[Sep'17] Marke Gibson vor dem Aus? - [Okt'18] Gibson gerettet - Was kommt?

Das mit der Raubkopiererei ist ne andere Diskussion. Mir ging es dabei um das Prinzip, dass man anstatt auf den Kunden zuzugehen, eher drauf haut.

Am Beispiel der Raubkopie-Geschichte: Da wollte man für ein Album damals Ender der 90ern 25 DM bei WOM. Man kannte 1-2 Lieder aus dem Radio oder aus dem TV und war scharf darauf, wusste aber nicht was man sich da kaufen würde. Dann hatte man als junger Mensch 40-50 DM Taschengeld im Monat und musste sich gut überlegen, ob man sich die Scheibe, die man gerne gehabt hätte, auch kauft.
Von den 25 DM waren sicher ein paar Euros für Anwälte und Verfolgung von Leuten, die das Kaufen illegal umgehen wollten dabei. Genauso auch irgendwann Kopierschutz selbst auf dem Datenträger selbst, der dann dummerweise auch oftmals noch dafür sorgte, dass nicht jeder CD-Spieler die Scheibe abspielen kann.
Das sorgte natürlich alle bei den Kunden für Frust.
Hätte man daran gespart und vlt Gewinneinbußen hingenommen, wäre der ein oder andere besser durch diesen Umbruch, der damals stattgefunden hat, gekommen.

Eigentlich wollte ich diese Diskussion hier nicht aufmachen, aber die Parallelen sind ganz klar da. Gibson ist schon lange nicht mehr alleine bzw. unter wenigen. Das Angebot ist riesig geworden, genau wie damals das Musikangebot immer größer geworden ist. Was in beiden Fällen bedeutet, dass man sich den Kuchen mit mehreren Leuten teilen muss.
Wie man dann an größere Stücke kommt, liegt an den Herstellern, Musikern, Labeln usw. selbst. Man muss da seine Wege finden und mit der Zeit gehen. Und ich finde da persönlich besser an der Stellschraube "Kundenzufriedenheit" zu drehen, anstatt "Bestrafungskeule".

Ich selbst schaue mir immer wieder Gibson Gitarren an, auch ohne Fanboy zu sein, dennoch finde ich einige Dinge nicht tragbar, so dass ich lieber auf Alternativen gehe, wenngleich ich auch gerne Gibson zu andere Bedingungen gerne unterstützen würde.

Ich bin ein sehr objektiver, toleranter Mensch und gebe jedem seine Chance und wenn mir jemand anderes als Gibson mit dem Gesamtpaket mehr zusagt, dann unterstütze ich en auch, ohne einen so großen Namen.
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Ich finde auch, dass Gibson jedes Recht hat, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen. Ob die Vorwürfe gerechtfertigt sind, können dann ja Gerichte auf der Basis geltenden Rechts entscheiden. Aber dann ein Video zu machen, und öffentlich allen möglichen Leuten zu drohen, ist meiner Meinung nach ziemlich dämlich.

Exakt! Ihr Recht ist das sicherlich, aber der Beigeschmack ist das Problem. Wir sagen unseren Kindern, dass wir zuerst auf unsere eigenen Fehler achten sollen und dann über andere schimpfen dürfen. Das passt hier einfach (noch) nicht richtig, wie ich finde.
 
Jetzt ist die Frage was ist dran an den schlechten Erfahrungen über die viele berichten.
.. was mir in letzter Zeit auffiel: auch positive Berichte enthalten aus meiner Sicht gelegentlich viele Mängel, die ich im entsprechenden Preissektor eher nicht hinnehmen würde.
Für viele klingt es schon allein deshalb besser, weil Gibson draufsteht.
.. das ist dann vermutlich die Erklärung, warum das durchgeht ... oder solche Kunden haben einfach eine andere (vielleicht sogar realistischere?) Vorstellung von Qualität?
Ich muss gestehen, ich habe mir erst anlässlich der Bilder, die ich die Tage hier von aktuellen Modellen gesehen habe, angeschaut, wie etwa fretbindings bei meinen ausgeführt sind: LP Standard 2004 => eher genauso übel, wenn auch einen Tick gleichmäßiger, ES335 TD 1978 => gleichmäßige gute Ausführung aller Bundenden, war das nicht die "Zeit der Mängel" bei Norlin? Gab es da weniger Handarbeit? Glücksgriff?
Das ist ja so ein Merkmal, dass zumindest nach meiner Wahrnehmung am Markt schon fast als Erkennungsmerkmal für Gibson einzuordnen ist (auch wenn es selten mal andere Hersteller gibt, die das so machen). Das trifft irgendwie den Nerv: Alleinstellungsmerkmale sollten doch vielleicht besser auch gut ausgeführt sein ...
 
