Röhrenverstärker bei Profis immer erste Wahl?

Dieser Thread geht in die Board-Geschichte ein.

Was würdet ihr eigentlich machen, wenn das ganze 'ne Diskussionsrunde in der Kneipe um die Ecke wäre: würden Flaschen fliegen? Das Mobiliar zerlegt werden? Köpfe bluten?

Freunde, es geht hier doch nur um unser aller Hobby: die Musik. Also kein Grund, sich nicht am Ende des Tages die Hand zu reichen und zu resümieren: shit happens... ;)

Ich stimme dir zu...der Thread geht in die Foren-Geschichte ein....im negativen Sinne.

Habe den Thread gerade mit 2 Kumpeln gelesen.....deren und meine einstimmige Meinung: Mit diesen Leuten hier möchten wir keine Musik machen...Musik bedeutet auch Harmonie.....hier sind genug Beispiele für Dissonanz-Soli.
Zum Ende des Threads gehts nur noch um Beleidigungen und Besitzstandswahrung der bekannten Board-Selbstdarsteller, die nach dem Motto posten "hauptsache viel geschrieben".
In einem meiner Postings machte ich den Vorschlag einen neuen Thread aufzumachen zur Diskussion Röhre vs. Transe......keine Reaktion. Man war nie wirklich an einer solchen Diskussion interessiert...eigentlich schade.
Verwundert muß ich dann noch lesen, das einige Board-User diesen Thread empfehlen, wenn jemand einen Amp kaufen möchte. Was soll er hier lernen?
Ich hoffe, ein Mod zeigt sich einsichtig und gibt diesem Thread den verdienten Gnadenschuß.
 
@Agent Orange: Bin Dir auch teilweise auf den Leim gegangen (vor allem beim 1. Sample).

Allerdings stellt sich mir die die Frage, ob es hier um Transistor-Amps geht oder um Modeller. Bei ersteren existieren die Unterschiede bezüglich der Obertonauspsrägung einfach aus physikalischen Gründen. Ob man die hört sei mal dahingestellt.
Modeller jedoch wollen ja genaus die physikalischen Eigenschaften von Röhren nachbilden. Zwar kenne ich keinen Modeller, der mich 100% überzeugt (daher auch mein Nickname), aber ich bin mir sicher, daß mit genug Rechenleistung und entsprechender Auflösung(Samplerate/Amplitude) sowie den passenden Algorithmen ein Sound erzeugt werden kann, der von einer echten Röhre nicht zu unterscheiden WÄRE.
Blöderweise gibt es das noch nicht. Deshalb suche ich als Computer-Interessierter jetzt trotzdem nach einer Röhrenverzerrung (falls es jemanden interessiert: mein aktueller Favorit ist der Engl E530).
Mein Kritikpunkt an den mir bekannten Modellern ist hauptsächlich, daß die HighGain-Sounds entweder muffig klingen oder, wenn man Treble reindreht, wie durch einen stinknormalen EQ mit mehr Höhen. Die Röhren, welche ich bisher in Geschäften antesten konnte, klangen einfach von Haus aus luftiger und ich war genau in diesem Bereich schnell an einem guten Sound dran. Außerdem ist mir das Ansprechverhalten beim Anschlagen positiv aufgefallen. Schon aus Übungsgründen finde ich das vorteilhaft, weil ich dann meine Fehler sofort höre.
 
@Eisbär:


ein extra röhre vs. transe thread gabs sogar mal in diesem Board (sogar mehrfach soweit ich mich erinner). Dagegen ist das hier eigentlich noch ziemlich kaffe&kuchen bei oma :D


@Tonsucher:

Gerade diesen lebendigen Ton und dieses ampzuspieler-verhältnis wirst du mit einem computeramp (amplitube, guitarrig etc.) niemals erreichen (zumindest auf dem derzeitigen stand der Technik).
Und das ist auch der Grund warum ich 10000000x lieber auf meinem 15W brüllwürfel spiel als so (geht leider nur daheim nicht wegen der imho nötigen grundlautstärke). Klingt zwar an sich net so toll, aber irgendwie ist das gewisse feeling da das der PC einfach nicht bietet.



