Röhrensound ? Ist doch alles nur Betrug!!!!

  • Ersteller Dr.Watson
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Wäre übrigens nett, wenn auch DU den freundlichen Grundton, der hier herrscht waren könntest - deine aggressive/ironische Ausdrucksweise ist doch gar nicht nötig, gute/oder schlechte Argumente wissen wir auch so herauszufiltern:rolleyes:


In dem Fall würde ich dich schon bitten wollen, nur für dich zu sprechen.

Ich fasse mal zusammen: DU - nicht nur aber hauptsächlich momentan - stellst die These auf: Model klingt nicht ebenbürtig, fühlt sich anders an, bli-bla-blub. Wenn ich jetzt sage: Stimmt gar nicht! ist nix gewonnen. Bestenfalls wird dann unsere Kompetenz verglichen. Durch die Beispiele, Videos, was weiß ich, die die "Modeller" hier gebracht haben, wird das Element du<->ich aus der Kette rausgenommen. Dadurch wird objektiviert. DU ignorierst die Tests und die Beispiele und stellst nach 70 Seiten Thread die gleichen längst widerlegten Thesen in den Raum, die wir auf Seite 20 schon abgehakt hatten.

Das zeigt entweder: Du hast den Thread nicht verfolgt. Oder: Du verweigerst dich dem Test, respektive negierst sein Ergebnis. Es ist dann doch eher merkwürdig, wenn du meinen (in DEM Fall) erneuten Versuch, zu objektivieren als "hilflos" bezeichnest. Natürlich ist es das ein Stück weit! Aber warum denn? Weil DU dich verweigerst! Die Frage, ob man es (praxisrelevant) hört, ist geklärt: Nein! Zu dem Thema Spielgefühl gibt es mehrere Aussagen von hinreichend anerkannten Musikern: Es ist das gleiche!

Wenn du fortfährst, zu behaupten, Röhre klingt besser und spielt sich schöner, fahre ich fort, dich zu widerlegen. Was meinen Ton (nicht den Sound ;o)) angeht: "Könnte", "fast", "Eindruck", "Vielleicht magst du das richtigstellen" - ich habe schon gedämpft, wo es geht. Nichtsdestotrotz: Entschuldige bitte, wenn ich hier mit zu harten Bandagen am Werk war. Ich hatte es nicht als so heikel eingeschätzt. Dich persönlich zu beleidigen ist jedenfalls nicht mein Ziel.
 
Nee, genau das ist eben NICHT geklärt. Und das lässt sich auch nicht allgemein klären. :eek:

Für einige zählt allein die Soundqualität - die sich aufnehmen lässt.
Alex

Puh, ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das Spielgefühl im Unterbewusstsein weitaus stärker auf das letzliche Aufnahmeergebnis auswirkt als viele denken. Mal ein überspitztes Beispiel: Hast Du schon mal versucht mit einem Multieffekt der ersten Stunde mit ordentlicher Latenz richtig auf den Punkt zu spielen??? Oder im Gegenteil - hattest Du noch nie das Gefühl, dass der Sound Dein Spiel beflügelt und antreibt wenn der Amp schon schön komprimiert und der Ton regelmäßig kurz vorm umkippen ins Feedback ist und wie eine 1 steht?
 
Und da finde ich die sinngemäße Antwort: "Dann hast du zu viel Schmalz in den Ohren" (nicht von dir, aber von Usern wie Klartext) etwas beleidigend. :rolleyes:

Sinn ist subjektiv - was man als sinnvoll empfindet. Also bleib so wie du bist und bleib dir bewusst, dass dein Maßstab für "Sinn" nicht der einzig mögliche ist. Aber für mich ergibt es wenig Sinn, wenn du dich hier jetzt aufregst - das ist nicht gut für die Seele. Du hast deinen Standpunkt klar gemacht, mehr kannst du nicht tun. :)

Peace and Love :)

Alex

Yup, der Spruch geht natürlich gar nicht. Wie gesagt: Ich gebs zu, ich höre da auch nicht wirklich Unterschiede. Der Sound kann durchaus überzeugen, auch mich! Ich betone ABER eindeutig, dass ich das nur auf die CD-Beilage-Standard-Sounds beziehe. Was anderes habe ich bisher nicht gehört.

