[Sep'17] Marke Gibson vor dem Aus? - [Okt'18] Gibson gerettet - Was kommt?

Protzartikel kann fallweise stimmen, aber mittlerweile haben schöne mechanische Uhren eine lange Tradition hinter sich und sind auch so etwas wie ein Kulturgut. Lustigerweise kam die Rettung der traditionellen Uhrenmanufakturen nicht aus sich selbst heraus sondern ... durch ein Billigprodukt(!) eines genialen Kopfes.
Mit etwas Phantasie könnte man da auch Parallelen zur Gitarrenbranche ziehen. Ich jedenfalls würde es bedauern, wenn eine der -fast auch schon "traditionellen"- Gitarrenerzeuger komplett den Bach runtergeht. Etliche sind ja auch schon verschwunden oder haben ihre Heimstatt irgendwo in Asien gefunden.

Ich kaufe jedenfalls auch keine Uhr wo ein Mitutoyo Kaliber drinnen tickt :rolleyes: (und schon gar nichts was nicht tickt :D )

Du Snob, du! :good_evil:
 
Eine Mech. Uhr Ist wie ein Röhrenamp. Eigentlich technisch überholt aber halt geil. Ich mag halt diese alte Technik und finde eine Quarzuhr oder einen Modeller total unsexy.
 
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naja ...:redface:

Aber um die Kurve zu Gitarren zu kriegen:

Der ehemalige CEO von IWC, Georges Kern hat in einem Interview, sinngemäß gesagt:
"Wer sich eine schöne Uhr kauft um zu wissen wie spät es ist, hat irgendetwas nicht richtig verstanden!"

Ich interpoliere:
"Wer sich eine schöne, teure Gitarren kauft um damit besser spielen zu können, hat irgendetwas nicht richtig verstanden!"

:evil:

Fürchte aber, diese küchenphilosophischen Betrachtungen über Gitarren und Uhren würden Gibson auch nicht retten. Falls es denn notwendig wäre. Banker sind da eher nüchterner, auch wenn so mancher von ihnen schöne Uhren trägt.
 
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Eine Mech. Uhr Ist wie ein Röhrenamp. Eigentlich technisch überholt aber halt geil. Ich mag halt diese alte Technik und finde eine Quarzuhr oder einen Modeller total unsexy.

Ja jeder darf Romantiker sein und sich ne teure Uhr und ne Gibson gönnen.

Nur vernünftig ist das nicht und aus Klanglichen Gründen nicht notwendig.
Die Zeiten da das nicht so war liegen mehr als 40 Jahre zurück. Damals gab es jenseits von Gibson und Fender fast nur schlechte Gitarren.
 
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naja ...:redface:

Aber um die Kurve zu Gitarren zu kriegen:

Der ehemalige CEO von IWC, Georges Kern hat in einem Interview, sinngemäß gesagt:
"Wer sich eine schöne Uhr kauft um zu wissen wie spät es ist, hat irgendetwas nicht richtig verstanden!"

Ich interpoliere:
"Wer sich eine schöne, teure Gitarren kauft um damit besser spielen zu können, hat irgendetwas nicht richtig verstanden!"

:evil:

Fürchte aber, diese küchenphilosophischen Betrachtungen über Gitarren und Uhren würden Gibson auch nicht retten. Falls es denn notwendig wäre. Banker sind da eher nüchterner, auch wenn so mancher von ihnen schöne Uhren trägt.

So küchenphilosophisch ist der Vergleich IMO garnicht. Eine 6k€ CS Gibson hat mit einer 6k€ Rolex mehr gemeinsam, als nur den Preis... das ist in sofern wichtig, als dass Gibson wohl glaubte, egal auf welches Produkt man den Markennamen pappt, dadurch wird das was Besonderes. Leider ist aber außer Gitarristen, für kaum ein Menschen diese Marke von besonderer Relevanz....
 
Die Zeiten da das nicht so war liegen mehr als 40 Jahre zurück. Damals gab es jenseits von Gibson und Fender fast nur schlechte Gitarren.

