Siggi Braun Custom - Kundenreport

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Hallo Markus
- in den Bergen -
1. Als ihr eure Siggi's das erste mal auf eurem Equipment gespielt habt, was war euer Eindruck?
musstet Ihr lange pröbeln bis der Sound gepasst hat?
Mein Erfahrung mit der neuen wird in ca. 10 Tagen nachgereicht - jedoch kann ich jetzt schon sagen, das ich bei den Modellen die ich angetestet habe immer ziemlich schnell zum Ergebnis gekommen bin. Notfalls beim Spielen ein wenig am Volumeregler gedreht. Interessant wird für mich auch wie die Gitarre am Toneport über Kopfhörer klingt, da ich damit einfach viel spiele - an meinem Combo (ENGL Screamer)mach ich mir da keine Sorgen. Und der kann ggf. auch mal gegen einen anderen (z.B. Marshall Vintage Modern) ausgetauscht werden.

2. Habt ihr extra für die Siggi noch Equipment beschafft oder ev. bestehendes stillgelegt.
(-; Na einen schönen, bequemen Gurt, (-: da hab ich mal zwei zur Auswahl bestellt ... gute Kabel ... das reicht vorerst.

Grüße von der Alb
 
Achtung Änderung:

Zum Reinigen der Bünde verwende ich Stahlwolle 0000=sehr fein!

Bezüglich Equipment - Siggi Gitarre - Sound:
Nein, ich musste nix oder nur suptil am ENGL Sovereign ändern. Trotzdem klang/klingt es mit meiner Custom wesentlich besser (fetter, differenzierter mit mehr Output. Seit dem ich zum ersten mal die Saiten ausgetauscht hatte (SIT Strings 009-046 gegen jetzt DR TITE FIT 010-046) klingt es noch etwas runder und sie „leben” länger.
Verglichen mit Washburn E29 (aktive PU's), und Hoyer LP 5060 mit Bill Lowrence PU im Steg.

Die Kombination ENGL - Siggi-Gitarre finde ich extrem harmonisch.
Habe verschiedene Amps getestet und für mich kommt nur ENGL in Frage. Wobei dies meinem Anspruch von Sound am nächsten kommt.

Gespannt bin ich trotzdem auf Marc Müllers neuen Amp.
 
Stahlwolle eignet sich sehr gut zum Reinigen der Bünde, allerdings muss man folgendes beachten: Beim Poliervorgang lösen sich einige Häärchen aus dem Stahlwollklumpen, diese Mikro-Häärchen können dann mit dem Pickup in Kontakt geraten (da sie magnetisch sind) und an der Spule klebenbleiben.
Als Folge wird der P.U. anfällig auf Pfeifen. Deshalb MUSS man die Pickups vor dieser Behandlung mit einem Stofftuch etc. abdecken, optional mit Klebeband (natürlich von der Sorte die nicht den Lack beschädigt...) abkleben.
Arky, nochmals vielen Dank für Deine Komplimente. Durch Dich habe ich auch erfahren dass mein Jingle nun auf Siggis Startseite zu hören ist, danke auch für's Betatesting!
 
@Jazzhooligan:
Ich bin wirklich gerührt... Bin halt ein Sensibelchen. Aber ich habe doch gar nichts "aktiv" gemacht ;-)

-BÜNDE POLIEREN-
Da hätte ich auch einen Tipp, den ich vielleicht früh im Thread schon beschrieben habe. Stahlwolle wurde mir von einem Freund empfohlen (Klavierbauer, spielt daneben ganz gut Bass), habe ich bisher aber nicht ausprobiert.

1) An meinen (und auch ein paar zum "Tuning" geliehenen) Instrumenten klebe ich zunächst die Zwischenräume zwischen den Bundstäbchen mit leicht entfernbarem Klebeband ab, direkt bis zum Bundstäbchen-Ansatz. In den hohen Lagen lasse ich ca. ab Bund 15 oder so jeden 2. Bund aus, weil das Klebeband zu breit wird - dort wird die im Folgenden beschriebene Prozedur hinterher nachgeholt.

