Songdienlich spielen oder lieber persönlicher Spaß?

  • Ersteller DarkStar679
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Einen Song möglichst originalgetreu nachzuspielen hat sicher seine Berechtigung (z.B. in der Tanzmusik oder wenn der Song wirklich nicht anders funktioniert). Wenn man aber einen Song covern will, dann sollte man sich auch einbringen, heißt: er sollte am Ende so klingen als ob er vom covernden Interpreten wäre. Man höre "A whiter shade of pale" in der Version von Doro. Bis dato das einzige Cover welches mir mindestens genauso gut gefällt wie das Original.
 
.... heißt: er sollte am Ende so klingen als ob er vom covernden Interpreten wäre. ......
die aufnahme ist 3 jahre alt, als wir noch nicht lange zusammen musik machten, wir spielen nicht original nach, sondern nehmen auf unserem level änderungen vor:


jetzt geht es erst mal zum konzert....mal schauen, wie es klappt.
 
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antwort: "kannst du vergessen, ich mache mich so laut ich mag"
Bei solchen Aussagen, wenn sie wiederholt und aus Überzeugung kommen, ist einer zu viel in der Band. Entweder der zitierte oder ich.

Aber
Woran liegt es denn, dass keiner in der 4-Mann-Band auf dem klick spielen kann?
Das ist erst mal das, was jeder Einzelmusiker drauf haben sollte.
ich denke, es gibt einfach sehr unterschiedliche Vorstellungen unter Hobbymusikern. Oft genug steckt die Denke dahinter ala "ich muss schon im Job funktionieren und machen, was andere wollen, da habe ich in der Freizeit nicht auch noch Bock drauf". Nicht meine Überzeugung, aber auch nicht per se falsch oder unberechtigt, und einer der Gründe, weshalb es möglicherweise schwerer ist, in reinen Amateurcombos 'nen Nenner zu finden als unter Profis. Da hilft auch endloses Diskutieren auf Dauer nicht. Entweder man schluckt so manche Kröte wie du in der 4-Mann-Combo, oder die Wege trennen sich.
ich erhalte dann sinngemäß antworten wie: "wir sind keine profis"
Entscheidend ist nicht, ob man von der Musik lebt, ne professionelle Einstellung haben auch manche Amateure. Und in dem Moment, wo ich öffentlich gegen Geld auftreten will, halte ich das für selbstverständlich. Die Gäste, die für mein Konzert ihr Geld ausgeben, verdienen das nämlich in der Regel auch durch professionelle Arbeit und haben Anspruch auf die bestmögliche Qualität. Eine Band, die da nicht mitgeht, geht zumindest mit mir nicht auf die Bühne. Ich befürchte aber, dass du auch dieses Argument schon mehr als genug angebracht haben dürftest. Konsequenz s.o.

Diese Erfahrungen, die wohl jeder ambitionierte Musiker immer wieder macht, haben bei mir phasenweise dazu geführt, dass ich alles an den Nagel hängen wollte und eine jahrelange Pause hatte. Aufgrund glücklicher Umstände spiele ich nun aber seit vielen Jahren semiprofessionell (=professionell, ohne meinen Lebensunterhalt damit bestreiten zu müssen ;) ) d.h. die Bands sind fast immer ne Mischung aus Amateuren und Profis. Proben sind sehr zielgerichtet und Konzerte nicht für umme. Über diszipliniertes Arbeiten braucht glücklicherweise nicht gestritten zu werden, dafür gibt es andere Reibereien. Alles hat sein Für und Wider.
 
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er sollte am Ende so klingen als ob er vom covernden Interpreten wäre. Man höre "A whiter shade of pale" in der Version von Doro. Bis dato das einzige Cover welches mir mindestens genauso gut gefällt wie das Original.