Hat sich Gibson für das "Agnesi"-Video nicht entschuldigt? Gibt es da Neuigkeiten? (Nicht, dass Agnesi das Video verschuldet hat. Ich nenne es nur mal so) ;)
 
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Klang ist sehr subjektiv. Für viele klingt es schon allein deshalb besser, weil Gibson draufsteht.

Verarbeitungsmängel wären dagegen aber recht gut objektivierbar,

Ist also bei meinem individuellen Vergleich mit anderen Herstellern schon recht viel.

Gibson ist preislich in der Oberklasse, daher sollte Gibson das sehr gut im Auge haben.

Ja, deswegen habe ich dazu geschrieben, dass MIR ein optischer Mangel nicht so dramatisch erscheinen würde, wenn die Gitarre dafür wirklich sehr gut ist ( Bespielbarkeit und Klang ). Das sieht jeder anders, und bei gewissen optischen Mängel würde ich einen Preisnachlass verhandeln, das Teil aber trotzdem behalten wenn sie gut klingt. Dann hätte ich eine super Gitarre zu einem besseren Kurs ( muss ja sein, denn der Wert sinkt dadurch ja objektiv ).

Da ist aber jeder anders gestrickt. Wenn eine Gitarre nicht gut klingt, ist mir der Name egal - denn ich kann mir davon nix kaufen, wenn ich bei jedem Ton denke "bääh irgendwie nicht so geil"

Wenn ich aber bei jedem Ton denke: "booah, geil" - dann ist mir der Kratzer echt wurscht

Aber vollkommen richtig ist auch: Wenn jemand sich selbst als Premium wahrnimmt, muss er eigentlich auch Premium liefern, in allen Punkten. Sonst laufen die Käufer weg.
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anstatt zu fragen, warum die Leute denn ihre Produkte kopieren, anstatt zu kaufen?
.

Kurzer Exkurs - war damals der vollkommen falsche Ansatz. mindestens 60-70% der Downloads waren welche, die deswegen runtergesaugt wurden, weil es ging.

Niemals hätten die Konsumenten das alles gekauft. So wurde es aber von der Industrie hingestellt.

Das dabei jeder plötzlich 4 x so viel Musik gekauft hätte als vorher ( in der Theorie ) wurde nicht bedacht.

Schlusswort: Kulturflatrate und alles umsonst !!!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Als zu umwerbender Neukunde falle ich damit aus der Sicht des Unternehmens allerdings flach :)

ist bei mir bei vielem auch so. würde mal sagen 20% neu, 80% gebraucht.
Mache ich seit Beginn an. Kaputt sein kann im Normalfall je nix.

Ich kaufe aber auch Zeug neu und hadere da auch nicht wegen des Preises.
Wenn es mir das Wert ist und ich es haben will, dann ist das eben so.
 
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Kurzer Exkurs - war damals der vollkommen falsche Ansatz. mindestens 60-70% der Downloads waren welche, die deswegen runtergesaugt wurden, weil es ging.

Und wenns Brötchen umsonst gibt nimmt auch jeder 10 uns schmeißt 8 weg. Ne, da kommen wir nicht zusammen.
 
iTunes hat das später bewiesen. Käufer waren nämlich durchaus bereit für Musik zu zahlen, wenn sie sich einzelne Lieder bequem zu Hause laden können. Die Industrie hat einfach krampfhaft an den CDs festgehalten.

Aber das ist OT :D
 
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Aber vollkommen richtig ist auch: Wenn jemand sich selbst als Premium wahrnimmt, muss er eigentlich auch Premium liefern, in allen Punkten. Sonst laufen die Käufer weg.

Ganz genau. Wenn man mit "We sweat the details" und "Only a Gibson is good enough" wirbt, dann darf eine Gitarre sehr gern nördlich von 2.000 Euro mit dem Preis anfangen, aber dann erwarte ich auch, dass die Verarbeitung makellos ist - also keine Polier-Swirls sichtbar sind (von Nasen ganz zu schweigen), sauberst abgeklebt wurde, so dass die Übergänge überall stimmen, keine Schleifspuren auf dem Griffbrett sind und - alle Bünde gleichmäßig sauber abgerichtet sind und auch POLIERT.

