Hmmmm, seltsam... Bei uns ist das so, dass sich die meissten, was den Ablauf angeht, sich an mir als Bassisten orientieren. Ich brauch das Schlagzeug, den Leadsänger und meinen Gesang auf dem Monitor, ich schau, dass ich mich selbst höre, und gut. Auf kleinen Bühnen drehen wir die Amps der Gitarreros nach innen, so dass sie sich auch gut gehört werden.
Dazu ist das Schlagzeug von essentieller Wichtigkeit. Und ich sag noch: Augenkontakt! Immer mal schauen, was die anderen Musiker so machen, hingehen, gemeinsam schwierige Stellen spielen. Wenn jeder in Seiner Ecke steht und sich selbst auf den Gitarrenhals starrt ist die Kommunikation gleich Null.
Imho dreht es sich oft um ein "Proben"-Problem. Die Nummern gehören anständig ausgearbeitet. Man sollte Nummern erst dann live performen, wenn man sich wirklich sicher ist. Man sieht/hört oft die Einstellung vorherrschen: "Ach, das geht schon, das Publikum merkt es eh nicht, wenn wer falsch spielt... " Dann geht man auf die Bühne und wundert sich, wenn man 'rausfliegt. Und dann war es der Monitor.
Auf kleinen Bühnen ist ein Problem die Lautstärke. Jeder will vorne an der Bühne stehen, sich selbst produzieren und sich dann auch noch gut hören. Mann, was haben wir schon in Kneipen gespielt, die kleine PA vor der Bühne, kein Monitor, alle "Gesangsartisten" ganz vorne am Bühnenrand, damit man sich wenigstens etwas hört... Da lernt man, auf der Bühne leise zu spielen, damit man sich selbst, den Gesang der Anderen und den eigenen Gesang hört.
Ich denke, dass es reicht, wenn jeder sich selbst, das Schlagzeug und evtl. den Leadsänger drauf hat. Bass wird so aufgestellt, dass der Drummer ihn gut hört - oder er kriegt Sidefills auf großen Bühnen. Bei mehreren Gitarren sollten die sich auch hören, sofern es etwas zweistimmiges zu spielen gibt. So, und mehr braucht man nicht.
Die letzten 2 Gigs in den vergangenen 2 Wochen waren verheerend. 1.: Open Air, Bühne zwei LKW-Auflieger nebeneinander, also 2 x 2,50 m tief, knapp 16 meter breit. Große PA, 5 Monitore, Sidefills für den Drummer. Die "Hauptband" hat die PA gestellt, und die Techs waren nicht bereit, auch nur einen Regler anzufassen. Ausserdem waren z.B. nicht genügend Kabel vorhanden. Aus den Monitoren kamen nur Gitarren, und die so laut, dass es "pfoff". Gott sei Dank war Gesang drauf... Unsere Sängerin war durch die PA kaum zu hören, der Chor (ich und ein Gitarrist) waren lauter als Sie. Bass wurde trotz DI-Anschluss nicht übertragen - kam alles von der Bühne. Der Schlagzeuger sass HINTER der Backline der Band, da alles zugestellt war. Schlagzeuger-Monitor: Null. Ich frage mich, warum die das alles 'rumgeschleppt haben.Was soll ich sagen: Hat trotzdem geklappt. Viel Kommunikation hat geholfen. (Diskussions der zwei Techniker: "Weisst Du das Passwort der Crossover - Sicherung?)
Vergangenen Samstag: Typischer Kneipengig, aber mit PA, 3 Monitore waren zugesagt. War auch alles da - nur der Tech liess ausrichten, dass wir doch selbst "ein bißchen dran drehen sollen, kriegt Ihr schon hin..." Das war sein letzter Act in der Kneipe, und da geht jedes Wochenende was. Wir haben meinen Bass so hingestellt, dass der Drummer mich hören konnte, die Gitaren nach innen, moderate Lautstärke, nur Gesang auf die Monitore. Snare und Bassdrum wurden abgenommen, Gitarren und Bass auch, Sound war vertretbar. Ich habe alles gehört, was wichtig war. Die Gitarreros haben sich abwechselnd vor Ihren und meinen Amps herumgetrieben..... Geht doch!