G
Gast252951
Guest
Ist aber bei Fender nicht viel anders, auch da geht der Trend in Richtung weniger Händler mit grösserer Mindestabnahme.
mmmh - dann sollte Fender bei Gibson mal genau hinschauen und daraus lernen, was bei der Konkurrenz nicht funktioniert ;-)
Aber auch hier wieder das typische BWL Agieren:
Wenig Händler mit großen Mengen = weniger Rechnungen, Weniger Buchhaltung, weniger Vertrieb etc. = mehr Gewinn ... YEEEEAH wir haben es drauf, grandios
Tja, so weit das Lehrbuch - Bündeln, Kosten minimieren, Rendite erhöhen.
Auf dem Papier ganz einfach.
Dabei spielen aber auch andere Dinge eine Rolle:
z.B.
- nicht jeder hat die Möglichkeit oder Lust 300 km zu fahren um eine G zu testen
- Wenn bei einem kleinen Händler DIE EINE Gibson im Laden hängt, befeuert das Käufer Phantasien, denn es ist einfach DIE COOLSTE im Laden, einfach etwas besonderes. Es stellt sich ein anderer "Haben wollen" Faktor im Kopf ein. ICH bin der der DIE Gibson im Ort gekauft hat. Der Händler wird mich als "besonderen" Kunden behandeln etc. Stehen in einem Laden 100 Gibsons ist es nichts mehr besonderes, zumal noch 100 PRS und 100 ESPs daneben stehen
der Spruch "Kleinvieh macht auch Mist" wird von vielen Unternehmen gar nicht mehr gewürdigt. Macht Arbeit, ist lästig ( Siehe Privatkundengeschäft bei der Deutschen Bank etc )
Das gaaaanz viele kleine Kunden / Händler aber eine Basis stellen, die viel stabiler ist und Einbrüche von größeren Kunden auffängt - das will niemand mehr hören.
Das geht sogar so weit, dass Firmen, deren finanzielle Lage es gar nicht zulässt Kunden abzulehnen, kleine Kunden ablehnen, weil ihnen eingeredet wurde ( KPMG lässt grüßen ), dass ein Kunde unter X € Marge im Jahr eigentlich gar kein Kunde sein dürfte - lohnt sich nicht. Ich habe lieber 1000 kleine Kunden als 10 große.
Dann muss ich eben meine Buchhaltungsprozesse usw. optimieren um den Aufwand gering zu halten.
Dahinter steckt wieder die Begründung: Wenn ich 100 Millionen im Jahr machen will, brauche ich z.B. 10.000 Aufträge mit je 10.000 Gewinn. Deswegen sind Aufträge unter 10.000 Gewinn schlecht, ist kein Kunde für uns... Sich die Frage zu stellen, wie realistisch der Wunsch ist - das macht selten jemand. Wenn sich Aktionäre auch mit 50 Mios zufrieden geben würden - hätte man natürlich eine viel breitere Palette an potentiellen Kunden - denn dann "darf" man wieder Kunden bedienen, die nur 5000 je AUftrag bringen.
Aber so ist das mit Ikarus - zu hoch fliegen wollen muss nicht gut ausgehen ;-)
Immer nur "think big is better".
Warum wohl wurde Würth so erfolgreich ? Neben der Tatsache das Adolf Würth nach allem was man hört ein Choleriker ist, und die Mitarbeiter Druck ohne Ende bekommen, ist es aber so, dass er ein Riesenvertriebsnetz hat und jede noch so kleine Werkstatt vom Vertrieb beackern lässt ...
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