Ich bezweifle daher zu fast 100%, dass da ein Sound, wie zB das gepostete Sample eines "cranked Model T" hinzubekommen ist - also das was eigentlich mich unteressiert. Ich benötige weder nen Plexi, noch nen Tonemaster, Bluesbreaker, blabla ... Falls es doch funktioniert: Ich lass mich ganz sicher überzeugen und suche nebenbei eine attraktive Lösung für meine Home-Sessions. Her damit!

Sinn: Der Sinn war ja eben darin nicht immer einen Sinn zu sehen, sondern sich davon mal zu lösen. "Do your thing and don't think about it!" ... und aufgeregt hat sich auch keiner, versprochen! :p

Nee, wir verstehen uns schon! :great:
 
Hast Du schon mal versucht mit einem Multieffekt der ersten Stunde mit ordentlicher Latenz richtig auf den Punkt zu spielen???
Dass eine spürbare Latenz das Speil beeinflusst wird wohl niemand abstreiten. Aber dass ist doch mit keinem einigermaßen modernen Equipment ein Problem.

Und dass der Gehörte Sound das eigenen Spiel beeinflusst (ist wenn man auf der anderen Seite des Pults steht wichtig zu wissen, denn über den Monitorsound kann man den Einspielenden sehr weitgehend kontrollieren ohne dass dieser das wirklich mehrt) ist definitv auch richtig.
Aber wer scheiße spielt weil er meint einen fast unhörbaren Unterschied auszumachen wird auch mit Röhrenglühen scheiße bleiben.
 
Weil DU dich verweigerst! Die Frage, ob man es (praxisrelevant) hört, ist geklärt: Nein! Zu dem Thema Spielgefühl gibt es mehrere Aussagen von hinreichend anerkannten Musikern: Es ist das gleiche!

Ich glaube genau das ist das Problem - für mich (und scheinbar auch viele andere hier - deshalb geht die Diskussion ja auch so lange weiter) ist da eben noch nix geklärt! Wenn das ganze sowas von klar wäre wie Du das alles hinstellst dann wäre der Röhrenamp doch schon fast am Ausssterben... Das einzige von allen Seiten akzeptierte Argument ist die höhere Vielseitigkeit von Modelern. Alles andere ist weiterhin kontrovers (wie die letzten Seiten wieder deutlich zeigen).
Mir scheint eher Du hast so einiges was bisher geschrieben wurde wieder vergessen - anders kann ich mir nicht erklären wie Du zu der Aussage kommst ich würde hier alle Beispiele und Tests die hier gepostet werde konsequent ignorieren. Ich habe sowohl den Blindtest gelesen als auch Soundbeispiele vom Axe FX angehört (ja sogar auf der letzten Seite explizit nach einem Plexisound vom Axe FX gefragt!). Der Blindtest ist für mich halt nur ein halbes Argument, da für viele eben nicht nur das pure Soundergebnis sonder auch so Sachen wie das Spielgefühl und die Dynamik ein wichtiges Kriterium sind. Auch haben mich bisher die geposteten Soundfiles nicht vollends überzeugen können. Einen ähnlich atmenden und süßlichen Ton wie Udo Pipper mit dem alten Marshall in dem von mir geposteten Clip hat konnte bisher leider noch keiner von einem Modeler erzeugt posten.
Vielmehr scheint mir, dass Du konsequent die etablierten Qualitäten eines Röhrenamps ignorierst bzw. Dich noch nichtmal richtig mit dieser Materie auseinandergesetzt hast - anders könnte ich mir nicht erklären, dass Du einen 15W Röhrenamp als Practiceamp bezeichnest und dir nicht vorstellen kannst, dass 15 Röhrenwatt wohl für die meisten Zwecke reichen (dazu gibt es übrigens hunderte von Threats in diesem Forum...).
Und beleidigt fühle ich mich noch lange nicht - mir ist eben vorhin nur aufgefallen, dass hier eigentlich alle recht freundschaftlich und respektvoll miteinander umgehen, nur Deine Posts hatten in meinen Ohren halt immer einen ziemlich provokative Grundton. Das finde ich eigentlich schade, denn welcher Threat mit über 1000 Post lief hier schon mal so friedlich ab... Ich denke die meisten haben auch nix dagegen, dass es so bleibt...
 
