Wertschätzung von E-Gitarren

Doch, das ist sogar denkbar, das US-Werk hatte damals große Qualitätsprobleme, während die Japaner auf dem neuesten technischen Stand waren und scheinbar mit Leichtigkeit Standards erreichten, die Fullerton nicht in großer Stückzah schaffte ... so die Literatur. Zudem war Squier damals noch nicht als Billigmarke positioniert, sondern sollte erst mal mit den nicht lizensierten Kopien in Japan konkurrieren. Aber trotzdem, den JVs einen Sammlerwert anzudichten, finde ich übertrieben, dafür 300-400 € mehr zu bezahlen auch. Aber muss jeder selber wissen :)
 
Die Dinger haben damals so um die 600 Mark gekostet!
Sicher waren sie nicht übel - der heutige Hype ist aber völlig überzogen.
In gutem Zustand 500 EUR wären ok, alles andere ist realitätsferner Schwachfug.
 
Übrigens ist eine 1981 Squier JV Gitarre eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit:

The first Fender Japan models introduced in May 1982, were the 1957 and 1962 series which were Fender Stratocaster models. (...) These models were Fender models and not Squier models. They had Fender USA pickups installed and were made for the Japanese market only.

Fender soon added a less expensive export Squier series based on the Fender Japan 1957 and 1962 series in July/August 1982, which had a large Fender logo with a smaller Squier logo (...). The large Fender logo of the export Squier series was soon changed to a large Squier logo.

The first Fender Japan guitars are known as the JV Fenders and JV Squiers, with JV standing for Japanese Vintage and were made by the FujiGen Gakki factory in Japan, using technical support from Fender USA.

http://en.wikipedia.org/wiki/Squier

Selbst wenn wir annehmen, dass evtl. schon 1981 "auf Vorrat" produziert wurde, müsste demnach eine 1981er dann also "Fender" gelabelt sein. ANsonsten schließe ich mich dem Vorposter an. Eine Seriennummer ohne "JV" kann auf einer genauso guten Squier / Fender Japan- Gitarre pappen, die aber nur die Hälfte kostet -> Hype.

Trotzdem werden diese Preise ja derzeit scheinbar gezahlt, insofern kann man nicht direkt von "nicht marktgerecht" sprechen ... man kann sich nur wundern.
 
Rein interessehalber wollte ich einmal nachfragen, wie sich der Preis bzw. Wert von Orville Les Pauls mit der Zeit verändert. Was würdet ihr sagen wird eine Les Paul Standard in 10 - 20 Jahren wert sein und wie sieht der Preisverlauf aus?
Hierbei meine ich keine spezielle Gitarre, sondern eher allgemein.
 
Mahlzeit,

Ich war kürzlich in nem kleinen aber feinen Musikgeschäft. Dort hing, eine Squier JV, http://cgi.ebay.de/Fender-Squier-JV...?cmd=ViewItem&pt=Gitarren&hash=item45f44f390a dieses Modell.

Die verlinkte Squier läuft noch zehn Stunden und geht sicher deutlich über die 1000, wenn nicht sogar auf 1500€ hoch. Von demher wäre die knappe Hälfte für nen schlechten Zustand angemessen.

Ich frage mich, woher du diese Einschätzung her hast. Bislang ist keine der Squier JV Strats, die ich über die Jahre beobachtet habe, für mehr als 900€ verkauft worden. So auch diese.

Eine realistische Einschätzung für eine Squier JV liegt bei 700-800€, wobei diese in der letzten Zeit tatsächlich etwas ansteigen, also mehr an die 800€ ran. Die verlinkte JV ist in meinen Augen ein Ausreißer aufgrund des guten Zustands.

Also um die ursprüngliche Frage nach dem Wert zu beantworten, ich zumindest würde für eine JV Strat mit starken Gebrauchsspuren nicht mehr als 600 ausgeben. Und so wie sie beschrieben wurde, sogar eher 500.

Viele Grüße
Felix
 
Danke Digitalpig, im grunde ist das die klare und aussagekräftige Antwort, die ich hören wollte. Damit bin ich ein gutes Stück schlauer!

lg
 
Ich frage mich, woher du diese Einschätzung her hast. Bislang ist keine der Squier JV Strats, die ich über die Jahre beobachtet habe, für mehr als 900€ verkauft worden. So auch diese.

