Guten Morgen Arky - das ist doch eine Jackson Warrior Abwandlung.
Die Form gefällt mir auch sehr gut - noch besser als die Kelly die ja eher an die Explorer angelehnt ist.
Guten Morgen, tiefighter! Stimmt natürlich, es ist die Warrior-Form. Das weiß ich auch alles, nur ist mir "Kelly" ausgerutscht, weil ein Freund von mir dieses Modell hat. So wie Dir das Skulls-Modell aus den 80ern gefällt, finde ich die Warrior-Form aus dieser Zeit scharf. Wenn's eine Zackenform sein soll, würde ich mich für eine entscheiden, die man (ich) auch im Sitzen spielen kann. Meine alte Ironbird hat mir insofern sehr gut gefallen, war einigermaßen ausbalanciert und der Unterarm ließ sich gut auf dem langen Korpushorn auflegen.
Die Kelly gefällt mir als getunte Explorer-Form besser als das Original. Body-Formen sind so eine Sache - die neue Ibanez Xiphos ist, so meinen einige, von der Warrior abgekupfert. Man könnte auch eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der PRS-Form und dem Hersteller Dan Armstrong erkennen, der _vor_ PRS auf dem Markt war. Soooo viele Gedanken hat sich der gute Paul gar nicht machen brauchen, auch die Shapings ließen sich teilweise übernehmen und die konkave Kehlung auf Gibson-Decken gibt es auch schon seit längerem. Oder die Mayones-Kopfplatte aus dem neuen G&B - die Siggi-Standardform, nur stärker verrundet.
Du planst ja ganz schön ausgefallene Gitarren ...
ist das nicht schwer da beim Spielen jedes Mal umdenken zu müssen?
Sagen wir, ich "plante" ;-) Von der Umstellung her... Ich sehe das eher so, dass ich die "Spezialgitarren" eher für Aufnahmen verwenden würde. Wenn ich also im Homestudio sitze und eine ganz bestimmte "Effekt-"Passage aufnehmen möchte, spiele ich mich halt auf dem entspr. Instrument ein oder prüfe zunächst, welche Gitarre sich dafür am meisten anbietet. OK, ich habe noch keine Songteile für Fretless-Gitarren entworfen - doch, ein Mal vor Jahren, aber damals habe ich die Idee mit einem Bottleneck festgehalten, was bei niedriger Saitenlage schrecklich klingt. Aber wenn es eben eine Passage gäbe, die ich einspielen wollte, würde ich mir z. B. eine Fretless-Gitarre schnappen, 30 min herumexperimentieren, die Passage aufnehmen und das Instrument wieder weglegen - so meine Theorie. Wenn ich's mir so überlege... Lieber würde ich mich für einen 14-Saiter entscheiden (falls baulich machbar, mit intoniertem Steg).
Allerdings ist die Idee mit einer akustisch angelehnten Doubleneck (ein Hals als 12er/14er) nicht ganz vom Tisch. Ich tendiere halt nicht dazu, sich "nur" eine Standardform in Edelqualität nachbauen zu lassen, bei dem dann anstelle G*son oder F*der eben der entspr. Custom-Hersteller-Schriftzug steht. Wenn ein Custom Shop Wünsche wahr werden lässt, brauche ich mich doch nicht zurückzuhalten, es wird ja auch entsprechend bezahlt. So ausgefallen sind die Gitarren nicht, wenn man sich ein wenig auf englischsprachigen Gitarren-Foren umguckt. Das Gefühl fürs Fretless-Spiel habe ich jetzt auf einem Bass kennengelernt. Die Intonation auf einer Gitarre ist noch schwerer, da aufgrund der kürzeren Mensur noch präziser gegriffen werden muss. Eigentlich ist eine Fretless-Gitarre wirklich nur was für Freaks, oder vielleicht doch nicht? Ich bin noch etwas hin und her gerissen.
