Rückbau einer 1960er Gibson Les Paul Special

  • Ersteller Da Prinz
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Auf der seite von Florian ist immer wieder die Rede vom falschen Halswinkel bei der ES 335. Kann da jemand was zu sagen?
 
Und? Wie klingt die Gitarre denn nu?????
 
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Und? Wie klingt die Gitarre denn nu?????

Leider hatte ich bisher ausschließlich Montag Gelegenheit für einen kurzen Test. Das ist mir aber zu wenig um hier groß etwas zu schreiben. Am Wochenende werde ich dann wohl etwas mehr Zeit haben und euch berichten :great:
 
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Aber ein Video von der Klampfe wäre alternativ auch verdammt cool!
 
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Auf der seite von Florian ist immer wieder die Rede vom falschen Halswinkel bei der ES 335. Kann da jemand was zu sagen?
Das ist der Rückbau einer Gibson LP Special. Was hat das mit dem Halswinkel einer 335 zu tun? Schreib doch mal Florian persönlich an und erzähle uns mehr davon... Interessiert mich auch!
 
Tach Zusammen,

ja ich bin euch noch etwas schuldig! Nachdem ich nun auch wirklich einige Zeit hatte die Gute zu testen, fühle ich mich für einen ersten Bericht bereit ;)

Im Nachgang kommt dann wie versprochen auch noch das Video!

Nach wie vor bin ich von Florians Arbeit mehr als begeistert. Was er hier abgeliefert hat hat meine Erwartungen deutlich übertroffen. Ich hatte nun definitiv nicht erwartet, dass es möglich wäre die Spuren mehrerer ungestümer Hobbybastler auf diese Art und Weise unsichtbar zu machen. Ich habe diese Restaurierung wirklich in der Annahme in Auftrag gegeben, dass man im Nachgang trotzdem mindestens noch bei genauerem Hinsehen die Große Holzplatte unter der Bridge und die Bohrungen für das weit hinten angebrachte Stoptail sehen würde. Aber Pustekuchen. Das ist sagenhaft gut geworden und ich habe sowas definitiv noch nie zuvor bei einer Restauration gesehen!

Aber auch die gesamte Optik weiß zu überzeugen. Ich habe wirklich weiterhin den Eindruck ein altes Instrument (das sie ja nun auch ist) in den Händen zu halten. Die Farbe ist wirklich klasse und wirkt für mich authentisch.

Am Tag als ich das erste Mal die Saiten habe klingen lassen, konnte ich umgehend hören und spüren wie positiv sich die Rückbauten ausgewirkt haben. Die Gitarre hat die vorherige „Bedecktheit“ und den leichten „Muff“ verloren und klingt nun trocken, wie auch verstärkt, bedeutend runder und hat die Brillanz die man sich für ein solches Instrument wünscht. Ursprünglich (also vor der Restauration) habe ich mal gedacht, dass die Ahorndecke einer Les Paul Standard fehlt - das ist nun nicht mehr der Fall. Das „Spüren“ wiederum ist darauf bezogen, dass ich mit der zuvor verbauten ABR Bridge immer den Eindruck hatte die Saiten seien etwas schwammig. Dieses Problem ist komplett verschwunden.
Die neuen P90 von Kloppmann klingen für mich wirklich überzeugend. Da ich noch eine Gibson mit originalen 60er P90 besitze, war hier ein Vergleich (klar die Gitarre hat auch ordentlich Anteil am Klang) mit Originalen möglich. Klanglich gehts, soweit man das mit 2 unterschiedlichen Instrumenten beurteilen kann, ziemlich ähnlich zu Gange. Clean ist die Special kurzerhand zu meinem absoluten Liebling geworden. Hier geht die Sonne auf, wirklich großartig! Aber auch mit Zerre rockt das Ding ordentlich und hat eine wirklich schöne Saitentrennung. Nichts matscht und dynamisches Spiel wird sehr wunderbar wiedergegeben. Ja das Ding macht einfach Spaß und klingt immer angenehm. Gut - High Gain muss hier nicht unbedingt sein - aber dafür gibts auch noch andere Gitarren :tongue:
Die Klangregelung ist ja beim Alten geblieben. Tatsächlich habe ich hier das Gefühl, dass diese mit den Humbuckern etwas besser funktioniert hat - aber nu ja ich kann mir vorstellen, dass dies bei P90 einfach so ist. Hat da jemand Erfahrung? Also P90 mit 50s Wiring?
Die neuen Bünde machen ebenfalls einen klasse Job und waren eine äußerst sinnvoll Addition zu den restlichen Arbeiten. Vor allem sind diese aber auch noch bedeutend besser verarbeitet als die Alten (auch nicht Originalen).
Eine Sache gibts dann aber doch die vorher besser war. Die Mechaniken. Aber egal optisch ist es so einfach richtig. Stimmen geht trotzdem - aber die Grover waren da schon spürbar leichter und präziser zu händeln.