Ooops, das ist gerade die falsche Zeit. vor 40-45 Jahren gab es BEI Gibson und Fender viel ziemlich schlechten Kram, was dazu geführt hat, das JENSEITS der beiden Marken gerade die Japaner mit hoher Qualität unglaublich Marktanteile gewinnen konnten. Hinzu kommen die juristischen Auseinandersetzungen, die dazu führten, dass die Japaner eben nicht mehr direkt kopierten, sondern eigene Originale auf den Markt brachten, für die sie dann auch Endorser bekamen: Ibanez mit George Benson und Kiss, später Scofield, auch Aria hatte ein paar bekannte Namen als Kunden, Santana ging auf die Yamaha. Erst später wurde die Qualität der US-Großmarken (wieder) besser.
 
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Ooops, das ist gerade die falsche Zeit. vor 40-45 Jahren gab es BEI Gibson und Fender viel ziemlich schlechten Kram, was dazu geführt hat, das JENSEITS der beiden Marken gerade die Japaner mit hoher Qualität unglaublich Marktanteile gewinnen konnten. Hinzu kommen die juristischen Auseinandersetzungen, die dazu führten, dass die Japaner eben nicht mehr direkt kopierten, sondern eigene Originale auf den Markt brachten, für die sie dann auch Endorser bekamen: Ibanez mit George Benson und Kiss, später Scofield, auch Aria hatte ein paar bekannte Namen als Kunden, Santana ging auf die Yamaha. Erst später wurde die Qualität der US-Großmarken (wieder) besser.

Ok ich hätte besser 50 statt 40 geschrieben, damals waren die Japaner noch nicht so gut, und Framus schon garnicht.
Wie gut Gibson und Fender waren konnte ich damals nicht beurteilen, weil man diese Instrumente nur von fern anguckern konnte.
 
Ok ich hätte besser 50 statt 40 geschrieben, damals waren die Japaner noch nicht so gut, und Framus schon garnicht.
Wie gut Gibson und Fender waren konnte ich damals nicht beurteilen, weil man diese Instrumente nur von fern anguckern konnte.

Ja, in der Zeit zwischen vor 50 und 40 Jahren ist viel passiert. Fender wurde 1965 von CBS aufgekauft, Gibson 1969 von Norlin. Das führte in beiden Fällen zu legendär-berüchtigten Instrumentenperioden, jeweils so knapp 20 Jahre lang. (Wobei auch eine berühmte family-owned company, nämlich Martin, in den 1970ern auch gelegentlich eher berüchtigt als denn berühmt war. Die Besitzverhältnisse alleine machen's also auch nicht.) In der Zeit haben die japanischen Firmen nicht nur Know-How aufgebaut, sondern auch Marktanteile gewonnen.

Bei den deutschen Firmen habe ich eher den Eindruck, dass sie zunächst v.a. uncool waren, nicht unbedingt besonders schlecht, aber viele Trends verpennt haben. Irgendwann blieben sie mit - wenig Ausnahmen* - die Billigheimer, das konnten andere aber besser.

*: Auch Framus konnte ja, siehe Jan Akkermann oder Attila Zoller. Aber das waren spezielle Instrumente, keine für Rocker. Und sie haben in der Frühzeit Hälse an Ovation geliefert, auch keine schlechte Reputation. Gut war auch die Qualität von Hoyer-Instrumenten aus den 1970ern. Aber die waren auch kein Massenhersteller.

Fazit: Es reichen 10 Jahre, um eine Riesen-Reputation kaputt zu bekommen und Konkurrenten zu neuen Platzhirschen werden zu lassen.
 
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Das kommt halt drauf an ob man als Kunde der MEINUNG ist das eben genau diese 0,5 Sek. einen weiter bringen. Wie Paruwi sagt, es werden beide gebraucht....die die tief in die Tasche greifen und die welche sich auch mit weniger zufrieden geben.

