Jop, gut erkannt, lief gerade bei mir im CD-Player als ich mich hier angemeldet habe, bloss das Strangers hat einfach nicht mehr gepasst.
Hallo Afraid To Shoot/David, hehe, auf Ebay bin ich bei einem Typen auch auf dessen Namens-"Geheimnis" gekommen, was als Dream-Theater-Fan nicht sonderlich schwer war.
Das ist echt eine krasse Zahl, acht Customgitarren kosten ja (je nach Ausfuehrung natuerlich) fast so viel wie ein richtig schoener Neuwagen.
Krasse Zahl irgendwo schon, aber dann hätte ich lieber 8 Siggi-Customs als das Doppelte an Billigklampfen. Und alle Preise in Autos umzurechnen, ist nicht meine Art. Kann man natürlich machen, aber im Gegensatz zu Gitarren betrachte ich Autos als Funktionsgegenstände, an denen sich der Hersteller auch nicht verkünsteln braucht. Gerade in Deutschland haben diese eindeutig funktionsgebundenen Geräte aber einen immensen Stellenwert, was ich nicht nachvollziehen kann.
Habe ich auch schon ueberlegt so etwas machen zu lassen (...) Spiele momentan mit dem Gedanken mir bei Warmoth die Bauteile fraesen und lackieren zu lassen, und dann nur noch zusammen zu schrauben.
Wie Du aber richtig erkennst, handelt es sich hier ums Lego-Prinzip, also um die Auswahl von (zugegeben zahlreichen) Optionen. Wenn Dir also die Bausteinchen im Lego-Kasten zusagen, geht die Rechnung auf. Mit echtem Custom-Shop hat das nur am Rande zu tun.
Ohne Frage ist solch eine Maserung wie du sie auf deinen Gitarren hast eindrucksvoll (besonders die deiner Sechssaitigen gefaellt mir sehr gut!), aber fuer mich ist die Gitarre eher ein Werkzeug und ich wuerde mich einfach nur unglaublich aergern, wenn ich Schrammen oder Dellen in diese Gitarren hauen wuerde. (...) Daher stehe ich eher auf simple Gitarren, die ein par Kratzer hoechstens schoener aussehen lassen.
Danke! Aber "ohne Frage"... Es gibt Leute, die mit edlen Maserungen nicht viel anfangen können, (fast) alles ist subjektiv. Auch Siggi-Gitarren sind für den "richtigen" Einsatz gedacht, es handelt sich schließlich auch "nur" um Gitarren, aber was für welche ;-) Klar werden da auch Kratzer entstehen, aber im Umgang mit Equipment bin ich möglichst pfleglich und bin auch nicht der Meinung, dass Schrammen & Co. einem Instrument mehr "Charakter" verleihen. Wenn dies so wäre, bräuchten die Leute auch nicht wahnmäßig ihre Autos zu reinigen/polieren, wie das in (D) so beliebt ist. Freust Du Dich über Kratzer im preislich besagten Mittelklassewagen? Ich denke nicht - und'n Auto ist doch wohl eindeutig ein Nutzgegenstand, ganz klar - warum sollen dann "Gebrauchsspuren" ein Instrument schöner machen? Nur weil es SRV egal war, ob seine Strat an der Rückseite ständig von der Gürtelschnalle verunstaltet wurde (ich habe da einen gaaaaanz simplen Trick: Pulli oder T-Shirt raus und über die Gürtelschnalle - fertig!) und diese dämliche Sex, Drugs & Rock'n'Roll-Attitüde einen glauben lassen möchte, dass nur eine abgef***t aussehende Gitarre authentisch ist? Wenn dem so ist, möchte ich mich auf Lebenszeit nicht als "Rocker" bezeichnen lassen, da ich meine Instrumente & mein weiteres Equipment mit größtmöglicher Sorgfalt nutze. Auch von "Relic" oder "Aging" halte ich absolut rein gar nichts. Während Frauen sich mit Hilfsmittelchen versuchen in einem bestmöglichen optischen Zustand zu erhalten/präsentieren (kommt einer besessenen Autopflege gleich, finde ich), soll es bei Gitarren angesagt sein, wenn die richtig heruntergekommen aussehen? Das klingt für mich wie nach einer Dauerkarte für den Psychiater - meine Meinung. Genauso idiotisch finde ich es, dass sich irgendwelche Nur-in-der-Stadt-Herumfahrer einen SUV kaufen, diesen in der Waschstraße penibelst reinigen und hinterher eine Flasche Offroad-Dreck drüberkippen, damit auch ja der Nachbar neidisch wird, wie "rough" diese Kerle sind mit ihren 4x4-Fahrzeugen (die sie definitiv nicht brauchen - aber die Werbung aus den Medien hat in ihren Köpfen ganz gewiss eine Leere entstehen lassen). Ich verweise nochmals auf die Dauerkarte...
