Sind Röhrenamps noch zeitgemäß?

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Wenn Gitarristen im Publikum sind, dann wohl schon :D

:D ok die schon

wobei mir am Besten die gefallen, die nachdem Konzert anrücken um mir zu erzählen, dass der Sound eines Fender Princeton schon der absolute Hammer wäre und man das auch gleich hören würde, dass ich nicht mit irgendeinem billigen Kram spielen würde.

Wohlgemerkt, DAS ist mein Princeton :D

Ein ganz gewöhnlicher Transistorverstärker der durch eine lustige Laune der Fender Marketingmenschen den Namen: Fender Princeton Chorus DSP bekam :eek:
 
Ja auf, Schaufel auspacken und Graben graben, dazu noch ein Fähnchen an den Helm und auf ihn den Kampf mit den Kommilitonen. :screwy:
Mensch Leute hört doch mit dem Lagerdenken auf, das ist doch schrecklich, von WIR und UNS und DENEN zu reden, nur weil das verstärkende Gerät vielleicht keine Röhre hat, oder vielleicht gerade 9 davon, oder ein Tweed Design, oder aus Kruppstahl ist.

WIR sind alle Gitarristen und haben alle die gleiche Leidenschaft, Gitarre spielen!
Darauf sollten wir uns konzentrieren und nicht ob Röhren oder Modeling nun das non-plus-ultra ist! Glaub ihr im Publikum juckt das auch nur einen Zuschauer, ob der Sound aus nem GT10 kommt, oder nem Tweed Deluxe?

Sorry, da hast du mich nicht ganz verstanden.
1. sollte der ;) hinter dem Kommentar ausdrücken dass ich dieses nicht ganz ernst gemeint habe,
und 2. bezog ich den Kommentar eher auf den Umstand, dass es EGAL ist wie wir
Verstärken, und dass es doch jeder so machen soll wie er lust hat, Hauptsache der Sound stimmt !
Ich hoffe damit habe ich den Post wieder ins rechte Licht gerückt.

Gruss
Kai
 
Sorry, da hast du mich nicht ganz verstanden.
1. sollte der ;) hinter dem Kommentar ausdrücken dass ich dieses nicht ganz ernst gemeint habe,
und 2. bezog ich den Kommentar eher auf den Umstand, dass es EGAL ist wie wir
Verstärken, und dass es doch jeder so machen soll wie er lust hat, Hauptsache der Sound stimmt !
Ich hoffe damit habe ich den Post wieder ins rechte Licht gerückt.

Gruss
Kai

ok, dann hab ich dich da wirklich völlig falsch verstanden, aber war auch nicht zwingend ein Angriff auf dich, sondern an all die gerichtet, die sich so gerne einer Gruppe zuordnen, weil sie davon überzeugt sind, dass ihre Sicht bei diesem Thema die einzig wahre ist.

also denn, jip unsere Gruppe derer denen es egal ist aus was der Sound kommt, hauptsache es klingt, die ist die Beste :D
 
Dieser Wandel ist schon teilweise vollzogen: http://www.openstomp.com/
Das ist ja geil!:D
Und trifft nebenbei noch genau den Punkt, auf den ich hinauswill:
Alle Analogen Amps sind "Open Source".
Wenn ich einen neuen Amp auf den Markt bringen will gehe ich von einem bekannten aus und modifiziere ihn. Oder ich schaue mir an, was die anderen gemacht haben, dass es so gut klingt.
Jetzt hat anscheinend der AxeFX-Entwickler irgendetwas ganz toll gemacht, aber was?
Also dümpeln die ganzen "kleinen" Hersteller weiter auf ihrem Niveau herum.
Und was tut sich in der Analogen Branche? Bugehringer nimmt sich ein paar berühmte Amps und wirft sie leicht verändert auf den Markt und fertig sind ein paar durchaus nicht schlecht klingende (wenn auch beschissen verarbeitete) Amps.
Oder der junge Jim nimmt sich einen Fender Bassman und schreibt JTM45 drauf.
Oder Hughes&Kettner nehmen sich einen 2203 und machen daraus ein 3-Kanal-Monster.
Oder ein Kerl nimmt sich den berühmten "Little Gem"-Schaltplan und macht daraus 100W Amps (Gibt es wirklich!).
Und eben diese Vielfalt bleibt den digitalen Amps irgendwie verschlossen.
 
und ich dachte bis jetzt immer, am besten ist es wenn man als Unternehmen etwas produzieren kann was die anderen einem nicht so einfach nachbauen können.

