Erstaunlich erfolgreich sind die relativ jungen Tech-Firmen. Die bieten ja weit mehr als nur Onlinehandel und Internetsuche. Da wird viel investiert, auch in die Entwicklung neuer Produkte.
nein, würde ich nicht sagen. Die seind eher selten erfolgreich - es wird eben nur Geld reingesteckt, in der Hoffnung, dass sie erfolgreich werden.
Geradezu lächerlich wird es, wenn der Wert solcher Firmen dann auf 5 Milliarden oder mehr geschätzt wird, obwohl noch keine Einheit verkauft wurde.
Beispiel Netflix: Die Firma soll jetzt 70 Milliarden wert sein.
derzeit machen sie glaube ich 250 Mio Gewinn vor Steuer im Jahr.
Generell ist man ja immer optimistisch und geht davon aus, dass das Wachstum für immer und ewig uneingeschränkt weiter geht. Selbst wenn der Gewinn dann irgendwann 1 Milliarde nach Steuern pro Jahr sein sollte und angenommen, ich wäre alleiniger Aktionär und würde Netflix für 70 Milliarden kaufen. Dann müsste ich 70 (!) Jahre warten, bis ich meine Ausgaben drin habe. Nimmt man an, dass vielleicht (!) der Gewinn pro Jahr höher als eine Milliarde wäre, hätte ich mein Geld früher drin, vielleicht in 40 Jahren ... Aber erstens steigen Wachstumskurven nicht immer und zweitens - meint jemand ernstaft, dass netflix in 40 oder 70 Jahren noch existiert ? Wie soll man also unter realistischen Annahmen auf einen Wert in Höhe von 70 Milliarden kommen ???
Dieses ganze Zahlen getriebene Geschäft ist einfach nur Hype und auf Hoffnung gebaut und entbehrt meistens jeglicher sinnvollen Grundlage.
Zurück zu Gibson:
Wenn der Verkauf innerhalb 10 Jahre um 500.000 Instrumente zurückging, dann hat man einfach 10 Jahre gepennt und sich nicht den Begebenheiten angepasst.
Verkleinern, weniger Absatz. Stattdessen auch hier das Motto: Augen zu und durch, höher, schneller, weiter, wird schon gutgehen. Denn ein Investor will natürlich nicht eine kleinere Firma mit weniger Absatz. Investoren blenden inzwischen komplett das Unternehmerrisiko aus. Sie haben investiert, also denken sie, sie haben ein natürliches Anrecht auf Gewinn. Und wenn der nicht stimmt, wird meist aktionistisch
etwas entschieden von Leuten, die mit der jeweiligen Branche nichts zu tun haben. Da wird dann nach Zahlen entschieden, denn im Lehrbuch der BWL und Investment Bibel steht es so. Dann kommt es leider oft wie es kommen muss. Die Qualität leidet. Wenn man aber ein Studium nur daraus besteht, stur bestimmte Dinge auswendig zu lernen, und diese dann auch nach Schema F anzuwenden, ist man nicht offen für andere Wege. Frag mal 100 BWLer nach bestimmten Begriffen oder Mechanismen - du wirst 99 mal die gleiche Antwort bekommen.
Eine Firma zu verschlanken kann durchaus richtig sein - sobald es aber dann Richtung Magersucht geht, ist der Ofen aus.