Sechs Jahre lang war meine Yamaha Pacifica verstummt, da die Elektronik den Geist aufgegeben hatte. Die Potis kratzten, die Klinkenbuchse hatte einen Wackelkontakt und irgendwann kam gar nichts mehr raus. Über die Jahre hatte ich immer mal wieder geplant, sie zu reparieren, was aber genauso häufig an mangelnder Zeit, Geld oder Motivation scheiterte.
Heute habe ich mich einfach mal 6,5 Stunden lang in den Keller gestellt und die Elektronik runderneuert. Verbaut habe ich zwei Fender Singlecoils, die hier schon seit Ewigkeiten rumliegen und ein Seymour Duncan SH 4. Dazu neue Potis und eine vernünftige Klinkenbuchse. Außerdem habe ich die No-name-Mechaniken durch Sperzel-Lockingtuner ersetzt.
Insgesamt war es das erste Mal, dass ich in großem Umfang gelötet habe, was letztlich dazu geführt hat, dass der Umbau länger gedauert hat, als geplant war, aber ich bin dennoch zufrieden. Allerdings muss ich gestehen, dass ich ihr zwischenzeitlich gewünscht habe, dass sie auf ewig im Höllenfeuer brennen möge, als schon wieder kein Signal am Amp ankam.
Der Humbucker drückt richtig gut, wenn man den Amp etwas weiter aufdreht, während die Singlecoils stratiger klingen. Was jetzt noch fehlt, ist die Feineinstellung des Steges und des Halsspannstabes, aber das mache ich erst morgen.
Manch einer wird sich jetzt fragen, ob sich der Aufwand für eine günstige Yamaha Pacifica gelohnt hat? Aus rationalistischer Sicht wäre wahrscheinlich jeder investierte Euro verschwendetes Geld. Allerdings handelt es sich hierbei um meine allererste Gitarre, sodass sie einen großen emotionalen Wert für mich besitzt. Ich wollte nach all den Jahren einfach mal wieder auf ihr spielen. Und außerdem kann man das Verhalten von uns Gitarristen wohl in den seltensten Fällen mit Logik erklären.