[Sep'17] Marke Gibson vor dem Aus? - [Okt'18] Gibson gerettet - Was kommt?

Nik Huber macht klasse Gitarren, aber gemessen wird die Qualität bei den Gitarren die 1000-2000€ kosten, alles andere ist eh meist nur mit dem nötigen Kleingeld und eine Portion Wahnsinn zu bezahlen, inkl. Aufschlag für Gibson Made.
 
Ist das so? Ich hab die 10. Klasse vor vielen Jahren abgeschlossen und wurde sogar versetzt. Ich kann aber nicht behaupten, oben genanntes ganz genau zu wissen...
Also dass man für manche Produkte einfach den Markenzuschlag zahlt, sollte einem 10. Klässler schon klar sein. Ist bei Gibson so, aber auch bei Fender und auch bei Produkten anderer Sparten. Siehe zB VW Sharan und Seat Alhambra: das gleiche Auto und doch paar tausend Euro Preisunterschied...
 
Aber hatten wir nicht schon lang geklärt, dass Gibson sich nicht wegen den Gitarren in den Ruin reitet, sondern wegen den Randmarken?

Trotzdem handeln die meisten Zeitungsartikel über die Gibson-Schwierigkeiten dann doch wieder vom Wandel der Gitarren-Branche. Da beißt sich der Hund in den Schwanz:D
 
Wenn man sich das anschaut, dann hat die Misere zumindest teilweise auch in rückläufigen Verkaufszahlen von Gitarren ihren Ursprung. Denn das war wohl der Auslöser, weshalb sich Gibson am Musikmarkt breiter aufstellen wollte.
 
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Also dass man für manche Produkte einfach den Markenzuschlag zahlt, sollte einem 10. Klässler schon klar sein. Ist bei Gibson so, aber auch bei Fender und auch bei Produkten anderer Sparten. Siehe zB VW Sharan und Seat Alhambra: das gleiche Auto und doch paar tausend Euro Preisunterschied...

Das ist nun gar kein gutes Beispiel für das Argument, dafür ein umso besseres für meins... Ich habe bei VW gearbeitet. Die machen lächerliche 3-4% Gewinn pro Fahrzeug und verdienen de facto nur an der Sonderausstattung. Wenn du dir einen Golf mit Serienausstattung kaufst und nichts dazu buchst, gehen die mit +/-0 raus.

Das mag man angesichts der hohen Preise nicht für möglich halten, ist aber trotzdem so, zumindest so lange Winterkorn noch Vorstandsvorsitzender war. Wie es aussieht, seit Müller den Posten hat, weiß ich nicht, da war ich dort schon weg.
 
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2. Der Aufwand, um ein vernünftiges Ergebnis zu produzieren, ist bei der Gitarre im Vergleich zu einem iPad heute für die Jugendlichen einfach zu hoch - "instant gratification" ist dabei das Zauberwort.
Interessante Anmerkung, auch wenn es etwas OT ist. Ich habe mich eine Zeit lang mit computerbasierter Musik beschäfftigt. Ich will nicht sagen, das es besser oder schlechter ist. Aber es ist eine komplett andere Art Musik zu machen, als wenn man ein Instrument herkömmlicher Art spielt. Meine Freundin hat mir diesbezüglich einen Text (Quelle weiss ich nicht mehr) vorgelesen, dass inzwischen Rock and Roll, oder alles was man damit in Verbindung bringen kann (also Gitarrenmusik) von HipHop und modernen R&B abgelöst worden ist. Musik, die noch von der Gitarre bestimmt wird ist heute nur noch eine Niesche.
Auch den Begriff "instant gratification" passt sehr gut! Es fing ja an mit solchen Programmen wie Rebirth. Ein paar Klicks hier und da, fertig war der Techno-Track. Das man da erst ein Instrument erlernen musste war nich notwendig. Intuitiv Musik machen, ohne erst viel Zeit mit lernen zu verbringen ist der heutige Hit!
 
Ein Unternehmen kann durchaus teure Produkte anbieten und trotzdem nur wenige Prozent Gewinnmarge haben.