Wenn unser Malermeister zu Hause im Wohnzimmer nicht sauber die Tapete verklebt, sage ich auch nicht "Hey, Du bist son supi Typ und Deine Arbeit ist ansonsten erste Sahne." Dann möchte ich schlicht und ergreifend, dass er das richtet. Da kann der Rest so schnufte ausschauen, wie das Taj Mahal. Ich habe ihn auf Grund seines EXZELLENTEN handwerklichen Könnens beauftragt. Und im Leben würde der Mann, der sich vor Aufträgen nicht retten kann und bei dem wir immer mindestens ein halbes Jahr vorher Bescheid geben müssen, dass wir was brauchen, sich hier nicht lauwarm rauzureden versuchen. Der bügelt es aus und fertig.
 
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Aber vollkommen richtig ist auch: Wenn jemand sich selbst als Premium wahrnimmt, muss er eigentlich auch Premium liefern, in allen Punkten. Sonst laufen die Käufer weg.

Genau das ist der Kernpunkt! Laufen mir die Kunden weg, hat das Gründe. Dann muss ich schauen woran das liegt und nicht aus Trotz auf andere schimpfen, die das offenbar irgendwie besser machen, weil sie ja die Kunden abgreifen.

Kurzer Exkurs - war damals der vollkommen falsche Ansatz. mindestens 60-70% der Downloads waren welche, die deswegen runtergesaugt wurden, weil es ging.

Niemals hätten die Konsumenten das alles gekauft. So wurde es aber von der Industrie hingestellt.

Das dabei jeder plötzlich 4 x so viel Musik gekauft hätte als vorher ( in der Theorie ) wurde nicht bedacht.

Schlusswort: Kulturflatrate und alles umsonst !!!

Ich verstehe hier Deine Aussage nicht so ganz, aber klar, viele haben sich Songs beschafft, die sie nicht gekauft hätten, richtig. Es war halt allgemein ein Umdenken gefragt durch mp3, schnelles Internet und Flatrates. Und auch das immer größer werdende Angebot an Künstlern, die alle verdienen wollten.
Platten und CDs wurden weniger gefragt, weil unpraktisch. MP3 Player kamen auf. Durch das Internet hatte man Zugang zu viel mehr Bands und Interpreten, gerade auch unbekannteren. Es gab viel mehr Auswahl und es war einfacher zugänglich, wenn auch manchmal illegal, sicher. Einige der großen waren angepisst und haben mit der Keule draufgehauen, anstatt mit der Zeit zu gehen und zu akzeptieren, dass die Alben so oder so weniger verkauft werden.

Aber das hat hier eigentlich nix zu suchen. Wollte damit nur sagen, dass man sich, wenn man was verkaufen will, nicht unbedingt die Fans und Nicht-hardcore-Anhänger verärgern sollte.

Könnte da jetzt auch mit der Automobilindustrie anfangen. Würde sicher auch gut passen, diese Analogie. Verärgerst Du Deine Kunden, laufen sie weg.
 
Wenn unser Malermeister zu Hause im Wohnzimmer nicht sauber die Tapete verklebt, sage ich auch nicht "Hey, Du bist son supi Typ und Deine Arbeit ist ansonsten erste Sahne." g.

ja - der Vergleich wäre aber sauberer, wenn er 90% all seiner Aufträge versaut, sprich 90% aller Gs Mängel haben.

So kommt es einem nämlich vor, wenn man in Foren liest.
Das entschuldigt nicht den Umstand, dass es überhaupt Mängel gibt, es scheint ja vermehrt welche zu geben.

Man kann aber nicht sagen, alle Arbeiten des Tapezierers sind schlecht ausgeführt.

Gibson hat eben 3 Probleme

- anscheinend öfter Mängel als es sein sollte
- eine sehr bekannte Marke, bei der man besonders darauf schaut
- nicht gerade billig, sprich Erwartungshaltung
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Und wenns Brötchen umsonst gibt nimmt auch jeder 10 uns schmeißt 8 weg. Ne, da kommen wir nicht zusammen.

Doch, da gab es Erhebungen. Kazaa, E Mule oder whatever .... jemand, der die Eagles "ganz ok" findet, sie aber nicht gut genug findet sich 3 Alben zu kaufen, lädt sie eben runter, weil es geht.