Dass es die physikalischen unterschiede gibt ist mir bewusst. Aber hören tut man sie nicht ;) Klar, jetzt kommen wieder die ganzen Leute mit "aber hör dir mal deinen peavey an, der klingt doch voll kratzig und kalt, wie n Transistor halt".

Toll, das tun sämtliche(!) übungs-röhrenverstärker die ich bisher vor der Klampfe hatte auch. Und nichtmal nur die, gab da sogar n paar höherpreisige, oft aufgrund ihrer "wärme" und "röhrensound pur" hochgelobten geräte die ich auch müllig fand weil sie genau so klangen wie laut klischee ein transistor klingen müsste :D Folglich wird das nicht auf der konstruktion beruhen, . . .
 
@ AgentOrange:
Mit der Lautstärke gebe ich Dir Recht. Das ist für einen guten Sound nötig und funktioniert nicht gut ein einer Wohnung mit Nachbarn. Mein Setup war daher immer Multieffekt bzw Modeller in 150 Watt-Transistorendstufe, natürlich ohne in deren Sättigung zu gehen. Das ganze in eine 2x12er Box mit Eminence-Speakern. Diese Kombination hatte genug Druck für Proberaum und Bühne, jedoch hat mir auch eben immer das "Lebendige" gefehlt. Oder wie von mir schon angesprochen das Ansprechverhalten beim Anschlagen der Saiten. So etwas kenne ich erst, seit ich in Läden Röhren gespielt habe.
Der Grund, warum ich trotzdem Hoffnung habe, ist die der technische Fortschritt. Mein früherer Modeller z.B. hatte beim Recorden bei PalmMute-Chords und offenen Powerchords den gleichen Ausschlag, also die gleiche Lautstärke. Das konnte man auch hören. Die aktuellen Modeller machen das schon wesentlich besser. PalmMutes haben eben diesen Peak durch die Spieltechnik. Aber wie Du schon sagst, auf dem derzeitigen Stand der Technik gibt es nicht viele Alternativen.
 
Modeller jedoch wollen ja genaus die physikalischen Eigenschaften von Röhren nachbilden. Zwar kenne ich keinen Modeller, der mich 100% überzeugt (daher auch mein Nickname), aber ich bin mir sicher, daß mit genug Rechenleistung und entsprechender Auflösung(Samplerate/Amplitude) sowie den passenden Algorithmen ein Sound erzeugt werden kann, der von einer echten Röhre nicht zu unterscheiden WÄRE. ....gekürzt...

Mein Kritikpunkt an den mir bekannten Modellern ist hauptsächlich, daß die HighGain-Sounds entweder muffig klingen oder, wenn man Treble reindreht, wie durch einen stinknormalen EQ mit mehr Höhen.

Ich muß sagen, daß ich bisher auch nicht geglaubt hab, daß man mit Modellern eine ordentliche Simulation eines bestimmten Röhrenamps hinbekommt.

In Hoss' Forum bekam ich aber mal den Tip, den Fender Cyber Twin auszuprobieren. Für gewöhnlich gehe ich ja schon skeptisch an "Höllenwerk" wie Nicht-Röhrenamps heran, das letztendliche Fazit lässt bei mir aber nur ein Statement zu: manche Amp-Modells hören sich, und da ist die Lautstärke völlig egal, erschreckend nahe am scheinbaren ( dazu weiter unten mehr ), Original an, bzw. sind vom Original kaum zu unterscheiden.

Egal, ob Clean, Crunch ( ja, auch! ) oder verzerrt. Das was an oftmals genannter Streuung bemerkt wurde, was verschiedene Röhrenamps in verschiedenen Stadien der Alterung der Röhren bzw. in verschiedenen Einstellungen des Ruhestroms angeht, kann man natürlich nicht immer vollständig beim Programmieren berücksichtigen. Da ist man darauf angewiesen, daß der Programmierer ein gutes Händchen und gutes Ohr beweist. Für gewöhnlich klingts gut.