Warum soll diese Vielfalt den Modeling Amps verschossen bleiben. Die guten und findigen Tüftler werden auch auf dieser Basis hervorragende Amps entwickeln können. Es wird immer Innovationen in diesem Markt geben die nicht ovn den großen Herstellern angeschoben wurden, ich sehe absolut überhaupt kein Problem.

Btw hat DIY jetzt nicht wirklich was mit der Zukunftsfähigkeit von Modeling zu tun ;)
 
und ich dachte bis jetzt immer, am besten ist es wenn man als Unternehmen etwas produzieren kann was die anderen einem nicht so einfach nachbauen können.
Richtig, nur will ich darauf nicht hinaus.
Warum soll diese Vielfalt den Modeling Amps verschossen bleiben. Die guten und findigen Tüftler werden auch auf dieser Basis hervorragende Amps entwickeln können.
Ich sage nichts Gegenteiliges...?
Es wird immer Innovationen in diesem Markt geben die nicht ovn den großen Herstellern angeschoben wurden, ich sehe absolut überhaupt kein Problem.
Ich sage auch nicht, dass es ein Problem gibt, ich sage das ein großer Faktor, der zur heutigen Amp-Landschaft beigetragen hat, wegfällt - eben dieser Open Source Faktor.
Sieht man ja auch sehr schön daran, dass sich seit den ersten Modelling-Amps kaum was getan hat. Vetta und Zentera sind immernoch Flagschiffe der Modelling Technologie.
Btw hat DIY jetzt nicht wirklich was mit der Zukunftsfähigkeit von Modeling zu tun ;)
Ich sehe jetzt gerade den Zusammenhang mit DIY nicht...?
 
Roland VG-99 ist ein Beispiel wo Ton nicht einfach gefiltert, sondern synthetisiert wird. Trotzdem ist es aber kein Synthie im üblichen Sinne, wie würdest du den dann bezeichnen?

Ich freue mich auch auf den GR-20, bin mal gespannt wie sich das anfühlt wenn man mit der Klampfe Streicher oder Sax spielt :D

Ein Synthesizer ist mMn ein Instrument, bei dem der Ton auf rein elektronische Weise durch das Schwingen enier oder mehrere Oszillatoren erzeugt wird. Wichtig ist, dass der Ton künstlich erzeugt wird. Ist das beim VG99 der Fall? Mir erscheint es, als ob sowohl synthetisierte Klänge als auch gefilterte Klänge damit ausgegeben werden können.

Das ist ja geil!:D
Und trifft nebenbei noch genau den Punkt, auf den ich hinauswill:
Alle Analogen Amps sind "Open Source".
Wenn ich einen neuen Amp auf den Markt bringen will gehe ich von einem bekannten aus und modifiziere ihn.

Sind sie gewiss nicht. Schaltungen sind patentiert und wenn Du diese Schaltungen übernimmst oder nicht auf ausreichend schöpferischer Höhe verwendest, dann wird es teuer. Open Source heisst, der Code darf weitergegeben, unter Kennzeichnung der Änderungen verändert und in Veränderung weitergegeben werden und unterliegt immer der GPL. Marshall und Fender haben mit der GPL recht wenig im Sinn, das sind Großkonzerne, die sich ihr Urheberrecht schützen lassen.
 
ich sehe das so:
Die Hobbybastler wird es auch weiterhin geben, nur wird das Handwerkszeu ein Anderes.
Früher war es Bleistift, Papier und Lötkolben.
Heute ist es PC mit CAD-System und C-Compiler.

