Rock Covers - Keyboarder unterfordert?

  • Ersteller Zonk666
  • Erstellt am
Hi,

meiner Meinung nach gibt es zwei Hauptgründe, warum gute Keyboarder so schwer zu finden sind:

1. Es gibt deutlich weniger Keyboarder als Gitarristen. Das liegt wahrscheinlich u. a. daran, dass a) Gitarristen auf der Bühne geiler rüber kommen, b) die Einstiegsinvestition bei Keyboards höher ist.

2. Keyboard spielen ist einfacher. Dann müsste es ja eigentlich mehr Keyboarder geben. Theoretisch: ja, praktisch: nein. Ein angehender Gitarrist benötigt etwas Zeit um sauber greifen zu können, dem Instrument vernünftige Töne zu entlocken. Ein Keyboarder drückt eine Taste und da ist der saubere Ton. Viele (viel zu viele) der ohnehin wenigen Keyboarder sind der Meinung, wenn sie ein paar Töne treffen können sie Keyboard spielen, sind also keine guten Keyboarder.

Die wenigen guten Keyboarder können sich quasi aussuchen, was und mit wem sie spielen.

Ein besonders in heutiger Zeit, speziell als Rockband, nicht zu vernachlässigendes Problem ist, dass die meisten Keyboarder auf elektronische Musik stehen. Electro-Bands mit zwei oder mehr Keyboardern sind heute der Standard.

Ja, und dann kommen noch die, die Tanzmusik machen, weil es da mehr Kohle gibt ... Meine unpopuläre Meinung dazu dürften einige bereits kennen: Leute, denen es primär um den Zaster geht sind für mich keine Musiker.

Ich habe das Glück mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können da ich Keyboarder und Gothic-Rocker bin. Das erleichtert die Zusammenstellung einer vollständigen Rockband ungemein.
 
Ja, und dann kommen noch die, die Tanzmusik machen, weil es da mehr Kohle gibt ... Meine unpopuläre Meinung dazu dürften einige bereits kennen: Leute, denen es primär um den Zaster geht sind für mich keine Musiker.
mal ungeachtet dessen was für eine Musik gemacht wird, sind Deiner Meinung nach also alle Berufsmusiker dann keine Musiker ???? Denen geht es logischerweise in erster Linie um den Zaster, sie leben nämlich davon.

Gruss Helmut
 
Morgen,

schließe ich mich Helmut an. Wenn man die alle abschaffen würden, würden nur noch DJs die Welt regieren :)

Dem Post davor, kann ich nur zum Teil zustimmen:

1. Es gibt mehr Gitarristen, weil das einfach cooler ist. Im ersten Augenblick lassen sich damit die Frauen begeistern. Also lernen wir lieber das.
2. Eingangsinvestition: Für mich ist es ein Unterschied, ob die wirklich höher sind, oder von "uns" hoch gehalten werden.

Finde ich ein ganz wichtiges Thema und fällt mir hier immer wieder auf. Einer meiner Schüler hat ein Einsteiger PSR, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Das war beim Neupreis schon sehr günstig. Er lernt trotzdem und hat spaß da ran. Liegt wohl daran, dass er 10 ist und gar keine anderen Keyboards kennt, die deutlich besser klingen.

Eine andere Frage, die mich beschäftigt ist: Wann ist ein Keyboarder denn gut? Wenn er schnell ist? Wenn er dies und jenes sofort spielen kann?

Ich kenne aus dem Stehgreif zig Keyboarder, wo ich sagen würde, die spielen besser als ich. Privat, als auch hier im Forum. Aber bin ich deswegen schlecht? Ich hatte die letzten Jahre auch immer eine Band und konnte es mir aussuchen.
 