Aber ist es nicht auch bei den Röhrenamps so? Wer ein original Vox AC-30 Modell gehört hat, der hält von der Vox CC2 ( wohlgemerkt Röhren- ) Reissue
auch nicht sonderlich viel, wer einen alten Fender Bassman oder Twin kennt, der wird sich mit verzerrten Gesicht von der Fender Reissue abwenden, von Marshall Reissues genz zu schweigen. Wo wir wieder beim Thema einheitlicher Röhrenklang sind, wenn nicht mal die einzelnen Modellreihen gleich klingen....

Wo ich ein bißchen bei Modellern noch die Tiefe vermisse, ist bei den Sounds, die Class A Amps emulieren sollen. Da spielen noch nicht alle Parameter mit. Vor allem wenn man den Amp dann weiter aufdreht.

Fairerweise gibt es eben so manchen Class A-Amp von renommierten Herstellern, denen es allerdings hier auch an Tiefe fehlt. Das ist aber eine Frage der Zeit und der fortschreitenden Technik, bis so viele Algorithmen miteinfliessen, daß der Computer letztendlich auch dort das träge, menschliche Gehör überlistet.

Und ja, natürlich spielt auch bei den Modellern die Preisklasse eine Rolle. Die aktuell relativ teuren Cyber Twins und H&K Zentera liegen ja schon im Preisbereich eines Mid-Price Röhrenamps und man hört die ausgefeiltere Technik gegenüber einem Low-Budget Modeller.

Mehr Geld für die Forschung, mehr Geld für das Hardwarebudget = besseres Ergebnis.

Die Modeller werden, und da bin ich mir sicher, sich dauerhaft noch mehr etablieren. Sei es als Hardware-Produkt oder als Software-Plugin.

Die Röhren werden sie nie ganz verdrängen, da habe ich keinen Zweifel. Sei es aus traditionalistischen Gründen, oder aus solchen, daß es einfach sehr spezialisierte Röhrenamps gibt, die nur einen Sound können, den dafür unverwechselbar gut.

Wenn aber der Trend so weiter geht, daß Low-Budget Röhrenamps den Markt überschwemmen und der Midprice-Bereich auch immer mehr an Bauteil-Qualität verliert und in Richtung Fernost-Massenprodukt abdriftet, wird man sich in ein paar Jahren schon eingestehen müssen, daß die Modeller-Technik die Mid-Price-Röhren klanglich überholt hat, und zwar in allen Bereichen.
Auch haben diese Röhrenamps oftmals keine eigene Charakterist mehr, sondern sind der Einheits-Allrounder-Wust, der möglichst viel abdecken will, aber nichts wirklich gut kann.

Für solche Aufgaben ist der Modeller einfach besser geschaffen, da der schaltungstechnische Aufwand eines "analogen" Röhrenamps eben selbstlimitierend ist und man damit eben nicht alles von ( Achtung: Klischee ) amerikanischen bis zu britischen Sound abdecken kann.

Kleines Fazit zum Schluß:
die Modeller der Zukunft werden immer mehr Möglichkeiten besitzen, auch Vorstufen-Röhren verbaut haben, um Details auszugleichen und um die Optionen zu erhöhen.
Die Röhrenamps der "Zunkunft", schaut man sich viele Großserien-Amps im Einsteiger und Midprice-Sektor heute schon an, haben mit den Vorbildern der 50er, 60er und 70er eh nicht mehr viel gemein. Die Grenzen zwischen Röhrenamps und Transistoramps sind bei manchen Herstellern jetzt schon schwammig und da ist keine Aussicht auf Veränderung zum Traditionellen hin.

