Ich muss auch für meinen Teil gestehen, dass mich der Fantom G bis jetzt in meiner Arbeit als Live Keyboarder der nur ein einziges Keyboard auf der Bühne verwendet, viel weiter gebracht hat als irgendwelche Workstation zuvor die ich verwendet habe, und dazu gehören vor allem jene aus dem Hause
Korg und ein Motif ES.
Ich zähle mal meine Highlights auf:
1. Allgemein eine gute Verarbeitungsqualität und ein solider Eindruck unter den Fingern
2. 8 Parts im Live Mode. Eine ausreichende Anzahl für die meisten Splits und Layers die ich benutzen muss
3. Möglichkeit die Polyphonie für einzelne Parts festzulegen. Eine geniale Funktion die Dropouts bei wichtigen Parts absolut verhindert
4. Keine Banken. Alles befindet sich in einer Bank (wie bei Kurzweil). Man braucht nur die entsprechende Nummer anzuwählen
5. Seamless Switching. Wenn auch die Effekte dafür begrenzt wurden, zur Erscheinung des FG war er der einzige der es in jeder Situation unabhängig von den verwendeten Effekten machen konnte.
6. Die Pads bieten mir viele kreative Möglichkeiten live: Sounds dazu- oder abschalten, Samples abfeuern, Midisequenzen triggern, Backing Tracks triggern und stoppen, alles ohne andere Modi dafür verwenden zu müssen oder das Keyboard selbst verwenden zu müssen
7. 512 Speicherplätze für eigene Setups.
8. D-Beam. Ich benutze ihn um Samples abzufeuern. Es ermöglicht mir ein schnelles Triggern während ich spiele weil ich nicht einen Taster präzise antippen muss
9. Man kann sich sehr einfach und schnell tempobasierte Samples erstellen die zum Tempo laufen und das Tempo kann ich sehr einfach und schnell per tap tempo anpassen
10. Für die Steuerung von externen Klangerzeugern muss man nicht die internen aufopfern und kann dann noch per Pad diese an- und abschalten. Genial.
11. Die Erstellung eines Live Setups ist denkbar einfach und schnell: im Hauptfenster wählt man Sounds für die einzelnen Parts aus und bestimmt auch die Split Zonen. Die grobe Erstellung eines Setups benötigt kein Eintauchen in Untermenüs. Die restlichen Parameter sind auch meistens nur einen Klick entfernt
12. Trotz der jämmerlichen Implementierung des Datei Systems, mag ich zumindest dass alles direkt im Projekt File auf dem USB Stick gespeichert wird. Dies verlangt kein separates Speichern und man muss sich nie sorgen machen, ob man etwas versehentlich überschrieben hat, wenn man neue Daten oder neue Projekte lädt.
13. Das visuelle Feedback im Live Set Screen ist im Großen und Ganzen sehr gelungen: man sieht sofort die aktiven Parts, den Status der Kontroller und wann sie aktiv sind, man sieht welcher Part gerade gespielt wird. Die Patchnamen werden auch vollständig und ohne Abkürzungen angezeigt.
14. Ich mag in den meisten Teilen den Sound und Klangcharakter von Roland. Trotz schlampiger und teilweise mangelhafter Patchprogrammierung. Aus 256 Mb Speicherplatz hat Roland mMn mehr herausgeholt als vergleichsweise Korg in der M3.
All diese Vorteile wiegen für mich die ganz deutlichen negativen Seiten, sei es das File System, Multisampling oder miserable Effektstruktur wieder auf. Dass ich in aufwendiger zeitraubender Arbeit meine Multisamples erstellen muss, kostet manche Zeit und auch Nerven. Nach getaner Arbeit ist es dann aber geschafft und auf der Bühne kann ich mich dann einfach über die allen Plus Punkte die ich oben erwähnt habe, freuen.