@hmja:
Ich nehme an, "lieber Außenseiter sein als ein blödes Spießerschwein" ist auch nicht Kontext genug, denn das würde ja ein bewusstes Austreten aus dem Außenseitertum, um für "the man" zu arbeiten, auch nicht legitimieren, oder?
Für mich bedeutet "Punk" (ganz tolle Diskussion mal wieder) jedenfalls nicht, für ein System zu arbeiten, dass ausgehölte "Kunst" verschleudert und ziemlich happy darüber wäre, eine Horde hirnfreier Zombies zu produzieren. (Einen Kant'schen Anspruch unterstelle ich Jamba jetzt einfach mal explizit NICHT) Ich wüsste auch nicht, welche der ja manigfaltigen Auslegungen bzw. Definitionen das gutheißen würde, außer die anarchronistische "no future"-egomanisch-hedonistische Variante.
Eigentlich bedeutet es natürlich schon, Selbstbestimmung einzuklagen - aber zu diesem Zwecke mit Feinden freien, selbstbestimmten Denkens gemeinsame Sache zu machen, ist dann doch ein wenig kontraproduktiv, oder?
Ich meine, wagen wir das Gedankenexperiment: Ich bin für Freiheit! Wenn ich mehr Geld habe, habe ich mehr Freiheiten im Leben! Ich helfe einem Militärgeneral, sich in einem Land als Diktator zu etablieren! Ich habe mehr Geld, und ich habe mehr Freiheit! Ganz klare Rechnung, am Ende haben wir mehr Freiheit als vorher - oder?
Und bei Jamba musiziert Herr A.K. hundertpro mit Maulkorb, Schnuffi und Konsorten bieten ihm kaum die Plattform "das Maul aufzubekommen". Natürlich kann man sagen, jaaaaa, da nicht, aber da macht er das Geld, um es sich dann privat erlauben zu können. Das ist dann aber wieder eine gestaffelte Identität, Patchwork-Glaubwürdigkeit fernab jeder Konsequenz: Am Wochenende haut man auf die Kacke, pöbelt, pogt und schnorrt, unter der Woche hockt man mit Anzug und Krawatte bei Goldmann Sachs und kriecht dem Chef in den Arsch. Das ist dasselbe Schema. Dabei geht es nur bedingt um Kommerz; das Wort habe ich ohnehin bewusst gemieden.
Und dass (Deutsch)Punk jemals was anderes als reaktionär war, beziehungsweise seit den Achtzigern "schlimmer" wurde glaubst du doch selbst nicht. Das ganze (politische) Bewusstsein hat sich doch erst im Zuge der HC-Welle post-77 entwickelt.
@Damien: A propos Spott, für dich hab' ich noch ein Zitat:
Die einzige Waffe, die man gegen unverständliche Aussagen einsetzen kann, ist der Spott. Vorstellungen müssen klar umrissen sein, erst dann kann die Vernunft sich mit ihnen beschäftigen (...).
Thomas Jefferson
Wenn du ernsthaft glaubst mit, "Ja, hihihi, bestimmt war es SO, gell? (hier abwegige Theorie einsetzen) Gnahihi Alpha glaubt es war SO (abwegige Theorie wiederholen)!" hast du argumentative Schwerstarbeit geleistet, die man anders, als zu deiner Ungunst auslegen könnte, muss ich dich enttäuschen. Du bringst nix sinnvolles vor (Argumente? Welche Argumente?!), daher geh ich davon aus, dass du nichts sinnvolles vorzubringen HAST - ergo: Bewach' lieber Brücken, oller Troll.