Also sollte man sich entweder gezielt informieren, welche Hersteller und Modelle reinrassig nach altem Vorbild aufgebaut sind [ das sind aber nie die großen Hersteller, sondern kleine Ampbauer, die die Freaks ( ganz und gar nicht abwertend gemeint) für teures Geld bedienen ], wenn man nun wirklich schwerpunktmäßig "echte" Vollröhrenamps zuhause haben will

oder...

man vertraut seinen Ohren und testet alles an, was an Möglichkeiten da ist und entscheidet sich für das subjektiv Bestklingendste. Die nächste Technik-Generation kommt bestimmt, in jeder Sparte. Wer verbohrt an die Sache rangeht, verpasst dann so einiges.
 
Interessanter Beitrag. Zum Thema Hardware/Software meine ich jedoch, daß die Algorithmen das große Problem darstellen. Hardware ist so dermaßen billig geworden, daß man fast schon "geschenkt" sagen könnte. Als Beispiel möchte ich folgendes anführen: Mein alter V-Amp2 hat eine Rechenleistung von 100 MIPS (Million Instruktions per Second), ein aktueller Computer-Prozessor für 200 Euro hat ca eine Leistung von 20.000 MIPS. Das ist natürlich ein Allround-Prozessor, aber die Entwicklung geht rasend schnell. Die Chips auf aktuellen Soundkarten können auch schon 10.000 MIPS und sind erschwinglich. Ich bin gespannt, was die Zukunft hier noch so bringt (ich sag nur Stichwort "Faltungshall").
 
Ich möchte hier (als schmunzelnder und technischer interessierter Mitleser) ein passendes Beispiel bringen:

Das Thema Röhren und Gitarrenverstärker ist wie eine Flasche Wein und dem Korken

Stell mal eine Flasche Wein mit Schraubverschluß auf den Tisch - jeder wird den Wein als "Billigausgabe" abhandeln. Zu unserer Weinkultur gehört das "Ploppen" des Korkens einfach dazu. Obwohl er zu 90% nur Nachteile gegenüber einem Schraubverschluß hat muß eine Weinflasche eine Korken haben. Kultur eben.

So ist's mit Röhrenverstärkern - mit Sicherheit gibt's auch sehr gute und hochwertige Transistorverstärker. Aber das Feeling stellt sich nur mi den glühenden Glaskolben ein. Vermutlich würde ein (gleichwertig gut aufgebauter) Transistorverstärker es genauso gut erledigen.

Gute Nacht

Tom
 
und was ist mit wein aus tetrapack? :D

ich glaube, dass diese ganze transe vs röhre-diskussion am leidenschaftlichsten im hobby-bereich geführt wird. jeder, der viel mit musik zu tun hat, machst sich irgendwann keine gedanken mehr ob transe oder röhre. die frage ist dann vielmehr: was befriedigt meine bedürfnisse am meißten. für mich ist es halt ne röhrenpreamp und ne transenendstufe. röhrenendstufe 9-10kg mehr->null bock den scheiß zu tragen.
 
Zuerst hatte ich mir überlegt, noch etwas zu Ziggy zu schreiben, aber
nun dürfte eigentlich jeder User wissen, was er von ihm zu halten hat.
Hier löse ich dann halt einfach meine Samples auf.

1. Transistor - G2; Billigmikro über eine alte Marshall Box

2. Vollröhre - Wie ein User schon erkannt hat, ist es der Peavey Valveking

3. "Vollröhre" - Konzertmitschnitt. Digitech 2120 mit Mesa Boogie Strategy 400

4. Transistor - Pritchard Amps - Black Dagger

5. Transistor - Wieder ein G2 Amp.

6. Transistor - Und nochmal der G2.

7. Transistor - Wieder G2.. (ein 20 Jahre alter Amp aus den USA)

8. Transistor - Randall G100 über Engl 1x12er mit SM57

9. Transistor - Pritchard Amps - Black Dagger

10. Vollröhre - Engl Powerball über Engl Vintage Cabinet; SM57

11. Vollröhre - Engl Powerball über Engl Vintage Cabinet; SM57


Soundsamples sagen natürlich absolut nichts über das Spielgefühl- oder den
tatsächlichen Klang vor der Box aus. Generell- und das kann ich bei fast jedem
der Amps in diesen Samples sagen, klingen live wenn man sie mal spielt "besser".
Das heißt aber nicht, dass sich nur Röhrenamps nach "echten" Amps anfühlen.
In den Samples wird hier kein einziger Modeller verwendet- allesamt sind es
eigenständige Amps in unterschiedlichen Preisklassen.