Sehr interessante Diskussion:rolleyes:

Ist es nicht so, dass wir alle mit unseren Instrumenten und unseren Amps so viele eigene und spezifische Emotionen verbinden, dass diese Art von Diskussion niemals den heiligen Gral der Objektivität erreichen kann?

Was wohl die Nicht-Musiker über uns denken, wenn wir solche Diskussionen führen?

Je mehr und intensiver man sich mit einer Sache beschäftigt, umso mehr Geld wird man dafür ausgeben. Je mehr Geld man für eine Sache ausgeben habt, umso mehr tritt man auch dafür ein. Egal ob Amp oder Auto, Boot, TV, PC, etc.

Ich liebe meinen H&K Switchblade 100 Combo und meinen Marshall DSL 401. Ich habe aber auch alle Verstärker, die ich bisher besessen habe, geliebt. Und ich mag auch einige der Modeler Sounds meines BOSS GT-Pro. Ich kann mir auch gut vorstellen mich in einen Transitor-Amp zu verlieben, wenn nur der richtige vorbei kommt….könnte z.B. ein Roland JC-120 sein.:gruebel:

Also, Leute locker bleiben. Spielt einfach den Amp für den ihr Euch gerade am meisten begeistern könnt.:D
 
Das wir uns die Hucke hier vollhauen ist doch ein nur zu menschliches Verhalten und solange das im gemäßigten Ton abläuft ist doch alles prima.
Wir könnten auch zugeben, dass die Deutschen gestern richtig schlecht gespielt haben und wegreden, dass die Spanier um einiges besser waren.
Das wäre aber zu einfach: Die Deutschen waren halt nicht gut drauf und die andere hatten nur Glück :D

Wie gesagt, ich bin der Meinung, dass es nicht immer um Sinn und Unsinn geht - je tiefer man sich mit etwas beschäftigt, desto besser ist man aufgeklärt.
Man lernt doch nie aus und ich sehe es auch mal als spannend an zu lesen, wie andere so denken. So hat man sich mal mit dem Modeller bzw. Röhre eingehender beschäftigt und vielleicht hat der ein oder andere für sich Vorurteile aus dem Weg geräumt. Wenn alle nur Ja und Amen predigen kommt ja nix bei raus.
 
Das wir uns die Hucke hier vollhauen ist doch ein nur zu menschliches Verhalten und solange das im gemäßigten Ton abläuft ist doch alles prima.
Wir könnten auch zugeben, dass die Deutschen gestern richtig schlecht gespielt haben und wegreden, dass die Spanier um einiges besser waren.
Das wäre aber zu einfach: Die Deutschen waren halt nicht gut drauf und die andere hatten nur Glück :D

Wie gesagt, ich bin der Meinung, dass es nicht immer um Sinn und Unsinn geht - je tiefer man sich mit etwas beschäftigt, desto besser ist man aufgeklärt.
Man lernt doch nie aus und ich sehe es auch mal als spannend an zu lesen, wie andere so denken. So hat man sich mal mit dem Modeller bzw. Röhre eingehender beschäftigt und vielleicht hat der ein oder andere für sich Vorurteile aus dem Weg geräumt. Wenn alle nur Ja und Amen predigen kommt ja nix bei raus.

Wenn du von der Warte aus dich so öffnest, machst du direkt nen anderen Eindruck;)
Irgendwie nicht so verbohrt.

Post 937!
 
Der Blindtest ist für mich halt nur ein halbes Argument, da für viele eben nicht nur das pure Soundergebnis sonder auch so Sachen wie das Spielgefühl und die Dynamik ein wichtiges Kriterium sind. Auch haben mich bisher die geposteten Soundfiles nicht vollends überzeugen können. Einen ähnlich atmenden und süßlichen Ton wie Udo Pipper mit dem alten Marshall in dem von mir geposteten Clip hat konnte bisher leider noch keiner von einem Modeler erzeugt posten.
Vielmehr scheint mir, dass Du konsequent die etablierten Qualitäten eines Röhrenamps ignorierst bzw. Dich noch nichtmal richtig mit dieser Materie auseinandergesetzt hast - anders könnte ich mir nicht erklären, dass Du einen 15W Röhrenamp als Practiceamp bezeichnest und dir nicht vorstellen kannst, dass 15 Röhrenwatt wohl für die meisten Zwecke reichen (dazu gibt es übrigens hunderte von Threats in diesem Forum...).
Und beleidigt fühle ich mich noch lange nicht - mir ist eben vorhin nur aufgefallen, dass hier eigentlich alle recht freundschaftlich und respektvoll miteinander umgehen, nur Deine Posts hatten in meinen Ohren halt immer einen ziemlich provokative Grundton. Das finde ich eigentlich schade, denn welcher Threat mit über 1000 Post lief hier schon mal so friedlich ab... Ich denke die meisten haben auch nix dagegen, dass es so bleibt...