Mir macht auch hier beides Spass, daher habe ich auch schon einen Röhrenamp gebaut,
und programmiere mittlerweile DSP's für Soundfilter und Sounddesign.
Ich finde, dass sich die beiden Techniken hervorragend ergänzen können.
Ich sehe auch einen Vorteil darin, dass die Sachen nicht sofort ersichtlich sind.
Das motiviert mal wieder den Denkapparat, statt immer nur stur bestehendes zu modifizieren
und nach zu bauen.

Gruss
Kai
 
Interessante Diskussion hier.

Ich persönlich glaube, dass der Amp ein Werkzeug ist, mit dem man als Musiker arbeitet. Je nachdem was ein Musiker für sich selbst und seine Arbeit an Werkzeug benötigt und bevorzugt, sollte er dann auch die Auswahl treffen.

Ich für meinen Teil benutze zum üben für zuhause ein altes Zoom 505 und bin voll zufrieden.
Live und für Aufnahmen spiele ich nur Vollröhre. Warum? Weil mir bisher noch kein Modeler live das Spielgefühl und den physichen Druck gegeben hat, wie meine Röhrenamps. Ausserdem sehe ich mich zum Beispiel bei einem Zweikanaler nicht in pukto Soundvielfalt eingeschränkt. Das ist ja oft ein Argument für einen Modeler.
Das ist natürlich nur meine Meinung und soll auf keinen Fall eine Veralgemeinerung oder Wertung sein.
Im Übrigen habe ich einen Freund der ein hervorragender Pianist ist und in einer Beschallungsfirma arbeitet und zum Thema Vollröhre vs. Modelings sagt: "Ihr Gitarristen seid doch bekloppt. Keine Sau, außer Gitarristen selbst,hört da irgendwelche Unterschiede! Hör auf zu spinnen."

Fazit: entweder man kanns oder eben nicht. Ganz egal ob mit Röhre oder nicht.
 
Ich habe den Thread mal zu ca. 90 % gelesen und bin schon eigentlich zu der Ausgangsfrage zu einer Antwort gekommen!

Sind Röhrenverstärker noch zeitgemäß?

Antwort: Ja für den einen, Nein für den anderen!

Diese Antwort bezieht sich aber rein auf die Subjektivität eines jeden Einzelnen!

Gibt es eine objektive Antwort?
Ja, sie gibt es, und die Antwort lautet "ja"!

Früher waren Röhren das hauptelektronische Bauteil, egal ob Radio, Rechner, Fernseher oder sonst irgendwas, dann kam der Transistor und dann die IC's.

Heute wird die Röhre ausschließlich nur noch bei einer Technik angewendet...

... der Verstärkertechnik!

Warum ist das wohl so?

Ganz einfach, weil diesen Klangcharakter, den eine Röhre erzeugt, kein Transistor, und ein IC schon gar nicht, rüberbringen kann!
Das ist schon technisch bedingt!

Es wird seit Jahrzehnten probiert, und man hat es bis heute nicht geschafft!

Wenn man die Frage stellen würde ob eine Röhre in einem Fernseher, Computer oder in einer Steuerelektronik noch zeitgemäß ist, da kann man definitiv sagen "Nein"!

In der Verstärkertechnik geht es aber hauptsächlich um Klang, das heißt das Gehör spielt eine große Rolle, was bei keiner anderer Technik (Computer, Steuerelektronik usw.) eine Rolle spielt!
Und daher ist eine Röhre selbstverständlich zeitgemäß!

"rollo69" hat hier das Beispiel mit Digitalkameras angebracht, daß damals es keiner für möglich gehalten hat, daß die Digitalfotografie sich behaupten würde!

"pütz" hat ein Beispiel mit Plattenspielern und digitaler Tonträger und Geräte angebracht!

@rollo69

Warum ist denn die Digitalfotografie heute nicht mehr wegzudenken, und warum kauft sich heute so gut wie keiner mehr analoge Fotoapparate?

Weil die digitale Fotografie ein besseres Bild macht? Definitiv nein!