Pritchard Amps - 1200-2100 Euro (vom Dollar umgerechnet)
Digitech 2120 / Mesa Boogie Strategy - DM Preise lagen recht hoch
G2 Amp - in den 80s / 90s betrug der Neupreis 2700 DM - 3000 DM
Peavey Valveking - 450 Euro (Röhrenboom aus China)
Engl Powerball Top - 1499 Euro
Randall G Serie - 400-450 Euro

Da mich viele nach Herstellern von guten Transistoramps gefragt haben,
nenne ich hier mal ein paar der eher unbekannten Modelle/Hersteller neben
den schon bekannten- und oft ganz guten Geräten von Tech 21 & Co..

Rath Amps -
Aus Deutschland kommend, benutzt im Blues/Rock/Jazz-und Metal.
Jürgen Rath dürfte vielen durch seine, bei Behringer leider nicht immer
ganz so gut umgesetzte Speakersimulation, bekannt sein.

PCL Vintage Amp -
Ampdesigner ist u.a. Jürgen Rath. Vertreiben qualitativ sehr gute
Transistoramps- und rufen bald auch wieder das Label Rath ins Leben.

Ampeg -
hat neben den von Lee Jackson entworfenen Gitarren Röhrenamps
einen Transistoramp entwickelt, dem heute sogar so mancher Rectifier-
Nutzer den Vorzug gibt. Den Ampeg VH140C.

Rickenbacker -
da wir gerade schon bei einer Bassverstärkergröße waren nun Rickenbacker.
Von denen gab es einen RG Combo. Sehr dynamischer warmer Crunchsound-
und ein guter Clean Sound. Ging beides etwas in die Vox Richtung.

Traynor -
Dyna-Gain Amps.. Ein paarmal bei div. Bluesern gehört.

Pritchard -
diese in den USA ansässige Firma kannte ich bis vor ein paar Wochen
selbst noch nicht. Es wird sich zeigen, ob ich in absehbarer Zeit ein Review
von diesen Amps machen kann.

Blue Tone Amps -
ebenfalls eine in den USA ansässige Firma, mit deren Amps ich aber absolut
noch keine Erfahrungen machen konnte. Mal sehen ob ich mal dazu komme.

Evans -
noch eine Firma aus den USA. Hat mit dem GH200s einen Amp gebaut,
der dem guten, aber sehr verbreitetem Roland Jazz Chorus m.M.n. das
Wasser abgräbt. Die anderen Modelle kenne ich so gut wie gar nicht.

Polytone -
nochmal eine Firma die sich auf Transistoramps spezialisiert hat.
Warmer Klang ? Dynamik ? Headroom ohne Ende ? Kein Thema.

JazzAmp -
diesmal Vertreter der Transistorriege aus Colorado.
Ich konnte diese bisher auch noch nicht testen..

Baldringer -
Dirk Baldringer hat sich einen Namen gemacht, indem er div. alte Marshalls
fachgerecht auftunte und bei Hughes & Kettner zeitweise in der Entwicklungs-
abteilung saß (Duotone?). Er hat mit seinem "Dual Drive" einen hochwertigen
Preamp geschaffen, der sich mittlerweile selbst auch unter vielen Röhren-
liebhabern einen guten Namen gemacht hat.

Bei den Modellern gibt es mit Line 6 Vetta, Hughes & Kettner Zentera-
oder auch dem Johnson JM250 Millenium sehr gute Vertreter. Den heute
so hochgelobten Axe-Fx konnte ich leider noch nicht spielen. Auch nicht
den Fender Cyber-Twin, der in diesem Thread schon erwähnt wurde.


