Wert verkaufen.
Es gibt glaube ich auch gerade hier im Forum einen Fred mit einem Titel wie "Livemusik nur nach als Hintergrund", habe ich aber nicht gelesen.
 
Der Tech-Rider ist keineswegs ein "Wunschzettel", oder eine Maximalforderung an den Veranstalter, und dient auch nicht dazu die Veranstalter zu ärgern oder zu quälen, oder zu zeigen wie dick unsere Klöten sind.
Der Techrider beschreibt einfach nur, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Veranstaltung bzw. das Konzert reibungslos stattfinden kann, und ist dabei so genau und explizit wie möglich.
Dies hilft allen Beteiligten, diese Vorraussetzungen zu schaffen.

Eben genau so läuft es für die meisten hier im Board vertretenen Bands nicht ab, kannst den Punkt gerne noch 3 Mal wiederholen und anders umschreiben, aber er entspricht nicht der Realität der Mehrheit der hier im Board vertretenen Musiker/Bands - wie es @dr_rollo oben auch schon schrieb.

Die meisten hier wollen mit ihrer "aufstrebenden jungen Band" oder "ambitionierten Hobby-Combo" oder "ab und an mal Geburtstage und Hochzeiten" oder "wir machen feine Musik für uns und ab und an mal auch auf der Bühne" und dem Rider dazu HALBWEGS AKZEPTABLE Bedingungen beim Auftritt erreichen. Wir alle hätten sehr gerne Hotel, Catering, Limoservice, Betreuung vor Ort, wir alle hätten gerne vernünftige Verträge mit Konventionalstrafen auch mal für den Veranstalter, wir alle hätten gerne gutes bis sehr gutes Equipment auf der Bühne - wir sind aber schlicht nicht in einer Position, dies zu fordern!

Dies sind wir nicht, weil wir Anbieter in einem von wenigen "Käufern" (=Clubs/Veranstalter, die kleinen Bands eine Chance geben) beherrschten Markt sind. Das Publikum kommt auch nicht in Massen nur wegen uns, also ist auch auf VA-Seite nicht viel zu holen. Wenn man spielen will, dann MUSS man eben Kompromisse eingehen und in kleinen Kneipen auf viel zu niedrigen Bühnen mit Behringer-und-Thomann-Anlage spielen. Dann MUSS man mit dem besoffenen Tonmann klarkommen, der nur 4-Mann-Rock-Bands mixen kann, selbst wenn man als 8-Mann-Funk-Combo da ist. Dann MUSS man den Gig durchziehen, auch wenn man feststellt, dass es kein wirkliches Monitoring gibt und der TechRider nie angeschaut wurde.

Oder man spielt eben nicht.

Das soll bitte nicht als "Neid" ankommen, weil Eure Situation anders ist - ich finde es super, dass ihr in einer Position seid, dass der TechRider eben das ist, was er "eigentlich" sein sollte, also genau wie Du sagst die Definition der Rahmenbedingungen unter denen ein Auftritt stattfinden kann. Die meisten hier sind eben nicht in dieser Position.

Ich hoffe, das ist auch verständlich?
 
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Wenn man spielen will, dann MUSS man eben Kompromisse eingehen und in kleinen Kneipen auf viel zu niedrigen Bühnen mit Behringer-und-Thomann-Anlage spielen. Dann MUSS man mit dem besoffenen Tonmann klarkommen, der nur 4-Mann-Rock-Bands mixen kann, selbst wenn man als 8-Mann-Funk-Combo da ist. Dann MUSS man den Gig durchziehen, auch wenn man feststellt, dass es kein wirkliches Monitoring gibt und der TechRider nie angeschaut wurde.
Was ich wirklich nicht verstehe ist, warum man unter diesen Umständen spielen möchte. Selbstgeiselung?
 
Nein, aber es ist eben nun mal so bei allen möglichen Stadtfesten. Da werden am Tag 4-5 Bands durchgeschoben neben zig anderen "Aufführungen". In den meisten Fällen ist die Krachbude mit den Figuren darauf auch meist kostenfrei.