Eine realistische Einschätzung für eine Squier JV liegt bei 700-800€, wobei diese in der letzten Zeit tatsächlich etwas ansteigen, also mehr an die 800€ ran. Die verlinkte JV ist in meinen Augen ein Ausreißer aufgrund des guten Zustands.

Also um die ursprüngliche Frage nach dem Wert zu beantworten, ich zumindest würde für eine JV Strat mit starken Gebrauchsspuren nicht mehr als 600 ausgeben. Und so wie sie beschrieben wurde, sogar eher 500.

Viele Grüße
Felix

:redface: Muss ich dir natürlich recht geben. Ich hab lediglich in meinem Kopf gewühlt, und da sind mir genug Pordukte eingefallen, die gerade in den letzten 10 Minuten nochmal um 50% oder mehr nach oben ausgerissen sind. Ich find ebay in der Hinsicht relativ extrem, hab schon einiges gesehn, was zum Beispiel 10 Stunden vor Ende 300, am Ende aber 700 gekostet hat. Vielleicht war das auch nur ne Zeit lang so, hab schon länger nix mehr auf ebay beobachtet, da fehlt mir doch die Zeit.
Naja, mit meinem Post wollt ich ja auch eher sagen, dass jeder selbst wissen muss, wie er mit Kratzern auf nem alten Instrument umgeht, bzw. dass es auch genug gibt, die dafür draufzahlen.

Grüße, kc
 
Meine Prognose: Der Preis wird nicht wesentlich nach oben steigen - ausgenommen die Luxusmodelle (sag' ich jetzt mal so), die selten und beliebt sind. Aber das ist bei fast allen Gütern so.
 
Hi,

kam gerade vorbei, als ich quasi nach der Qualifikation meiner Strat suchte. Die JV ist da mit meiner SQ offenbar eng verwand, wobei die SQs wohl von Fender-USA Mitarbeitern in Japan gefertigt wurden.
Ich hab mir mein Teil 1984 zugelegt. Damals galten die Squier als "die besseren Strats" und nach Antesten im Vergleich mit zu der Zeit aktuellen Fender Strats hab ich mich damals für die Squier (1972 Vinatage) entschieden. Und dafür schlapp 1200,- DM hingelegt. Das hab ich zu keiner Zeit bereut und tatsächlich ist der Sound (sei es nun Gewöhnung oder auch der "Materialverschleiß") mit den Jahren immer besser geworden. Veränderungen hab ich (außer der Veschaltung der Elektrik) keine vorgenommen, ist also alles noch Original. Und klingt Sahne! Differenzierter, transparenter Sound, geiler Suststain... Und auch funky ist, wenn auch nicht mein Fach, drin.
Ich spiele das Teil nach wie vor über meine, auch aus dieser Zeit stammende, Halbröhre Marshall Artist 4203 und Richie würde es sicherlich (mmmh... eventuell) lieben (kommt soundmäßig ziemlich nah an die mij von dp heran!).

cc :cool:
 
Die Teile aus der Zeit scheinen echt gut zu sein... hoffentlich komm ich mal in den Genuss, eine zu spielen. Und wenn ich unerwarteterweise doch mal auf den Gedanken komme, dass es noch ne bessere Strat als meine Peavey geben könnte (für mich gibts momentan irgendwie keine bessere, die passt einfach:great:), dann schau ich auf jeden Fall auch mal, ob ich so ne alte Squier in die Finger bekomm. Aber erstmal siehts danach aus, dass ich meiner Strat-Philosophie untreu werd und mir meine erste Les Paul anschaff, irgendwann, wenn GAS wieder erlaubt ist (momentan wegen ner Hanika verboten :redface:). Da dauert die nächste Strat doch noch ein wenig, schade eigentlich.
Nebenbei bemerkt: Blackmore spielt ne MIJ? Zu der Zeit konnte der sich doch schon jeden Custom Shop der Welt leisten, bzw. auch die Originale aus den 60ern... Oder meinst du nur das Live-Album :D ?