Wieviele von diesen Amps hat jemand mal in einem Laden gesehen ?
Wieviel dieser Amps kann ein Mensch eigentlich testen- und mit Röhren-
amps vergleichen ? Wer will sich wirklich eine Pauschalaussage leisten ?

Abschließend möchte ich sagen, dass es sehr gute Amps in Hybrid- oder
Transistorbauweise gibt. Zu empfehlen sind die, welche heute nicht mehr
gebaut werden, aufgrund ihres Seltenheitsfaktors oft aber auch nicht.
Das ist wie das suchen, der altbekannten Nadel im Heuhaufen.

Um nun 3 bestimmte Amps in Transistor/Hybridbauweise zu besitzen,
habe ich fast 5 Jahre konsequent gesucht. Das sagt doch alles.

Da ist es oftmals besser sich selbst nicht zu begrenzen- und in der Masse
von guten Röhrenamps auch seinen "Amp" zu finden. Aber das macht Röhren-
amps pauschal nicht besser, besser klingend- oder besser im "Sinne der Rock-Gitarre".

Denn selbst wenn man einen hochpreisigen Amp erstmal hat, heißt es nicht,
dass dieser einem auch gefällt. Egal ob nun Röhre, Modeller, Hybrid- oder Transistor.
Der eine klingt einem zu kratzig, der andere komprimiert zuviel- oder klingt einem zu flach..
Jedoch habe ich genau das Gefühl bei vielen Amps aller Bauweisen erlebt.
Ampbauen ist nunmal, Know-How vorrausgesetzt, kein Voodoo.

Am Ende ist der Gitarrist ohnehin der wichtigste Faktor.
 
Denn selbst wenn man einen hochpreisigen Amp erstmal hat, heißt es nicht,
dass dieser einem auch gefällt. Egal ob nun Röhre, Modeller, Hybrid- oder Transistor.
Der eine klingt einem zu kratzig, der andere komprimiert zuviel- oder klingt einem zu flach..

Die wahrsten Worte die ich seid langem hier im Board gelesen habe !
mir gings genauso, hab echt massig Kohle (der Gegenwert einiger Autos !) in die verschiedensten Amps (Röhre, Transistor, Hybrid, Modeller, tuerer, billig, usw) gesteckt die mir zwar am Anfang, aber nicht auf dauer gefallen haben...
eben wie uncle schon beschrieb, zu kratzig, zu komprimierend, usw (bei mir kahm noch dinge wie verarbeitungmängel, unerwartete defekte von "markenamps" usw dazu)...
Und eins kann ich versprechen, wenn man dann endlich mal seinen Amp gefunden hat, dann ist es einem reichlich scheissegal ob der mit Röhren, Transistoren, Chips oder mit Kuhpisse so gut klingt :great:

Robi
 
@dasandereich

nette Prognose, bei der ich einen sehr europäischen Fehler entdecke, den Gitarrenhersteller schon mal in den 70ern gemacht haben: Asien ist wandelbar. So wie sich Japan in nicht mal 2 Jahrzehnten von einem Billigramsch/Abkupfer-Produzenten zu einem Qualitäts-Symbol entwickelt hat, wird das möglicherweise auch mit den heute noch low quality products herstellenden Chinesen passieren.
Das kann auch Auswirkungen auf die Preise höherwertiger Röhrenverstärker haben.