Die Godin Glissentar ist da z. B. eher für den World-Music- oder Ethno-Bereich entwickelt. Mit entsprechender Musik lässt sich so etwas einbetten, für das, was ich brauche/spiele, ist da eine 12-Saiter als "Spezialinstrument" sinnvoller. Trotz aller Suboptimalitäten, die man PRS nachsagt bzw. mit Berechtigung vorwerfen kann (Decke lieblos mit viel zu viel Leim aufgeleimt, Body nicht individuell, sondern "gemäß Standard" gebeizt - und das nicht mal richtig, sondern eher eingefärbt, wofür der Käufer trotzdem saftig bezahlen muss) - am Klang meiner 12-Saiter kann ich nicht meckern. Es ärgert mich, dass es sich PRS verarbeitungsmäßig in vielen Punkten leider und durchaus leicht macht. Was z. B. die Lackiertechniken betrifft, kommt das, was bei Custom Shops wie Siggi & Co. geboten wird, bei PRS erst im Private-Stock-Sektor zum Einsatz. Irgendwo verstehe ich, dass größere Hersteller ihre Produktion in "normal" und "gehoben" aufteilen müssen. Trotzdem sind mir überlackierte Bursts mittlerweile zuwider, seit ich bei Siggi erleben durfte, wie genial das Ganze im Handbeizverfahren aussieht. Na ja, ist ja alles Geschmackssache. Stutzig machen mich auch die Lackierungen der Music-Man-Modelle, bei der auf einer Flame- oder Quilted-Decke die Ränder deckend dunkel oder schwarz überlackiert werden. Soll das wirklich gut aussehen?
Was hälst Du übrigens von ner Spalted MAple Decke ... hab da ein sehr leckeres Teil von Framus im Natural Finish gesehen (aktuelle Guitar-Ausgabe) aber auch B.C.Rich, LAG und andere setzen dieses Finish immer häufiger ein.
Finde hier im Netzt leider kein passendes Bild.
Spalted Maple (siehe Bild, G&L ASAT Blues Boy) finde ich schon lecker und Siggi hat mir dies beim letzten Treffen im Zusammenhang mit der Nr. 4 NATURAL auch als Alternative vorgeschlagen. Vielleicht schwenke ich noch um bzw. Spalted Maple würde bei der Nr. 4 prima ins Konzept passen. Die abgebildete Decke hat etwas zuviel Gelbstich, Spalted Tops sind eher beigefarben und irgendwie "zurückgenommen" - vom Farbton her, der Kontrast ist herrlich intensiv. Ich war auch sehr fasziniert von einem (unförmigen) Edelbass in Spalted-Optik, den ich in G&B mal gesehen habe. Leider kann ich mich an den Hersteller nicht erinnern, vielleicht war es die kalifornische Firma Tung (zeitweise von John Myung verwendet). Auch was B.C. Rich an Spalted-Maple-Decken anbieten, kann sich doch wirklich sehen lassen.
Als weitere Holz- und Farbmuster habe ich noch ein Bild von 'ner Dean-Gitarre mit leckerem Finish angehängt (auf halbem Weg zum Raven-Finish), dann noch ein Hals, den Dean als "Flame Maple" bezeichnet. Beim allerersten Blick hat mich der Hals auch etwas beeindruckt, aber nach Infektion durch den Siggi-Braun-Virus sehe/bewerte ich (optische) Holzqualität mittlerweile etwas anders. Das würde mich aber nicht davon abhalten, vielleicht auch ein simpleres Modell mit deckender Lackierung zu ordern, wenn mir das Gesamtkonzept gefallen würde. Allgemein möchte ich (meine) Instrumente schon irgendwie individuell und besonders haben. Wir sind ja auch alles individuelle Spieler, oder? Wie schrecklich langweilig wäre es denn, wenn jeder nur Strats spielen würde...
Ich habe gerade gemerkt, wenn ich die Dean-Kopfplatte spiegele, bin ich gar nicht so weit von dem Reversed-Entwurf für die Nr. 3 und 4 entfernt...
Noch eine Meldung zu SOV-6/7: Gestern habe ich von Siggi neue Bilder erhalten, aufgenommen am Abholtag. Ich warte noch auf seine Genehmigung, die Bilder im Forum zu veröffentlichen, bevor sie in der Siggi-Galerie eingestellt werden. Außerdem wollte ich unbedingt noch das geöffnete E-Fach der "7" fotografieren - boah, was es da an Einstellmöglichkeiten für das Piezo-System gibt, Wahnsinn.