Und wie versprochen die Fortsetzung...
Florian hat eine Schablone angefertigt um den mit seinen Worten "shabby eingesetzten Mist" ganz knapp herauszuschneiden. Er achtet hier darauf stets so viel vom Originalholz zu erhalten, wie es ihm irgendwie möglich ist.
Das Ganze macht er mit einem sogenannten "Pin Router" (BJ 1959) der bereits bei Gibson Kalamazoo verwendet wurde. Der Router wurde von ihm und einem Harley-Davidson-Mechaniker vollständig restauriert.
Gleiches Spiel an der Hals-Pickupfräsung. Auch dafür hat Florian extra eine Schablone angefertigt.
Anschließend wurden die Knochenleimperlen in Wasser eingeweicht...
Die Wartezeit wurde sinnvoll genutzt. An einer 1952er Baeuerle-Bandsäge wurden die einzusetzenden Stücke Honduras grob ausgesägt.
Der Knochenleim wird dann im Leimkocher auf ca. 60 Grad erhitzt. Mehr als 70 dürfen es nicht sein, da es sich um einen natürlichen Glutinleim handelt. Bei mehr Hitz, würden Proteine zerstört werden was die Klebkraft vermindert.
Die Verarbeitung ist sehr kompliziert, da der Heißleim keine sog. "offene Zeit" wie moderne Leime hat und Florian (keinen Retarder/Verzögerer) zugibt, wie es Gibson heutzutage bei "all hide glue constructions" macht. Retarder hat den Nachteil, dass der Leim nicht vollständig aushärtet und weich bleibt. Ohne Retarder muss man wahnsinnig schnell sein - der Leim geliert sofort. Die Vorbereitung muss perfekt passen, die einzusetzenden Stücke auch. Und ohne jahrelange Erfahrung bleibt man hier wohl chancenlos.
Der austretende Knochenleim wird schon nach Sekunden zu Gelee.
So das wars dann für heute. Hoffentlich bis morgen