Daran glaubst du bei Gibson, wenn du Marktpreise der Konkurrenz betrachtest?
Im Automobilsektor wird gerne aufgetischt, dass die Brot-und-Buttermodelle an PKW keine 500€ Gewinn pro Stück abwerfen. Was in solchen Rechnungen aber oft vergessen wird: Automobilkonzerne machen längst den größten Teil ihrer Gewinne mit Finanzgeschäften, mit ihren eigenen Banken. Danach kommt erst einmal die Dienstleistung: Reparaturen, Ersatzteile und eigene Werkstätten. Schon wird die Produktion von Autos nur noch Mittel zum Zweck, um auf anderem Wege, auch mit Nutzung legaler Steuertricks, sehr viel Geld zu verdienen.
Dieses Modell, was auf vielen Säulen für eine gewisse Stabilität sorgt, taugt für Gibson nicht, weil E-Gitarren dann doch nur Nischenprodukte sind und damit das Backen von kleinen Brötchen zum Geschäft gehört.
 
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Das ist nun gar kein gutes Beispiel für das Argument, dafür ein umso besseres für meins...
Es geht aber nicht um den Gewinn pro verkaufter Einheit, sondern dass hier zwei Produkte aus der gleichen Fabrik in Portugal kommen, also zu den gleichen Preisen gebaut werden und trotzdem ist das mit dem VW Logo in der Basiskonfiguration um 6000€ teurer als das mit dem Seat Logo. Hab ich vor 10 Minuten nachgeschaut. Da frag ich mich dann natürlich schon wo der Mehrwert des Logos ist.
Du kannst aber von mir aus auch die Bekleidungsbranche hernehmen: auch da wird eigentlich heute fast alles in Sweatshops in Asien oder Lateinamerika hergestellt. Bei Primark kostet die No-Name Jean 7€, klatsch ich ein Label einer Marke drauf kostet die gleiche Hose plötzlich 70€...

Und wenn ich eine Gibson will, bin ich bereit auch etwas mehr zu zahlen als für eine No-Name Gitarre, selbst wenn sie vielleicht auch im gleichen Werk hergestellt wird. Ich war ja auch immer zufrieden mit meiner Squier Gitarre, wollte aber eine "echte" Fender haben - und war bereit dafür eben etwas mehr zu zahlen, dass es den Mehrpreis nicht unbedingt wert ist, dessen bin ich mir absolut bewußt.
 
Daran glaubst du bei Gibson, wenn du Marktpreise der Konkurrenz betrachtest?

Ich glaube durchaus, dass Gibson teuer ist, weil die in den USA produzieren und man dafür ordentlich draufzahlt obwohl das nicht notwendigerweise bedeutet, höhere Qualität zu bekommen. Fender ist auch nicht gerade günstig. Im Schnitt vielleicht nicht ganz so teuer wie Gibson, aber die halten ihren Kram mit in aller Regel deckenden Lackierungen auch vergleichsweise etwas simpler.

Natürlich kann man günstigere Produkte anbieten, wenn man in einem Land produzieren lässt, wo Menschen 16 Std/Tag arbeiten, für umgerechnet 120€ Gehalt im Monat. Wo Firmen sich an keinerlei Regeln bzgl. Umweltschutz und Müllentsorgung halten müssen.

Keiner von uns hätte 10 Jeanshosen im Schrank, würden die in Deutschland produziert, da bin ich mir sicher.
 
Fender ist auch nicht gerade günstig. Im Schnitt vielleicht nicht ganz so teuer wie Gibson

Wobei die Bauart mit Schraubhals viel weniger aufwändig ist als mit Setneck (das war ja auch die Idee von Leo), so gesehen ist so eine CS-Strat oder Tele geradezu unverschämt teuer
 
Ich stelle mir gerade lebhaft vor, im Unternehmen Gibson (nicht nur Gibson-Gitarren !) wäre die Entscheidungsetage aus Mitgliedern der hier versammelten Diskutanden besetzt :evil:.
Bei der Gelegenheit nun die turnusgemässe Predigt zum Wochenanfang :opa::
Es ist Euch bewusst, dass Ihr immer wieder phasenweise grenzwertigen Austausch zu den Vorgaben in den Fachbereichen (auch wenn wir das im Biergarten etwas lockerer sehen!) treibt :confused:???. Driftet bitte nicht immer wieder (z.B. Richtung OT/PolGes) ab, sonst muss dieser Thread irgendwann mal zugeschlossen oder an eine geeignetere Stelle verschubst werden, was für das uns E-Gitarreros ja durchaus interessierende Thema (wer möchte nicht wissen, was tatsächlich aus Gibson wird ?!) schade wäre.

