Kurz ein Statement, weil nach der "Loomis Signature" gefragt wurde.
Seit 2 Wochen bin ich stolzer Besitzer der Gitarre in der Version mit Floyd Rose.
Vorher hatte ich eine Ibanez RG7620. Die Schecter gefällt mir in den meisten Punkten deutlich besser.
Der Klang ist für mich einfach genial. Im Rhythmusbereich schiebt sie unglaublich, trotzdem ist kein Hang zum matschen festzustellen. Auch komplexere Akkorde werden im Higain schön differenziert wiedergegeben. Sie hat ordentlich Biss und klingt sehr ausgeglichen. In Höheren Lagen singt sie bereits auf dem Steg PU sehr ordentlich.
Mit dem Halspickup ists dann richtig schön, getragene Melodien erhalten die nötige Portion Wärme. Was aber phänomenal ist, ist die Tatsache, dass man mit dem Halspickup sogar sehr trockene und schiebende Rhythmussounds hinbekommt (wohlgemerkt im HiGain Bereich!!!).
Ich habe die Gitarre sowohl über meinen Vox AD30VT, als auch über meinen Mesa Mark IV Head mit 4x12 Rectifier Box gespielt, in beiden Fällen ist das Klangergebnis sehr beeindruckend.
Obwohl man den EMGs ja keine übermäßigen Cleansounds attestiert, ist das, was diese Gitarre bringt sehr brauchbar. Der Klang ist sehr dynamisch und perkussiv, auf dem Steg PU nicht zu dünn und drahtig, mit dem Hals PU wieder mit der nötigen Portion Wärme. Trotzdem würde ich im Studio für cleane Sounds eher meine Musicman Petrucci nehmen, das kann sie einfach besser.
Die Bespielbarkeit ist für mich sehr gut. Einzig ab dem 20. Bund wird es etwas eng, da dürfte für mich persönlich das Cutaway etwas tiefer gefräst sein, ich habe aber auch recht große Hände. Mit etwas Eingewöhnung ist es aber auch kein Problem mehr. Etwas skeptisch war ich zu Anfang wegen der längeren Mensur. Für mich persönlich stellt es aber kein Problem dar, was mich doch überrascht hat. Der Hals/Korpus Übergang ist sehr schön - kein Unterschied zu einer Neck-Through Konstruktion.
Die Verarbeitung ist, bis aus winzige Schönheitsfehler ebenfalls sehr gut. Zum einen sind die Fräsungen, wo die Bundstäbchen drinsitzen ein wenig lieblos an den Kanten des Griffbretts, da sieht man, wo der Fräser langgegangen ist, und es passt nicht 100% zur Rundung des Bunddrahts (gerade bei den hohen Bünden). Dann ist bei meiner Gitarre bei der Fräsung für das Tremolo hinter dem Tremolo eine Stelle im Holz, wo es aussieht, als ob das Tremolo dort ein paarmal angeschlagen ist. Kann aber einfach gerade eine unglückliche Stelle im Holz sein, ansonsten ist alles wunderbar glatt gefräst.
Was mich wirklich etwas stört, allerdings trifft Schecter da keine Schuld, ist die Tatsache, dass der Tremoloarm vom Floyd recht wackelig ist. Das ist beim Ibanez Tremolo und auch beim Musicman Tremolo deutlich besser.
Es sind wirklich minimale Schönheitsfehler, die ich in dieser Preisklasse gerade noch tolerieren kann, bei meiner Musicman, die ja knapp das 3-fache kostet, hätte ich das nicht mehr akzeptiert.
Von der Optik der Gitarre bin ich absolut begeistert. In natura sieht sie nochmal deutlich besser auf, als auf den Produktfotos der Schecter Site.
Kurz noch ein Wort zu der angesprochenen Problematik mit den Signature Modellen.
Kaufentscheidend war für mich nicht die Tatsache, dass es das JL Signature Modell war, sondern ich war auf der Suche, nach einer hochwertigen 7-String mit Tremolo, die meine Ibanez RG720 ersetzen sollte. Da es leider nicht so eine große Auswahl an 7-Strings mit Tremolo gibt und ich mich mit einer anderen Ibanez (die Universe mal aussen vor) kaum verbessert hätte, blieben nicht mehr viele Alternativen.
Dieses Jahr soll wohl auch die C-7 Hellraiser mit FR kommen, da mir aber die Optik der JL sehr zugesagt hat, habe ich diese bestellt und bin mit dem Instrument sehr zufrieden.
Klanglich ist die Jeff Loomis aus meiner Sicht ein absolutes Schnäppchen, wenn man den Preis berücksichtigt. Was diese Gitarre an Sound, Dynamik und Sustain bietet ist wirklich vom feinsten und auch das Spielgefühl, die ganze Haptik entspricht sehr meinen Vorstellungen.