[Sep'17] Marke Gibson vor dem Aus? - [Okt'18] Gibson gerettet - Was kommt?

Ich glaube, du irrst dich. Festivals sind angesagter denje, dort treten fast ausschließlich Musiker/Bands mit Gitarristen auf. Altrocker füllen auch in Deutschland noch immer regelmäßig die größten Hallen, keiner ohne Gitarren. Selbst Heino.. naja, lassen wir das :rolleyes:

Er irrt sich nicht gänzlich! Du hast auch nicht Unrecht.

Es stimmt, dass die einschlägigen Festivals noch gut besucht sind, ich fahre selber hin. Allerdings gibt es tatsächlich nicht sehr viele Festivals, auf denen die E-Gitarre das Klangbild dominiert. Zu nennen wäre als gutes Beispiel das Wacken Open Air. Das ist mit 80.000 Besuchern auch jedes Jahr gut besucht und schafft es normalerweise auch, alle Tickets zu verkaufen.

Jetzt das große Aber: Für ein Festival ist Wacken nicht wirklich riesig. Im Mainstreambereich gibt es da wesentlich größere Vertreter. Darüber hinaus wird Wacken auf Grund seiner annähernden Alleinstellung von Leuten aus der ganzen Welt besucht. Die kommen aus Südamerika, Australien und überall sonst her, nehmen Flugreisen auf sich, lassen sich das einen Haufen Geld kosten, weil es in deren Umgebung sowas einfach nicht gibt.

Hardrock und Metal sind heute durchaus eine Nische, die es nicht mehr schafft, auf der ganzen Welt eigene Festivals von nennenswerter Größe auszurichten. Letztes Jahr beim Maiden Konzert zählte ich mit meinen 33 Jahren zu den jüngeren Besuchern.

Ja, Altrocker füllen noch Hallen, mit alten Leuten. Und was, wenn die in Rente gehen? Wenn Priest, die Stones, Maiden, AC/DC, Deep Purple etc. ihre Klampfen an die Wand hängen? Black Sabbath haben sich gerade verabschiedet. Wer kommt denn dann nach und nimmt die Plätze ein?

Ich habe vor kurzem ein Interview mit dem Wacken Veranstalter gesehen, der genau diese Befürchtung thematisiert hat, dass die alten Größen jetzt nach und nach auf Abschiedstour gehen und am Horizont kein Nachwuchs zu sehen ist.
 
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Die Frage die sich stellt , wie Gibson Gitarren in Zukunft kategorisiert werden)

Gibson CMI, Gibson Norlin, Gibson Henry und Gibson ?
Werden die Gibsons die Henrys Firma produziert hat dann mehr oder weniger wert ?

Wer weiß ?

Zu den Fachkräften.
Selbst in der glorreichen Zeit 48-66 waren die Arbeiter nur angelernt worden und wurden auf ihren Arbeitsschritt trainiert.
Es gibt da ein tolles Buch zu Gibson dieser Zeit. Gibson Guitar Ted McCarty´s Golden Era.
 
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Ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn ein chinesischer Investor Gibson aufkauft und die Produktion auslagert.
Ein Problem hätte ich, wenn die Qualität nicht mehr stimmen würde.

Da hätte ich weniger Sorge, weil die Qualität mancher chinesischen Kopien das aktuelle Gibson-Niveau heute schon erreicht. Und wenn die erstmal original Pickups bekommen und das andere Hardware-Zeugs ...
 
Braucht man dann überhaupt noch eine Gibson, wenn die in China hergestellt würde? Gibt ja genug Marken, deren LP-Modelle 1. bestimmt nicht schlechter und 2. dazu noch preisgünstiger sind.
FGN und Tokai: Made in Japan, Maybach: Made in Tschechien.
 
Was man nicht verwechseln sollte, sind die "Chibsons", die als Markenpiraterie-Ware möglichst billig produziert werden und die Auftragsarbeiten, die für Firmen (z.B. Epiphone oder Tokai und Ibanez) erledigt werden.