Also ich gebe zu: Die Bezeichnung Practice Amp kenne ich aus anderen Foren, aus Produktbeschreibungen, von "Gitarre-lernen"-Seiten, aus dem tagtäglichen Gespräch, usw. als völlig gängige Bezeichnung für Amps <=30 Watt und habe sie nie hinterfragt. Da bin ich aber ganz sicher nicht allein mit! Viele, viele, viele Leute gehen unter 50 Watt auf keine Bühne. Selbst der MG50 von Marshall wird noch als Studioamp und "für die kleine Bühne" beworben.

Niemand bezweifelt, dass selbst 5W sehr laut sein können. Dass ich mich nicht mit der Materie auseinandergesetzt habe, ist ein falscher Eindruck. Allerdings: ICH verstehe mich ohnehin nicht als die höchste Kompetenz! Das betone ich auch immer wieder.

Was das Posten eines direkt vergleichbaren Samples angeht, ist das natürlich unmöglich. Der Mehrwert des Blindtests verglichen mit so etwas ist ein weiterer Grund, warum ich so "darauf abfahre". Und - auch das gebe ich zu - ein Grund, warum ich den Mangel an Objektivität tendenziell eher auf der Röhrenseite sehe. Deinen "Test" zu bestehen ist offensichtlich unmöglich, zumal du ja auch noch der Richter bist.

Ich ignoriere gar nichts. Ich liebe RöhrenSOUND, ich hätte auch gern einen Vintage Twin Reverb oder Vibrolux oder so und ich würde niemandem raten, jetzt unbedingt zu wechseln, wenn er alles hat, was ihn glücklich macht. Die Frage lautet sinngemäß: Brauche ich RöhrenTECHNIK um einen guten ("warmen") (Röhren-)Sound zu bekommen. Und die Antwort ist: Nein. Nach wie vor. Solange niemand hier einen Blindtest "besteht", überzeugt mich niemand vom Gegenteil, denn dies ist die Höhe, auf die die Latte umgekehrt (u. a.!) durch den vielzitierten Blindtest gelegt wurde. Alles unterhalb dessen hat keine neue Beweiskraft.

Der provokative Grundton, den du hörst, ist idR nicht beabsichtigt. Im Einzelfall kann ich es nicht beschwören. :redface: Aber ich bin absolut deiner Meinung, dass alle weiterhin um sachlichen Austausch bemüht sein sollten. Mich natürlich eingeschlossen.
 
An dieser Stelle gebe ich (nochmal) zu bedenken, unabhängig davon, ob man einen echten Amp oder ein Modeler verwendet, dass es große Unterschiede ausmacht, in welcher Umgebung sich der Sound ausbreitet und man ihn hört. Dabei gibt es sehr viele Faktoren auch neben der Größe und der Beschaffenheit des Ortes sowie der Positionierung der Lautsprecher.

Dieser Bereich läßt sich wiederum abgrenzen zum Bereich des Recordings, bei dem eine Aufnahme mit viel Aufwand erstellt und entweder als Vinyl oder digital auf einen Tonträger gebracht wird. Dieser Tonträger wird beim Hörer in einen wie auch immer geschaffenen Apparat zur Wiedergabe der Aufnahme eingelegt/geladen/gestreamed. Das Ergebnis hängt hier wieder von sehr vielen Faktoren ab, neben dem Gehör und dem Befinden des Hörers selbst, wobei dennoch der Grundsound der Aufnahme, im Studio geprüft über Monitoring-Lautsprecher etc., einen sehr großen Anteil behält. Tonträger und Apparate ihrer Wiedergabe gibt es noch nicht wirklich lange. Früher musste Musik, um gehört zu werden, immer ("live") aufgeführt werden. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.

