Songdienlich spielen oder lieber persönlicher Spaß?

  • Ersteller DarkStar679
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Abgesehen davon, sind bei Hardrock/Metal nicht auch jede Menge Emotionen im Spiel? Ich meine jetzt nicht diese Sparte des Metals, die sich ausschließlich der Fingerakrobatik verschrieben hat.
 
ja, natürlich schon, aber im hardrock ist es vermutlich eher in richtung aggression
 
ausschließlich der Fingerakrobatik verschrieben hat.
Das gibt es ja nicht nur in einer Stilrichtung neben Metal auch sehr beliebt z.B. im ProgRock). Aber, es gibt halt Leute, denen macht das Spaß und die machen extra Songs dafür oder wollen, dass genau sowas in den Songs vorkommt, wodurch auch Fingerakrobatik daneben, dass sie dem ein oder anderen Spaß macht, halt auch songdienlich ist.

Natürlich gibt es Leute und Stücke, in denen so mancher Zuhörer meint, dass da zwar mit Spaß gespielt wird, aber dass das, was gespielt wird, (hier) nicht in den Song passt. Manchmal hat man auch das Gefühl, dass der Gitarrist zwar Spaß hat, aber halt abseits seines (geringen) spielerischen Könnens ist oder dass letzteres eben das beschränkt, was der Musiker zu geben vermag. Aber das sind alles andere Sachverhalte als die Themenfrage, nämlich dass man sich zwischen Spaß und Songdienlichkeit entscheiden müsste, was eben definitiv nicht der Fall ist.
 
Typischer Fall ist für mich Rosanna von Toto.
Das Schlusssolo ist zwar virtuos, passt aber eigentlich nicht zum Song und ist überflüssig wie ein Kropf.
 
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überflüssig wie ein Kropf.
:govampire:Whaaaaat?

Das, was auf die Platte kam, hatte mit dem Song und dem Arrangement erstmal überhaupt nichts zu tun. Allerdings hat der Mann an der Konsole weiterlaufen lassen, weil er die Magie im Studio gespürt hat und alle einfach weitergespielt haben. Das ist die pure Lust am Improvisationstheater und ich bin so dankbar, dass ich das zu Hören bekommen habe. Man darf hier nicht vergessen, wo Toto herkamen und was man da zu hören bekommt, ist halt dann auch schon mal einige Klassen besser, als vieles anderes "Zeugs" wo sich Frickler selbst verwirklichen - und ich bin noch nichtmal Toto-Fan.
 
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das sind alles andere Sachverhalte als die Themenfrage, nämlich dass man sich zwischen Spaß und Songdienlichkeit entscheiden müsste, was eben definitiv nicht der Fall ist.
So wie ich den TE verstehe, verlangt sein Song ein dezentes *ploink* auf der 1, aber das ist langweilig, also spielt der Kollege *pling ploing rattattatam und twing und ploink*.
 
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was ich jetzt aber ziemlich gut fand, wie das publikum reagiert hat.
bei den songs, die nicht songdienlich gespielt wurden, beim konzert - irritierte blicke.
bei den songs, wo es harmonierte ist das publikum mitgegangen.
nun haben tatsächlich wohl alle bandmitglieder verstanden, was ich meine, wenn ich behaupte, es paßt so nicht.
 
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nun haben tatsächlich wohl alle bandmitglieder verstanden, was ich meine, wenn ich behaupte, es paßt so nicht.
Tja, bei manchen Themen kanns mal sein, dass man einen etwas längeren Atem braucht, bis die Mitstreiter durch gemeinsame Erfahrungen verstehen, was man meint. =) Wenn man dann zusammen weiterkommt, hat es sich gelohnt!
 
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ja, das ist schon oft so gewesen. ich argumentiere in der regel sachlich oder mit physikalischen zusammenhängen und erhalte zur antwort, man kann die welt nicht berechnen. musik wäre emotion usw., dabei ist es nur eine ausbreitung von modulierten schallwellen - behaupte ich.
und wenn emotionen im spiel sind, wird oft abwehrend / empört reagiert.

Würde mir jemand versuchen Kunst vorzurechnen, dann würde ich wohl ähnlich empört reagieren und der Person einen Vogel zeigen.
Zum einen ist es so, dass wir die Welt nicht berechnen können, weil das menschliche Verständnis der Außenwelt extrem beschränkt ist (das ist aber nun eher eine philosophische, als eine musikalische Frage) und zum anderen ist Mathematik/Physik vielleicht interessant für Musiktheorie oder ein Verständnis der Technik, aber sie hilft 0,0 für das emotionale Verständnis von Kunst, welches eben Dinge zu mitreißender Musik macht oder es belanglos erscheinen lässt.