Grüße, kc
 
Nein, aus Gründen der Spekulation sollte man sich eine Orville eher nicht anschaffen. Natürlich KANN es passieren, dass so was auch mal explodiert (wie die Squier JVs), aber so was ist kaum vorhersehbar. Allerdings wird eine gute ältere Gitarre aus Japan immer ihren Wert haben und vermutlich auch sozusagen Inflationsgerecht im Wert steigen ... hätten sie das Baby "Gibson Japan" genannt, so dass man das nciht immer erklären müsste im Inserat, wär das auch noch ausgeprägter ;)
 
GAS ist das sogenannte Gear Acquisition Syndrome... sowas wie Instrumentenkaufsucht, sehr verbreitet bei Gitarristen.
Und meine letzte Anschaffung war halt ne klassische Gitarre von Armin Hanika, die eh schon über meinem Budget lag, weswegen meine Kasse für Instrumente ziemlich leer ausschaut.
Alles klar ;) ?

Grüße, kc

P.S.: Jetzt kannst du mir erklärn, was NTMY heißt :D
 
@korns children
Jupp, alles klar. :)
Ich hätte ja auch mal im Netz suchen können... :/
Und das meinte: "Nice To Meet You"

Um noch mal OnT zu kommen:
Wäre vielleicht noch zu erwähnen, dass der Tremolo bei meiner SQ ziemlich unbrauchbar ist. Trotzdem hab ich ihn damals beim Jammen ziemlich häufig benutzt, was auf die Dauer das Gewinde des - auch ziemlich filigranen - Hebels derart verschlissen hat, dass ich ihn quasi stecken konnte, anstatt ihn reinschrauben zu müssen. :D Irgendwann hab ich es dann festgesetzt.
Sowohl Potis als auch der 5er Switch arbeiten nach wie vor ohne Knistern und Knacken. Ich musste allerdings schon mal mit Kontaktspray nachgehelfen.

cc
 
@korns children
Jupp, alles klar. :)
Ich hätte ja auch mal im Netz suchen können... :/
Und das meinte: "Nice To Meet You"

Passt schon, E-Gitarristen müssen nich sämtliche klassischen Marken bekannt sein, das ist andersrum ja auch nicht der Fall (dumm ists nur, wenn man beides ist :D).
Die Abkürzung kannt ich echt noch nich... man lernt nie aus...

Da du grad den Tremolohebel ansprichst:
Wieviel am Sound macht die Bridge, bzw. das Tremolo aus? Ist das nur Humbug oder würde ein neues Tremolo eine Soundveränderung nach sich ziehen (zum Beispiel durch eine andere Legierung als die alten). Dass die Bridge am Sound nen Anteil hat ist ja klar, aber inwiefern ein Stück Charakter verloren gehen könnte, wenn man jetzt ein neues System draufschrauben würd, würd mich echt mal interessieren. Ist hier jemand zu nem freiwilligen Test bereit :D ?

Grüße, kc
 
Die Abkürzung kannt ich echt noch nich... man lernt nie aus...
Na ja, was man im Netz so alles aufschnappt. Weiß gar nicht, ob das so gebräuchlich ist. Hat mich vielleicht auch nur ne kreative Ader gestreift. :D

Wieviel am Sound macht die Bridge, bzw. das Tremolo aus?
Ich denk mal, da die Bridge ja der wesentliche Übertragungsweg für die Schwingungen ist, dass der Einfluss schon ziemlich massiv ist. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Bridge aus härterem Material brillianter klingt, weil die Dämpfung der höheren Frequenzen schwächer wäre als bei der Verwendung von weicherem Material. Ist aber mehr so eine Vermutung aus dem Bauch heraus. Ich hab da keine Erfahrungen und...

Ist hier jemand zu nem freiwilligen Test bereit :D ?
...will da auch keine machen. (Zumindest nicht mit der SQ) :D

cc
 
Ich lass meine Peavey auch mal lieber im Originalzustand, auch wenns da kein großer Verlust wär... nagut, wir sprechen uns in 10 Jahren, da is die gute so alt wie deine SQ jetzt.
Aber ich würde dir von der logischen Überlegung recht geben, gerade die Stratocaster hat ja im Vergleich zu den restlichen Proportionen durch das Tremolo eine große Bridge, relativ gesehen deutlich größer als bei einem Les Paul- oder SG-Typ. Mich würde sehr interessieren, inwiefern dieser klassische Vintage-Stratocaster-Sound, für den ja einige bereit sind, mehrere 1000€ zu investieren, von einem speziellen Bridgematerial abhängt und sich so teilweise reproduzieren lässt (oder eine Reproduzierung sich perfektionieren lässt). Ob Fender da schon entsprechende Überlegungen angestellt hat?