Darüber hinaus möchte ich einen ganz anderen Vergleich ins Gedächtnis rufen, und zwar den zwischen akustischen und elektrischen Instrumenten. Hier sind die Unterschiede enorm, und kein emulierendes elektrisches Instrument schafft es, an den Klang des akustischen Originals entscheidend heran zu kommen.

Desweiteren gibt es auch zwischen je zwei akustischen Instrumenten mehr oder weniger große Unterschiede im Klang.
 
Habe mich gerade 'mnal wieder auf den Stand gebracht.

Was mir auf den letzten Seiten auffällt, ist, dass es immer wieder um "Klären"und"Beweise"(was sind die objektiven Parameter bei einem Höreindruck? Ich meine außer Frequenzen und ähnlichem) geht. Was soll denn geklärt oder bewiesen werden? Dass die Röhren-User zugeben:"Ja, wir haben gefehlt, wir sind rettungslose Anachronismen!" Und Marshall, Soldano, Mesa usw. kommen von ihrem Irrweg ab und bauen nur noch Modeller? Oder anderherum Line6 nur noch Röhren-Einkanaler? Bürgerinitiativen werden gegründet (Rettet die Röhre! Modeller for President!). Also, ich weiss nicht.

Anfangs war die Diskussion ja noch interessant, insbesondere für jemanden wie mich, dessen reines Technik-Interesse und leider auch Verständnis gegen Null tendiert, aber seit Tagen wird eigentlich nur 'rumrabuliert und dem jeweiligen Gegner die Worte im Mund umgedreht. Ich wurde 'mal -ich glaube von cyclone- gefragt, was ich denn gerne diskutieren würde. Ach ja alles mögliche, aber nicht in dem Stil:"Röhre klingt besser!" - "Aber Modeller ist vielseitiger!" -"Aber Röhre klingt besser!" - "Dafür ist Modeller leichter zu bedienen und leichter!" - "Nein, Röhre!" (ad infinitum). Und: klingt Modeller jetzt zu 97,5 % wie Röhre oder doch zu 98 %?

Kleine Geschichte am Rande:
Ich habe gerade meinen MP3-Player verkauft und habe mir für die paar € einen Line6 Spider IV 15 gekauft, weil ich sowieso keinen Amp mehr fürs Wohnzimmer hatte. (Ich sehe förmlich das Grinsen der Modeller-Profis vor meinem geistigen Auge). Ich weiss gar nicht, ob das Teil schon als Modelling-Amp gilt, wenn ja, mir ist klar, dass das unterste Kajüte ist. Auf jeden Fall muss ich eins feststellen: was aus dieser kleinen Kiste 'rauskommt, ist verglichen mit meinen vorherigen Wohnzimmer-Amps (Pignose, Peavey Decade, Fender Sidekick, Nobels SST-X1) absolut erstaunlich. Anmachen, zwei,drei Knöpfe drehen und der Sound ist da! Für 75 € - alle Achtung!!!

Was will ich sagen? Ich wiederhole es: es kommt immer darauf an, was man will. Im Proberaum, auf der Bühne oder bei einer Session führt nichts an meinem Soldano vorbei. Wenn ich aber zu Hause im Wohnzimmer sitze und keinen Bock auf Akustik - Gitarre habe, werde ich zukünftig meinen Spider anknipsen und mich an einem durchaus lauten und guten Sound erfreuen. Für manchen mag es genau andersherum sein. So what?
 
Wenn du von der Warte aus dich so öffnest, machst du direkt nen anderen Eindruck;)
Irgendwie nicht so verbohrt.