Mir als Dienstleister ist es natürlich gut genug, die Rider zu erfüllen und ich stelle auch gerne das geforderte Material hin, egal ob es nun 2 oder 20 Monitore sind nebst fetter PA, Mikros, dickem Digitalpult und Monitorpult und viel Wackellicht. Alles kein Thema. Wenn dann das Angebot zur Erfüllung eines Standardriders einer Coverband auf Stadtfest mit 600-1000 PAX raus geht, kann ich mit 80%iger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass dieses sofort in der Tonne landet, eben weil ich den Rider zu 100% erfülle und eben das entsprechende Material zum entsprechenden Preis hinstelle. Das ist den Veranstaltern in 80% der Fälle zu teuer und wird ohne Diskussion in Ablage P verschoben, da 10 andere Anbieter da sind, die eben den Rider nicht zu 100% erfüllen, eben genau aus diesem Grund.

Die Bands werden dann damit konfrontiert und meines Wissens nach gab es auf solchen Events noch nie ein "wir spielen nicht, da die Umstände uns nicht ausreichen". Warum? Weil die Veranstalter sich untereinander verständigen und dann diese Band nie wieder gebucht wird. So einfach ist das.

Ist der Auftritt monitär belegt, sieht es anders aus, wobei hier auch um jeden Cent gefeilscht wird, egal ob es nun der Veranstalter ist oder die Band selbst. Bei der Band selbst kann man dann eben deren Rider als quasi Verhandlungsbasis verwenden. Oftmals wird dann doch das eine oder andere Gerät in der Größe bzw. Ausstattung reduziert. Daran kann man dann auch sehr gut erkennen wie wichtig der Rider wirklich ist.

Auf großen Festivals ist das etwas anderes, da dort oftmals auch die großen Hersteller sich damit profilieren können.

Bei Kleinstveranstaltungen läuft es eher darauf hinaus, dass die Bands ihr Zeug selbst mitschleppen.
 
Gegenfrage: nie klein angefangen und unter widrigen Umständen in kleine Rahmen gespielt?
Schon, aber ich hatte nicht den Eindruck es geht hier um Anfängerbands. Und was ich so sehe, und vor allem höre, mit was sich so manche nichtanfänger Bands abgeben, wundert es mich nicht, warum die nicht weiterkommen.
Meist liegt es nicht an ihrem Können, dass sich mir die Ohren verdrehen.

Ich picke mal bewust aus dem Eintrag von @yamaha4711 den einen oder anderen Satz herraus um Sie als Beispiel ohne ihren Kontext zu benutzen. Schon mal Sorry dafür. Und mir geht es ausdrücklich nicht um @yamaha4711
da 10 andere Anbieter da sind,
und bringen noch Geld mit.
Ein gängiges Vorgehen, wie mit Kulturschaffenden in unserer Gesellschaft umgegangen wird. Das will und kann ich nicht gutheisen. Hier gibt es ein Fehler im System! Dann lieber weniger Auftreten und im Proberaum bleiben. Man muss sich nicht alles gefallen lassen. So, ich beruhige mich schon wieder. ;-)
Die Bands werden dann damit konfrontiert und meines Wissens nach gab es auf solchen Events noch nie ein "wir spielen nicht, da die Umstände uns nicht ausreichen". Warum? Weil die Veranstalter sich untereinander verständigen und dann diese Band nie wieder gebucht wird. So einfach ist das.
Ich glaube es gibt auch hier mehr als schwarz oder weis. Gehen die Geschäftspartner profesionel mit einander um, findet man ziemlich einfach ein Lösung.
Ich glaube fest daran (Hoffnung stirbt zu letzt ;-) ), das der Veranstalter nicht möchte, dass zum Beispiel das Stadtfest wegen schlechtem Sound lehrgespielt wird.
Nein, aber es ist eben nun mal
Blöder Satz. Man kann immer versuchen, das System zu ändern. Nur wenn man sosehr resigniert, wie der Satz ausdrückt, wird es immer schlimmer.
 
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Hallo,

was kann ich an diesen Stagerider meiner Band noch verbessern? Würde mich über Tipps sehr freuen.

Gruß
Jonasz

(wegen darauf folgenden Post wurde Anhang geändert.)
 

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  • Stagerider Quarantäne Inkognito.pdf
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Grund: Hinweis auf die Lesbarkeit der E-Mail Adresse und Namen der Mitglieder
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