So viel dann erstmal als Update. Das Video kommt noch. Versprochen! :m_git1:

Zum Abschluss noch ein kleines aktuelles Bild zusammen mit dem passenden, originalen und schwer abgerockten Alligator Case...

IMG_0143.jpeg
 
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Am Tag als ich das erste Mal die Saiten habe klingen lassen, konnte ich umgehend hören und spüren wie positiv sich die Rückbauten ausgewirkt haben. Die Gitarre hat die vorherige „Bedecktheit“ und den leichten „Muff“ verloren und klingt nun trocken, wie auch verstärkt, bedeutend runder und hat die Brillanz die man sich für ein solches Instrument wünscht. Ursprünglich (also vor der Restauration) habe ich mal gedacht, dass die Ahorndecke einer Les Paul Standard fehlt - das ist nun nicht mehr der Fall.

Das mit der Ahorndecke für mehr Brillianz halte ich für einen Aberglauben.
Die SG hat schließlich auch keine Ahorndecke und ist trotzdem höhenbetonter als eine Les Paul Standard.
Der Grund dafür ist völlig banal und hat überhaupt nichts mit Holz zu tun, aber zugegeben, als nicht-SG-Besitzer brauchte ich auch etwas um den Grund dafür zu finden, obwohl er eigentlich offensichtlich ist. ;)
Die gleiche Sache unterscheidet deine späte Les Paul Special double cut übrigens auch etwas von einer single cut, obwohl mit es da im Klang bislang nicht sonderlich aufgefallen ist,
was vermutlich an zu wenigen Vergleichen liegt.

Dass Specials praktisch wie Les Pauls Std oder Custom mit gewölbter Decke klingen kann man in folgendem Artikel (über die Les Paul Special) des Vintage Guitar Magazine lesen, den George Gruhn und Walter Carter (beide Vintage Gitarrenhändler, wenn ich mich recht erinnere) verfasst haben:
https://www.vintageguitar.com/3223/the-gibson-les-paul-special/
Das dort erwähnte bessere Sustain der Standard kann man vernachlässigen, wenn man ohnehin ABR-1 gegen Wraparound vergleicht.

Was da bei bei deiner Special den Klangunterschied vorher/nachher verursacht hat, dürfte irgendwo zwischen den Unterschieden der Pickuptypen, der Brücken und dem jeweiligen Bundzustand liegen.

Die Klangregelung ist ja beim Alten geblieben. Tatsächlich habe ich hier das Gefühl, dass diese mit den Humbuckern etwas besser funktioniert hat - aber nu ja ich kann mir vorstellen, dass dies bei P90 einfach so ist. Hat da jemand Erfahrung? Also P90 mit 50s Wiring?

Was gefällt dir an der Regelung nicht?
Ich habe zwei Gitarren damit, eine Special mit Wraparound eine LP mit TOM. Solange die P90 nah genug an den Saiten sind, funktioniert die Klangregelung bei beiden eigentlich hervorragend.
 
Der Grund dafür ist völlig banal und hat überhaupt nichts mit Holz zu tun, aber zugegeben, als nicht-SG-Besitzer brauchte ich auch etwas um den Grund dafür zu finden, obwohl er eigentlich offensichtlich ist. ;)
Die gleiche Sache unterscheidet deine späte Les Paul Special double cut übrigens auch etwas von einer single cut,

weniger Holz ( obwohl du schreibst es hätte nichts damit zu tun ) oder worauf willst du hinaus ?
Das wäre aber die erste Gemeinsamkeit beim Vergleich LP vs SG und SingleCut vs Doublecut.
 
Was gefällt dir an der Regelung nicht?
Ich habe zwei Gitarren damit, eine Special mit Wraparound eine LP mit TOM. Solange die P90 nah genug an den Saiten sind, funktioniert die Klangregelung bei beiden eigentlich hervorragend.

