Arky
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Hallo! Ich muss jetzt insgesamt zur Ruhe kommen, da die Gitarren bei mir viel Trubel (auch finanziell) bedeutet haben und die Nr. 1 und 2 hiermit zu einem Abschluss gekommen sind. Custom-Modelle sind immer Geschmackssache. Je mehr Features von einem bestimmten Kunden geordert werden, desto unwahrscheinlicher ist es, dass das entspr. Custom-Modell anderen gefällt. Bei der Planung stand bei mir manches fest, anderes ergab sich dann in der Diskussion mit Siggi oder auch rein aus der Notwendigkeit heraus. Auch bei tiefighter wurde anfangs geplant und dann doch einiges umgestellt - völlig normal. Auch wenn es Kunden geben mag, die tatsächlich von Anfang an 100% wussten, was sie wollen und dies exakt und ohne Änderungen umgesetzt wurde.(...) ...ist mir insgesamt einfach "too much". Naja, jeder nach seiner Fasson....wie schon der alte Fritz sagte. (...)
"Too much"... Optionsmäßig habe ich die Sache schon ausgereizt. Aber ich habe auch Siggi schon öfters mitgeteilt, dass ich finde, dass sich viele seiner Kunden auch vieles selbst entgehen lassen, weil eben diese und jene Option nicht geordert wurde. Aber das ist ja deren Sache. So habe ich z. B. rein prinzipiell alle Rostfrei- bzw. Edelstahl-Optionen gewählt, weil dies für mich unabhängig von meinem Geschmack einfach "ganz objektiv" ein sinnvolles Feature ist. Ich habe bei bisher 11 eigenen und geliehenen Instrumenten (von No-name bis PRS) die Bünde eigenhändig auf Hochglanz gebracht, teilweise sogar mehrfach. Das war jedes Mal ein Act von ca. 1,5 Stunden und dann heißt es durchaus Körpereinsatz... Wenn es dann einen Hersteller gibt, der eben eine RF-Option anbietet, brauche ich mich niemals über angelaufene Bünde zu ärgern, selbst wenn die Gitarre eine Million kosten sollte. Ach ja, und die RF-Option gibt es zu einem recht erschwinglichen Preis, wobei die RF-Bünde und RF-Schrauben für Vibratosysteme oder Festklemmsättel extra kosten. Ich werde jetzt nicht im Detail beschreiben, wie und von wem diese RF-Schrauben angefertigt werden, aber nur soviel: Hieran verdient Siggi rein gar nichts, also kann ich nur empfehlen, dies, solange angeboten, bevorzugt zu bestellen.
Die Inlays... Damit habe ich die Gitarren quasi gebrandmarkt. Bis SOVENANCE was Fertiges vorweisen können, wird's leider noch dauern (hängt von mir ab, da ich der Hauptmusiker bin), aber wenn es soweit ist, vermute ich, dass viele dann mit meiner Vorliebe für edle Hölzer und z. B. richtig aufwändige Inlays mehr anfangen können bzw. dies nachvollziehbarer wird. Mit SOVENANCE habe ich nicht vor, alle 30 Sekunden irgendwelche Showcase-Licks und -Riffs vom Stapel zu lassen. Während ich es durchaus sehr geil finde, solomäßig richtig abzurocken (natürlich nur, wo es musikalisch sinnvoll ist), sind für das erste SOV-Album mit ca. 45 Minuten Länge gerade mal 3 oder 4 Soli oder "normal flotte" Passagen vorgesehen. Für das Metal-Projekt eines Freundes, bei dem ich am Songwriting ca. zu 1%, aber solomäßig zu 99% beteiligt bin, fallen manchmal 3 oder 4 Soli _in einem Song_ an. Der künstlerische Faktor ist mir bei SOVENANCE wie auch bei den SOV-Gitarren sehr wichtig. Mein Musikpartner dagegen und die 2. Hälfte des Recording-Projekts hätte sich ein Custom-Instrument jedoch am ehesten in schlichtem Schwarz und das Inlay "nur" in Standard-Perlmutt bestellt (und viel Geld gespart). Sobald auch nur das erste Album fertig ist, wird sich ein logischer Kreis schließen und dann stehe ich nicht nur als großmäuliger Teure-Gitarren-Besteller/-Käufer und Den-Hersteller-Nerver da. Dazu zur passenden Zeit mehr...
"Too much" - finde ich bei meinen Modellen nicht. Bei keiner einzigen Siggi-Gitarre auf allen Galerien auf Siggis Homepage habe ich diesen Eindruck gehabt. Was kann das Holz dafür, wenn es so schön ist? Gut, nicht jeder braucht's, bestellt's - oder kann/will es sich leisten. Und Siggi gibt ja in seiner Infoschrift selbst an, dass schönes/teures Holz nicht unbedingt besser klingen muss als unspektakuläres/billiges. Unabhängig vom Preis spielt auch da der Geschmack eine Rolle. Wobei mir Siggi gestern nochmals mitgeteilt hat, dass er nicht genau weiß, warum, aber die SOV-6 klingt wirklich absolut phänomenal, was man so tendenziell, aber nicht in diesem Ausmaß, hätte erwarten können. So ganz lässt sich das Endergebnis nicht vorausberechnen. Die Marschrichtung (=Grundsound) stimmt auf jeden Fall, aber die SOV-6 legt da noch eine fette Schippe drauf. Ich nehm's gerne zur Kenntnis.
Ach ja, auf manche Bilder bin ich schon ein klein wenig stolz. Auch als Nichtprofi und mit 130-Euro-Digicam lässt sich da was machen - wenn ich mit Profis auch nicht konkurrieren kann. Künstlerisch und handwerklich veranlagt war ich schon immer - klingt hoffentlich nicht großkotzig. Das Problem bei mir war aber häufig, dass ich mich zu sehr in Details verliere und viele gestellte Aufgaben deutlich übererfülle, dies aber mit irrsinnigem Zeit- und sonstigem Aufwand. Meine perfektionistische Vorgehensweise ist manchmal der reine Selbstmord, aber ich weiß halt im Vorhinein, dass ich nur so zufrieden bin.