Weil es bequemer ist und man Möglichkeiten hat, die man bei der analogen Fotografie nie hatte!
Man macht eine Aufnahme, kann sie sich gleich angucken und wieder löschen, man kann hunderte Fotos machen ohne irgendwie ein Film zu wechseln, man muß nichts abgeben und ein/zwei Tage warten um dann erst zu sehen ob die Fotos was geworden sind, man kann sie selbst noch irgendwie bearbeiten und selbst drucken usw.

Das ist der Grund und nicht, weil Digitalkameras das bessere Bild machen!

Wenn es nur darum gegangen wäre, dann wäre heute noch die analoge Kamera das A und O! An die Farbtreue und Natürlichkeit einer guten Analogkamera kommen vielleicht superteure Digi-Kameras heran, aber sie erreichen es nicht!

Ähnlich könnte man es mit Röhrenverstärkern und Modelling-Kram sehen.
Sie modellieren einen Röhrenklang, das ist aber auch alles, sie erreichen ihn nicht!

"pütz" hat das Beispiel gebracht, daß er sich einen (hoffentlich guten) Plattenspieler gekauft hat um mal wieder gute Musik zu "hören"!

Und ich kann es ihm absolut nicht verdenken!

Was heute klanglich für Geräte produziert werden, da kommt mir das "Schaudern"!
MP3 Müll, iPOD, irgendwelche was weiß ich für digitale Formate, die Musik wird nur noch zerpflückt in immer kleinere Dateien!

Aber warum ist das so?

Auch hier ganz einfach wie bei der Digitalkamera, die Bequemlichkeit!

Die meisten, besonders die jungen Menschen, wollen am liebsten 10.000 Lieder auf einen kleinen Chip draufhaben, welcher zu jeder Zeit irgendwo abspielbar ist.
Der Klang spielt nur noch eine Nebenrolle!
Man hört eigentlich nur noch nebenbei, im Hintergrund und macht eigentlich irgendwas anderes, was ja auch ok ist!
Für sowas ist es auch eine herausragende aktuelle Technik!

Nur, wer zu Hause Musik genießen will, der kann mit solch einer Technik nichts anfangen, weil sie einfach nicht klingt, besser gesagt grauenhaft ist!

Hier ist der Klang das Entscheidene, also das Ergebnis einer Kette, wobei der Tonträger am Anfang steht und der Lautsprecher am Ende steht, und mittendrin ist der Verstärker, und jetzt sind wir wieder beim Thema!

Sind Röhrenverstärker zeitgemäß? Na klar sind sie zeitgemäß, weil...., wie oben schon beschrieben!

Heute hören aber auch viele, und auch hier wieder vorwiegend die jungen Menschen, zu Hause über MP3 Format, kleinen Kompaktanlagen, iPOD's, Chips oder was weiß ich.

Gut, die Masse genießt die Musik vielleicht auch nicht, sondern läßt sie auch zu Hause nur mehr oder weniger im Hintergrund laufen!
Stereo ist mehr oder weniger sowieso wurscht, wie die Anlage steht und wo man hört!

Nun, da natürlich auch jedem das Seine!

Hierzu eine kleine Sache, die ich letztes Jahr kurz vor Weihnachten erlebt habe.
Mein Neffe, 17 Jahre alt, war seit über 10 Jahren mal wieder bei mir (wohnt wo ganz anders). Ein typischer Jugendlicher von heute, musikmäßig MP3 für unterwegs vom Handy, downloads vom Internet, tauschen von Titeln mit Kumpels verschiedener Formate, eine aktuelle Kompaktanlage mit einer 500 Watt-Angabe :)o:D) zu Hause natürlich mit USB und Kartenleser, mal 'ne CD. Er weiß natürlich, daß es teure Anlagen gibt, hat sich aber damit nie befasst und Plattenspieler sind für ihn... "ja, mein Vater hat so ein Ding und in der Disco sehe ich sie..."
Nun, ich bin seit fast 20 Jahren HiFi-Fan, und für mich ist ein Musikhören auch ein echtes hören und genießen! Ich kann dabei wunderbar entspannen.