Wat für ein Unfuch.. warum soll man das gleiche nochmal in scheiße reproduzieren
 
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Man höre "A whiter shade of pale" in der Version von Doro.
Ich finde ja, man kann die Musik anderer kopieren oder interpretieren. Wir spielen auch den einen oder anderen Song von namhaften Ghostwritern (so sehen wird das). Nur da wir ohnehin mit unserer Besetzung oft genug nicht eine 1:1 Kopie machen könnten, lassen wir das gleich bleiben und nehmen den Song als Ausgangspunkt um es in unserem Style zu machen. Allerdings würden wir doch nie daraus einen Schlager, so wie in dem genannten Beispiel, machen. ;)
Bis dato das einzige Cover welches mir mindestens genauso gut gefällt wie das Original.
Vielleicht solltest du mal da vorbeischauen. Nicht immer kann ich die Beiträge nachvollziehen aber Musik ist ja eine Geschmackssache. Zumindest beweist das das Superlativen wie "einzige" in diesem Zusammenhang nicht wirklich funktionieren.
 
Immer wenn ich über das Thread-Thema bei den neuen Beiträgen stolpere, kommt mir spontan in den Sinn: Wo soll denn bei den Aspekten "Songdienlich spielen oder lieber persönlicher Spaß?" eine Diskrepanz sein?

Mir macht es jedenfalls Spaß, wenn ich mit meinem Spiel (egal ob Keys oder Saiten) "songdienlich" spiele. Es ist mein oberstes Ziel Spaß zu haben UND songdienlich zu spielen.

Ehrlich verstehe ich auch nicht, weshalb man genau dann Spaß haben sollte, wenn man nicht songdienlich spielt oder warum erst nicht songdienlich zu spielen zu Spaß führt. Wenn man sich bestehende Songs - egal welcher Stilrichtung oder welches "Schwierigkeitsgrades" - anhört, haben sich doch die Künstler (in der Regel, weil es bestimmt auch Gegenbeispiele gibt) genau darum gekümmert, dass ihre Beiträge songdienlich sind. Egal ob Sound, Rhythmus, Lick oder Solo, es soll doch alles der Stimmung, dem Thema, den Emotionen dienlich sein. Es macht doch keiner etwas konträr zum Song, nur weil es ihm Spaß macht (was für sich schon niemand verstehen würde), und so etwas bleibt dann im Song drin.

Vielleicht ist die Themenfrage nochmal zu überdenken ...
 
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Es macht doch keiner etwas konträr zum Song, nur weil es ihm Spaß macht
es gibt nun mal Diven, die immer zeigen wollen, was sie können und denen es spass macht, sich ununterbrochen in den vordergrund zu spielen.
 
es gibt nun mal Diven, die immer zeigen wollen, was sie können und denen es spass macht, sich ununterbrochen in den vordergrund zu spielen.
Und warum ist diese Art von Spaß zwingend nicht oder konträr zur "songdienlich"? Viele "Diven", z.B. von Gary Moore bis Slash, sehen genau die Vordergrund-Situationen als songdienlich und blöderweise haben sie Recht und macht es Ihnen Spaß. Ich sehe da immer noch und auch in solchen Fällen keinen Gegensatz. Ich glaube, da interpretieren "Außenstehende", aus welchen individuellen "emotionalen" Gründen auch immer, etwas Konträres hinein. Ich habe sehr viele Biographien von Musikern gelesen und eigentlich alle guten/bekannten haben klare Vorstellungen, was wohin muss und wann gespielt werden muss, und sie haben Spaß dabei. Ich glaube daher, es ist nur eine Frage der Position/Sichtweise oder des Verständnisses des Betrachters/Zuhörers, wie so oft bei Kunstwerken aller Art. Es ist halt eine Kunst, sich künstlerisch auszudrücken und nicht jeder versteht - um zum Thema zurückzukehren - die Songdienlichkeit (so wie der Kunstschaffende).
 
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Und warum ist diese Art von Spaß zwingend nicht oder konträr zur "songdienlich"? Viele "Diven", z.B. von Gary Moore bis Slash, sehen genau die Vordergrund-Situationen als songdienlich
Es ist nicht zwingend konträr zu "songdienlich". Und deine Diven sind bzw. waren Rampensäue und verstanden es, sich songdienlich in den Vordergrund zu spielen. Leider trifft das auf viele Amateure nicht zu.

Wir hatten mal einen Geiger (in einer Folkband), der hat von sich gesagt "ich will eigentlich gar nicht üben, ich will lieber nur rumimprovisieren". Und das hat er getan, und zwar fast ohne Pause. Ständig lag über dem Gesang irgendein eher planloses Gefiedel. Der hatte Spaß auf die Weise und hielt das vermutlich auch für songdienlich, aber das war es definitiv nicht, weil für Zuhörer nicht festzustellen war, wer da gerade der Solist war, er oder die Leadsängerin, und weil dieses andauernde Gedudel es unmöglich machte, sowas wie einen Spannungsbogen aufzubauen.