Bin ich ja auch nicht, auch wenn einen das die Leute in die Waagschale legen wollen. In meiner musikalischen Laufbahn war ich mir bisher für nix zu schade - habe alles und jeden Quatsch ausprobiert. Ich bin zB nach wie vor der Meinung, dass ein Demo aus dem Proberaum, ohne Overdubbing, etc. richtig fett klingen KANN. Der (fast fertige) Beweis liegt auf meiner Platte. Mir krankt es zu oft an den schlechten Mixings der Tonleute! Aber das ist mein ganz pesönlicher "Kampf" :D

In puncto Röhre habe ich halt eine feste Meinung - insbesondere was halt diese speziellen "cranked Sounds" angeht. Ich bin kein Spezi und könnte da auch keine Samples unterscheiden. Für mich hat das weitaus mehr ideelen Charakter und hat auch was mit Zeitgeschichte und die Tradition meiner Musik/ des Genres zu tun. So ein alter Amp strahlt für mich schon eine besondere Aura aus und wenn er dann noch gut klingt, ist das Erlebnis perfekt. Ich würde diese persönliche Note aber nie als Argument in einer "Faktenschlacht" benutzen.

Ich stehe auch auf alte Hifi-Verstärker - sowas findest Du heute nicht mehr. Solide Technik ohne diesen ganzen Schnickschnack - Ein Knopf->eine Funktion. Drehregler für die Lautstärke - was für ein Segen.

Mir hat die Industrie zu viel Liebgewohnenes einfach wegrationalisiert und vertechnologisiert. Heute ist es so, dass mehr weniger kostet und weniger mehr. Ich werde bereits bei einem Pocketrecorder für 200,-€ mit Funktionen überschüttet und finde im richtigen Augenblick den Record-Knopf nicht. Son alter Schinken wie mein 800er wirkt da wie ein Fels in der Brandung und wenn wir beide mal wieder richtig aufdrehen, dann weiß ich, dass uns da so schnell auch keiner wegbekommt. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Fazit meines vorherigen Posts: Ich kann mir schon vorstellen, dass man mit Amp-Modelern die Wirkung von echten Amps relativ genau erzielen kann, da man hier nur einen relativ kleinen, durchweg elektrischen, Bereich an Faktoren (Signalverarbeitung) in "Einklang" bringen muss. Allerdings halte ich eine Mikrophon- und Cabinet-Simulation, die ja heutzutage auch in Produkten zu finden ist, für wesentlich erschwerter.
 
Ich habe jetzt diverse Seiten nicht gelesen... aber wurde in diesem Zusammenhang auch mal über Hörgewohnheiten (oder gar Psychoakustik) gesprochen?

Ich habe ja jahrelang ausgesetzt (und bin, wie man daran erkennen kann, kein Profi oder jemand der Ahnung hätte) und mir ist folgendes aufgefallen, als ich wieder anfing...

Zunächst der Gedanke, dass sich ja in den Jahren meine Vorlieben geändert hätten und daher sicher zumindest ein anderer/neuer Verstärker her muss... Dann die Beobachtung, dass mir mein gammeliger Übungsverstärker (6W Transistor ohne Schnickschnack) besser gefällt, als der 65W Valvestate von Marshall... Nun, wo ich mehr und mehr spiele und auch beide Verstärker nutze gefällt mir der Marshall auch wieder ganz gut... Einen neuen Verstärker brauche ich nun nicht mehr wirklich (für den Moment)...

Die Frage wäre, ob andere diese Gewöhnung an Klänge auch so an sich beobachten? Und ob das nicht die Diskussion hier zusätzlich erschwert?
 
Ich habe jetzt diverse Seiten nicht gelesen... aber wurde in diesem Zusammenhang auch mal über Hörgewohnheiten (oder gar Psychoakustik) gesprochen?

Ich habe ja jahrelang ausgesetzt (und bin, wie man daran erkennen kann, kein Profi oder jemand der Ahnung hätte) und mir ist folgendes aufgefallen, als ich wieder anfing...

Zunächst der Gedanke, dass sich ja in den Jahren meine Vorlieben geändert hätten und daher sicher zumindest ein anderer/neuer Verstärker her muss... Dann die Beobachtung, dass mir mein gammeliger Übungsverstärker (6W Transistor ohne Schnickschnack) besser gefällt, als der 65W Valvestate von Marshall... Nun, wo ich mehr und mehr spiele und auch beide Verstärker nutze gefällt mir der Marshall auch wieder ganz gut... Einen neuen Verstärker brauche ich nun nicht mehr wirklich (für den Moment)...

Die Frage wäre, ob andere diese Gewöhnung an Klänge auch so an sich beobachten? Und ob das nicht die Diskussion hier zusätzlich erschwert?

