Paulasyl schrieb:
Ja klar, das ist auch der Grund, warum die Les Paul Custom so matschig klingt. Wie konnten die bei Gibson einfach das Ahorn weglassen?
Ehrliche Frage? Antwort: Kohle, Geld, Dollars.... jeder gesparte Dollar macht bei den Produktionszahlen eine menge Geld! Und vernünftiges Ahorn kostet etwas mehr als Mahagoni, dazu noch das Aufleimen der Decke, kostet auch etwas Zeit UND Geld.
Ich weiß nicht, wie sich die Holzpreise in den Fünfzigern verhielten, als die Frage aufkam, die Custom ( Black Beauty ) als Voll-Mahagoni-Gitarre zu konzipieren.
Die Gitarre
sollte damals weich und warm klingen. Verzerrung war damals noch ein Übel und nicht gewollt.
Noch mehr Transparenz war gar nicht notwendig, weil keiner auf die Idee kam, das Signal zu verzerren.
Zudem sollte man die damalige, aufwändige Bauweise der Custom nicht vergessen. Der Korpus der ursprünglichen Black Beauty der 50er war aus einem einteiligem Mahagonyblock gebaut. Die Kabelkanäle vom E-Fach hinauf über die Pickups zum Toggle-Switch wurden reingebohrt ( keine Ahnung, wie die das machten ).
Die heutigen Custom Shop Reissues der Black Beauty sind so aufgebaut, daß es einen Mahagoni-Boden gibt, der alle Fräsungen beinhaltet und danach eine Mahagoni-Decke draufgeklebt wird, was ich als wesentlich einfacher erachte. Weiß nicht, wie Du als Gitarrenbauer das siehst.
Für mich betrachtet würde ich die damalige Konstruktionsweise nicht als Sparmaßnahme betrachten, sondern als gewollte Bauweise. Wobei sicherlich in vielen Bereichen auch der Gedanke ans Sparen mit einfloss ( man denke nur an die angeklebten Flügel der Kopfplatte ).
Die erste Wiederauflage der Custom 1968 hatte dann bereits die Ahorndecke, was sich als richtiger Schritt dem Zeitgeist entgegen erwies. Sehr wahrscheinlich wurde deswegen auch die Standard zur begehrtesten Gitarre und nicht die Custom - eben wegen der Ahorndecke.