2) Der Teil mit dem größten Körpereinsatz: Polieren mit "Gundel-Putz" (z. B. über Tone-Toys zu beziehen). Stinkt und macht schwarze Finger, bringt's aber! Weil es halt riecht und auch einen schwärzlichen Rückstand hinterlässt, gehe ich nochmals mit Duesenberg Hardware Fluid drüber, um den sehr trockenen Effekt nach dem Gundel-Putz quasi einzucremen und auch die Rückstände zu beseitigen. Aber auch dieses Zeug riecht nicht gerade gut. Deshalb...

3) Griffbrettöl, z. B. Picato (jetzt evtl. nicht mehr erhältlich) oder von D'Andrea. Das Klebeband bleibt bis nach diesem Durchgang dran. Erst jetzt werden in den hohen Lagen die verbliebenen Bundstäbchen abgeklebt und Schritt 1)-3) wiederholt.

4) Klebeband entfernen, abschließend Griffbrett (und meist noch Halsrückseite) leicht einölen, einziehen lassen, abwischen.

Insg. bin ich bestimmt 1 Stunde beschäftigt. Aber es lohnt sich. Ich hatte noch kein einziges Instrument in Händen, bei dem die Bünde richtig auf Hochglanz poliert waren - außer den Siggis, auf denen RF-Bünde verbaut sind. Aber auch die will ich in oben beschriebener Manier beim nächsten Saitenwechsel bearbeiten. Hinterher flutscht es nur so. Bei hartnäckigen Fällen wiederhole ich die Behandlung auch mal, meist reicht eine "Generalbehandlung" aber aus.
 
Genau aus dem Grund habe ich mich für Edelstahlbünde entschieden! Wehnig Arbeit damit, schnell wie der Teufel und super spielgefühl. Da ich die Saiten eh häufig wechsle weiss ich nicht wie es mit dem Verschleiss bestellt ist (ist mir auch egal).
Vileicht kann Jazzhooligan was dazu sagen, er kann meine Klampfe besser beurteilen als ich...
 
Wieviel Aufpreis kann man denn für die Edelstahlbünde so einplanen als 12/12 Mixing Frets? Denk die werd ich auch ordern:)
 
DJLeuck,
die RF-Option kostet 50 Euro, die 12/12-Mixing-Frets ebenso, glaube ich. Beide Optionen sind schon separat sinnvoll (wenn auch nicht für jeden) und auch wenn es rein von den Materialkosten nicht direkt gerechtfertigt erscheint (aber: Edelstahl = schwerer zu bearbeiten, höherer Verschleiß an Werkzeugen), ist der langfristige Nutzenfaktor gar nicht bezahlbar. Für mich zukünftig Pflicht.
 
Ich bin mir sicher, dass Markus im gitarrebass-Forum aktiv ist und auch den aktuellen Edelstahl-Thread kennt. Beim Rest bin ich mir nicht so sicher und deshalb möchte ich einen ganz bestimmten Beitrag verlinken:

klick mich

Das Statement ist von André Waldenmaier = Staufer Guitars.

Es wäre ganz interessant was Siggi dem entgegenhält :)

Zur Frage von snowli: Ich habe mein restliches Equipment nicht angepasst, das hat auch so sehr gut funktioniert. Wie tiefighter habe ich allerdings in einen teuren Gurt investiert und meine zweite Siggi fühlt sich in einem Harvest Gigbag sehr wohl. :)


Edit I: Der Link funktioniert leider nicht. Ich habe es mal als Screenshot angehängt. Hoffentlich geht das in Ordnung. Wie gesagt, aus dem Forum von gitarrebass.de ... echt toll das Forum ;)

gb.jpg


Edit II: Wegen der Pau Ferro und Palisander Diskussion. Bezüglich der Optik hätte ich zumindest ein Palisander Foto im Angebot: klick mich.
 
@Crying Eagle, Du hast recht, ich bin schon seit Jahren bei Gitarrenbass Forum registriert aber wie das bei uns Schweizer halt so ist: Lesen, Meinung bilden und für sich behalten:rolleyes:
 
Edelstahlbünde müssen kaum poliert werden da sie nicht anlaufen. Was Andre in dem Gitarre/Bass Forum schreibt kann ich nur teilweise kommentieren: Klanglich sind sie auf jeden Fall super, jedenfalls auf der SB Stringbender Gitarre! Der Vergleich mit den Hartgummirädern ist ein bisschen weit hergeholt, oder? Ob sich der Hals verzieht mit der Zeit bezweifle ich mal schwer, Sigg Braun Guitars verwendet top Hölzer, die perfekt gelagert wurden. Auch hier hinkt der Vergleich mit Fender schwer....
 