Moin,

ich werd mich nochmal hinsetzen und das etwas genauer ausführen. Ich hatte jedenfalls den Eindruck, dass vor allem die Volumen Potis nicht mehr so filigran laufen. Mit den Pat# konnte ich wirklich ziemlich präzise von viel Gain auf clean runter regeln. Das schien mit jetzt mit den P90 nicht mehr ganz so rund zu laufen. Aber wie gesagt ich setze mich da nochmal genauer dran. Ich hab mich mit der Geschichte auch eher wenig auseinander gesetzt. War also eher auf die Volumen als auf die Tone Potis bezogen.
 
weniger Holz ( obwohl du schreibst es hätte nichts damit zu tun ) oder worauf willst du hinaus ?
Das wäre aber die erste Gemeinsamkeit beim Vergleich LP vs SG und SingleCut vs Doublecut.
Ich denke es geht weniger um den Cutaway als um den dünneren Korpus.
Vielleicht meinte er auch die unterschiedliche Position vom neckjoint :D
SG 22. Bund, Les Paul 15. Bund glaub ich
 
Es gibt schon einen Unterschied zwischen Singlecut und Doublecut, da der Hals anders schwingt. Bei PRS gibt es das beim Modell 594, dass es in den beiden Versionen gibt. Gleiche Komponenten, aber unterschiedlicher Hals-Korpus-Anschluss führen zu einem etwas anderem Klangbild.
Ich meine, es gab einen 'Experten', der als Akustikingenieur bei der NASA arbeitend, die Frequenzen analysierte und damit auch graphisch die Unterschiede bei der Verwendung unterschiedlicher Materialien (Tonhölzer) sichtbar machte.
 
weniger Holz ( obwohl du schreibst es hätte nichts damit zu tun ) oder worauf willst du hinaus ?
Das wäre aber die erste Gemeinsamkeit beim Vergleich LP vs SG und SingleCut vs Doublecut.

Der Unterschied ist die Pickupposition im Verhältnis zur Brücke.
Bei einer späten Les Paul Special DC (wie bei der von Da Prinz) ist es der Hals Pickup, der, im Vergleich zu einer frühen Special DC oder Special SC, in Richtung Brücke gerutscht ist. Das wurde damals gemacht, um die Halsverbindung stabiler gestalten zu können, es hat aber einen hörbaren Einfluss auf den Klang, zumindest wenn man den Hals-Pu benutzt.

Bei einer SG sitzen, im Vergleich zu einer Les Paul Standard, beide Pickups näher an der Brücke.
Der Hals-PU vor allem aus Stabilitätsgründen, der andere (meine Vermutung) um dem Klang der Gitarre wenigstens etwas in Richtung Fender zu rücken, ohne gleich die Mensur verändern zu müssen.
Im Umkehrschluß heisst das allerdings auch, dass man das bei einem Vergleich beider Gitarren auch berücksichtigen muss. Mehr Höhen und mehr Brillianz braucht man z.B. einer SG (im Vergleich zur LP Std) nicht aufgrund der Form oder Holzdicke anzudichten, das leisten alleine schon die Positionen der Pickups.
 
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Waren die Pickups nicht pauschal auf der gleichen Position? Mit Verlagerung des Stegs änderte sich die Mensur und damit die potentielle relative Saitenamplitude zum Pickup. Das alles bei konstantem Auftreffpunkt auf die Saiten durch die Schlaghand wie im Ursprungslayout der Gitarre.
 
Also der Klang ja auch unverstärkt ziemlich anders...
 
Waren die Pickups nicht pauschal auf der gleichen Position?

Bei welchen Gitarren? Schon bei der DC von 1959 gibt's kleine Abweichungen der PU-Positionen.
Rein optisch würde ich behaubten, dass bei der 1960er Special DC, im Vergleich zur Special SC von 1958, der Brücken-Pickup sogar näher in Richtung Hals gerutscht ist, während der Hals-Pickup vom Halsende Abstand nehmen musste. Bei SG Specials/Juniors aus den 60er Jahren sieht man das Gleiche.
Das alles trifft aber auf die SG Standard mit Humbuckern und TOM nicht zu, dort liegen beide Pickups näher an der Brücke, als z.B. bei einer '58er Les Paul Standard.


Mit Verlagerung des Stegs änderte sich die Mensur und damit die potentielle relative Saitenamplitude zum Pickup.

Da sich die Mensur nicht geändert hat, wird sich die Brücken/Stegposition auch nicht geändert haben, übrigens unabhängig vom Brückentyp. Was sich geändert hat, sind die Pickuppositionen.
 
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@Pleasure Seeker, Du hast Recht, die Mensur blieb gleich, da der neue Steg auf der Position der vormaligen TOM ist. Ich war, wie das manchmal bei Les Pauls gemacht wird, der Meinung gewesen, dass der Steg hier auch auf eine historisch korrekte Position gesetzt worden war.
 

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