mal ungeachtet dessen was für eine Musik gemacht wird, sind Deiner Meinung nach also alle Berufsmusiker dann keine Musiker ???? Denen geht es logischerweise in erster Linie um den Zaster, sie leben nämlich davon.
Entweder ich habe mich missverständlich ausgedrückt oder Du hast eine ziemlich schlechte Meinung von Berufsmusikern. Jemandem, der das Glück hat von seiner Musik leben zu können unterstellen zu wollen, es ginge ihm hauptsächlich um die Kohle ist nicht zutreffend und könnte von einigen Berufsmusikern als Beleidigung empfunden werden. Es gibt genügend Berufsmusiker, denen es in erster Linie um die Musik und nicht um die Kohle geht. Ich bin kein Berufsmusiker, mache aber seit über 20 Jahren aktiv Musik und habe nicht nur auf deutschen Bühnen gestanden. Wenn ich morgen von meiner Musik leben kann, freue ich mich natürlich, wenn ich es übermorgen nicht mehr kann ändert sich aber auch nichts. Viele Profis hatten nur sehr kurzzeitig Erfolg und haben nie aufgehört zu musizieren weil es ihnen eben nicht primär um den finanziellen Profit geht. Wenn man sich jedoch wider seines eigenen Geschmacks für eine Musikrichtung entscheidet, weil sie mehr Geld verspricht, dann habe ich dafür kein Verständnis. Wenn es um Musik geht, bin ich Idealist denn Musik sollte in meinen Augen Kunst sein und kein Handwerk. Mir ist klar, dass meine Ansicht konservativ ist, kann aber damit leben.

1. Es gibt mehr Gitarristen, weil das einfach cooler ist. Im ersten Augenblick lassen sich damit die Frauen begeistern. Also lernen wir lieber das.
2. Eingangsinvestition: Für mich ist es ein Unterschied, ob die wirklich höher sind, oder von "uns" hoch gehalten werden.
Ein wahres Wort. Ich habe das gerade kürzlich in einem anderen Thread erwähnt. Alleine die Tatsache, dass die Kaufempfehlungen fast immer über dem veranschlagten Budget liegen hält die Preise auf einem hohen Niveau. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur in diesem Forum so ist. Ich denke Keyboarder weltweit neigen dazu immer besser als nötig zu wollen und zu empfehlen. Woran das liegt? Möglicherweise an dem alten Ruf, dass Keyboards nur Plastik-Musik erzeugen und man sich fast schon schämt wenn jemand heraushört, dass ein Akustisches Instrument aus der Dose kommt.

Finde ich ein ganz wichtiges Thema und fällt mir hier immer wieder auf. Einer meiner Schüler hat ein Einsteiger PSR, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Das war beim Neupreis schon sehr günstig. Er lernt trotzdem und hat spaß da ran. Liegt wohl daran, dass er 10 ist und gar keine anderen Keyboards kennt, die deutlich besser klingen.
Über den Unsinn einem Anfänger ein Gerät zu empfehlen, dass technsich oversized ist, nur weil es ein wenig besser klingt, habe ich mich auch schonmal ausgelassen. Das ist allerdings kein spezielles Keyboarder-Phänomen.

Eine andere Frage, die mich beschäftigt ist: Wann ist ein Keyboarder denn gut? Wenn er schnell ist? Wenn er dies und jenes sofort spielen kann?
Die Antwort darauf ist natürlich extrem relativ. Vielleicht hätte ich stattdessen den Ausdruck "geeignet" verwenden sollen. Meine persönliche Erwartung an Musiker im Allgemeinen ist, glaube ich, recht bescheiden. Grundsätzlich halte ich einen Musiker dann für gut wenn er Gefühl für Dynamik und Rhythmus hat und die Töne auch bei nicht ganz langsamen Stücken trifft. Bei Gitarristen zählt natürlich der saubere Griff dazu, bei Blasinstrumentalisten ein sauberer Ansatz (nennt man das so) usw. Schnell kann jeder wenn NUR Geschwindigkeit zählt.

Ich kenne aus dem Stehgreif zig Keyboarder, wo ich sagen würde, die spielen besser als ich. Privat, als auch hier im Forum. Aber bin ich deswegen schlecht?
Sicherlich nicht. Nach dem, was ich bisher über Dich weiß, dürftest Du deutlich besser sein als ich.
 
Also, man kann auch mit 800 Euro einsteigen als Keyboarder, wenn man sich gebraucht was älteres zulegt, und eben nicht auf der Welle "ich brauch jetzt den Nord Stage Version xy, weil der Key-Click bei der Orgel da besser ist als beim Vorgänger" einsteigt. Und ist damit dann auch bestens bedient...

Gut finde ich ist ein Keyboarder im Sinne einer Band dann, wenn er spielerisch timingfest ist, auch mal solieren kann, mit seinem Equipment umgehen kann und etwas Ahnung von Harmonielehre und Arrangement hat. Das reicht für den Anfang allemal. Viel interessanter ist es, was passiert wenn man die erste Probe mit 4 anderen Musikern macht. Es bedeutet ja noch lange nicht, das ein Wohnzimmer-Keyboarder auch in einer Band zurecht kommt..