Danke Jazzhooligan.....s' isch halt schwer für mi das ä so uus z düütschä.
 
Der Vergleich mit den Hartgummirädern ist ein bisschen weit hergeholt, oder? Ob sich der Hals verzieht mit der Zeit bezweifle ich mal schwer, Sigg Braun Guitars verwendet top Hölzer, die perfekt gelagert wurden. Auch hier hinkt der Vergleich mit Fender schwer....

Ich sehe das ähnlich und meiner Meinung nach schießt André ein wenig über das Ziel hinaus. Trotzdem finde ich es ganz interessant auch mal andere Meinungen zu hören/lesen. Holz ist und bleibt ein Naturwerkstoff und man kann nicht ausschließen, dass auch ein super abgelagertes Holz unter widrigen Umwelteinflüssen arbeitet, v.a. über viele Jahre hinweg. Jörg Tandler hat aus diesem Grund zum Beispiel einen 3-teiligen Hals bei seiner "Beauty" im Optionskatalog. Was André ein bisschen unter den Tisch kehrt ist, dass man die Edelstahlbünde entfernen kann, das Griffbrett abrichtet und dann halt wieder neue einsetzt. Kostet selbstverständlich ein bisschen mehr aber dafür hatte man viele Jahre lang ein stressfreies Leben mit der Gitarre :)
 
Zu den "Kunden... seit 20 Jahren mit Miniaturvintagebünden... und den 350 Jobs pro Jahr... bis heute ohne sichtbare Spielspuren"...

Da kann es sich doch nur um Tanzmusik handeln, oder? Diese Kunden spielen dann aber keine 2 Stunden lang Blues-Licks mit massig Bendings. Die hinterlassen nämlich sehr wohl ihre Spuren. Allerdings hat mir Siggi mal erzählt, dass Victor Smolskis Gitarren, wenn sie mal zum Check reinkommen, ebenfalls kaum Abnutzungserscheinungen aufweisen. Aber Victor hat immerhin ein ganzes Arsenal an Customs und daneben noch ein paar Yamaha-Teile. Was soll er da schon groß abnutzen, auch wenn er offensichtlich mit nur geringem Fingerdruck spielt? Ich finde, er lässt es ordentlich quietschen, das muss sich auch irgendwo niederschlagen.

Edelstahlbünde nur für Parker & Co. zu empfehlen, weil die Graphithälse haben, halte ich für Schwachsinn, außer Waldenmaier orientiert sich eben stark an Vintage-Instrumenten, bei denen schon die kleinste Neuerung die Puristen und Hard-Core-Vintage-Freaks verschrecken dürfte. RF-Bünde sind härter, aber trotzdem bearbeitbar - siehe Siggi. Von was für einer "Prämisse" redet der gute André? Nur weil er diese Option nicht anbietet? Die hat ja auch Seltenheitswert, trotzdem machen's die ein oder anderen. Sollte ein Hersteller die schwerere Bearbeitung von RF-Bünden nicht zugunsten einer langfristig stressfreieren Nutzung durch den Spieler auf sich nehmen? Das ist doch ein Wettbewerbsvorteil, finde ich. Von wegen "Herausstellungsmerkmale"... Innovationen hat Siggi genug im Programm und ich freue mich drüber. Bei solchen Luxus-Teilen dürfen auch Locking-Mechaniken verbaut werden, selbst wenn Festklemmsattel montiert werden. Warum nicht? So schwachsinnig ist das doch gar nicht - hab' auch kurz im G&B-Forum nachgelesen, da gab es einige Bewürworter des Doppelt-Moppelns. Was Siggis Innovationen angeht: So in etwa würde ich es auch machen (im Idealfall), wenn ich Gitarrenbauer wäre.
 