Ich hab bisher auch noch keine sinnvollen Formeln gesehen wie man einen guten Song schreibt oder performed. Zum Glück ist die Kunst dann doch nicht so einfach.
Wenn man Spaß am rechnen und Physik hat, dann würde ich doch eher andere Tätigkeiten als die des Künstlers empfehlen.
 
mir ging es bei dem begriff physik eher um basics, daß vollgas auf allen frequenzen in der regel ein unerträgliches klangchaos gibt.
so versuche ich in der arbeit der komponenten (gesang, gitarre, bass und schlagzeug) ordnung zu schaffen, stoße da aber immer auf widerstand.

der bassist spiel gerade 1/8, der schlagzeuger geshuffelte 1/8. das klingt einfach nicht gut. aber ich kann das nicht begreiflich machen.
antworten: "1/8 sind 1/8, egal ob gerade gespielt oder nicht. gerade gespielt ist es langweilig"
wenn ich mit beispielsongs ankomme, dann wird gesagt, das sind profis, wir amateure, wir spielen es halt anders.
das ist dann schon frustrierend. insbesondere, wenn ich ne zweite band habe, die absolut diszipliniert versuchen songs umzusetzen.
das ist natürlich viel detailarbeit, notieren, von spielweisen, usw. und so dauert manchmal ein song 2 stunden, bis alles ausgetüftelt ist, aber das ergebnis ist dafür besser.
und wenn ich als beispiel meine andere band und deren disziplin anführe, dann kommt zur antwort: "dann hast du hier die falschen musiker"

so war dann auch die reaktion des publikums. es wurde nur über die eine meiner bands gesprochen. die andere wurde nicht angefragt.
was ich schade finde, denn ich mag beide bands, nur ist die 4-mann band echt ein harter brocken zum handhaben.
 
... und wenn ich als beispiel meine andere band und deren disziplin anführe, dann kommt zur antwort: "dann hast du hier die falschen musiker"
Und da haben sie recht.

Alles, was Du so anführst, interpretiere ich nicht als Disziplinlosigkeit, zu geringe Professionalität oder Lustlosigkeit, sondern schlicht und einfach als mangelnde Musikalität = Interesse an der Musik an sich.

Und mit solchen Leuten kann man sich einfach auf Dauer nicht umgeben, wenn man selber anders gepolt ist.

Thomas
 
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dann kommt zur antwort: "dann hast du hier die falschen musiker"
Ist doch alles gesagt?!? :nix:

Also ich hab in der Pubertät schon gelernt, dass alle Beteiligten ihren Spaß haben sollten. Dann darfst öfters wie einmal spielen und es gibt auch immer Interessenten. ;)

Ich wüßte nicht warum ich
- mit einem (oder mehreren) Egoisten spielen sollte (Grüße nach LA :hat: )
- mir Musiker anhören sollte die nur ihr Ding machen
- mir das rumgedive als Veranstalter nochmal antun sollte

Frei nach Stromberg. Wer f***en spielen will muss freundlich sein.
 
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You can´t fake the funk!
 
Wir machen ausschließlich Musik die von uns geschrieben und komponiert wurde.
Jedes Instrument erfüllt in jedem Song ein wichtige Rolle.
Aber der spieltechnische Anspruch variiert von Song zu Song. Es gibt Songs, da kämpft der Drummer am Limit, die Gitarre langweilt sich fast. Einen anderen Song, bei dem die Gitarristenfinger(meine) glühen und die anderen gechillt ihren Stiefel runterspielen. Einen Song, für den unser Basser gut eingespielt sein muss, der Sängerhals zu platzen droht...Songs, die für alle dahinplätchern....usw usw. Es ist alles dabei, in jeder möglichen Kombination.
Es geht immer darum, einen geilen Song zu schreiben. Im Laufe einer setliste kommt keiner zu kurz, im Gegenteil, bei einem Gig bist du froh, wenn du zwischendrin durchatmen kannst und einfach nur das Publikum beobachten kannst, oder dem Song, deinen Bandkollegen lauschen kannst. Es gibt so geile Stellen, so markante Punkte, tolle hooklines...
Wenn du einen geilen Song geschrieben hast, zudem jedes Bandmitglied etwas beigetragen hat, kommt der Spaß von ganz alleine und in dem Moment indem das passiert, weißt du dann auch, der Song ist fertig, der Song ist geil, der Song macht Spaß. Allen.
 