Man muß halt auch kein Jordan Rudess sein. Absoluter Unfug. Wichtig ist, daß man sich in die Band einfügen kann und das was man spielt sicher spielt. Ich finde es gibt nichts schlimmeres als Musiker die etwas live bieten, was sie eigentlich gar nicht spielen können.. Oder sich an zu schwierige Sachen ranwagen und dann statt es zu spielen die Hälfte einfach weg lassen. z.B. Keine Soli, die macht dann mal der Gitarrist.

Ich mache jetzt seit 25 Jahren Live Musik und eines ist mir in der gesamten Zeit immer wieder aufgefallen:
Sozial gesehen waren die meisten Keyboarder viel Band-verträglicher als die Sänger oder Gitarristen. ;-) Das ist doch auch was!
 
Entweder ich habe mich missverständlich ausgedrückt oder Du hast eine ziemlich schlechte Meinung von Berufsmusikern.
ersteres ist der Fall. Meine Meinung zu Berufsmusikern ist eine ganz normale, arbeite ich nahezu in allen Besetzungen, in denen ich spiele, auch mit Berufsmusikern zusammen und das wegen ihrer professionellen Einstellung auch noch sehr gerne. Trotzdem siehst Du das m.E. viel zu schwarz/weiss.
Wenn man sich jedoch wider seines eigenen Geschmacks für eine Musikrichtung entscheidet, weil sie mehr Geld verspricht, dann habe ich dafür kein Verständnis.
.... Wenn es um Musik geht, bin ich Idealist denn Musik sollte in meinen Augen Kunst sein und kein Handwerk. Mir ist klar, dass meine Ansicht konservativ ist, kann aber damit leben.
was soll denn Deiner Meinung ein Berufsmusiker, der letztlich nichts anderes als Musik gelernt oder gar studiert hat machen ? Soll er sich als Hilfsarbeiter ans Fließband in der Fabrik setzen, oder versucht so einer nicht trotzdem mit der Musik, die ja nun mal sein Beruf ist, sein Geld zu verdienen.
Damit Du mich nicht falsch einschätzt, ich bin kein Profi, spiele darüber hinaus in einem Genre wo kein oder nur ganz wenig Geld zu verdienen ist, dafür aber unkommerzielle Musik gespielt wird, und musiziere oft mit Profis und kenne deren Situation. Genau diesselben Musiker, die mit mir unkommerzielle Musik machen, müssen aber um zu Überleben, Unterricht geben und sie müssen auch kommerzielle Angebote wahrnehmen. Dein Idealismus in Ehren, den kann sich jeder Nicht-Berufsmusiker auch leisten, nur er geht völlig an den Realitäten der Profimusiker vorbei.

Gruss Helmut
 
@sir raven

deine meinung ist mir zu einseitig
musik ist beides - kunst UND handwerk
das war schon immer so. erst wenn man das handwerk beherrscht ist man in der lage kunst zu machen.
ohne jemanden langweilen zu wollen:
das ist in der schauspielerei, schaustellerei, bildhauerei, malerei, fotografie ... nicht anders.
sicher gibt es einige wenige ausnahmen, die auch ohne großes handwerkliches können große künstler geworden sind; aber diese ausnahmen sind m ehr als selten.

durch die bank weg haben alle großen künstler der musik, die man seit ein paar jahrhunderten kennt, alle ihr handwerk in perfektion beherrscht.

nun will ich eine brücke schlagen zu deiner aussageüber die sinngemäß "wahren musiker" ...

ob man berufsmusiker wird und von der musik leben kann ist keine glückssache, sondern eine entscheidung, die man trifft. und wenn man diese entscheidung getroffen hat, dann tut man das was dazu nötig ist, um von seiner berufung leben zu können.

eine letzte anmerkung noch:
sämtliche bekannten und weniger bekannten songschreiber und liedermacher wären verloren, wenn alle, die ein instrument spielen deine einstellung hätten.
ich glaube nicht, dass helmut ein verschobenes bild von berufsmusikern hat, sondern eher du.
da helfen auch 20 jahre erfahrung nicht.

so - entschuldigt das ot bitte
ich musste mal ein paar zeilen hierzu loswerden.

viele grüße
ron
(ein berufsmusiker)
 
Also, man kann auch mit 800 Euro einsteigen als Keyboarder
Da haben wir ja schon ein Beispiel. 800 € ist für den Einstieg eine Menge Kohle. Mein erstes Keyboard hat damals (zu einer Zeit als selbst die einfachsten Mini-Keyboards noch teuer waren) weniger als die Hälfte gekostet und würde heute noch viel viel weniger kosten.