Ich habe ihn einfach mal meine Anlage hören lassen, was es heißt nicht nur gute Musik zu hören, sondern diese Musik auch durch den Klang zu genießen, und der Ton kam natürlich von einem hochwertigen Plattenspieler!

Nun, er hat schon gesagt, daß es wirklich gut klingt, aber so richtig hat er sich wohl nicht getraut was zu sagen, vielleicht weil er es einfach emotional auch nicht so richtig zugeben wollte! Nun, Weihnachten kam, die ganze Familie trifft sich aus halb Deutschland im Schwarzwald bei meinem Bruder (großes Hotel) und ich sehe, wie mein Neffe sich intensivst plötzlich mit Plattenspieler und HiFi auseinandersetzt, Fachzeitschriften, Röhrentechnik usw....! Ich habe nach den Grund jetzt nicht weiter nachgefragt...!

Also ich gebe mal ein Fazit ab:

Röhrenverstärker haben selbstverständlich eine Daseinsberechtigung und sind zeitgemäß.

Grund, es gibt bis dato in der Verstärkertechnik nichts, was den Klangcharakter einer Röhre erreicht, sie sind schon Jahrzehnte dran und haben es bis jetzt noch nicht geschafft!

Wer diesen Klangcharakter liebt, wird mit Alternativen nicht wirklich glücklich.

Aber, wer seinen Sound gefunden hat, dem kann es eigentlich völlig egal sein, ob er von Röhrenverstärkern kommt, Transistor-Verstärkern, Modelling-Verstärkern/Tretern, Effekten oder sonst irgendwas!
Und dem Zuhörer der Musik kann es und ist es erst recht egal!

Zu guter Letzt will ich noch eines sagen:

Röhrentechnik ist eine alte Technik!
Modelling ist eine moderne Technik, die aber nur simuliert!

Gibt es irgendeine Simulation bei irgendeiner Sache, die dem Natürlichen oder dem Original absolut gleich ist?

Mir fällt keine ein....!

Der Grund für eine modernere Technik ist oft nicht weil sie ein besseres Ergebnis hat, sondern weil sie einfacher zu handhaben ist und das Ergebnis für viele einfach ausreicht!

Gruß, Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
@re-paul:
Ich kann dir zu deinem Post nur zu 80% zustimmen, nämlich bis zu dem Punkt wo es um HiFi geht.
Ab da muss ich als Elektronikentwickler und Techniker definitv widersprechen.
Der ganze VooDoo der bei den HiFi-Freaks gerade abläuft ist definiv nicht belegbar, sondern
imho nur "VooDoo" eben.
Bei einem HiFi-Verstärker geht es in erster Linie darum den Klang absolut neutral und verzerrfrei wieder zu geben, und DAS kann ein Transistor oder ein hochentwickelter Halbleiter (IC)
mind. genau so gut wie eine Röhre.
Aber ich glaube, das ist hier zu OffTopic.

Ansonsten ein Super Post, den ich nur unterstreichen kann.

Achso, zum Thema Modeller:
Ich finde eigendlich schade, dass von einem Modeller immer erwartet wird so zu klingen wie XYZ.
Warum nimmt man einen Modeller nicht als das was er ist? Nämlich den Sound zu modellieren, dass er passt? Ich finde, dass die Kunden selber z.T. an dem schlechten Ruf des Modelling nicht ganz unschuldig sind.
Auch ist das nicht nur für junge Leute, denn Spieltrieb ist keine Frage des Alters (ich bin 43).

Gruss
Kai
 
Muss man eigentlich überall angeben, dass etwas nicht wortwörtlich zu nehmen ist?

Nein, man muss vielleicht nur ein bisschen Rücksicht auf die politischen Befindnisse seiner Mitmenschen nehmen und sich minimal politisch informieren, bevor man irgendwelche haarsträubenden Vergleiche in die Welt setzt.

Schöne Grüße vom Open-Source-Befürworter.
 