Nebenbei: die kleinen MinimalröhrenAmps, die es zur Zeit aus dieser Richtung gibt, sehen wie ganz hervorragende Übungsprojekte aus, denen sicher irgendwann komplexere Modelle folgen werden, die trotzdem billig sein werden (überlegen wir, was man noch vor 10 Jahren für solche minis bezahlen musste ... und die waren auch nicht wirklich besser... )

ich habe nicht den ganzen thread durchgekämmt, sry also, wenn ich was wiederhole:

alle digitalen Simu/Emulationen kranken nach meiner Ansicht in den ersten paar Generationen an einem Verlust an direkter Bedienbarkeit, da zu viele Möglichkeiten zu viele Regelbereiche erfordern, denen man schlicht aus Platzgründen nicht einfach einen Regler zum Anfassen zurordnet.
Der Vorteil (und gleichzeitig Nachteil) der analogen Vorbilder ist ihr vorgegebener Charakter und ihr Mangel an Flexibilität, der eine begrenzte und damit überblickbare Menge an veränderbaren Parametern mit sich bringt.

Ich kenne mehr als einen Instrumentalisten, der schon im BoogieReglerwald den Überblick verliert und solche Geräte nie wirklich ausreizen können wird, erst recht gibt es für solche Leute Probleme bei einem Modeller, der dann auch noch 20 andere Amps darzustellen versucht, zusätzlich zu dem, den der arme Musiker auch analog schon nicht im Griff hatte ...

Neben den Soundtüftlern, die bereit sind, sich einen Stapel Manuals rein zu tun und dann irgendwann präzise eine eigene Vorstellung um zu setzen, gibt es (nach meiner Einschätzung ein große Mehrheit) Musiker, die schnell klangvolle und charkeristische, möglicherweise nicht mal originelle Sounds abrufen möchten.
Für die bleiben analoge Lösungen weiter unschlagbar.

Ich habe gerade einen kleinen Epiphone Valve Junior hier stehen, der genau diese Parametermüdigkeit gezielt angeht: ein Regler, ein Schalter, Schluss. Genial, entweder man mag ihn, oder man nimmt eben einen anderen.

Dazu mal eine persönliche Checkfrage:
wisst ihr, wieviele Parameter euren aktuellen Sound beeinflussen und wie viele ihr davon selbst regelt?


@klartext
... schon klar, eigentlich, aber geht es hier nicht eher darum, wie wahrscheinlich es ist, dass einer mit Kuhpisse so klingen wird?
 
Zuerst hatte ich mir überlegt, noch etwas zu Ziggy zu schreiben, aber
nun dürfte eigentlich jeder User wissen, was er von ihm zu halten hat...

Schön, wie du dich immer wieder an mir hochziehst, weiter so...dabei ging es anfangs eigentlich nur um meine begründete Aussage 'Röhren klingen anders'. Punkt.

Dabei hatte ich noch nicht einen Hersteller/Marke geschweige denn eine Bauweise/Schaltung oder gar eine Boxenkonstruktion genannt, und schon bekommt man
von dir eine 'kompetente Abwertung' : Falsch! Schwachsinn! usw. Noch schlimmer war deine Reaktion nach meiner Bemerkung mit der sog. Röhrenwärme...
Nach solchen zutiefst überflüssigen Antworten wissen dann wohl auch einige Leute hier im Forum, was sie von dir zu halten haben:screwy:

Aber Schwamm drüber. Wer's noch nicht glaubt, sollte sich mal Gary Moore neuestes Album anhören. Da spielt Gary ausschliesslich Verstärker-Gitarren Setups. Und da soll man keine Röhren heraushören können??:screwy:

Das Röhrenamps 'pauschal' besser seien, hast du nachweislich nicht von mir...Das habe ich nicht gesagt, und verbitte mir da jedwede Unterstellung...

Und was deine Aussage angeht
Ampbauen ist nunmal, Know-How vorrausgesetzt, kein Voodoo.

da zitierst du mich defacto. Nur: Wieviele Amps hast du schon gebaut?? Ich wette keinen einzigen. Ich dagegen schon und da genau liegt der Unterschied...

Ich hoffe, mein kleiner Beschwichtigungsversuch war im Sinne-des-Dudelsackes...:great:
 
Ich bin auch eher der Typ, der einen Amp Marke "einschalten, loslegen" bevorzugt.