Ich mache jetzt seit 25 Jahren Live Musik und eines ist mir in der gesamten Zeit immer wieder aufgefallen:
Sozial gesehen waren die meisten Keyboarder viel Band-verträglicher als die Sänger oder Gitarristen. ;-) Das ist doch auch was!
Das hört man gerne. Obwohl bei mir die Gitarristen meistens umgänglicher waren.

ersteres ist der Fall.
Das erleichtert mich.

rotzdem siehst Du das m.E. viel zu schwarz/weiss.
Ja, ich ich sag ja, da bin ich konservativ.

was soll denn Deiner Meinung ein Berufsmusiker, der letztlich nichts anderes als Musik gelernt oder gar studiert hat machen ? Soll er sich als Hilfsarbeiter ans Fließband in der Fabrik setzen, oder versucht so einer nicht trotzdem mit der Musik, die ja nun mal sein Beruf ist, sein Geld zu verdienen.
Genauer: Ich meine Musiker, die die Wahl haben ... WIRKLICH die Wahl haben.

er geht völlig an den Realitäten der Profimusiker vorbei.
Nicht der Profis, die ich kenne. Man kann auch in der ein oder anderen Szene von "nichtkommerzieller" Musik leben indem man genau die Musik macht, die man mag. Gerade das wird in bestimmten Genres vom Publikum besonders geschätzt.

@sir raven
deine meinung ist mir zu einseitig
Mach Dir nichts draus, das geht vielen So ;) ... kann ich ja auch verstehen.

musik ist beides - kunst UND handwerk
das war schon immer so. erst wenn man das handwerk beherrscht ist man in der lage kunst zu machen.
Hier wage ich zu widersprechen. Ich habe bereits komponiert als ich noch keinen Schimmer von Harmonielehre hatte und kaum Noten lesen konnte, ausschließlich nach Gehör. Später habe ich festgestellt, dass fast alle meine Stücke in A- oder D-Moll waren und vollkommen der Harmonielehre entsprachen.

ob man berufsmusiker wird und von der musik leben kann ist keine glückssache, sondern eine entscheidung, die man trifft.
Hoffentlich, verstehe ich Dich in diesem Punkt falsch. Ich entscheide doch nicht selbst wie viele Menschen meine Platten kaufen oder meine Konzerte besuchen. Ein studierter Musiker entscheidet doch nicht, ob ein Orchester ihn will. Ob man von seiner Musik leben kann ist immer Glückssache. Ob man versucht, Berufsmusiker zu werden ist natürlich die eigene Entscheidung, aber ob man es wird und letztendlich davon leben kann ist eine vollkommen andere Sache.

sämtliche bekannten und weniger bekannten songschreiber und liedermacher wären verloren, wenn alle, die ein instrument spielen deine einstellung hätten.
Ich gehöre zu den weniger bekannten Songschreibern und bin nicht verloren obwohl ich selbst diese Meinung vertrete, auch mir gegenüber.

ich glaube nicht, dass helmut ein verschobenes bild von berufsmusikern hat
Das glaube ich auch nicht, ganz im Gegenteil habe ich geglaubt und gehofft, dass es sich um das Missverständnis handelt, als das es sich herausgestellt hat.

Das war jetzt auch das letzte, was ich dazu gesagt habe, ist schon OT genug hier. Der TO hat festgestellt, dass manche Keyboarder lieber Tanzmusik machen weil es da mehr Kohle gibt, darauf hat meine Bemerkung abgezielt. Ich genieße Diskussionen wenn sie wenigstens halbwegs sachlich geführt werden - und das ist hier der Fall - und respektiere Eure Meinungen, aber hier wird die Aufregung über eine kleine Randbemerkung zum Hauptthema gemacht ...
 
2. Keyboard spielen ist einfacher. Theoretisch: ja, praktisch: nein. Ein angehender Gitarrist benötigt etwas Zeit um sauber greifen zu können, dem Instrument vernünftige Töne zu entlocken. Ein Keyboarder drückt eine Taste und da ist der saubere Ton.
Du meinst eher es wirkt als wäre es allgemein leichter oder?
Den Satz "Keyboard spielen ist einfacher." würde ich so nämlich nicht stehen lassen und zwar auch nicht wenn man "Keyboard" durch irgendein anderes Instrument ersetzen würde.
 