Daher stehe ich eher auf simple Gitarren, die ein par Kratzer hoechstens schoener aussehen lassen.
Siehe oben, ergibt für mich keinen Sinn. Nichts, aber auch gar nichts wird durch Kratzer oder Ähnliches in irgendeiner Weise schöner. Würde sich eine Frau darüber freuen, dass man ihr das Alter ansieht? Wenn ja, sollte sie auch keinerlei Pflegeprodukte anwenden, da diese dem "Erfolg" entgegenwirken. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie das Pendant einer "geagten" und vorsätzlich verschrammelten Strat aussieht, übertragen auf das weibliche Geschlecht - Du etwa? OK, eine Frau ist auch kein Gebrauchsgegenstand, einverstanden
[Ihr habt doch hoffentlich gemerkt, dass ich nicht alles so bitterernst meine, wie's dasteht, oder? Aber es gibt halt Dinge, über die ich mich gerne auslasse, wenn sich die Gelegenheit bietet. Wenn sonst niemand was dagegen tut, mache ich es halt.]
Momentan traeume ich von einer Stratstyle Gitarre(des Korpuses wegen, da er meiner Meinung nach der praktischste ist), die nach meinen Wuenschen "aufgetuned" ist. Wuerde z.B. heissen: weg mit dem Vintage Tremolo, ein Wilkinson VS100 muss her, HSS Bestueckung(Der Humbucker schoen in Chrom), Reversed Headstock, "comfort heel"(angenehmerer Hals Korpus Uebergang), eventuell ausgefraeste Buende, kein Schlagbrett sollte sie haben, einen Killswitch etc.etc...
Jeder muss für sich entscheiden, ob es lieber "praktisch", "schön" oder eine bestimmte Kombination daraus sein soll. Ich finde, eine Strat sieht richtig klobig aus, punkt. Zumindest aus heutiger Sicht. Klar spreche ich der Strat nicht ab, dass sie vor 50 Jahren eine Sensation darstellte. Aber vielleicht hat's der Hersteller ja noch nicht kapiert - die Amis sind da nicht immer so schnell mit ihrer Auffassungsgabe - im Jahr 2008 könnte man langsam, aber sicher das ein oder andere wenig funktionable Feature doch wirklich optimieren. Das originale Vibratosystem taugt für rein gar nichts (das Wilkinson ist da schon eine starke Verbesserung). Der Hals-Korpus-Übergang ist nur was für Fortschrittsverweigerer, usw. Wer ist schuld daran, dass es in der Gitarren-Szene kaum Fortschritt gibt? - Der Verbraucher, weil er sich sehr anspruchslos zeigt und (den alten Schrott) kauft, ohne zu murren. Weil sich so viele an Strato & LP erfreuen, sehen sich auch die Hersteller natürlich nicht veranlasst, irgendwas abzuändern. Es ist wie mit dem Fernsehen - das ist auch nur genauso schlau/doof, wie es die Bevölkerung (im Durchschnitt) will/verdient. Und wenn wir das Fernsehen in Deutschland als Indikator für Intelligenz hernehmen, sieht es nicht so rosig aus. ---- Zu "Experimentieren mit neuen Holzkombinationen": Stimmt schon, aber man muss sich ja für irgendetwas entscheiden. So gesehen, wäre es auch kein Problem, 10 Siggi-Customs zu konzipieren. Ahorn sieht für mich halt sehr königlich aus. ---- Zu "Mensur, Standardtuning, große Hände": An meiner Nr. 1/SOV-7 habe ich die XL-Mensur gewählt (66,5 cm), diese wollte ich anfangs auch für die Nr. 3/AQUA. Allerdings habe ich gemerkt, dass dieses kleines Bisschen mehr für meine höchstens mittelgroßen Hände das sinnvolle Maximum darstellt. Deshalb habe ich diese Option bei der AQUA wieder aufgegeben und für Nr. 3 und 4 die Normalmensur geordert. Bei meinen alten Gitarren habe ich auch mehrfach versucht, von 9er auf 10er Saiten umzusteigen - des Klangs wegen - aber da muss ich passen, zu viel Widerstand. Und so viel mehr Klang hat es nicht gebracht. Zeitweise sah es vielversprechend aus, als ich 9,5er im Programm hatte. Für die Siggi-Instrumente hatte ich aber 9er bestellt, da ich kein Risiko eingehen und keine Experimente machen wollte. Edle Gitarren, super Bespielbarkeit = Spaß! Saiten qualmen lassen! Nicht kämpfen - bin doch nicht SRV oder Jeff Beck (nichts gegen diese Player, im Gegenteil, aber die Einstellung, mit einem Instrument "kämpfen" zu müssen, ist doch eher was für Kinderbücher, aber allerhöchstens). Für mich hat es sich gelohnt, die SOV-6 geht ab wie eine Rakete. Die "7" spielt sich ebenfalls sehr gut, aber die längere Mensur ergibt bei gleicher Stimmung etwas mehr Saitenzug, daher sind Bendings auf der "7" einen Tick schwerer. Und das möchte ich mir auf der AQUA nicht antun.