Allerdings ist das doch auch bei Modelling-Amps gut machbar, wenn es gute Presets gibt, die "einfachen" Amps nachempfunden sind. Ich kenne mich mit den aktuellen Modellen nicht aus, aber bei Software aller Art ist das schon lange üblich: Für's schnelle Loslegen gute Presets, dazu ein "Advanced Mode", in dem man jede Kleinigkeit einstelen kann.

Nachdem ich die SimulAnalog guitar suite VST-Plugins gehört habe, bin ich mir sicher, dass da einige interessante Sachen auf uns zukommen, bis hin zu Digital-Amps, die durch VST-Plugins oder Ähnliches erweiter- und modifizierbar sind.
 
dabei ging es anfangs eigentlich nur um meine begründete Aussage 'Röhren klingen anders'. Punkt.
sorry wenn ich mich in euer nettes gespräch einmische aber so pauschal würd ich das nich ausdrücken. röhre KANN anders klingen, passt da schon besser. der sound macht imho aber nich direkt den unterschied (mal abgesehn von nem vielleicht unterschiedlichen obertonspektrum), sondern eher die dynamik bzw. das spielgefühl das bei guten röhrenamps meist etwas organischer is. lässt sich blöd beschreiben aber ich denk mal ihr wisst was ich sagen will.

wenn man n lineares signal (ich drücks jetz mal so aus, bin kein physiker und hab ka obs da n anderes wort gibt. ich mein nen ton der immer 100% gleich bleibt) durch nen röhren- und nen transenamp schickt, bin ich mir sicher, dass man (entsprechende konstuktion vorausgesetzt) absolut keinen unterschied hören kann.
 
Wer's noch nicht glaubt, sollte sich mal Gary Moore neuestes Album anhören. Da spielt Gary ausschliesslich Verstärker-Gitarren Setups. Und da soll man keine Röhren heraushören können??
Gut, dann hören wir doch mal rein: Gary Moore - Close As You Get
Was ist an diesem Sound denn nun so spektakulär, einzigartig und röhrentypisch?
 
... welche denn??

Die Beatles waren Vox-Endorser, und eine Zeit lang waren Transistor Amps der letzte Schrei, und so waren auch die Beatles gezwungen Transen Amps zu spielen. In der G&B war letztens ein ganz guter Beitrag über dieses Thema. Welche Amps das genau waren kann ich dir nicht sagen, aber das ließe sich leicht recherchieren. Als der Endeorsement-Vertrag abgelaufen war, hamse sich aber sofort wieder Röhrenamps zugelegt.
 
[E]vil;2503742 schrieb:
...
wenn man n lineares signal (ich drücks jetz mal so aus, bin kein physiker und hab ka obs da n anderes wort gibt. ich mein nen ton der immer 100% gleich bleibt) durch nen röhren- und nen transenamp schickt, bin ich mir sicher, dass man (entsprechende konstuktion vorausgesetzt) absolut keinen unterschied hören kann.

Irrtum! Man kann. Und lineare Signale gibt es nicht, nur lineare Schaltungen/Verstärker.
Wenn man ein Signal ohne Oberwellen (ergo einen Sinus) in eine Röhrenschaltung schickt, da kommt da sehr wohl etwas anderes heraus als bei einer vergleichbaren Transistorschaltung. Noch krasser wird dieser Unterschied wenn man keine oder nur eine schwache Rückkopplung (engl.: negative feedback) im Verstärker hat, alles messtechnisch
erfassbar. Ob man den Unterschied immer hört? Vllt nicht immer aber in den meisten Fällen schon, hängt von einigen Faktoren ab, z.B. auch vom Gehör.

Und strenggenommen gibt es nicht einmal lineare Schaltungen, da es immer auch einen sog. Begrenzungseffekt an der Betriebsspannung gibt. Bei Röhrenschaltungen verläuft die Begrenzung deutlich weicher (insbesondere Trioden-Schaltungen) als bei Transistoren, wobei der Transistortyp, also NPN/PNP oder Power-Mosfet z.B. auch noch eine entscheidende Rolle spielt...
 

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