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Wenn du einen geilen Song geschrieben hast, zudem jedes Bandmitglied etwas beigetragen hat, ....
klingt wirklich toll, wie du das beschreibst und deine band es umsetzt.

songs kann ich leider nur alleine schreiben. die songideen sind einfach zu flüchtig.
spielt jemand irgendwas im entstehungsprozess hinein, ist die idee meist verloren.
deshalb schreibe ich - analog zu klassischen komponisten - alles alleine.
und in der regel ist alles ausgetüftelt.....zumindest solange bis die kollegen in der band damit arbeiten sollen. meist überlebt es der song nicht gut und verliert viel von seinem ursprünglichen vibe.
 
Für mich ist das nicht akzeptabel.
Ca. 2/3 der Songs haben ihre Grundidee von mir.
Es war ein einziger Song dabei, der komplett so übernommen wurde, wie er von mir vorgestellt wurde.
Für gewöhnlich gibt es ein, zwei, oder drei Riffs, die ich zu einem schnell zusammen geschusterten Drumtrack eingespielt habe, die eine grobe Songstruktur vorgeben. Das ist quasi der Knochen den ich in die Runde werfe...
Damit wird gearbeitet. Jeder hat gleiches Recht und gleiche Pflichten. Jeder Vorschlag wird angehört, diskutiert und vorallem probiert..aufgenommen, gehört, diskutiert, Alternativen probiert...
Mancher Song entsteht schnell, andere brauchen Monate bis sie wirklich fertig sind.
Aber dieser Prozess ist das Wichtigste, das Beste was passieren kann und das, was uns zusammenschweißt, das was Spaß und Freude bringt.
Unsere Maxime lautet stets, jeder soll sich in jedem Song wiederfinden können.
Wir machen das aus Spaß. Das ist Hobby. Wie in jedem Hobby ist das was man investiert immer viel mehr, als man letztlich rauszieht (Gigs, Gigs, Gigs, likes und Gigs
...in Wirklichkeit, Probe, Probe, Probe, Probe, Probe, Bier, Probe, Probe, Probe)
Ich bin zwar so eine Art Bandleader, aber nichts liegt mir ferner, als den Jungs ein vorgekautes Schnitzel hinzuwerfen und zu sagen, friss oder stirb.

Ich weiß, es ist nicht unüblich, das einer die Songs schreibt und die andern machen das dann so.
Aber bei uns gibt es das nicht.
 
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Ich weiß, es ist nicht unüblich, das einer die Songs schreibt und die andern machen das dann so.
vom prinzip habe ich nichts dagegen, wenn die anderen durch ihren input den song besser machen.
aber leider geht es immer in die andere richtung - bei den selbstgeschriebenen songs.
die coversongs sind hingegen fantastisch....aber da haben die kollegen den anspruch es dem berühmten vorbild nachzuahmen.
 
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aber leider geht es immer in die andere richtung - bei den selbstgeschriebenen songs.
Wenn jeder etwas open minded ist, dann kann das ja durchaus etwas tolles sein. Wir erarbeiten unser selbst geschnitztes Zeug auch als Band, obwohl die Grundidee meist von einem kommen. Die wird vorgeschlagen und wir schauen gemeinsam wo die Reise hin geht.
Ähnliches passiert auch bei Cover Songs. Da wir doch ein reduziertes Instrumentarium haben müssen wir uns etwas einfallen lassen wie wir Songs mit Bläsern, Keyboards und was es sonst noch so gibt, in unsere Welt übersetzen. Da kann auch mal durchaus ein ganz anderes Gewand für den Song generiert werden.
Nur, und das scheint hier wohl das Problem zu sein, muss diese Freiheit auch von jedem zugelassen werden. Dann kommt meist auch etwas raus mit dem sich dann das Kollektiv als solches identifizieren kann und mit Freude umsetzt. Sonst hat man einen einzelnen Mastermind und der Rest sind Statisten. Das Konzept Band sehe ich etwas anders.
 
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Nur, und das scheint hier wohl das Problem zu sein, muss diese Freiheit auch von jedem zugelassen werden.
ich ahne, was du meinst.

mal als beispiel:
ein heavy metal song. in der vorlage folgt der bass den gitarren und spielt die akkord grundtöne mit geraden 1/8 noten.

in der aktuell gespielten version spielt der bass einen walking bass in einem blues schema.
paßt unseres erachtens überhaupt nicht, weil es weder zu den drums, noch den gitarren, noch dem gesang paßt.
bassist meint: paßt super
 

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