Hab Siggi eben mal ein Anfrageformular ausgefüllt, bin mal gespannt was zurückkommt;) Wobei ich einige Sachen freigelassen habe und auf Tipps hoffe und bei einigen Punkten 2 zur Auswahl angegeben habe. Ich denke, dass Siggi´s Erfahrung ja doch "unwesentlich" größer ist als meine:)
 
Sigg Braun Guitars verwendet top Hölzer, die perfekt gelagert wurden. Auch hier hinkt der Vergleich mit Fender schwer....
Da mir bei meiner Siggi damals die Bünde aus dem, sicher nicht perfekt
getrocknetem Griffbrett gekommen sind, würde ich diese _Möglichkeit_
sicher nicht unter den Teppich kehren. Holz arbeitet..

Was die Edelstahlbundgeschichte angeht.. joa.. kann man so sehen.. ich nicht ganz so.
Was den Bundverschleiß angeht.. Wenn ich ein Arbeitstier habe- und dieses Intensiv spiele,
dann kommen da unweigerlich Spielspuren bei rum. 20 Jahre ? 350 Jobs im Jahr.. nun, dabei
geht es dann wohl nicht um Jobs, bei denen das spielen auf dem Instrument erfordert ist.

Ob ich die nun gleichmäßig- oder ungleichmäßig runterspiele.. nach 20 Jahren
solch intensiver Nutzung sollten aufjedenfall einige Spielspuren angefallen sein.
 
Ob ich die nun gleichmäßig- oder ungleichmäßig runterspiele.. nach 20 Jahren solch intensiver Nutzung sollten aufjedenfall einige Spielspuren angefallen sein.

Ich glaube André verheimlicht, dass der Kunde ein überzeugter Slide Spieler ist :D


Zum Thema Victor:
Hier habe ich von Siggi bei einer Hausmesse auch gehört, dass Victor quasi keine Spielspuren hinterlässt. Natürlich hat der einige Gitarren aber er spielt wohl auch deutlich mehr und mit der Zeit (Victor ist immerhin schon über 10 Jahre Kunde bei Siggi) sollten sich dann schon Gebrauchsspuren einstellen. Wenn das bei Victor nicht, bzw. deutlich weniger, so ist spielt er offensichtlich nur mit dem notwendigsten Druck. Schön für ihn, schlecht für mich: meine erste Gitarre sollte eigentlichen ihren dritten Satz Bünde spendiert bekommen :D


Und zum Schluss noch eine grundlegende Sache:
Wir alle sind im Prinzip absolute Laien, trotzdem dürfen und sollen wir uns eine Meinung bilden. Das geht ohne fundiertes Wissen aber nicht, indem man die Meinung von Gitarrenbauer/Person X einfach akzeptiert sondern nur, wenn man verschiedene Standpunkte objektiv analysiert und sich dann daraus seine eigene Meinung bildet.

Das Argument "ein Siggi Hals verzieht sich nicht weil Siggi super Hölzer verarbeitet" ist zum Beispiel Schmarrn. Jeder Hals kann sich verziehen und Mahagoni ist dabei anfälliger als Ahorn und Ahorn vielleicht anfälliger als Pau Ferro oder Palisander. Gut abgelagertes Holz arbeitet weniger, verhält sich allerdings mit Sicherheit nicht wie ein Stahlträger. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Hals von einem Custom Instrument (egal ob aus dem Hause Braun, Tandler, Tausch, etc.) heftig verzieht ist verhältnismäßig gering aber eben nicht ausgeschlossen. Wenn ich meine Siggi im Winter im Kofferraum lagere und Abends in heißen Clubs spiele muss man den Hals mit Sicherheit häufiger korrigieren als bei einem Wohnzimmerinstrument. Das ist sogar bei einer Fender so.

Ich hatte leider noch keine Thorndal in der Hand aber es sollen tolle Instrumente sein. Gregor Olbrich schlägt die Bünde angeblich nicht vollständig in die Bundschlitze und will so den Zustand der alten Vintage Schätze kopieren, bei denen sich die Bünde leicht aus dem Griffbrett gearbeitet haben. Unfug oder nicht? Keine Ahnung, angeblich klingen die Teile super aber eben nicht "besser" sondern nur "anders".
 
