LoboMix
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Gerne geschehen .Dein Beitrag @LoboMix war sehr aufschlussreich und hilfreich. Danke sehr
Habe gerade mal mein Zoom H6 als Interface getestet an einem Lenovo-Notebook und mit Samplitude ProX2. Als Latenz kann ich störungsfrei die minimal möglichen 1 ms einstellen und auch ansonsten funktioniert das so wie erwartet. Normalerweise nehme ich das Zoom nur als Handheld-Recorder, deshalb hatte ich das noch nicht als Interface in Betrieb, daher musste ich das jetzt erst mal so einrichten.
Eine Gitarren-CD habe ich auch mal aufgenommen und fertig produziert für ein Gitarrenquartett, das vorwiegend ´klassische´ Stücke gespielt hat. Die CD wurde auch gerade hinsichtlich der Aufnahme von anderen Gitarristen sehr gelobt (das Quartett hat aber auch beeindruckend gut gespielt, aber auch ein sehr anspruchsvolles Repertoire). Wir hatten einen sehr gut geeigneten Kammermusikraum zur Verfügung und reichlich Zeit.
Als Hauptmikrofone habe ich zwei Neumann KM 184 genommen und für etwas mehr Präsenz als Nah-Stützen 4 Oktava Nieren (sic!). Die Hauns hatte ich damals noch nicht und von den Oktavas genau die vier Stück, die ich brauchte. Die Oktavas habe ich dann vor zwei Jahren auch nur deshalb verkauft, weil ich dieses Konvolut Haun-Mikrofone haben konnte, es aber auch komplett abkaufen musste. Da waren die Oktavas einfach übrig und deshalb habe ich sie dann verkauft da ich so viele Mikrofone gar nicht brauche. Deshalb kann ich sagen, dass man mit diesen Mikros auch sehr gute Aufnahmen machen kann. Die Haun´s empfehle ich ja auch aus anderen Gründen als ihre klangliche Qualität, z.B. wie ich schon schrieb wegen des Services.
Bei ´Klassik´- bzw. E-Musik-Aufnahmen spielen Großmembranen heute nur noch eine untergeordnete Rolle. KM-Mikros sind eben wegen ihres kleineren Kapsel-Durchmessers besser in eine klanglich neutralere Richtung zu trimmen, vor allem auch, was ihre polare Empfindlichkeit und Ausgewogenheit betrifft (Stichwort "Polar-Diagramm"). Und ein möglichst neutrales Klangverhalten ist in der Klassik ja erwünscht, was auch für Mikrofonvorverstärker gilt. Wenn dort klangliche Manipulationen nötig oder erwünscht sind, dann macht man das dort am Mischpult bzw. in der DAW, da man auf diese Weise die volle Kontrolle über diese Manipulationen hat. Desweiteren hat man ein großes Augenmerk auf die Positionierung und Ausrichtung der Mikrofone, da davon sehr viel abhängt. Den Raum natürlich nicht zu vergessen.
Bei Fernsehproduktionen wird man auch aus Gründen der Optik keine GM-Mikros finden. Selbst die KM-Mikrofone versucht man so dezent wie möglich anzuordnen, wozu es spezielle dünne Spezial-Mikrofon-Ständer gibt, womit man die Mikrofonkapsel abgesetzt vom Speiseteil aufstellen kann. U.a. Schoeps hat dazu ein reichhaltiges Zubehörprogramm, das aber wie alles bei Schoeps, sehr teuer ist - aber natürlich absolute TOP-Qualität!
Man muss dazu wissen, dass in diesem professionellen Bereich die Betriebssicherheit einen extrem hohen Stellenwert einnimmt. Man kann eine Millionenschwere Life-Fernsehübertragung nicht mit irgendwelchen huddeligen Steckern oder so aufs Spiel setzen. Ein gehöriger Teil der Preise für das Equipment ist diesem Aspekt geschuldet. Der Privatanwender kann das naturgemäß viel entspannter sehen. Wenn ich nur Homerecording mache, gelegentlich in einer eher entspannten Situation meine Technik auch mal live einsetze, den Kram nicht verleihe und überhaupt alles hüte wie meinen Augapfel, dann kann ich klanglich gutes Material für wenig Geld finden, auch wenn mancher Profi dieselben Teile niemals in seinen Transporter laden würde.
Haun hat im übrigen auch bei Profis einen sehr guten Ruf und werden schon mal als ´Schoeps für den kleineren Geldbeutel´ bezeichnet.
Nachtrag zum Thema "Laufzeitdifferenzen", weil das angesprochen wurde:
Diese führen bei Stereo-Hauptmikrofonanordnungen wie A/B und Äquivalenzmikrofonie wie z.B. ORTF, NOS, EBS [bitte selber im Netz suchen, besonders unter "Senpielaudio" findet man dazu die besten Informationen] überhaupt erst zu einer Stereoabblidung. Bei A/B ausschließlich und Äquvalenz zusammen mit Pegelunterschieden. Bei Stereo-Hauptmikrofonanordnungen werden die Kanäle Links und Rechts stets maximal nach Links und Rechts in der DAW gepannt, sonst geht 1. der Stereoeindruck verloren und 2. kann es zu den weiter oben schon erwähnten Auslöschungen usw. kommen.
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