Wäre nur kaufen möglich gewesen, hätte er genau diese 3 Alben stehen gelassen.
Wenn du im Monat nur 50 € für CDs zur Verfügung hast, kannst du nur 2 kaufen.
Werden plötzlich 20 Alben in der Woche runtergeladen, scheint ja klar, dass darunter welche sind, die man normalerweise nicht gekauft hätte. D.h. der entgangene Umsatz wurde hier von der Industrie künstlich hochgerechnet um es dramatischer aussehen zu lassen.

Aber - Themaschwenk: Kundenbedürfnisse sollten erkannt werden, sonst orientiert sich der Kunde um - wie anscheinend auch bei G der Fall.
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iTunes hat das später bewiesen. Käufer waren nämlich durchaus bereit für Musik zu zahlen,

Aber eben nicht in dem Volumen wie vorher gedownloaded. Aber sorry - ist wirklich OT. Bringen wir es wieder auf die Schiene: G wie alle anderen Firmen sollten peinlichst darauf achten, Kundenanforderungen zu erfüllen, sonst sind sie der nächste Download
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.. was mir in letzter Zeit auffiel: auch positive Berichte enthalten aus meiner Sicht gelegentlich viele Mängel, die ich im entsprechenden Preissektor eher nicht hinnehmen würde.

.. das ist dann vermutlich die Erklärung, warum das durchgeht ... oder solche Kunden haben einfach eine andere (vielleicht sogar realistischere?) Vorstellung von Qualität?
...

Genau das meinte ich ein paar Posts vorher. Wenn ich als Kunde Wert darauf lege, dass ein Instrument in USA hergestellt ist und wirklich perfekt ist und trotzdem einen guten Teil Handarbeit beinhaltet, dann muss man sich ggf. die Frage stellen:

Zu welchem Preis ist das möglich ?

PRS kann das - aber für 1000 € mehr

Das will man aber als Kunde auch nicht zahlen, müsste man aber vielleicht um das zu bekommen, was man erwartet.

Welche anderen Hersteller gibt es denn, die nicht alles von Robotern machen lassen, in den USA herstellen und trotzdem beim gleichen Preis wie G liegen ?

Maybach ... die fertigen in ... CZ ? kosten fast genauso viel. Die Arbeitsstunde kostet aber nur 1/3 ...

die Frage kann also wirklich sein: was ist realistisch ?
 
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Korrigier mich einer, wenn ich falsch lieg, aber Gibson stellt keine Mars-Rover her, oder? Es geht im Großen und Ganzen „nur“ um ein Holzinstrument, das mit gewissen Metallteilen versehen wird, hier und da ein Loch braucht und dazu noch anständig lackiert sein soll. Keine Weltraumtechnik, keine Zeitmaschine, kein künstliches Herz. Ein simples Holzinstrument, zugegeben mit einigem Schnickschnack.

Wenn ich nun von Gibson und Qualitätsmängeln lese, dann sind dass zu 90% immer dieselben lahmen Themen: Bundabrichtung, Binding-, Lack- und Schaltungsfehler. Und ernsthaft, das sind doch Popel-Problemchen, die sich mit einer simplen Arbeitsanweisung beheben lassen sollten, oder? Gerade im Bezug auf ein in Serie gefertigtes Instrument, dessen Einstandspreis bei 2.000 EUR liegt.

Zeit- und Kostendruck? Totgerittene Bullshit-Keywords sind das! Schon mal durch den Kopf sausen lassen, was RMAs und Imageverlust dagegen kosten? Hupsi, von irgendwoher muss dieser fiese Copy&Paste Markt ja kommen, gegen den man gerade so vorgeht. Aber packt man mit Anwalteleien die Wurzel am Übel?

Nein – und warum sollte man als Erstbesitzer eines so teuren Teils oben genannte Fehler in Kauf nehmen? Ich versteh hier die Leute nicht, die mit „9 von 10 sind sicher okay“ argumentieren: es kann doch nicht der Anspruch eines „ICONIC BRANDS“ sein (davon redet Gibson doch immer, wenn man gerade in Selbstbeweihräucherung aufgeht), nur 90% gut abzuliefern. 10% Ausschuss wären mir selbst bei Epiphone noch zu viel – und wir reden selbst beim „günstigeren“ Hersteller noch von Gitarren, die hunderte von Euro kosten und nicht vom 100er-Pack Wäscheklammern aus’m 1-Euro-Shop.