Es war ihm dienlich, und sein Fehler war, das mit songdienlich zu verwechseln.
 
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Es ist halt eine Kunst, sich künstlerisch auszudrücken und nicht jeder versteht - um zum Thema zurückzukehren - die Songdienlichkeit (so wie der Kunstschaffende).
Ob die Endlossolos eines Vinnie Vincent bei Kiss songdienlich waren sei dahingestellt. Banddienlich waren sie jedenfalls nicht, was die Kunstschaffenden um ihn herum letztendlich zur Trennung veranlasste.
 
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Wir hatten mal einen Geiger (in einer Folkband), der hat von sich gesagt "ich will eigentlich gar nicht üben, ich will lieber nur rumimprovisieren". Und das hat er getan, und zwar fast ohne Pause.....
Furchtbar, oder?
Ich kenne dieses Verhalten vor allen Dingen bei Bluesharpspielern. Aber hab auch schon solche Gitarristen erlebt.
 
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Im Eröffnungspost wird’s recht genau beschrieben.
 
Ich befürchte aber, dass du auch dieses Argument schon mehr als genug angebracht haben dürftest. Konsequenz s.o.
ja, das ist schon oft so gewesen. ich argumentiere in der regel sachlich oder mit physikalischen zusammenhängen und erhalte zur antwort, man kann die welt nicht berechnen. musik wäre emotion usw., dabei ist es nur eine ausbreitung von modulierten schallwellen - behaupte ich.
und wenn emotionen im spiel sind, wird oft abwehrend / empört reagiert.

jedenfalls war das konzert gestern ein erfolg und wir haben sogar einen stattlichen betrag im hut gehabt.
3-mann und 4-mann band haben gut gearbeitet, wobei die 3-mann stoner band mehr resonanz beim publikum erzeugte. jedenfalls wurde ich nach dem konzert nur auf die stoner band angesprochen.

und wir wurden direkt wieder für märz gebucht. das publikum hat das möglich gemacht, daß wir den folgetermin gestern nach dem auftritt schriftlich fixieren konnten.
 
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ich argumentiere in der regel sachlich oder mit physikalischen zusammenhängen und erhalte zur antwort, man kann die welt nicht berechnen. musik wäre emotion usw.
Ich denke dass die Wahrheit in der Mitte liegt.
 
man kann die welt nicht berechnen. musik wäre emotion
Nun ja, Musik hat viel mit Mathematik zu tun, allerdings und das ist für mich schon der Knackpunkt wird diese Mathematik benutzt um eine außerordentlich emotionale Sprache zu formen.
Diese Dualität der formalen Sprache mit den damit transportierten Emotionen ist für mich das faszinierende an Musik.
Wenn dies nun von einer Gruppe von Personen in einem perfekten Zusammenspiel umgesetzt wird, so entsteht eine Gefühlswelt bei den Zuhörern, die unbeschreiblich ist. Nicht einmal ist es mir als Tontechniker passiert, dass ich während des Jobs nahezu überwältigt war von den Emotionen, die von den Musikern in mir ausgelöst wurden. Und das obwohl ich ja einen sehr technischen Job zu erledigen habe. Aber genau diese Momente sind es die mir so wichtig sind an diesem Job.
Und man merkt auch sehr schnell wenn Instrumentalisten sich ausschließlich darauf konzentrieren so präzise es geht irgendwelche Töne zeitgerecht zu treffen und das eventuell nich nach dem Motto "schneller, weiter, höher". Das ist dann seelenloses Gew****e, das ich dann nicht brauche.
 
das ist dann aber eher nicht hardrock/metal?
 
Es gibt so viel tolles abseits von Hardrock/Metal….
Hier mal zwei Beispiele, die mir so spontan einfallen, dass sie mich beim ersten hören heftigst berührt haben. Halt eben weit weg von schneller, weiter höher.




 
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das war nicht abwertend von mir gemeint, sondern als feststellung.
 

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