Sind Gibson Gitarren wirklich so viel besser?

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Wenn deine Gitarre gut ist musst du doch im Nachhinein nicht besorgt sein.
Nein, das ist klar. Aber als ich die gekauft habe, bin ich dafür extra zu RJV-Guitars in die Niederlande gefahren und da es recht spät am Abend war, habe ich nicht lange herumprobiert und z.B. nach Deadspots oder kleineren Verarbeitugnsfehlern gesucht. Jetzt im Nachhinein bin ich natürlich doppelt froh, denn einige der Fehler hätte ich sicher auch bei eingehendem Testen nicht direkt bemerkt.

habe die Erfahrung gemacht, dass viele Gibson Spieler einige der von mir genannten Punkte erst dann bemerken, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden
Ich vermute das wäre mittlerweile Freunden mit deutlich mehr Gitarrenerfahrung und meinem Lehrer aufgefallen. Aber manche von den Dingen würde ich vermutlich als "gegeben" hinnehmen und vermuten es läge an mir. Stimmt.
 
Gibson fängt bei der LP Standard an, nicht bei der Studio! Spiel mal eine Standard oder noch besser eine Custom und dann vergleiche mit Epiphone.

Wie traurig ist denn, wenn eine Firma ihren Einsteigermodelle keiner ausreichenden Qualitätskontrolle aussetzt? Das wäre ja so, als wenn VW einfach alle Polos und Golfs als minderwertig abschreibt und daher auch nicht sauber verarbeitet und sagt "erst ab dem Passat geben wir uns Mühe". Das sind schlichtweg einfach schlechte unternehmerische Entscheidungen.
 
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Ganz klassisch ist das mit den Bundenden und den zur Seite abrutschenden E-Saiten.
Jetzt weiß ich endlich genau, warum Henry J. dem (mit soviel Liebe aufgenommenen ;) ) 2015er Gibson Jahrgang breitere Griffbretter verpasst hat, ohne die Saiten weiter auseinanderzulegen.
 
Das sind schlichtweg einfach schlechte unternehmerische Entscheidungen.
Vermutlich kam es auch nicht von ungefähr, dass Gibson zwischenzeitlich vor der Insolvenz stand.

Das ist halt ein Phänomen von Angebot und Nachfrage. Ich kann den Gitarren von Gibson und dem ganzen Drumherum viel abgewinnen und finde, sie gehören immernoch auch optisch zu den faszinierendsten Gitarren. Da schwingt viel Klasse und Stil mit, mehr als bei anderen Marken (für mich!). Und das ist irgendwie doppelt bitter, wenn man dann liest, wie sich Gibson scheinbar auf seinen Namen beruft aber das nicht mit durchgängiger Qualität bzw. Endkontrolle unterfüttert. Aber solange Menschen (wie auch ich) die kaufen, geht deren Geschäftsmodell scheinbar auf.
 
Eine weitere Frage an die Profis hier, auch wenn es jetzt ein wenig OT wird: Wie steht eigentlich Fender im Vergleich zu Gibson da? Prinzipiell ist sind die Konstruktionen von Strats, Teles usw ja wesentlich simpler (Kein Korpusbinding, sehr einfache Inlays und nur auf dem Griffbrett, Silk Screen Kopfplatten etc.) -> aber aus handwerklicher Sicht habe ich da von keinen signifikanten Problemen gehört> auch bei den Einsteigermodellen aus der USA.
 
Ich möchte gar nichts schön reden (schließlich bin in eher im PRS-Freunde-Lager und einer der Gründe lag gerade darin, dass mich die seinerzeitige Gibson-Qualität nicht so überzeugt hatte), aber das mit den Bundstäbchen ist auch etwas Geschmackssache. Abgesehen von wirklich fiesen Ausrutschern gilt für mich:

Bundstäbchen müssen abgerundet werden, man will sich nicht die Hand beim Lagenwechsel aufreißen. Mir reicht es aber, wenn dann noch ca. 1mm verbleibt, auf dem die Saite noch in Richtung Halsende rutschen kann, ohne dass die Verrundung sie vom Griffbrett ab lenkt. Ich greife inzwischen sauber genug, um da nicht in Schwierigkeiten zu kommen und Bendings und Vibratos ziehe ich stets in Richtung Halsmitte. Würde bei der Verrundung wenig Material abgetragen, dann würde mich das beim Lagenwechsel eher stören, da die Hand da rüber "rubbern" muss.
Bei den Standards sind ja oft (ist das immer noch so?) kleine Plastinibs am Ende des Bundstabs, finde ich ganz gut gelöst.