Ab da muss ich als Elektronikentwickler und Techniker definitv widersprechen.
Der ganze VooDoo der bei den HiFi-Freaks gerade abläuft ist definiv nicht belegbar, sondern
imho nur "VooDoo" eben.
Bei einem HiFi-Verstärker geht es in erster Linie darum den Klang absolut neutral und verzerrfrei wieder zu geben, und DAS kann ein Transistor oder ein hochentwickelter Halbleiter (IC)
mind. genau so gut wie eine Röhre.

ob alle Technologien das gleich gut können kann ich nicht beurteilen, da fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten, aber mein Vater erzählte mir früher recht häufig die Geschichte von KinoBaur in den 70ern. Deren Verstärker hatten eine sehr neutrale Klangwiedergabe, sagten sie wenigstens :D, auf jeden Fall standen die Entwickler Jahre lang vor dem Problem, dass die japanischen Modelle bei den Kunden immer beliebter wurden und viele Kunden davon überzeugt waren, dass deren Klang besser ist. Bei KinoBaur aber konnte man das gar nicht nachvollziehen, weil deren Verstärker keine lineare Wiedergabe erreichten.

NUR, das Ergebnis schmeichelte dem Ohr des Hörers mehr und erschien dynamischer und qualitativ hochwertiger.


Was ich damit sagen wollte, der Mensch und sein Gehör und sein Hörverhalten ist zum Teil einfach nicht so einfach zu erkären
 
NUR, das Ergebnis schmeichelte dem Ohr des Hörers mehr und erschien dynamischer und qualitativ hochwertiger.

Nur genau das kann man mit beiden Technologien erreichen.
Übrigens ist "linear" nicht richtig, denn "klangneutral" trifft es dann eher, da hier die Hördynamik des menschlichen Ohrs mit einbezogen wird.

Gruss
Kai
 
Sorry, falls ich die eine oder andere Anmerkung hier durch Nichtlesen ignoriere, weil ich habe weder Zeit, noch Energie, die innerhalb eines Tages zu diesem Thema neu entstandenen vier Seiten Post für Post durchzulesen - nur folgendes solltet ihr bei all eurer Diskussion nicht übersehen:

Es mag wohl dem einen oder auch anderem Modeller gelungen sein, den durchschnittlichen Ton eines einzelnen Amps eines alten Klassiker synthetisch nachzuformen? Ich schreibe bewusst "Ton" und nicht "Sound", wenngleich es die 'direkte' Übersetzung ist, aber im Musiker-Sprachgebrauch ist es doch von erheblich unterschiedlicher Bedeutung!

Der Ton wird also synthetisch nachgeformt, produziert und läuft dann quasi wie Wasser aus der Box. Was hier gegenüber einem "realen" Röhrenverstärker fehlt und niemals 'nachmodelliert' werden kann, ist die tatsächliche Reaktion des Amps auf die Spielweise und den Anschlag des Gitarristen! Nein, beim Röhrenamp wird der Ton bei heftigerem Anschlag nicht nur einfach lauter oder bekommt ein längeres Sustain! Sondern der Ton verändert sich durch das Sättigungsverhalten der unterschiedlichen Röhrenstufen (nur) in einem Röhrenamp teils erheblich.

Die mit einem "echten" Röhrenamp 'produzierbare' Dynamik nebst Sound-Shift lässt sich NICHT nachmodellieren - und selbst wenn die Ampreaktionen und Sound-Shifts des Röhrenamps durch unterschiedliche Anschlagsstärke usw. nicht mal so sehr von der geneigten Zuhörerschaft akustisch so vordergründig wahrnehmbar sind, so sind sie für den spielenden Gitarristen doch um so mehr wahrnehmbar.

Jetzt wird eine - nennen wir sie mal - psycho-emotionale Rückkopplungsschleife aktiviert. Und zwar in der Weise, dass die Reaktionen und wechselnden Soundfacetten des Röhrenamps den spielenden Gitarristen in positiver Weise beeinflussen, inspirieren...

... und schon spielt er anders als zu Beginn - und völlig anders, als über ein reaktionsloses Modellingteil. Der Amp 'quittiert' seine veränderte Spielweise - die wiederum psycho-emotional auf den Gitarristen rückwirkt...