Deshalb ja – warum nicht feilschen, wenn auch nur ein Fehler aufpoppt? Bei einem vierstelligen Betrag kann man doch einwandfreie Ware erwarten, oder? Wer was anderes behauptet, der sollte sich meiner Meinung nach mal von diesem gurkigen „Musik-Mojo-Zauber“ befreien. Man kann meinetwegen ja jedes Instrument mit Gibson-Headstock gerne euphorisch durch die rosarote Brille betrachten, aber beim Thema Ware/Wert sollte man doch Realist sein, sonst zahlt man immer mehr, als es wert ist.

Vielleicht hört man es mir schon raus: ich besitze keine Gibson, sondern ein großartiges Arbeitstier von Epiphone, und ich möchte auch keine Klampfe der Marke G. Ein Bekannter von mir hat ein Musikgeschäft um die Ecke, und der hat mir mal erzählt, warum er bei sich keine Gibson Gitarren mehr rein hängen kann– right, knebeln, knebeln, knebeln.

Hier beißt sich meiner Meinung nach die Katze in den Schwanz. Denn wenn man diese „Forcing & Hire & Fire“ Thematik und eingangs erwähnte Mängel miteinander kombiniert, dann kann es einen eigentlich nicht wundern, warum nur 90% Output taugt.

Nicht falsch verstehen, dass ist sicher kein Lobesgesang auf alle anderen (Asia- und Mex-)Hersteller, die teils noch räudiger produzieren – aber eben auch keiner auf die „Premiummarke Gibson“.
 
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Ein Bekannter von mir hat ein Musikgeschäft um die Ecke, und der hat mir mal erzählt, warum er bei sich keine Gibson Gitarren mehr rein hängen kann– right, knebeln, knebeln, knebeln.

Ich weiß nicht, ob diese Haltung von Gibson unter dem neuen CEO überhaupt noch aktuell ist. Die Frage ist ja, wie es mit Gibson jetzt weiter geht, nicht wie schlimm Gibson gestern war...:rolleyes:
 
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Ich weiß nicht, ob diese Haltung von Gibson unter dem neuen CEO überhaupt noch aktuell ist. Die Frage ist ja, wie es mit Gibson jetzt weiter geht, nicht wie schlimm Gibson gestern war...:rolleyes:

Ich weiß es auch nicht, sollte man sich mal erkundigen. Fand es bis zuletzt nur schade, weil aufgrund dessen viele kleinere Läden komplett "ausgedünnt" wurden.

Die neuen Serien machen von der logischen Einordnung ja ganz gut Sinn, doch in der Hand hatte ich auch noch nichts.
 
sonst zahlt man immer mehr, als es wert ist.
...dabei muss man allerdings bedenken, dass der Wert eines Instrumentes durch den Markt bestimmt wird. Und da ist denn eher zu beobachten, das der Wertverfall nach wie vor nicht von solchen Schlampereien deutlich beschleunigt zu werden scheint ... nach 25 Jahren heben die meisten Modelle ab, und nicht einmal, weil die aktuellen schlechter geworden sind. Denn auch am Gebrauchtmarkt greifen ähnliche Mythen immer noch ("eine schwere Paula klingt fetter und fühlt sich wertiger an" z.B. oder "Handarbeit ist nie perfekt" ...) Ich bin mir nicht sicher, wie lange eine Firma rumschlampen kann, bis sich das von Mythenpreis zu Realqualitätspreis wandelt ...? Letztlich lässt sich auch schwierig als Normalbürger nachvollziehen, ob solche Methoden (bei der Arbeit wie beim Marketing) tatsächlich die Glaubensgemeinde schmälern. Oder ob da nicht sogar "America first"-Populismus bedient wird und sowas Beifall findet in bestimmten Kreisen ...
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doch in der Hand hatte ich auch noch nichts.
...tja, das ist auch ein gewisses Problem, vor nicht allzu langer Zeit gab es G. hier (Hannover) noch bei PPC, die letzten Male war da nur noch ein Loch ... angeblich sind da jetzt welche "lieferbar", aber dazu brauche ich keinen Laden vor Ort :(
 
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...dabei muss man allerdings bedenken, dass der Wert eines Instrumentes durch den Markt bestimmt wird. Und da ist denn eher zu beobachten, das der Wertverfall nach wie vor nicht von solchen Schlampereien deutlich beschleunigt zu werden scheint ... nach 25 Jahren heben die meisten Modelle ab, und nicht einmal, weil die aktuellen schlechter geworden sind. Denn auch am Gebrauchtmarkt greifen ähnliche Mythen immer noch ("eine schwere Paula klingt fetter und fühlt sich wertiger an" z.B. oder "Handarbeit ist nie perfekt" ...) Ich bin mir nicht sicher, wie lange eine Firma rumschlampen kann, bis sich das von Mythenpreis zu Realqualitätspreis wandelt ...?