Allerdings kann ich nur aus meiner beschränkten Erfahrung sprechen (habe eine Standard und eine Classic, früher über die Jahre 3 Studios und eine 80er Std), da war/ist es für mich in Ordnung so. Ich kann mir gut vorstellen, dass @OldRocker da deutlich schlechtere Exemplare vor sich hatte.

Das mit der Einstellung der Amis kann ich auch bestätigen. Die lachen über den "viel zu akribischen" europäischen und auch japanischen Qualitätsanspruch und haben sehr oft die Einstellung, es funktioniere doch, so what?
 
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Puh, komplexe Sache und zweispältig.

Einerseits bin ich bei manchen kosmetischen Mängeln nicht so penibel. Die Herren Scott Gorham, Peter Frampton, Jeff Beck etc. wären vermutlich heute noch mit der Auswahl des fehlerfreien Modells beschäftigt, wenn sie immer so genau wären wie mancher hier, der nichtmal 1/10 von deren Musik zustande bringt. Einerseits.

Andererseits ... habe ich in meinem Leben so einige LP Standard besessen und da war nicht eine einzige dabei, die wirklich geil war. Alle ganz okay, aber auch nicht mehr. Das ist nicht, was ich für 2.000 + X erwarte, zumal es japanische Paulas gibt, die wirklich toll sind - nicht nur für das Geld irgendwo um 1.000 Euro, sondern absolut.

Custom Shop hab ich noch nie besessen. Keine Ahnung, was da so los ist. Wie gesagt, erwarte ich eine Paula für 2.000 + X als richtig gut, nicht eine für 4.000 + X. Eine "Standard" ist imo nur eine Standard, wenn sie den auch setzt, und nicht bloß eine okaye Gitarre ist.

Was mich eigentlich immer enttäuscht hat, waren die billigeren Modelle. Studio, Junior, Special etc. Die fliegen nach 10 Minuten schon als Budget-Schwindel auf, der nach wenig klingt und wo es an allen Ecken und Enden mangelt. Und das bereits unter Berücksichtigung, dass ich für 800 Euro keine Perfektion erwarte, sondern bloß eine gut spielbare, gern auch etwas raue Gebrauchsgitarre. Aber ob Lack, Griffbrett oder Hardware, das war mir immer zu primitiv. Erst freut man sich über eine echte Gibson, tags drauf fragt man sich schon, warum Griffbrett und Saitenlage und Haptik eigentlich genauso arm sind wie bei einer Kopie Hausmarke Musikhaus Hugendubel für damals 340 D-Mark.

Also hab ich die Konsequenz gezogen und mir eine Nik Huber Krautster gekauft. Das ist eine Junior mal wirklich zu Ende gedacht und gebaut. Kostet allerdings auch das Doppelte bis Dreifache. Das Geld habe ich bei meiner LP Standard wieder eingespart, denn da hab ich eine Orville, von der ich fest überzeugt bin, dass es nicht viele G. für viel Geld gibt, die da mithalten.
 
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@Ralfi
Ich habe/hatte nur Gibson Les Paul Standards und drüber, gute Gitarren, nicht mehr, nicht weniger ...... Gefühlt 50% des Preises für den Namen .....
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Die Herren Scott Gorham, Peter Frampton, Jeff Beck etc. wären vermutlich heute noch mit der Auswahl des fehlerfreien Modells beschäftigt, wenn sie immer so genau wären wie mancher hier, der nichtmal 1/10 von deren Musik zustande bringt.
Sehr gute Worte ......
 
Aus meiner Erfahrung: Pauschalisieren - auch hinsichtlich der Hersteller - lässt sich leider gar nichts!