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Ich habe bei VW gearbeitet. Die machen lächerliche 3-4% Gewinn pro Fahrzeug und verdienen de facto nur an der Sonderausstattung. Wenn du dir einen Golf mit Serienausstattung kaufst und nichts dazu buchst, gehen die mit +/-0 raus.

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Das stimmt ja nun definitiv nicht. Da muss man sich einfach einmal die Preise in anderen Ländern oder für Re-Importe ansehen um zu wissen, dass da ganz andere Margen drin sind... . (sorry etwas OT, ich weiß, hat aber indirekt etwas mit Gibson zu tun...)
 
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Keiner von uns hätte 10 Jeanshosen im Schrank, würden die in Deutschland produziert, da bin ich mir sicher.

Bestimmt keine 10, aber die 3-4 schon. Als sie noch in den USA gefertigt wurden, waren die dort auch sehr billig zu haben. Zur gleichen Zeit kamen in Westdeutschland die Masse an Billigklamotten direkt aus der DDR.
Heute kommen die Markenjeans aus Polen, Marokko, Türkei, Sri Lanka, Bangladesch- je nachdem wo gerade, Subventionen inkl., der größte Profit herausspringt.

Bei Gibson siehst du aber am aktuellen Angebot, was in den USA zu welchem Preis möglich ist. Wir kennen die Preise, wir kennen dank Youtube sogar die Arbeitsschritte, die z.B. ein zusätzliches Griffbrettbinding ausmacht, wieviel Arbeitszeit dafür drauf geht. Mehr Transparenz geht fast nicht und trotzdem fallen im Sortiment Merkwürdigkeiten auf. Dazu zähle ich z.B. Preisgestaltungen, die man nicht wirklich erklären kann, welche man z.B. bei Fender in dieser Art gar nicht findet.
 
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Gibson ist doch genau wie Fender ein Gemischtmarkenkonzern deren Philosophie als Vollsortimenter es ist, alle Interessenten einer Branche (hier Musiker) bedienen zu können. Woran es nun wirklich liegt, das Gibson wohl über 500 Millionen US Dollar Schulden hat kann ich nicht beurteilen. Schade wäre es halt aus meiner Gitarristen Sicht wenn es keine Gitarren der Marke Gibson irgendwann mehr geben würde.
 
Dazu würde ich die Preise zu den Gitarren in diesem Video zählen:
Sollen sie das ruhig machen - nur die Preise sind ein Wahnsinn. Andererseits bieten auch andere Hersteller laufend neue Custom Shop Modelle, die hochpreisig sind. Aber zB bei Fender ist der Custom Shop auch auf der Webseite deutlich vom normalen Angebot abgegrenzt.
Dazu hab ich gestern dieses Video gesehen:

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Es ist Euch bewusst, dass Ihr immer wieder phasenweise grenzwertigen Austausch zu den Vorgaben in den Fachbereichen (auch wenn wir das im Biergarten etwas lockerer sehen!) treibt :confused:???
Danke für die Information! Ich find den regen Austausch ganz interessant, auch wenn er manchmal über das Ufer schwabt! Außerdem muss man ja noch ein halbes Jahr überbrücken. Da wird noch einiges dazu kommen! Ihr könnt ja auch ein Newsfeed einrichten ohne Kommentare...
 
Interessant finde ich ja - das Thema wird hier seit paar Monaten diskutiert. Aber in letzter Zeit finden sich auf allen möglichen und unmöglichen YT Kanälen Videos zu dem Thema. Aber ich nehme an, das hängt einfach mit der Bekanntgabe der Quartalszahlen für das 4. Quartal und dem erfolgten Wechsel des CFO zusammen. Denn an sich gibt es ja nicht wirklich viel neues.
 
Oder an den Klicks, die man bei YT kriegen kann und man dabei Cash verdient. Da will jeder etwas schlaues dazu sagen. Aber weiter als wir sind die nicht. Hauptsache: Klicks
 
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