Über das Thema gibt es nette Anektoten, zb von dem Gitarristen der 3 Stunden im Studio an seinem Sound rumschraubt bis er endlich für sich ein super Ergebnis erzielt. Vor der Aufnahme macht er noch schnell 30 Minuten Pause. Als er den Amp wieder anspielt klingt alles total bescheiden und er sucht den Witzbold der alles verstellt hat. Das hat aber niemand, lediglich sein Gehör hat sich wieder normalisiert und Frequenzen, die er nach 3 Stunden Testen nicht mehr wahrnehmen konnte, waren wieder zu hören.

Also, klingt der Amp an manchen Tagen nicht, liegt das nicht immer an der unsauberen Netzfrequenz um die Mittagszeit oder an der Trafostation in der Nähe, auch Löcher im Raum-Zeit-Kontinuum sind selten schuld, es liegt meist an dem, was man den Tag über getan bzw was man wie laut gehört hat ;)
 
Ich hab manchmal auch so Tage, da krieg ich ums verrecken die G-Saite nicht gestimmt! :D
 
Über das Thema gibt es nette Anektoten, zb von dem Gitarristen der 3 Stunden im Studio an seinem Sound rumschraubt bis er endlich für sich ein super Ergebnis erzielt. Vor der Aufnahme macht er noch schnell 30 Minuten Pause. Als er den Amp wieder anspielt klingt alles total bescheiden und er sucht den Witzbold der alles verstellt hat. Das hat aber niemand, lediglich sein Gehör hat sich wieder normalisiert und Frequenzen, die er nach 3 Stunden Testen nicht mehr wahrnehmen konnte, waren wieder zu hören.
lol. Das kenn ich auch. :D

Ich hab manchmal auch so Tage, da krieg ich ums verrecken die G-Saite nicht gestimmt! :D

lol. Auch dieses Problem ist bekannt. Im letzten Posting von Gnurpsel liegt zweifellos die Antwort: ;)

unsauberen Netzfrequenz um die Mittagszeit oder an der Trafostation in der Nähe, auch Löcher im Raum-Zeit-Kontinuum

Peace and Love :)

Alex
 
Jop das kommt mir bekannt vor. Naja dann denk ich mit stimmen ist eh für Weicheier und spiel wider mal Sex Pistols :D.

Gruss Mark
 
Puh, ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das Spielgefühl im Unterbewusstsein weitaus stärker auf das letzliche Aufnahmeergebnis auswirkt als viele denken. Mal ein überspitztes Beispiel: Hast Du schon mal versucht mit einem Multieffekt der ersten Stunde mit ordentlicher Latenz richtig auf den Punkt zu spielen??? Oder im Gegenteil - hattest Du noch nie das Gefühl, dass der Sound Dein Spiel beflügelt und antreibt wenn der Amp schon schön komprimiert und der Ton regelmäßig kurz vorm umkippen ins Feedback ist und wie eine 1 steht?
Mit Latenz spielt sich schlecht. Aber mein Multi hat keine für mich wahrnehmbare Latenz - nicht mal beim Umschalten von Patches. :)

Den Punkt kurz vorm Feedback kenne und liebe ich mehr als meiner Pastorin lieb ist. Bei mir kommt er live aus'm Modeler. Ansonsten hab' ich nicht das Gefühl, dass mich der Bühnensound beflügelt - dafür ist er meist zu schlecht, und ich bekomme ohnehin wenig davon mit. Außerdem hätte ich's auf der Bühne und im Saal gerne LAUTER! Das geht aber nicht, weil die Bühne in einer Gemeinde steht und wir nicht nur 17- Jährige, sondern auch 70- Jährige da haben; da brauchen wir einen Kompromiss, und ein perfekter Bühnensound ist das erste, worauf ich verzichten kann. Unser Drummer sitzt in einer schalldichten Glaskabine, und wir bekommen etwas Kick, Snare und Overhead auf die Monitore. Ich stehe trotzdem noch oft genug mit geschlossenen Augen in einer anderen Welt. :D

Bei meinen Aufnahmen spiele ich einfach nur möglichst konzentriert meine Sachen runter. :eek:

Alex
 
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