Um die Laufzeitdifferenzen (fast) zu eliminieren, kannst du in X/Y Mikrofonieren. Das sollte dann auch weitestgehend Mono-Kompatibel sein, wenn du weitere Akustikgitarren hinzufügen möchtest und alles im Mix bzw. Stereopanorama unterbringen möchtest.
Und wenn du dann schon mal 2 gleiche (matched) Mikrofone hast, kannst du ja je nach Situation auch "nur" eins verwenden.
X/Y ist zwar sehr schön Mono-kompatibel, klingt aber auch leider sehr wenig räumlich. Es sind ja gerade die Laufzeitdifferenzen der beiden Stereo-Hauptmikrofone bei A/B und Äquivalenzmikrofonie, die den Eindruck von Räumlichkeit ´rüber bringen.
Mono-Kompatibilität spielt heutzutage praktisch keine Rolle mehr im Gegensatz zu längst vergangenen Zeiten, wo die meisten nur ein monofones Rundfunk-Empfangsgerät ihr eigen nannten.
Wenn im Mix nur ein Mono-Signal gebraucht wird und das Zusammenmischen des Stereo-Signales Probleme machen sollte (also wenn überhaupt), dann kann man, wie Du schreibst, nachträglich auch nur einen der beiden Kanäle, also damit nur eines der beiden Mikrofonsignale hernehmen. Klein-A/B-Stereofonie wäre dazu deshalb gut geeignet, weil beide Mikrofone nach vorne zum Instrument ausgerichtet sind.
Diese Eigenschaft möchte man bei Akustikgitarren oft nicht haben, weil im Nahbereich nur ein kleines Fenster des Gesamtsounds - der ja aus allen Bestandteilen der Gitarre gebildet wird - eingefangen werden kann.
Deshalb schrieb ich ja weiter oben von einem Mindestabstand von ca. 1m. Extremes ´Close-Miking´ verfälscht nun mal üblicherweise den Klang etwas.
Im Übrigen ist auch das Kammfilterproblem heutzutage keines mehr. Dafür gibt es Plugins oder zwei gute Ohren und ein Delay auf einer der Spuren. Oder oder oder...
Wenn man die beiden Stereo-Kanäle hart nach links und rechts pannt gibt es ein Stereo-Signal, aber keine Kammfiltereffekte. Diese treten eher dann auf, wenn man zwei Mikrofone für ein Instrument in einem ungünstigen Abstand zueinander aufstellt, beide Signale den gleichen oder nur einen geringfügig unterschiedlichen Pegel haben und zudem im Panorama gleich oder fast gleich angeordnet sind.
Wenn man wie üblich das Stereo-Hauptmikrofon etwas weiter weg stellt (also ab ca. 1 m aufwärts, hier besser ab 1,5 m aufwärts) und ein ein deutlich näher am Instrument positioniertes Stützmikrofon später nur mit einem Pegel deutlich unterhalb des Hauptmikrofonpegels dazu mischt (also z.B. -10 dB weniger) zumischt, sind keine Kammfiltereffekte zu erwarten. Nur mit dem Stereo-Mikrofon ohne Stütze sowieso nicht.
Das sehe ich auch so. Wenn das Zoom eh da ist dann kann man erstmal ein Mikrofon ranhängen und wenn dann was rauscht kann man immernoch ein Interface kaufen.
Meine Rede.
Ich finde die weitere Diskussion hier auch interessant. Frage mich allerdings, ob das den TE nicht erschlägt.
Ich fürchte, er hat schon blaue Flecken, wobei es mir aber scheint, dass er hart im Nehmen ist.
Das Zoom kann zwar mit zwei Mics gleichzeitig aufnhemen, trennt die Kanäle aber nicht voneinander. Alles ist auf einer pur.
Dieses Stereo-Spur kann man wie schon erwähnt nachträglich in zwei Mono-Spuren auftrennen in der DAW. Samplitude hat diese Funktion z.B. integriert. In der Stereo-Spur sind die Signale stets hart links/rechts gepannt. Bei den Mono-Spuren muss man darauf achten, das Panning entsprechend einzustellen.
In Samplitude kann man aber bei der Spurzuweisung schon auswählen, ob es eine Stereo-Spur sein soll (z.B. die Kanäle 1+2 in einer Spur), oder ob man sie in zwei Mono-Spuren auftrennen will (z.B. Kanal 1 in Spur 1 und Kanal 2 in Spur 2). Das alles sollte in fast allen DAWs möglich sein.
Gerade bei gezielter Stereofonie will man die Laufzeiten für gewöhnlich gewinnbringend nutzen. Es gibt nicht umsonst zig Unterarten, die Pegel- und Laufzeitstereofonie auf verschiedene Weise kombinieren.
So ist es. Nochmal: Die Laufzeitdifferenzen aller Stereo-Mikrofonie-Anordnungen außer Koinzidenz.Mikrofonie (X/Y M/S) bringen erst die Illusion der Räumlichkeit.
Ohne Prof.Reverb zu nahe treten zu wollen, gehört vielleicht die Entschlussfreudigkeit nicht unbedingt zu seinen Stärken
Die ausufernde Entwicklung, die dieser Thread genommen hat, erscheint mir auch nicht wirklich geeignet zu sein, Entschlussfreude zu unterstützen.
Vielleicht können wir uns ja auf einen Chor einigen und alle gleichzeitig singen: "
@Prof.Reverb, kauf Dir die Oktavas und fang an, damit aufzunehmen"?
1. Was habe ich theoretisch an Geld zur Verfügung? 800 Euro
Damit kann man viel gute Technik kaufen.
2. Was will ich machen?
a) Akustik Gitarre (vollmassive Mahagonie Sigma OOOM-15) aufnehmen.
b) E-Gitarren aufnhemen.
c) ggf. vereinzelte Zweckentfremdete gegnstände die als Perkussion dienen oder richtige Perkussions.
Geht alles mit dem, was Du hast und mit den Oktavas, die Du wohl kaufen wirst.
3. Was brauche ich? Alles! Bis auf die Instrumente
Zunächst nur noch die Oktavas (oder halt Hauns).
Aber es ist eh schon zu viel
Deshalb werde ich mich jetzt besser auch etwas zurück halten.
Nachtrag:
Das haben wir davon, jetzt liegt der TE am Boden, plattgewalzt und begraben unter einer Tonne guter Ratschläge. Oder doch nur gut gemeinter Ratschläge. Gut gemeint ist halt doch nicht immer gut und weniger ist mehr. Hier auch - mal wieder.
Meine weiter oben ausgesprochene Warnung sollte vielleicht als Banner unter solchen Threads mitlaufen.