Ich habe eine Les Paul Custom, die ist völlig in Ordnung. Zwar hat die schon einige Jahre auf dem Buckel, aber trotzdem. Im Laufe der Jahre hatte ich immer wieder verschiedene Gibsons gesehen/gespielt und da war die Spanne von "einwandfrei" bis "ok" bis hin zu "geht gar nicht". Letztes Jahr hatte ich eine Les Paul Tribute in der Hand, die war leider nichts. Der Body mit allem Drum und Dran war super, sie hat auch gut geklungen und sich gut angefühlt, wäre da nicht dieser bereits genannte große Versatz zwischen Hals und Griffbrett gewesen. Abgesehen davon, dass an einer Stelle an der Griffbrettkante zu weit geschliffen wurde und so eine richtige Mulde entstanden ist.

Was Fender angeht, so kenne ich verschiedene Mexiko und US Varianten. Hier war immer ebenfalls die genannte Bandbreite in der Verarbeitung vertreten. Ob der Gurtpin locker ist, weil die Schraube mit zu viel Kraft ins Holz gedreht wurde, weil der Hals in der Tasche Spiel hat, weil die Bundenden scharfkantig rauskommen,...

Bei PRS (SE und S2) ist's ähnlich: Modelle, die absolut tadellos sind, dann wieder Modelle, die mir und meinen Vorstellungen von Qualität nicht entsprechen. Ich sehe nicht ein, knapp 2000€ für ein Instrument zu bezahlen, das nicht ordentlich poliert/lackiert ist. Oder wenn sich das Volumepoti nach einem Jahr verabschiedet wirft das auch Fragen auf. Klar, Verschleißteil, aber bei meiner knapp 20 Jahre alten LP ist alles noch original.

Kann es daran liegen, dass immer mehr Masse produziert wird? Kann es sein, dass wir selbst schuld sind und die großen Musikhäuser zu dem gemacht haben, was sie sind - in der Konsequenz, dass sie nicht mehr leisten können, als Kartons zu verschicken?
Kann es auch sein, dass wir hier letztlich in einem Luxus leben, der es uns ermöglicht, uns mit solchen Dingen zu beschäftigen?

Ein Bekannter, der in einem Musikhaus arbeitet, hat mir mal gesagt, nachdem ich wieder mal was reklamiert habe, dass viele Kunden einfach nicht einen so hohen Anspruch haben und mit ein paar Euro Rabatt glücklicher sind, als mit einem tadellos verarbeiteten Instrument (bezogen auf Optik und Unsauberkeiten in der Verarbeitung).
 
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Das ist ja erschütternd zu lesen.
Habe ich mit meinem 648 Euro Prügel extremes Glück gehabt oder liegt es am "Thomann Special Run"?

Bundenden sind perfekt abgerichtet
Binding hat sie keins
Pickuprahmen schnurgerade und optimal auf der gewölbten Decke liegend
Toggleswitch ist noch nie umgesprungen
Tuner perfekt
Keine Deadspots
Eine E-/e-Saite ist mir noch nie vom Griffbrett gerutscht
Die Tonepotis sind nur geringfügig leichtgängiger als die Volumepotis

Sie ist unlackiert und man kann schon mit dem Fingernagel eine Kerbe reinratschen, aber das ist für mich kein Qualitätsmangel.
 
Sie ist unlackiert
Nö (jedenfalls bin ich mir da ziemlich sicher). Der Lack ist nur nicht poliert, wahrscheinlich auch nicht öfter als ein- oder zweimal eingesprüht und deswegen nur sehr dünn lackiert und mit "holzigem Feeling". Gibson nennt das jetzt "Satin".

Habe ich mit meinem 648 Euro Prügel extremes Glück gehabt
Ich find meine SGJ auch in Ordnung. Die ich reduziert zu einem Preis bekommen habe, zu dem man heute noch nicht mal mehr ne Epiphone SG mit Humbuckern bekommt (ganz zu schweigen von nem Gigbag als Dreingabe :moose_head: ). Auch mit Ahorn Hals, irgendwie müssen ja die Hardcore Fans zu den teureren Modellen getrieben werden. Klingt halt tendenziell etwas drahtiger, IMHO besonders für ne SG nicht verkehrt.

Auch mit "holzigem Satin".
 