Zitat von Sir Raven:
Zitat von Ambrosia800 Beitrag
Also, man kann auch mit 800 Euro einsteigen als Keyboarder
Da haben wir ja schon ein Beispiel. 800 € ist für den Einstieg eine Menge Kohle. Mein erstes Keyboard hat damals (zu einer Zeit als selbst die einfachsten Mini-Keyboards noch teuer waren) weniger als die Hälfte gekostet und würde heute noch viel viel weniger kosten.

Da stimme ich dir zu! Als ich mit meinem Keyboard (PSR 290) vor drei Jahren in meiner ersten Band anfing, stand für mich und meinem Keyboardlehrer nach nem halben Jahr fest, dass was besser hermuss. Je nachdem welche Songs ihr covert kann es schnell passieren, dass einem die technischen Möglichkeiten bei billigeren Keyboards fehlen um die Sounds zu bearbeiten.

Beispiel: Wenn ein Gitarrist einen Sound nicht hinbekommt, fragt man direkt den Keyboarder. Den fragt man auch nicht ob er es hinbekommt, sondern nur wie lange er brauch bis er die Sounds hat.
 
Ganz ehrlich?

Wenn man anfängt mit dem spielen, dann schert man sich weniger um die Sounds, sondert erst mal um: Es ist wiedererkennbar. Keine Ahnung, vielleicht bin ich da eine Ausnahme, aber das hört sich hier teilweise an, als ob man direkt "Profi" sein muss, um in einer Band spielen zu dürfen.

Klar macht das Equipment einiges aus. Aber ich behaupte, dass man mit einem Piano, einem Orgel Sound, einem Streicher und einem Jump Synth, sehr viel abdecken kann, wenn man nur will. Klar ist brauchbar ein weiter Begriff, aber diese Sounds sind in den meisten auch günstigeren Geräten doch noch nutzbar. So zumindest meine Auffassung.

Wir reden hier nicht von: Das Klavier klingt super echt und spitze.

Sprich mit 500€ kannst du locker einsteigen. Ich hab das mit einem Kn650 gemacht. Das war aber schon alt, als ich damit 99 in meine erste Band kam.
 
Ich denke,dass wenn ein Keyboarder in eine Band einsteigt, er sein Intrument schon ein wenig beherrscht.
 
Beherreschen ist ein weiter Begriff. Ich konnte einen Sound auswählen und spielen. Hat für mich und die Band gereicht.
 
Ich denke,dass wenn ein Keyboarder in eine Band einsteigt, er sein Intrument schon ein wenig beherrscht.

:redface:

Zahllose Beispiele in der Praxis widerlegen diese Aussage. Leider.
 
:redface:

Zahllose Beispiele in der Praxis widerlegen diese Aussage. Leider.

Stimmt! :(

Also, ich denke, wie alles im Leben kommt es wieder einmal auf den eigenen Anspruch an.
Klar reicht es oberflächlich, ein paar Akkorde drücken zu können, aber das alleine reicht eben auf Dauer nicht.
Ich kann mich noch sehr genau an die "Aufnahmeprüfung" meiner ersten Band erinnern.
Ich mußte mir Santana - "Europa" reinziehen, Akkorde alleine raushören... etc. Sound der Orgel einstellen. Nun, das war nicht einfach damals...

Aber man lernt ja schließlich auch im Zusammenspiel mit der Band.. ;) Also sollte man einfach mal versuchen, wie das in der Band denn klappt. Und das Equipment ist heutzutage echt keine große Sache... es gibt so viele echt günstige Keys, die erstmal absolut ausreichen.
 
Es ist auch eine Frage, in welchem Alter man in eine Band einsteigt. Bei mir war das noch die Schulband. Da fängt man ganz anders an.
Und dann lernt man mit der Band sehr schnell und sehr viel finde ich.
 