Im ersten Fall geht es um "billig mit höchstmöglicher relativer Gewinnspanne" und im zweiten um ganz klar festgelegte Regeln und Standards. Die Qualität von in China produzierten Gitarren im Auftrag renommierter Hersteller bewegt sich bereits heute auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

Bei jeder Auslagerung der Produktion geht es darum, dem Auftragsnehmer einen engen Rahmen zu stecken, damit das Ziel erreicht wird. Heute ist das Ziel noch nicht, Premium-Gitarren in China fertigen zu lassen. Das heißt aber nicht, dass es nicht möglich wäre. Es bedeutet lediglich, dass man eine zeit lang Personal nach China in die Fabrik schickt, um den Leuten genau zu zeigen, wie es geht. Und mal ganz im Ernst: Wenn ich mir die Arbeitsmentalität in den USA und in China anschaue, habe ich starke Zweifel, dass sich das Label "MIA" bei Gitarren langfristig gegen "MIC" behaupten kann. In beiden Ländern werden in diesem Bereich zur Zeit noch Mitarbeiter im Job angelernt. Im Falle der USA hat das Tradition. Im Falle von China ist es dem wirtschaftlichen Aufschwung geschuldet, der in den vergangenen Jahren einfach in einem brutalen Tempo vorangeschritten ist. Die Regierung in Peking hat genau das erkannt und schon vor einigen Jahren die Parole "Made in China 2025" als neue Doktrin ausgerufen. Und wen haben sie sich ausgerechnet als Vorbild hierfür ausgesucht? Die USA? Nein, sondern Deutschland. Schlicht und ergreifend, weil unser duales Ausbildungssystem weltweit seinesgleichen sucht. Und wenn wir das zusammen mit dem Willen, den Weltmachtstatus auszubauen und der traditionell hohen Durchhaltekraft der Chinesen kombinieren, werden wir in spätestens 10 Jahren CS-Modelle chinesischer Fertigung nicht mehr überraschend finden. Das heißt natürlich nicht, dass Boutiquen aussterben, aber man wird sich dann noch mehr auf Individualität fokussieren. Im übrigen läuft genau das auch schon einige Jahre in anderen Branchen - Chinesen strömen in deutsche Niederlassungen, um sich dort richtig ausbilden zu lassen.
 
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Wie groß der Teil der Zielgruppe wohl ist, der sich so genau wie die Leute hier damit auseinandersetzt ? Wenn das Produkt aussieht wie Gibson, klingt wie Gibson und evtl. nochmal durch die Statten zur Qualitätskontrolle o.ä. gefahren wird um irgendwo was mit US draufschreiben zu können, dann ist es für viele Kunden vllt auch völlig ok.
 
Braucht man dann überhaupt noch eine Gibson, wenn die in China hergestellt würde? Gibt ja genug Marken, deren LP-Modelle 1. bestimmt nicht schlechter und 2. dazu noch preisgünstiger sind.
FGN und Tokai: Made in Japan, Maybach: Made in Tschechien.

Ja, denn nur eine Gibson plaziert winzige Mojo-Teilchen zwischen die "Holzmoleküle" :rolleyes:
 
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Wenn ich mir die Arbeitsmentalität in den USA und in China anschaue, habe ich starke Zweifel, dass sich das Label "MIA" bei Gitarren langfristig gegen "MIC" behaupten kann.

Ich arbeite derzeit in einem technischen Entwicklungsprojekt in Partnerschaft mit einer chinesischen Firma. Ich kann euch sagen, die Leute sind hart drauf... Alles muss im Handumdrehen erledigt sein, wenn ne E-Mail von denen kommt und man nicht spätestens nach 5 Minuten geantwortet hat, klingelt das Telefon. Die schreiben Mails am Morgen, am Tag und am Abend. Ich hab mal eine von denen gefragt, wer im Krankheitsfall eigentlich ihre Vertretung macht. Antwort: "Niemand. Ich kann nicht krank werden." Die haben dort eine Arbeitsmentalität, die wir hier weder haben, noch wollen. Wenn ein Deutscher sich als Workaholic bezeichnet, ist damit was anderes gemeint als bei denen.
 