Exakt in jeder Hinsicht.
Klar, der Vintage-Markt ist noch eine Spur krasser. Da werden irgendwann Fehler zu Markenzeichen einer Produktions- oder Musikära.

OT: Die Frage ist nur, lässt sich diese Vintagevernarrtheit auch in die Zukunft transportieren?

Eine 50s Paula wird immer einen Käufer finden, selbst wenn sie eine Krücke ist, weil dass eine "heiße Zeit" war.

Aber werden in 40 Jahren die Leute Vintage Preise für ne durchschnittliche 00er Paula mit Digi-Tuner zahlen, weils "used" is?

Ich hoffe, Gibson wird die eingangs genannten Fehlerchen künftig beheben können.
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...tja, das ist auch ein gewisses Problem, vor nicht allzu langer Zeit gab es G. hier (Hannover) noch bei PPC, die letzten Male war da nur noch ein Loch ... angeblich sind da jetzt welche "lieferbar", aber dazu brauche ich keinen Laden vor Ort :(

Vor 2 Wochen im Rock Shop ähnlich: Fender, Gretsch, PRS, Ibanez, Slick. Als ich den MA nach Epiphone und dem neuen Gibson Linup fragte, meinte er "im Moment nur online kaufbar".
 
Zeit- und Kostendruck? Totgerittene Bullshit-Keywords sind das! Schon mal durch den Kopf sausen lassen, was RMAs und Imageverlust dagegen kosten?


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Ja, das habe ich ja auch geschrieben. Wenn Kunden weglaufen, liegt das Kind schon im Brunnen. Da wird in unserer schönen, neuen, zahlen- und renditegetriebenen Welt gerne viel zu kurz gedacht. CEOs oder Aktionäre sind selten 10-20 Jahre an die jeweilige Firma gebunden, deswegen zählen da solche Dinge nicht.

Was ich nur mal als Überlegung in den Raum geworfen habe ist der Kostenrahmen insgesamt, wobei ich nicht weiß, wie sich diese bei G im Einzelnen zusammensetzen.

Ich fand es nur bemerkenswert, dass zB PRS, die auch in den USA fertigen und sehr ähnliche Modelle haben, keinerlei Qualitätsprobleme haben, im Gegenteil. Die Teile kosten dann aber auch 1000 € mehr bei den Standardmodellen.

Die Frage wäre jetzt nur, ob G Kunden bereit wären dieses Geld extra auszugeben, wenn sie besonderen Wert darauf legen, dass weiterhin in USA gebaut wird und die Teile zudem in makellosem Zustand sein sollen.

Interessant wäre auch mal folgendes:

Was hat sich denn bei G signifikant geändert, als es zu den vermehrten Q Probs kam ? Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt hatte ja keiner was auszusetzen. Irgendwann kam das dann.

Waren plötzlich alle Mitarbeiter schlechter ?
Hat sich an entscheidenen Stellen etwas geändert ?
Hat man versucht die Modelle in kürzerer Zeit zu bauen ?
Was war denn die Ursache ?

Kurzfristig Kosten sparen hat meistens mittel und langfristig ziemliche Nachteile, wenn man sinnlos spart
 
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Ich hoffe, Gibson wird die eingangs genannten Fehlerchen künftig beheben können.
;)

Und verkaufen sie dann wirklich so viele Gitarren mehr?

Wenn Gibson ab sofort Gitarren in "Hochglanzpornoqualität" herstellen würden, dann wäre da ja immer noch der Preis, welcher viele zu einer Les Paul Kopie greifen lässt.

Dann würde man den Kauf einer Kopie mit "bekommt man mehr Gitarre fürs Geld" rechtfertigen.
Was jetzt ja auch gemacht wird.
Und zusätzlich aktuell halt noch mit ein paar Riefen im Griffbrett etc.

Was einige hier ja gleich als Schrott bezeichnen.

Auch wenn es in Foren immer schlauere Leute gibt, als die Verantwortlichen es selbst sind.
Aber wenn das Qualitätsthema wirklich bei der Allgemeinheit so ein Thema wäre, wie es hier als gemacht wird, dann würde auch gehandelt werden.

