Moin,
ich möchte mal eine Verstärkerspezifische Suche hier in den Raum werfen: Ich habe einen Hughes & Kettner 25th Anniversary Tube Combo, den ich sehr schätze. Aber Clean ist und bleibt Clean (außer bei jenseitsmäßigen Lautstärken) und im Drive Channel ist es auch gleich ein richtiges "Drive".
Welcher Booster oder OD würde denn an dem Amp am Clean Kanal am ehesten ein etwas Angefettetes, ganz leicht Angerauhtes, Bluesiges, dazugeben? Hat jemand da schon Erfahrungswerte?
Ich spiele auch den H&K 25th - der Clean-kanal war für mich sogar mit kaufentscheidend, aber ich kann Dein Problem mit dem Drive-Kanal nachvollziehen, der geht mir eigentlich auch zu früh in hohe Verzerrung, klingt aber mit Minimal-Gain etwas kratzig. Derzeit bin bei etwa 9.00 Uhr mit Gain (EQ: Höhen 13.00 Uhr, Mitten 10.00 Uhr, Bässe 11.00 Uhr)
Ausprobiert habe ich:
Hughes & Kettner Tubefactor: ist meine Standardbestückung auf dem Pedal-Board, Gain 1 (relativ weit aufgedreht) nutze ich für ein bisschen Blues- oder Rockabilly-mäßiges Anzerren des Clean-Kanals und für satte Rocksounds beim Drive-Kanal; Gain 2 kommt eigentlich nur als Solosound beim Drive-Kanal zum Einsatz, da der Lautstärkesprung zwischen Gain 1 und Gain 2 beim Clean-Kanal zu heftig ist.
Allerdings habe ich noch nie sonderlich auf Metal-Verzerrung gestanden, da wird mir der Ton zu synthetisch und undynamisch. Mein Lieblings-Hardrocksound ist eigentlich immer noch Martin Barre auf der "Aqualung" von Jethro Tull mit einer Gibson Les Paul Goldtop mit P90ern über einen Marshall.....
Ibanez Super Tube STL, hat gut geklappt zum leichten Anzerren des CLean-Kanals und aufrauen des Drive-Kanals, aber mein STL hat mittlerweile 30 Jahre auf dem Buckel, die Potis kratzen und die Nebengeräusche sind mir etwas zuviel.
Danelectro Wasabi Overdrive: gefällt mir sehr gut, vor allem dank zusätzlichem Booster, der Tubefactor war aber erstens vom Grundklang bzw. der Dynamik besser und vertrug sich mit dem Clean-Kanal des 25th einfach besser; ich habe den Wasabi jetzt aber bei meinem Backup-Set mit einem Laney TT20 in Betrieb, da gab es keine Anpassungsprobleme.
Behringer Vintag Tube Monster: gefiel mir eigentlich ganz gut vom Sound, der EQ war aber etwas seltsam von den Frequenzen gewählt, es vertrug sich Nebengeräusche-technisch einfach überhaupt nicht mit meinem T-Rex Gull Wah und neigt zu Einschaltknacken.
T-Rex Tonebug Overdrive: ganz okay für Anzerren und Crunch, aber vertrug sich ebenfalls nicht mit den anderen Geräten auf dem Board (obwohl das Gull Wah von der gleichen Firma ist....rätselhaft)
T-Rex Tonebug Booster hatte ich ursprünglich zum Anzerren vor dem Amp, obwohl nur ein Toneregler erstaunlich guter Sound; funktioniert aber bei zivilen Lautstärken nur beim Drive-Kanal, daher insgesamt zu wenig variabel. Für ein reines Anzerren aber okay und die Tonebugserie hat sehr günstige Preise.
Reussenzehn Max Röhrig: hatte ich auch mal vor den Amp, um den Drive-Kanal weiter anzuzerren. Mittlerweile habe ich den aber im Effektweg eingeschleift und benutze in sehr dezent zum Boosten (eigentlich habe ich in nur bei leiseren Jazz- oder Swing-Nummern nicht aktiviert) und um den Klang zu verfeinern. Irgendwie schafft es das Ding bei genau gleicher Lautsärke den Sound im Bandgefüge transparenter zu machen, quasi zu entschlacken.