Das ist auch vollkommen ok. War keine Wertung. Wollte nur sagen, dass die Motivation etwas teures zu kaufen immer weniger wird, je geringer der Preisunterschied zur günstigen Variante. Und heute sind die Unterschiede imho ( oft ) so gering wie nie. Früher musste man sich mit viel weniger zufrieden geben, heute sind es schon fast Nuancen
 
Ich kann mich erinnern, vor ca. 50Jahren war ich in einem für damals rießigen Laden in HH- St. Pauli. Da habe ich mir dann auf Anraten des Verkäufers auch keine Fender oder "Gibson" gekauft sondern eine Rickenbacker. Alle 3 Modelle waren nicht gerade , auch für damalige Verhältnisse günstig. War ein sehr schönes Modell "optisch" auf jeden Fall. Nur beim Musikunterricht gab mir mein Lehrer zu verstehen, dass dieses Model gegen eine Fender oder Gibson klangmäßig nicht das wahre sei für meine angestrebte Musikrichtung (Blues).

Es hatte damals schon so einen Touch, welcher Musikstil gespielt wurde, diese oder jene Gitte zu haben.

Ich habe nach ca. 40 Jahren das Gitarrenspielen wieder angefangen und wollte mich unbekümmert an ein Gerät (mit dem Wissen welcher Musikrichtung) wieder ranwagen. Mir war eigentlich klar, dass klangmäßig nur 2 Firmenmodelle in Frage kommen (voreingenommen). Ich probierte (kaufte) aber nacheinander mehrere verschiedene Firmenmodelle von diesem oder jenem Unternehmen. Mir schwirrte aber immer nur ein Modell im Hintergrund im Kopf herum.
Dieses hätte ich mir gleich kaufen sollen, hätte viel Geld gespart, aber........... ich hätte auch nicht die Erfahrung gemacht, dass andere Köche auch gut kochen können.

In diesem Jahr hatte ich durch ein Tauschinserat die Chance (?) eines der "Originalen" USA-Modelle zu haben. Ich probierte es aus und war /bin begeistert, ist zwar sauschwer gegen alles was ich in letzter Zeit so auf dem Schoss hatte (von Gitarren ist die Rede). Aber egal, ich wusste, dabei bleibe ich und kann evtl irgendwann mal darauf ausbauen.

Nun kam/kommt (evtl.) das "AUS" von "Gibson" und das würde für mich heisen, es wird so schnell kein höherwertigeres Modell dieser für mich doch(teils) guten Gitarren geben, da der Preis einer solchen (guten/?) wohl sehr schnell dann sich anheben wird.

Dieses Statement ist zwar zum großen Tei evtl. OT, aber es zeigt, dass ich ganz bestimmt nicht alleine bin, der dieses Unternehmen (im Gitarrenbereich) doch ein wenig mehr bevorzugt. Ob nun durch Vorurteile oder wirklichem Gehörunterschied. Ja, nun kommen ganz bestimmt wieder die Argumente, mit der heutigen Technick kann man fast jedes Instrument klangmäßig ind die gewünschte Richtung biegen.

Kann man, aber......, man(n)/Frau benötigt dazu mehr Aufwand an Gerätschaften. meine auch neu erworbene alte Duese (V-Caster) hat zwar eine LP-Form, aber dass war´s dann auch schon.
Dennoch hinterfrage ich mich auch des öfteren, warum halte ich an dieser "Marke Gibson" fest.
 
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Eine teure Uhr ist ein Schmuckstück , ein Protzartikel........
Niemand braucht heute eine Uhr, das Handy kennt doch die genaue Uhrzeit:D

Vom Nutzwert abgesehen, und auch mal von der Frage weg, ob es dekadent ist oder ob man sinnvolleres mit Geld machen kann als 5.000-200.000 für eine Uhr oder 5.000-10.000 für eine Gitarre auszugeben...

Liebhaberei und ein Sinn für Handwerk kann auch ein Beweggrund sein. Eine teure Gitarre oder Uhr sind nicht unbedingt besser bei dem was sie tun sollen. Das Wissen um den besonderen Herstellungsprozess, manche sagen Handwerk, andere Kunst dazu, macht das Modell für den Besitzer auch zu etwas Besonderem.

Uhren sind auch eher ein schlechtes Beispiel, zumindest ab einem gewissen Preis sind sie wahrscheinlich wirklich nur Statusobjekt für Leute, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld.