... und spätestens jetzt merkt's auch das geneigte Publikum, mit welcher Inbrunst und Hingabe der Gitarrist 'da oben' über sein Instrument mit dem Rest der Welt 'kommuniziert' - völlig frei und unbefangen, denn das Publikum nimmt er zeitweise höchstens noch am Rande wahr...


So - das bringt mal in dieser Klasse und Qualität mit einem Modellingamp rüber :D

Larry
 
bist du auch der meinung das man das auf alle röhrenamps übertragen kann ? denke ich nu nicht.
 
zur pladde
Das ist was anderes. Der Genuss von LPs oder CDs hat was mit Geschmack zu tun. Platten können nicht die Auflösung und Reinheit der CD erreichen (sofern diese gut produziert ist... Klangbrei :rolleyes:), während einige Hörer aber vielleicht die Fehler, die beim Abspielen der LP hörbar sind, als warm und "schön analog" empfinden.. digitale Modeler bei Instrumenten "reichen nicht an die Röhre heran", aber CD und Platte sind einfach unterschiedlich, da will keiner das andere Format sein

@Larry.. ich würde das der Modelling-Technik nicht vorschnell absprechen, es gibt ja schon lange Effekte, die die Dynamik des Spiels beeinhalten, Autowah zum Beispiel.. Frage an die Besitzer von aktuellen Geräten, wie verhalten die sich?
 
Der ganze VooDoo der bei den HiFi-Freaks gerade abläuft ist definiv nicht belegbar, sondern
imho nur "VooDoo" eben.

Was ist denn da für Dich Voodoo? Eine Verstärkerröhre?

Doch, es ist belegbar, das Gehör belegt es nämlich, daß z.B. eine Röhre einen anderen Klangcharakter hat als z.B. IC's.
Mit Voodoo hat das nichts zu tun.
Es gibt viele musikalische "Dinge" eines Klanges, die sich mit keinen Parameter und keiner technischen Angabe belegen lassen!

Du scheinst da der reine Theoretiker zu sein!?
Wann ist denn ein Klang für Dich belegbar?
Wenn Du irgendein Parameter hast mit einem Meßwert?
Klingen für Dich alle Verstärker, die gleiche Meßwerte haben, alle gleich?

Gehörst Du zu diejenigen, die das Medium Musik genießen?
Oder bist Du in dieser Richtung doch mehr ich sage mal ein "Ottonormalverbraucher?
Warum kommt nach dem nächsten Zitat.

Bei einem HiFi-Verstärker geht es in erster Linie darum den Klang absolut neutral und verzerrfrei wieder zu geben, und DAS kann ein Transistor oder ein hochentwickelter Halbleiter (IC)
mind. genau so gut wie eine Röhre.
Aber ich glaube, das ist hier zu OffTopic.

Theoretisch nach physikalischen Meßdaten ist ein Transistor und ein IC einer Röhre zum größten Teil sogar haushoch überlegen!

Nur was interessiert mich das, ob auf dem Blatt Papier ein Transistor Musik theoretisch neutraler und verzerrungsfreier wiedergeben kann?

Ich entscheide nach Gehör und nicht nach technischen Daten einer Stereo-Anlage wie Klirrfaktor, Linearität, Wattangeben oder sonst was!
Die interessieren mich überhaupt nicht!

Musikalische Dinge wie Klangcharakter, Homogenität, Räumlichkeit, Authentizität, Musikalität läßt sich mit keinen Parameter erklären, d.h. also mit irgendwelchen technischen Daten.

Hierzu mal ein Beispiel, was es mit Verstärkerbautechnik nach den besten technischen Daten auf sich hat/hatte!

Du bist 43, ich 44, d.h., wenn Du Dich für HiFi ein bißchen interessierst, dann wirst Du es vielleicht sogar wissen.