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Also auch auf die Gefahr hin, dass ich hier jetzt etwas schreibe, was irgendwo schon geschrieben worden ist, denn dies ist ja nicht die erste Diskussion in der Beziehung.
Es gibt günstige Gibson die echt gut sind und bestimmt auch teure wo der Preis nicht ganz gerechtfertigt ist. Ich habe eine Les Paul Melodie Maker, die für den Pries einen echt guten Sound abliefert und klasse räsoniert. Nur die Kanten der Bünde sind nicht gut geschliffen und ansonsten ist sie halt auch sehr einfach gebaut. Meine Classic von 93 ist in meinen Augen einfach klasse und Freunde von mir sagen, dass meine R8 spitze sei, ob wohl ich persönlich die Classic vorziehen würde. Es gibt schon gravierende Unterschiede in den Preisklassen und die spürt, hört und sieht man auch. Die Frage ist immer, was möchte man gerne hören und was ist einem das Wert, dies muss jeder selbst für sich beantworten. Ich persönlich finde die heutigen VOS Modelle sehr überteuert. Bevor ich mir eine VOS 58 oder VOS 59 Les Paul neu kaufe, würde ich mir eher eine Panucci 59 nach meinen Vorstellungen bauen lassen, auch wenn ich da bis zu 9 Monate warten müsste. Die ist von ihrer Bauweise näher an den alten Brocken und kostet zu den vergleichbaren geageden Gibson nur etwa die Hälfte. In dem Vergleich ist Gibson dann wirklich nicht besser. Aber wir wissen alle, dass es in der Musik um Emotionen geht und da kann man einen Wert eines Instrumentes nicht rationell begründen und wie wir allen wissen hören 95% der Zuhörer nicht mal raus ob es eine Strat, Les Paul oder Firebird ist.
 
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Gibson fängt bei der LP Standard an, nicht bei der Studio! Spiel mal eine Standard oder noch besser eine Custom und dann vergleiche mit Epiphone.
Ist das wirklich so? Ich frage nur mal interessehalber nach. Wenn ja, wäre das ja ein Armutszeugnis für Gibson. Der Hersteller legitimiert den günstigeren Preis für die Studios ganz offiziell und eigentlich auch gut nachvollziehbar mit dem Verzicht auf nicht-funktionalen, aber kostenintensiven "Schnick-Schnack", um es mal etwas salopp zu formulieren, und verspricht ansonsten, eine solide und qualitativ hochwertige Les-Paul anzubieten. Stimmt das nun oder nicht? Gesetzt den Fall, ich wäre also jemand, der die Ästhetik ganz simpel aufgebauter oder zumindest so aussehender Gitarren schätzt, ist mein Geld in einer Gibson Les-Paul-Studio gut angelegt oder nicht?
 
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Interessehalber eine Frage bzgl. Saitenlage: Was ist hier bei den Gibsons "geht gar nicht" oder schlecht (bei Instrumenten, die man tatsächlich in der Hand hatte, "Erlebnisbericht")? Klar, es ist Geschmackssache, aber es scheint hier manchmal doch auch "allgemeine NoGos" zu geben.

Ich frage nur, um ein Gefühl dafür zu kriegen. Und vielleicht gibts ja auch die ein oder andere Horrorstory ;-)
 
.
 
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Also auch eine LP Studio ist eine ordentliche Gitarre. Es gibt aber schon auch klanglich gewisse Unterschiede zur Standard/Traditional und erst recht zur CS, ob wohl es auch in den entsprechenden Serien Schwankungen geben kann. Je mehr das Instrument kostet desto mehr wurde auch Wert auf die Auswahl des Holzes gelegt, was aber bei allen Herstellern so ist, nicht nur bei Gibson. Wer mehr Geld auf den Tisch legt bekommt bei Gibson, wir bei Fende und auch bei ... das bessere Instrument.

Im Punkt Saitenlage habe ich alle Gibsons bis jetzt sehr tief ungenau einstellen können auch meine Melodie Maker. Mit 1,3mm am 12. Bund der hohen E-Saite ist das schon recht gut.
 
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Weiß nicht, ob das aktuell noch so ist, war aber bis vor wenigen Jahren Standard:

Gibson bundiert die Griffbretter, bevor diese auf den Hals aufgeleimt werden.
Das macht sonst niemand so, aus gutem Grund.
Da hat der Wahnsinn also Methode... ;)

Ich hatte vor einigen Wochen noch eine Les Paul Studio hier, wo ich genau solche Bünde hatte, die wie auf kleinen Holzinseln standen. Sah so schlecht aus, dass ich die trotz ordentlich Rabatt zurückgeschickt habe. Ich ging von einem Einzelfall aus, aber das liest sich hier ja anders...
 
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