Es ist auch eine Frage, in welchem Alter man in eine Band einsteigt. Bei mir war das noch die Schulband. Da fängt man ganz anders an.
Und dann lernt man mit der Band sehr schnell und sehr viel finde ich.
Völlig richtig, Thorsten. Die Schulband wird auch vermutlich weniger Anforderungen an den Keyboarder stellen, ganz anders, wenn Du Dich bei einer erfahreneren Band bewirbst, völlig gleich, wie viele Keyboarder die schon durchgeschliffen hatten.
Letztere sind schon eher welche, die genau wissen, was sie von dem Keyboarder verlangen, sei es Soundqualität, spielerische Fähigkeit oder auch Vielseitigkeit, oder auch Multitasking-Fähigkeit, und da brauch ich nicht mit einem 800EUR-Keyboard aufzuschlagen.
Wir sollten bei dieser Diskussion nicht vergessen, dass es um Rock-Cover-Keyboarder geht.
Macht die Band eigene Musik, z.B. im in letzter Zeit stark aufkommendem Ska-Bereich, reicht eine 25 Jahre alte Philicorida-Orgel, die ich in der Bucht für 50EUR bekomme, und bin ausreichend bestückt. Da kommt aber auch keiner und erzählt dem Keyboarder, dass er da nebenbei nochmal hier den Piano-Part, dort die Brass-Einwürfe, hier den Pad-Sound übernimmt, da kommt keiner, und erzählt Dir, dass Deine Orgel nicht so richtig nach Jon Lord klingt, Du hier noch ein bisschen an dem Intro-Sound von Sledgehammer feilen musst, bei dem M.Jackson Song vielleicht noch unbedingt ein Sample einbauen musst.

Ich versteh sowieso die ganze Diskussion hier nicht mehr, weil sie irgendwie in eine falsche Richtung abdriftet. Es ging ursprünglich darum, ob sich die Keyboarder für Rock-Cover-Mucke nicht genug ausgelastet fühlen. Ich darf noch mal erinnern, dass der Anlass für diesen Thread war, dass der TA Probleme hat, einen Keyboarder für seine Band zu finden. Ich kann das nur nochmal mit Nachdruck verneinen. In einer Rockcover-Band kann sich eigentlich kein Keyboarder über Unterforderung beklagen. Bei vielen wäre es sogar sinnvoll, mit zwei Keyboardern zu arbeiten, genauso, wie viele auch zwei Gitarristen haben. Es kommt halt drauf an, in welcher Richtung der Schwerpunkt ist. Wird hauptsächlich AC/DC gecovert, dreht der Keyboarder vermutlich den Großteil der Zeit Däumchen. Ist das Programm dagegen breit gestreut, oder man nutzt auch das Vorhandensein eines versierten Keyboarders, um gerade dewegen auch keyboardlastige Songs in's Repertoire zu übernehmen, hat der oft mehr zu tun, als er überhaupt in der Lage ist, alleine zu bewältigen.
 
Ist das Programm dagegen breit gestreut, oder man nutzt auch das Vorhandensein eines versierten Keyboarders, um gerade dewegen auch keyboardlastige Songs in's Repertoire zu übernehmen, hat der oft mehr zu tun, als er überhaupt in der Lage ist, alleine zu bewältigen.

Ich verfolge das hier jetzt schon eine Weile und muss rolo da Recht geben. Immer unter der Prämisse, dass relativ originalgetreu gecovert werden soll. Ich bin/war in Rockbands sehr oft zweiter Keyboarder, also der, der die Orgeln und Additional Synths gemacht hat. Ist zwar kein so populärer Job wie das Gitarristsein, aber Unterforderung ist was anderes. Immerhin kommt man häufigst in die Verlegenheit, auch noch alles (zumindest in den Proben) arrangieren und aufeinander abstimmen zu müssen. Da fällt manchmal auch ein abgesprochener, aber beherzter Griff zum EQ des Gitarren- oder Bassamps drunter.

Wenn man die Zeit und Arbeit investiert, das Programm entsprechend gestaltet ist und alle an einem Strang ziehen, ist der Rock-Keyboarder-Job eigentlich ein sehr geiler. Man muss auch nicht der Wahnsinnsspieler sein, um z.B. Samples richtig zu triggern, ein Pad zu spielen oder hier und da eine Stringline einzuwerfen, so lange es zum Gesamtbild der Band passt. Auch ich kenne viele, die schlechter spielen und besser programmieren können als ich und trotzdem geht es nicht ohne.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: ich bin immer sehr erleichtert, wenn bei Michael Jackson Nummern noch einer da ist, der mir aushilft, weil ich das alleine nicht immer packe, von ein paar Totonummern mal ganz zu schweigen!

Grüsse vom HammondToby
 

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