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Ich habe zwar selbst 'ne Gibson und bin mit ihr zufrieden, würde mich jedoch in der Preisklasse 1000/1500€ auch zunächst mal bei FGN umsehen.
Ich denke den meisten dürfte auch die Qualität japanischer/koreanischer Instrumente bekannt sein.
Sähe auch keinen Grund warum den Chinesen dieses Qualitätslevel nicht möglich sein sollte. Ich denke die Verschiebung Richtung China, Indonesien, Vietnam ist im Gange und wird zunehmen.
Wenn die Qualität des Endproduktes paßt, dann solls mir recht sein.
 
Braucht man dann überhaupt noch eine Gibson, wenn die in China hergestellt würde? Gibt ja genug Marken, deren LP-Modelle 1. bestimmt nicht schlechter und 2. dazu noch preisgünstiger sind.
FGN und Tokai: Made in Japan, Maybach: Made in Tschechien.
Da stellt sich -etwas provokant- die Frage, wozu überhaupt noch "Marken"? Genügt ja wenn schön ziseliert Gitarre am Headstock steht, wos' herkommt wäre ja im Prinzip pfeiffegal?
Uff ... da fallen mir doch gleich die Eigenmarken der bekannten Lebensmitteldiskonter ein. Steht überall die gleiche Hausmarke drauf, wo das Zeuch erzeugt wird weiß kein Schwein mehr. Weiß nicht ob ich das überall haben will...
 
Da stellt sich -etwas provokant- die Frage, wozu überhaupt noch "Marken"? Genügt ja wenn schön ziseliert Gitarre am Headstock steht,

Bei Autos sind wir noch nicht so weit, wir haben uns aber an Hersteller aus Japan und Korea gewöhnt, bald kommen die aus China hinzu, auch daran werden wir uns gewöhnen. Das ist bei Gitarren und Co. nicht viel anders, den Wandel der vergangenen ca. 30 Jahre hat uns das gezeigt. Ach ja, Autos MIA sind ja auch eine Rarität auf deutschen Strassen, bei mir in Japan ebenfalls, und das liegt weder am Preisschild noch an imaginären Handelshemmnissen.
 
Wenn die neuen Zollkriege zwischen Trump und der EU loslegen (siehe Meldungen dieser Woche bezgl. Harley Davidson) dann verkaufen sie Gitarren Made in USA ohnehin nicht mehr in Europa. D.h. der neue Eigentümer braucht dann Produktionsstätten in Asien oder eben Mexico.
 
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Krass ...ob die alle wieder einen Job als Gitarrenbauer finden..
Btw. was kommt als nächstes ? Der lauf der Geschichte ..
 
Wenn die neuen Zollkriege zwischen Trump und der EU loslegen (siehe Meldungen dieser Woche bezgl. Harley Davidson) dann verkaufen sie Gitarren Made in USA ohnehin nicht mehr in Europa.

Natürlich tun die das weiterhin, nur evtl. mit Dollarpreis = Europreis. Von einem Embargo spricht schließlich keiner, auch Juncker nicht. Der "King of Steuerparadiesförderung" mag scheinbar weder Levi's, noch Bourbon oder Harleys, komische Ansichten hat der.
 
komische Ansichten hat der.
Worin er sich dem Trumpeltier mit Haartolle recht ähnlich ist. Wenn die USA tatsächlich auf gewisse Einfuhren aus der EU Zölle erheben und vice versa die EU, dann sind Gitarren unser letztrangiges Problem.
 
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