Cryin' Eagle,
grundsätzlich gebe ich Dir komplett Recht bzw. bin Deiner Meinung. Dass manche Gitarrenbauer aber den ultimativen Vintage-Touch z. B. mit nicht komplett eingeschlagenen Bünden zu rekonstruieren versuchen... OK, manche wollen es anscheinend so haben. Als die "Vintage"-Instrumente vor Jahrzehnten neu hergestellt, verkauft und eingesetzt wurden, war alles in Ordnung und Kratzer, "Aging", vergilbte und künstlich korrodierte Parts entstanden erst mit der Zeit. Bestimmt war auch damals schon nicht jeder Gitarrist daran interessiert, seinem Instrument möglichst viele Blessuren zu verpassen (also solche wie ich). Da muss man sich doch im Jahr 2008 ernsthaft überlegen, ob die Emulation realistischer Defekte so einen Sinn macht. Dass man digital z. B. ein defektes Gerät simulieren kann, kann ich noch als Gag abtun, aber Gitarren _ab Werk_ zu verschandeln... bitte nicht. Wie wäre es, die nicht komplett eingeschlagenen Bünde aber hinterher bitte perfekt PLEKen zu lassen? Das wäre doch der größte Witz - eine perfekte Synthese von "Vintage-Feel" mit den Vorzügen heutiger Technik. Also Siggi macht außer Aging (auf Wunsch des Kunden) nichts, um die Instrumente absichtlich "downzugraden", wie ich's mal nennen möchte.

Man könnte auch folgendes Fazit ziehen: Gitarristen und/oder Hersteller, die sich bedingungslos alten Klangvorstellungen (Gitarren, Amps, Effekte) unterwerfen (-> Sklaverei!!), mögen es tatsächlich für sinnvoll halten, mit allen Mitteln auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Dann gibt es noch unbedarfte Nicht-Vintage'isten, die nicht einmal wissen, wie ein 1962er (ob Amp oder Gitarre) Was-weiß-ich-wie-der-heißt klingt. Bin bestimmt nicht der Einzige, der sich einfach nur daran orientiert, ob Sounds gefallen oder nicht. Dass ich mich geradezu gesetzmäßig irgendwelchen Referenzen unterwerfe, und das bei einer Sache, die in den Bereich "Hobby" fällt... Im Bereich Recht möchte jeder möglichst viel Freiheit für sich beanspruchen, im Bereich Hobby herrscht die pure Sklaverei - ohne mich. Vielleicht entgeht mir ja vieles, weil ich nicht Vintage-geschädigt bzw. -infiziert bin, aber "was ich nicht weiß, ...".

Selbst wenn man Vintage-Sounds zum Maß der Dinge erklärt: Bekanntlich klingt jeder Amp und jede Gitarre (auch baugleiche) in gewissen Rahmen anders. Wenn sich also jemand oder eine ganze Bewegung auf Referenz-Sounds bezieht, dann auf welche genau? Udo Pipper hat doch in seiner G&B-Rubrik beschrieben, dass es nicht "den" AC30-Sound gibt usw. Wie kann da noch von "Referenz" die Rede sein? Ich gönne mir die Freiheit und bewerte Klänge komplett subjektiv. Selbst wenn ich mich an meinen Heroes orientieren würde - die klingen ja auch alle verschieden und 10 Sounds gleichzeitig kopieren geht nicht, also lasse ich es gleich bleiben und mache meinen eigenen Sound. Und der kann sich im Laufe der Zeit wie mein Geschmack auch mal ändern. Wenn sich jemand z. B. auf Clapton bezieht, würde man doch anerkennen müssen, dass der auf verschiedenen Alben unterschiedlich geklungen hat - so wie viele andere Gitarristen/Bands auch. Referenz ausgeschlossen - höchstens mit Bezug auf einzelne Platten, Phasen usw. Ich wette, es gibt Clapton-Fans, die sich jeweils für ultratreue Vergötterer halten und mit allen (technischen und finanziellen) Mitteln sich sein Original-Equipment zulegen und alle genauso klingen möchten wie Eric und im direkten Vergleich deutlich unterschiedliche Sounds verwenden - die aber alle "echt Clapton" sind. Ja, aus verschiedenen Phasen seiner Laufbahn.
 
zu smolski:
vll liegt der geringe verschleiss daran, (hoffentlich schreibe ich keinen mist ;-)) dass er sehr wabbelige saiten spiel.
ich meine dass er häufig 10er n ganzton runterstimmt.
mir ist nämlich ein grosser unterschied beim verschleiss aufgefallen, als ich mal für 6 monate von 9ern auf 10er gewechselt habe...