Es ist ja aber auch nicht so, dass jeder der hier in die Diskussion einsteigt, überhaupt beabsichtigt ist, eine Gibson zu kaufen.
Bzw. beabsichtigt war.
Auch, wenn die Qualität noch so gut wäre.
Denn da ist ja immer noch der Faktor Preis.....
Und weil man es sich nicht leisten kann, oder will, wird es halt madig gemacht.
 
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Ich glaube Gibson hatte schon viele Phasen, in den es Qualitätsprobleme gab.

Ich sehe Fender als Grund dafür. Fender hat die Gitarre von Anfang an für Massenproduktion designed. Auch die verwendeten Materialien waren möglichst billig. Billiges Holz, billiger Autolack, billige und simple Hardware. Und dann kam ja noch irgendwann Mexiko.

Gibson dagegen hat eine Gitarre, die bei der Produktion viel mehr Zeit und Handarbeit von gelernten Arbeitskräften benötigt.

Da kann Gibson beim Preiskampf einfach nicht mithalten. Eigentlich hätten sie schon viel früher komplett verlieren müssen. Es waren aber immer die Musiker wie Slash, die die Marke noch am Leben hielten. Heute wird es aber schwieriger. Heute ist es ausschließlich Nostalgie. Gibson wird nicht mehr von neuer angesagter Musik mit ihren Künstlern ins Rampenlicht gerückt.

PRS hat sich von Anfang an an das Publikum mit dem größeren Geldbeutel gerichtet. Sie haben ihre Nische gefunden und sich einen guten Ruf als Boutique Marke aufgebaut. Zudem ist Paul selbst ein guter Gitarrenbauer. Er war und ist immer das Gesicht seiner Firma. Er erzählt in jedem Interview Details wie und warum man etwas so baut wie sie es tun und wie es sich auf den Klang auswirkt. Das schafft Vertrauen.

Die Chefs von Gibson waren immer nur irgendwelche zufälligen Figuren für die sich keiner interessiert. Ausser wenn es um negative Schlagzeilen geht.
 
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Aber werden in 40 Jahren die Leute Vintage Preise für ne durchschnittliche 00er Paula mit Digi-Tuner zahlen, weils "used" is?
Das ist wohl schwer vorauszusehen. Mittlerweilen geltan ja bereits 90er Instrumente z.T. als "Vintätsch". Ich habe bei meiner 1990er R0 (Pre Historic) die Tuner (Original Gibson), Bridge und Tailpiece (Faber) und die grauenhaften Bill Lewrence "the Original" Pickups und Potis (V.I.P.) ausgetauscht (in Klammer das neue Fabrikat). Als ich mit einem Bekannten über den Tausch zu einer Special DC P90 vergandelt hat, hat er die fehlende "Originalität" bemängelt, obwohl alle Änderunge Upgrades waren die das Instrument merklich verbessert haben. De fehlt mir doch das Verständnis bei einer Gitarre die keine 30 Jahre alt ist.

Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt hatte ja keiner was auszusetzen. Irgendwann kam das dann.
Wobei es immer wieder die selben user in den Boards sind, die Gibson schlechtreden.
 
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Wobei es immer wieder die selben user in den Boards sind, die Gibson schlechtreden.

Das weiß ich nicht, dazu beobachte ich es zu wenig.

Wenn sich aber G selbst dazu genötigt fühlt in dieser Hinsicht nachzubessern, scheint sich ja zumindest irgendetwas verschlechtert zu haben.

Im Grunde ist es ganz einfach und es wurde ja schon mehrfach gesagt:

- Hersteller sollten bedacht sein, immer die zum jeweiligen Preis bestmögliche Qualität zu liefern, alles andere ist fahrlässig

- der Kunde hat die Möglichkeit das Ergebnis dieser Bemühungen zu beurteilen und sich zu entscheiden, wie er damit umgeht

Wenn ich nicht so faul wäre, hätte ich große Lust mal zu einem großen Laden zu fahren und mir einen Tag lang alle dortigen G Modelle vorzuknöpfen, um mal einen Eindruck davon zu bekommen. Aber dazu bin ich wie gesagt zu faul und ausserdem wäre das der Job von jemandem aus dem Hause G :)
 
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Die Frage wäre jetzt nur, ob G Kunden bereit wären dieses Geld extra auszugeben, wenn sie besonderen Wert darauf legen, dass weiterhin in USA gebaut wird und die Teile zudem in makellosem Zustand sein sollen.