Mitte, Ende der Siebziger haben die HiFi-Hersteller, und im besonderen die Japaner, daß mit den sogenannten Meßwerten ins unermäßliche getrieben. Damals kam der Begriff "Klirrfaktor" ganz groß in Mode. Es hieß immer "welchen Klirrfaktor hat denn der Verstärker?". Für Nichtwisser, der Klirrfaktor gibt an wieviel % Fremdtöne im Musiksignal vorhanden sind bei einer gewissen Ausgangsleistung, sprich also der Verzerrungsgrad.
Da waren dann Angaben von 0,0001% Klirrfaktor bei 50 Watt Ausgangsleistung zu lesen, und je weniger es waren, desto besser war der Verstärker, so hieß es!
Dazu kam noch ein absolut gerader Verlauf des Übertragungsbereiches, also eine extreme Linearität, eine haushohe Wattleistung, dann muß das Teil ja gut klingen, und...
...so wurde damals gekauft!
Japanische Boliden, die einfach übertrieben gesagt "grauenhaft" klangen, aber es merkte von den Ottonormalverbrauchern keiner, sie waren davon überzeugt!
Die Theorie eben, absolute Linearität, so gut wie keine Verzerrungen, hohe Leistung, ja das muß es doch sein in Sachen HiFi!

Das ist aber kein HiFi, das ist Schwachsinn!

Die Engländer haben es gemerkt und haben dann eine lächerlich billige, 30 Watt starke graue "Verstärkerkiste" auf den Markt gebracht, die HiFi wieder in die richtige Richtung gelenkt hat, nämlich in die Punkte, die durch kein Parameter gemessen werden kann, Klangcharakter, Musikalität, Authentizität, Homogenität usw., und diese Kiste war der legendäre Verstärker NAD 301i oder 3010i oder ähnlich, ich weiß nicht mehr genau die Bezeichnung.

In den technischen Daten war er den auf technischen Daten gezüchteten Boliden haushoch unterlegen, aber rein vom Klang her hat er sie in den Schatten gestellt!

Natürlich spielt in Sachen Musik und Klang der persönliche Geschmack eine große Rolle.

Die einen lieben den warmen homogenen räumlichen Klang eines Röhrenverstärkers, die anderen lieben den analytischen "harten" Klang und werden bei Röhrenverstärkern da nie fündig!

Es gibt hervorragende Röhrenverstärker, und es gibt hervorragende Transistorverstärker in Sachen HiFi. Ich selbst habe einen englischen Camtech V 101 Vollverstärker in rein diskreter Bauweise, also keine IC's und mit einer Transistor-Endstufe! Der hat 1993 knapp 2000,-DM gekostet und klingt phantastisch!

Er erreicht aber leider nicht ganz mein "Ideal" eines Klanges, was aber auch eine Kostenfrage ist. Für das Geld damals gab es für mich nichts besseres, und ich habe viel in HiFi-Studios in Ulm, Stuttgart und München probiert! Ich habe aber jetzt seinen Meister in der ungefähren Preislage gefunden, den Magnat Musikcenter MC 1, ein Verstärker mit integrierten CD-Player und Radio und hervorragender Phono-Vorstufe! Massiv gebaut, höchste Qualität und.......

..... da ist das Thema wieder, um nicht ganz "OffTopic" zu werden, einer Vorstufen-Röhre, die in einem kleinen Fenster zu sehen ist! Kostet 800,- bis 1000,-!
Das ist der kleine warme Sommerwind im Klang, den der Camtech nicht hatte....

und daher zum Threadersteller und dessen Frage:

Ja, Röhrenverstärker egal ob bei Gitarren oder HiFi sind ganz klar zeitgemäß, da vom Klangcharakter nicht erreicht, vielleicht rankommend, aber eben nicht erreicht.
Man muß diesen Klangcharakter ja nicht unbedingt mögen, aber darum geht es nicht.
Es wird eben nicht von Transistoren oder IC's erreicht, Punkt!

Für den einen mag das eine ausreichen, oder auch besser, für viele sogar, für den anderen aber eben nicht....

... und daher hat jeder Röhrenverstärker eine Daseinsberechtigung und ist dadurch auch zeitgemäß!

Gruß, Matthias
 
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