Grüße, kc
 
@korns children
argh... "in 10 Jahren"... :D
Ist schon so unfassbar genug, dass ich beim Kauf der Strat dabei war und die in drei Jahren ihr 30stes über sich ergehen lassen muss! Wobei bei Gitarren ist das ja in der Regel eher angenehm, dass sie in die Jahre kommen. Ich hab das Teil ja als 1972 Vintage gekauft. So richtig Vintage fühlte sie sich aber trotzdem erst nach etwa 10-15 Jahren an. Sie war zwar von vornherein super verarbeitet, aber trotzdem haben sich offenbar erst im Laufe der Zeit die Teile aneinander abgeschliffen (oder so), so dass das was ich in der Hand habe sich - trotz aller Macken, Dings und Dongs - erst nach dieser Zeit wie ein homogenes Ganzes anfühlte. Kann sein, dass da auch Gewöhnung an das Instrument eine Rolle spielt. Es fühlt sich aber alles eher rund und harmonisch an, was mir zu Anfang eigentlich nicht so vorkam. Auch der Klang scheint mir heute wesentlich runder und ausgewogener, als es mit den Neugeräten der Fall war. Quasi, als würden die Teile mit der Zeit zusammenwachsen. Mit deiner Pearl, könnte ich mir vorstellen, müsste es eigentlich ähnlich sein.
Das muss die verbaute Hardware natürlich mitmachen. Bei der SQ sind jedenfalls sämtliche verchromten Teil noch in Ordnung. Vor allem die Machine Heads sind noch einwandfrei, die Verchromung ist tadellos und nichts ist angelaufen oder korrodiert. An anderen, allerdings eher unwichtigen Stellen, kann ich schon etwas Korrosion beobachten. Letzteres hält sich allerdings in engen Grenzen.
Zum Vergleich hab ich hier noch eine Ibanez Blazer aus den späten 70ern rumliegen, die ich seinerzeit auch für so schlapp 1000,- DM aus dem Laden geschleppt habe, an der so ziemlich alles korrodiert ist, was überhaupt korrodieren kann. Vorallem der Verschleiß an den Machine Heads ist besonders nervig. Einerseits kann man die Klampfe überhaupt nicht mehr richtig Stimmen, weil die Mechaniken nicht mehr glatt laufen, sondern zu unvorhersehbaren Ticks neigen (hörbares Knacken und die Mechanik springt quasi ein ganzes Stück in die eine oder andere Richtung) und andererseits werfen sämtliche verchromte Teile quasi Blasen, die dann mit der Zeit aufplatzen und darunter kommt dann das nackte Metall zum Vorschein und beginnt dann erst so richtig zu oxidieren.
Mit der Ibanez sind wir dann auch wieder bein Bridge-Material: Bei der ist nämlich der ganze Tremoloblock samt Sätteln aus Messing gefertigt. Das Teil hatte immer einen extrem mittenlastigen Sound, den ich eigentlich nie so richtig mochte. Keine Ahnung, warum ich das Teil damals gekauft hatte. Na ja, war meine zweite E-Gitarre, schön metallic-rot und machte optisch schon was her... :)
Die Mittenlastigkeit hat zwar sicherlich auch mit den PUs zu tun, die auf dem Teil verbaut waren (Humbucker im SC-Format), ich würde aber nicht ausschließen, dass auch die Bridge da einen maßgeblichen Einfluss drauf hat. Wenn ich mal Geld hab, müsste ich mir die eigentlich noch mal herrichten (lassen), so mit FR und vernünftigen PUs... Dann könnte ich mehr darüber sagen. Übersteigt aber momentan mein Budget. :)

Und dass die Großen im Instrumentenbau wissen, was sie tun... Davon gehe ich mal aus. Auch davon, dass die mittlerweile Rechenmodelle entwickelt haben, die ihnen erlauben, ihren Instrumenten genau den Sound zu verpassen, den sie wollen. Kann man alles simulieren.

cc
 

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