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Die Ohm Zahl ändert den Sound auch nicht, bis auf die Tatsache, dass der Ton ein klein wenig komprimiert wird. Wenn du aber mit 2 Kanälen arbeitest ändert sich der Sound dahingehend, dass du eine Box mehr belasten könntest, so kommt die mehr zu Geltung und der Sound verändert sich.
Warum sollte der Ton etwas komprimiert werden?
Grundsätzlich, wenn man die Impedanz, welche ein frequenzabhängiger Widerstandswert bei einer Wechselspannung ist, vereinfachend mal als nur Widerstand (der eigentlich nur bei Gleichspannungen gilt) betrachtet, kann man vereinfachend sagen:
- verdoppelt sich der Widerstand von 4 auf 8 Ohm, fliesst bei gleicher anliegender Spannung nur noch der halbe Strom.
- Leistung = Stromfluss x Spannung, oder auch W = V x A
Einfacher zu verstehen ist das ganze, wenn man an einen Gartenschlauch denkt:
- Der Wasserdruck entspricht der Spannung
- Der Widerstand entspricht dem Durchmesser des Schlauches
- Der fliessende Strom entspricht der fliessenden Wassermenge
Verdoppele ich den Wasserdruck, fliesst doppelt so viel Wasser.
Halbiere ich den Querschnitt des Schlauches, fliesst halb so viel Wasser durch ihn.
Bei Strom ist es ähnlich.
Deswegen hat ein Verstärker auch grob doppelt so viel Leistung an 4 Ohm, wie an 8 Ohm.
Der Strom, den er rausschiebt, hat nur gegen den halben Widerstand anzukämpfen und ist deswegen etwa doppelt so hoch.
So gesehen ist eine 4 Ohm Box am gleichen Amp einfach ein Stück lauter, als einen ansonsten baugleiche 8 Ohm Box.
Erstmal ergibt sich grundsätzlich keine Klangänderung.
So ein Lautsprecher ist aber nunmal ein schwingendes Gebilde, was, wenn es mal durch den Verstärker angeschubst wurde, ein gewisses Eigenleben entwickelt.
Kleines Beispiel aus der normalen Welt:
Ich schubse ein Kind auf einer Schaukel an.
Höre ich auf, zu schubsen, steht die Schaukel nicht sofort still, sondern schwingt erstmal in Ruhe aus.
Das würde der Lautsprecher auch gerne so machen.
Dummerweise sagt das anliegende Musikstück jetzt aber gerade: "Stille!"
Der Verstärker merkt jetzt, da ein schwingender Lautsprecher auch immer einen kleinen Strom zurückschickt, dass der Lautsprecher noch vibriert, obwohl er ihm kein Signal mehr schickt, und sendet ein Korrektursignal, um den Lautsprecher zu bremsen.
Das ganze schimpft sich dann Gegenkopplung.
Wie gut der Verstärker das beherrscht, beschreibt der Dämpfungsfaktor, den man ab und an in den Datenblättern von Verstärkern findet.
Ähh...ja...und was hat das jetzt mit 4 und 8 Ohm zu tun...?
Vereinfacht gesagt, fällt einem Verstärker die Dämpfung bei einem 8 Ohm Lautsprecher leichter, als bei einem mit 4 Ohm, er kann den aus seiner Sicht wabbeligen und schlabberigen Lautsprecher etwas besser im Zaum halten.
Deswegen klingen baugleiche Lautsprecher in 8 Ohm tendenziell etwas sauberer, als in 4 Ohm.
Der Unterschied ist aber so gering, dass man das jetzt nicht sofort wahnsinnig toll raushören würde.
Und ein guter 4 Ohmer kann immer noch um Längen besser sein, als ein schlechter 8 Ohmer.
Genauso wie ein guter 8 Ohmer auch lauter sein kann, als ein schlechter 4 Ohmer.
Aber so als gaaanz grobe Tendenz klingt ein 8 Ohmer sauberer, und ein 4 Ohmer ist lauter.
Zumindest, wenn die Lautsprecher sonst gleich, oder zumindest sehr ähnlich sind.
Die Unterschiede zwischen verschiedenen Lautsprechern sind definitiv wesentlich ausgeprägter.
...in der Hoffung, Euch jetzt nicht völlig verwirrt zu haben...
...und an die Techniker unter Euch: ja, ich weiss, ist nicht alles sachlich völlig korrekt, aber ich hoffe, man verzeiht mir die Ungenauigkeiten zugunsten der Bildlichkeit...
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