Wie gesagt, meine Schwaeche liegt bei den einfachen Gitarren, die durch ihre Features voll ausgereizt sind, dass sie meinen Wuenschen genau entsprechen.
Da kommt es weniger auf das Aeussere an, sondern auf innere Werte, hahaha.
Warum nicht beides? Meinst Du, ich würde mich über eine lecker anzusehende, aber funktional vermurkste Siggi freuen? Es liegt an mir, dafür zu sorgen, dass ich Siggi (oder andere Kunden entsprechend anderen Herstellern) möglichst exakt kommuniziere, was ich haben will, da die Vorgaben nur so bestmöglich verwirklicht werden können. Ich bin mir dessen bewusst, dass ich - zumindest bei der Nr. 1 und 2 - ca. die Hälfte des Preises "nur" für den Sound und die andere Hälfte "nur" für die Optik bezahlt habe. _Für mich_ ist das OK, wer nur das eine davon haben möchte, kann viel Geld sparen.
Appropos innere Werte: Ich ueberlege mir bei meiner "Lego-Prinzip-Custom" das innere des Korpusses aushoehlen zu lassen, und dadrauf vielleicht noch eine Walnussdecke zu knallen...
Mal schauen, falls du interessiert bist, kann ich dich ja, was meine etwas unexclusivere Custom angeht, auf dem laufenden halten.
Walnussdecke: Meinst Du eine Zwischenschicht? Also die Mittellage einer Sandwich-Konstruktion? Das musst Du wissen, im Bassbau wird sowas öfters praktiziert. Kannst mich gerne informieren, was sich zu Deiner "Lego-Custom" tut ;-)
Was Warmoth angeht - dieses System hat schon seine Vorteile und das angebotene Material ist durchaus ansehnlich. Meine Vorstellungen sind aber zu spezifisch, um sich damit zu begnügen. Kann man sich bei Warmoth das Lieblingsholz konkret am Einzelstück aussuchen? Glaube ich nicht. Ich wähle gerne ganz exakt das Stück Holz aus, das ich an dieser oder jener Stelle haben wollte. Den PauFerro-Hals für die Nr. 4 habe ich immerhin aus 3 von Siggi vorselektierten Halskanteln ausgewählt (Gesichtspunkt: Maserungsverlauf, Kontrast). Fürs Rio-Palisander-Griffbrett hat mir Siggi wiederum 3 Muster vorgelegt, die im Ansatz OK waren, aber leider nicht "durchgezeichnet", wie ich das mal nennen will. Also nimmt er mit seinem Lieferanten Kontakt auf, teilt ihm mit, was sich der Kunde so vorstellt, und wird mir dann irgendwann noch exquisitere Griffbretter zur Güte vorlegen. Und da freue ich mich schon jetzt drauf. Schließlich bringt man als Gitarrist viel Zeit auf Griffbrettern zu bzw. hat diese beim Spielen fast permanent vor Augen. Da möchte ich schon alles in meiner Macht Stehende dafür leisten, um den maximalen (optischen) Genuss zu erhalten. Nebenbei wird Rio-Palisander ein traumhafter Klang nachgesagt... Übrigens handelt es sich um Restbestände, da dieses Holz mittlerweile geschützt ist und nicht mehr exportiert werden darf. Auch zum Griffbrett der Nr. 3 / AQUA habe ich aus sehr schönen Griffbrettern aussuchen dürfen - feinstes Quilted, perfektes Flame Maple, das blaue war auch nicht schlecht... und habe mich dann für das ganz am Anfang von Siggi Vorgeschlagene entschieden. Da steckt einfach alles drin und es passt hervorragend zur Wasser-Thematik. Schon wegen der leckeren Griffbretter würde ich am liebsten gleich 3 weitere Gitarren bauen lassen - oder Doublenecks, dann wird's noch konzentrierter ;-)