Das Problem für die Hersteller sind aber nicht die sehr gehobenen oder Luxusmodelle. Also Customshop oder Uhren von 3000-5000€ bzw richtig teure Uhren. Davon gibt es nur eine begrenzte Anzahl Abnehmer.

Das normale Standardsegment steht jetzt in Konkurrenz mit günstigen Modellen. Da gibt es Produktkannibalismus. Der Luxusbreich bleibt immer relativ stabil, egal wie die wirtschaftliche Lage ist.
Das Standardsortiment steht viel mehr unter Druck.

Alleine solche Faktoren wie 25% Minilöhner oder extrem viel Zeitarbeit lässt Konsumenten umdenken.
Dazu die inzwischen hohe Qualität günstiger Produkte.

Einseitige Globalisierung gibt es nur am Anfang. Später frisst sie sich selbst, bzw. die Seiten der Gewinner werden getauscht.
 
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wenn man sieht wie andere Hersteller mindestens gleichwertige Ware zu einem Drittel des Gibson Preises (mit Gewinn) verkaufen (und das in geringeren Stückzahlen zu Custom-Shop-ähnlichen Bedingungen herstellen)

Wer denn?
 
Dies interessiert mich jetzt auch.

Ich kenn da einige gute Alternativen. Aber für nichts werden sie nicht verkauft. Generell kostet jede gute Gitarre einen schon beatliches Büdget, und die meisten Firmen von denen behauptet wird "sie liefern eine vollwertige Gibson zum drittel des preises", sind nur bis ins unendliche gehypte (Siehe Custom 77, Vintage, G&L, usw...).

Ihr könnt die Preise mal bei Tokai, Navigator, Maybach oder Nik Huber mal anschauen. Die guten LP Klampfen sind nicht billig. Dafür aber hochwertig.
 
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Dennoch hinterfrage ich mich auch des öfteren, warum halte ich an dieser "Marke Gibson" fest.

Weil es eben genau die MARKE ist. Spannend ist der Vergleich mit Heritage, da haben sich alte Gibson-Mitarbeiter im alten Werk mit den alten Maschinen selbständig gemacht. Das wären also eigentlich die "originaleren" Gibsons gewesen... (Ähnlich bei Fender, da hat Leo Fender dann Music Man und G+L gegründet.)als
 
Beim Rad lässt sich Qualität eben leichter messen.

Ab einer gewissen Preisklasse gibt es nicht mehr besser, sondern nur anders, sprich die Wahl wird nach Vorliebe getroffen. Ein 10.000€ Bianchi hat gewiss die gleiche Qualität wie ein 10.000 € Giant.

Analog: 6.000 PRS und 6.000 Les Paul
 
Wenn man eine Firma gründet, ist es immer sehr wichtig über den Tellerrand zu schauen ( was machen die anderen und wo geht die Reise hin ), denn hier kann es schleichend
aber doch sehr schnell passieren, dass man Betriebsblind wird.

Man muß sich an Markt-Trends orientieren, anlehnen und anpassen um Bestand zu haben und zu bleiben.

Es ist für eine große Firma auch immer sehr schwierig flexibel zu sein, da es schon eigentlich eine Planwirtschaft ist.
Hier muß geschaffen und verkauft werden, den am Ende des Tages interessieren nur die Umsätze ( Gewinne ) um alles bezahlen zu können.

Es gibt sehr viele kleine Unternehmen, welche viel präziser auf Kundenwünsche eingehen können und auch durch geringere Ausgaben einen interessanteren Preis anbieten können
um sich am Markt zu behaupten.

All diese Kriterien haben einen gewissen Einfluss auf große Unternehmen und so auch auf Gibson.

Wenn sich jemand mit diesem großen Namen schmücken möchte, so soll er es machen und dieses Unternehmen kaufen, doch der große Erfolg ist mit Sicherheit bereits vorbei.

Ich finde es persönlich sehr traurig, da es für mich immer eine Ikone gewesen ist und es auch bleiben wird, aber das ist halt Kapitalismus in dem wir leben und jeder danach gebrüllt hat.

Abgrasen bist zum geht nicht mehr und wenn alles platt ist, wieder was neues machen.

Schade!!
 
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