weitermachen!:D
 
Ich glaube André verheimlicht, dass der Kunde ein überzeugter Slide Spieler ist :D
:D :D
Jeder Hals kann sich verziehen und Mahagoni ist dabei anfälliger als Ahorn und Ahorn vielleicht anfälliger als Pau Ferro oder Palisander. Gut abgelagertes Holz arbeitet weniger, verhält sich allerdings mit Sicherheit nicht wie ein Stahlträger. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Hals von einem Custom Instrument (egal ob aus dem Hause Braun, Tandler, Tausch, etc.) heftig verzieht ist verhältnismäßig gering aber eben nicht ausgeschlossen. Wenn ich meine Siggi im Winter im Kofferraum lagere und Abends in heißen Clubs spiele muss man den Hals mit Sicherheit häufiger korrigieren als bei einem Wohnzimmerinstrument. Das ist sogar bei einer Fender so.
Jep, dem kann ich voll und ganz zustimmen.
angeblich klingen die Teile super aber eben nicht "besser" sondern nur "anders".
Ab einem gewissen Preis, bzw. einer gewissen Qualität
kann man eigentlich nur noch von "anders" sprechen.
Die Geschmäcker sind gottseidank verschieden.
 
Selbst wenn man Vintage-Sounds zum Maß der Dinge erklärt

Das sind einfach zwei komplett andere Ansätze und das darf man nicht vergleichen. Mir gefallen beide Seiten der Medaille, vielen aber nur eine. Fakt ist, dass Deine beiden Siggis perfekt in ein Genre passen, das für Vintage Instrumente überhaupt nichts ist. Das Gleiche gilt aber auch umgekehrt. Glücklicherweise sind die Geschmäcker verschieden. Ich mag schöne Decken aber 5 Mastergrade Quilted Maple Tops sind für mich zu viel. Ich mag gevögelte Ahorn Hälse aber im privaten Gebrauch würde mir einer reichen.

Mein Problem bei den Mastergrade Tops ist, dass ich die Gitarre(n) ebenso behutsam pflege wie Du. Ich bin nicht wie Sorin Badin, dem das egal ist wenn er ne Macke reinschlägt. Dadurch spiele ich meine erste Siggi aber in manchen Situationen überhaupt nicht mehr. Früher waren das Gigs in unbekannten Locations mit vielen Betrunkenen und heute sind das Sessions, bei denen ich die Gitarre unter Umständen in gut zugänglichen Räumen abstellen muss und dann aus den Augen verliere. Der "Cryin' Eagle I" sieht jeder Depp an, dass sie ordentlich Asche gekostet hat und entsprechend gerne schlägt ein Dieb zu. Bei der "Cryin' Eagle II" ist mir jede weitere Macke egal (weil ab Werk schon genug drin sind). Ich kann die Security Locks blind anlegen, beim Spielen am Schreibtisch gegen den Tisch rammeln und auf Sessions muss ich keine Angst haben, eben weil es für viele keine Strat ist (steht nicht Fender drauf uns so ein Schmarrn) :great:

Viele Gitarristen wollen mit ihre Gitarre um jeden Ton kämpfen und ebenso viele wollen das nicht. Auf einer modernen Gitarre muss man deutlich weniger um den Ton kämpfen und "kämpfen" bedeutet nicht, dass die Bespielbarkeit der alten, oder auf alt getrimmten, Gitarren beschissen ist. Die Eigendynamik der Gitarre ist einfach anders und am Ende wieder Geschmacksache; ich wiederhole mich: nicht "besser" sondern "anders".

Ich möchte Vintage Sounds auf keinen Fall zum "Maß der Dinge" erklären. Fakt ist aber zumindest, dass diese Instrumente und ihre Sounds Bestand haben und sich auch in 50 Jahren noch in Szene setzen werden. Viele moderne Gitarren müssen ihre Nachhaltigkeit erst noch beweisen und sind aktuell ein moderner Trend, was ja nicht schlecht ist. Ich mag meinen modernen Trend im Crow Finish außerordentlich gut und gebe ihn nicht mehr her :)
 
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