Diese Gitarren sind in ihrer Mehrzahl immer noch nicht auf dem Niveau der Konkurrenz (ich spreche hier von Qualitätsmerkmalen wie Bünden, Lacken usw.)
Da muss ich widersprechen.
Auch die Bundstäbchen und Nuts der günstigen Faded- und Worn-Modelle sind bei Gibson serienmäßig ab Werk geplekkt.
Dafür stehen bei Gibson Nashville extra vier Plek-Maschinen, die im Dauereinsatz sind.
Besser kann man Bünde nicht abrichten.
Die Sache mit unsauberen Stellen bei der Lackierung sind wohl eher dem Konzept dieser Modelle geschuldet.
Wenn in wenigen, dünnen Schichten und ohne Porenfüller lackiert wird, wird das Finish zwangsläufig etwas rustikal.
Mich persönlich machen die Lobpreisungen über Harley Bentons (u.ä.), die ja so perfekt verarbeitet sind, nicht an,
weil es auch darauf ankommt, was da verarbeitet wurde.
Die günstigen Gibson Modelle sind von der Holzauswahl bis hin zu den Pickups und der Hardware wirklich
auf hohem Niveau.
Das Problem bei den günstigen Faded- und Worn-Modellen ist eher, dass Gibson daran weniger verdient als an den
teuren Modellen und es vielen Gitarristen reicht, sich eine Faded-Paula oder -SG zu kaufen, weil die haptisch und klanglich
schon recht nah am Vollpreismodell ist. Die Hardware und die Pickups sind sowieso weitestgehend identisch.
Damit gräbt Gibson sich aber leider selber das Wasser ab - andererseits laufen nämlich gewisse Käuferschichten auch in Scharen weg,
wenn es keine günstigen Modelle mehr gibt. Sehr gut hat man das 2014 und 2015 gesehen, als dieses Preissegment
komplett gestrichen wurde. Dementsprechend groß war der Jubel als die Fadeds und Worns 2016 wiederkamen.