Als gelernter Kaufmann gebe ich, losgelöst von der Branche, jetzt mal zwei Kommentare ab:

1. Der Gewinn liegt im Einkauf.

2. Mängel gehören dokumentiert und anhand von Änderungen im Prozess abgeschaltet.

Ich kann es echt nicht mehr hören, wenn Leute mir erzählen „wenn du ein noch akkurateres Ergebnis willst, musst du X Euro mehr ausgeben“. Man sollte zuerst den Einkauf und vorhandene Produktionsprozesse optimieren, bevor man sich überlegt, die Preisschraube nach oben zu drehen.

Scharfe Bünde, Lackfehler, schlechte Bindings - dass sind Mängel, die sollten sich abstellen lassen mit vorhandenen Mitteln, ohne den Kunden dafür zur Kasse zu beten. Und so viel Anspruch an sich selbst sollte auch ICONIC Gibson haben.

Die Quali-Fragen von dir treffen da voll zu.

Und nebenbei, klingt es nicht arg verwegen, wenn Produkte, die zuvor qualitativ auch mal unter dem Radar flogen, plötzlich teurer werden mit der Begründung „jetzt noch besser“? Postillion lässt grüßen, damit jagt man die liquiden Kunden doch geradezu zum Boutique-Hersteller.

Im Gegenteil, als Gibsonkunde würde ich eher eine Serviceoffensive erwarten: we pay your loss! Max. 5 Jahre alte Gibson, mit Seriennummer und Kaufbeleg registrieren, Bilder einschicken, nach Genehmigung Bünde bspw. beim Gitarrenbauer abrichten lassen, Hersteller übernimmt bis 150 EUR. Für Lack- und Bindingfehler gibt’s ein gratis Pflegeset und Gitarrensaiten. Man kann auch Kinder wieder aus dem Brunnen holen, es gibt da genügend Ideen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich glaube Gibson hatte schon viele Phasen, in den es Qualitätsprobleme gab.

Ich sehe Fender als Grund dafür. Fender hat die Gitarre von Anfang an für Massenproduktion designed. Auch die verwendeten Materialien waren möglichst billig. Billiges Holz, billiger Autolack, billige und simple Hardware. Und dann kam ja noch irgendwann Mexiko.

Gibson dagegen hat eine Gitarre, die bei der Produktion viel mehr Zeit und Handarbeit von gelernten Arbeitskräften benötigt.

Von Fender war die Rede – die haben hier und da auch ihre Schmerzen, sind jedoch kostenmäßig anders aufgestellt, schon allein weil die Grundideen von Les Paul und Leo Fender auseinander gehen wie Pizzateig.

Aber ehrlich, kann dass eine Ausrede für Gibson sein? Nee, sondern eine Chance zur Herausstellung der eigenen Kompetenz. Und eben jede sollte man dann auch zum Steckenpferd machen, anstatt zu hunzen.

Siehe Gretsch: ich hab in den letzten Monaten viele Gretsches in der Hand gebabt, neue Electromatics, Setzers, Streamliners, auch alte Modelle, Semi-Hollow, Full-Hollow und alle waren gemessen am Preisschild sehr gut in ihrem Zustand. Gretsch ist auch „Cheesy Premium“ gegenüber Ibanez Artcore und Co., bei Lack, Bindings, Inlays konnte ich dort jedoch keine „Konzentrationsfehler“ erkennen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das ist wohl schwer vorauszusehen. Mittlerweilen geltan ja bereits 90er Instrumente z.T. als "Vintätsch". Ich habe bei meiner 1990er R0 (Pre Historic) die Tuner (Original Gibson), Bridge und Tailpiece (Faber) und die grauenhaften Bill Lewrence "the Original" Pickups und Potis (V.I.P.) ausgetauscht (in Klammer das neue Fabrikat). Als ich mit einem Bekannten über den Tausch zu einer Special DC P90 vergandelt hat, hat er die fehlende "Originalität" bemängelt, obwohl alle Änderunge Upgrades waren die das Instrument merklich verbessert haben. De fehlt mir doch das Verständnis bei einer Gitarre die keine 30 Jahre alt ist.

Na ja, Vintagemarkt eben. Und sollte Nik P. eines Tages behaupten, er hätte in den 2000ern „Ein Stern“ auf einer Walmart Strat komponiert, es gäbe sicher auch da Ultras, die ihre Omma für verkaufen würden. Ist dieses famose Greening auf Goldtops nicht auch eigentlich auf einen „Fehler“ zurück zu führen? Und heute reißen sich Sammler um den edlen Grünspan und Musicpoint baut Iglus aus Geldbündeln. Unabhängig vom Zaster, jedem sein Laster ;-)
 
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