Rock Covers - Keyboarder unterfordert?

  • Ersteller Zonk666
  • Erstellt am
Ich selber vertrete diese These auch nicht, hab aber wirklich letztens einen Keyboarder getroffen, der (obwohl im 5. Semester) von Synthesizern keine Ahnung hatte, weil er fast immer nur auf nem Stage-Piano oder nem Rhodes gespielt hat
 
Nennt doch mal bitte ein paar Bands, wo der Keyboarder "nur" mit ner Hammond und Rhodes oder CP70 oder so am Start ist...

Soulyla ;)


Ich selber vertrete diese These auch nicht, hab aber wirklich letztens einen Keyboarder getroffen, der (obwohl im 5. Semester) von Synthesizern keine Ahnung hatte, weil er fast immer nur auf nem Stage-Piano oder nem Rhodes gespielt hat

Davon gibt's viele. Auch ein Kollege von mir, der meint auch immer, er sei Pianist und kein Keyboarder. Deshalb spielt er technisch besser als ich, aber ich bastle ihm die Soundsets hin. Ich würde mal behaupten: Pianisten gibt's mehr als richtige Keyboarder und von den Keyboardern haben viele wenig bis keine Ahnung von Synthese, geschweige denn von livetauglichem Sounddesign! Unabhängig von der Musikrichtung, nur bei Rock muss man meist gegen einen uneinsichtigen Gitarrero ankommen, da ist das dann noch ne Ecke schärfer.

Grüße vom HammondToby
 
Es gibt schon einige Bands, deren Keys-Abteilung mit den Rhodes, Wurli oder B3 auskommt. Spontan fallen mir neben den großartigen Soulyla die Allman-Brothers, Lynyrd Skynyrd, Gov't Mule, Bob Seger, Jackson Browne und dergleichen ein. Fehlt bei denen soundmäßig was? Nö.

Ich selber spiele bei der Rock'n'Roll-Rumpelcombo je nach Laune und Gage auch nur meinen Electro. Fällt nicht auf, da in 99 % der Songs wenn überhaupt eh nur die drei genannten Keys vorkommen. Würden wir aktuellere Schiffsschaukelbremsermucke Qualitätsmucke á la Bon Jovi, Brian Adams oder Kid Rock abliefern, wäre ich damit aufgeschmissen.

Wie fast immer: it depends.
 
Es gibt schon einige Bands, deren Keys-Abteilung mit den Rhodes, Wurli oder B3 auskommt. Spontan fallen mir neben den großartigen Soulyla die Allman-Brothers, Lynyrd Skynyrd, Gov't Mule, Bob Seger, Jackson Browne und dergleichen ein. Fehlt bei denen soundmäßig was? Nö.
...
Sorry, Soulyla hatte ich tatsächlich vergessen ;)
Bei Allman-Brothers und Lynyrd Skynyrd magst Du recht haben, Gov't Mule sagt mir im Moment nichts, Bob Seger und Jackson Browne haben definitiv mehr Ansprüche an den Keyboarder, da kann ich dir aus dem Stegreif Beispiele nennen, z.B. Shakedown Breakdown von Bob Seger -sowas von Keyboard lastig, Stay - einer der bekanntesten Songs von Jackson Browne - da ist ein sehr markantes Moog Solo drin.
Mir fiel noch ein Tower of Power: Schwerpunkt der Keys ist dort definitiv die Orgel. Der muss auch gar nicht viel mehr spielen, weil da ne komplette Brass-Section am Werk ist. Aber hier bewegen wir uns auch schon ein bisschen von der Rockmusik weg.
 
Na, jetzt wirds ja langsam wieder spannend hier...

Ich denke, es kommt nicht unbedingt auf die Auswahl an Instrumenten an... dafür gibts zuviele "Unterkategorien" der Rock-Musik... Aber eins ist mal klar:
Hammond, Rhodes, Wurli, CP70, Solina String (bitte nicht vergessen... *grins*) sind sicherlich damit eng verknüpft.. aber eben auch Modularsysteme, MiniMoog, Sequential P5, Oberheim OBX, Jupiter8 etc...

Sicher gibt es Bands, die mit B3 und Rhodes auskamen, oder CP70 und Prophet5 etc.

Aber eins ist auch klar:
Die Rockmusik hat sowohl die B3 in den Vordergrund gebracht als auch jegliche Entwicklung an Synthis erst angekurbelt... stellt euch mal die Welt ohne Rock vor.
Wer würde heute den Minimoog oder die B3 in dieser Form kennen und den Sound???
Klar, Rhodes und Wurli würden ebenso wie die Hammond im Jazz eingesetzt, einige Synths im Bereich Pop, aber mal ehrlich, ohne Band wie Toto, Saga, Yes, ELP, wo wären wir denn da als Keyboarder heute??

Ich wage mal eine These: wahrscheinlich würden wir heute Sampleboxen bedienen, die überwiegend Naturinstrumente nachahmen würden und Bläser und Streicher etc. auf der Bühne ersetzen...

Denn wie sagt eine schöne CD-Werbung im Bereich der privaten Fernsehsender so nett:
Diese Soundvielfalt und -Tiefe der alten Rockgrößen wurde nie wieder erreicht...
;-)) Steinigt mich, aber der progressive Rock war für mich der Grundstein für das auch heute noch aktuelle Sounddesign... Filtersweeps, fette Moogbässe, Synthibläser, Blips, Leads, wabernde Flächen etc.

Ich finde diese Musik auch heute noch wegweisender als jede House, Tecno oder sonstwas-Welle...
denn das ist alles nur eine mehr oder wenige aufgepeppelte Kopie dieser Sounds...

Und was den Sound der Originale angeht, mal noch eine kritische Bemerkung:
Wer von denen die hier darüber so trefflich schreiben, kann denn diese Originale wirklich bewerten im Vergleich zu ner heutigen Workstation oder nem VA? Denn leider sind diese Geräte so teuer und lange nicht mehr im Original-Auslieferungszustand das eben nicht jeder einen Minimoog, ein CP70, Rhodes, Wurli, Hammond zuhause stehen hat in gutem Zustand und perfekt spielbereit.. und damit auch die Art der spielerischen Umsetzung von Musik auf diesen Instrumenten nicht nachvollziehbar ist..

Vielleicht sind deswegen auch viele Keyboarder heute nicht mehr so eng in der Spieltechnik mit dem interaktiven Sounddesign verknüpft wie es damals der Fall war... denn spielt mal einen MiniMoog und setzt euch danach an eine Workstation... das eine ist ein Instrument, das andere ein Tool... man lernt damit zu interagieren (mit dem Moog) anstatt nur Samples abzufeuern... ;) und irgendeine Piano-Begleitung zu machen...

Jetzt dürft ihr mich gerne steinigen.. :) ;)
 
Bob Seger und Jackson Browne haben definitiv mehr Ansprüche an den Keyboarder [...]

Ich wollte damit auch nicht sagen: diese Künstler haben niemals in ihrer mittlerweile doch sehr langen Karriere etwas anderes angerührt als Wurli, Rhodes oder B3. Meist kam ab Ende der 80er bis Mitte der 90er der Griff zu Flächen oder wie bei Jackson Browne mal der Griff zum Moog. Gehörte zur jeweiligen Zeit dazu und war chic. Aber es ist für den Sound dieser Bands nicht entscheident und war allem niemals prägend (anders als z.B. bei Huey Lewis). Die fast gesamte Kategorie der "Jam-Bands" wie Phish, String Cheese Icident oder Dave Matthews Band (wenn sie mal mit Keyboarder spielen) nutzt fast ausschließlich R,W und B3. Grateful Dead dürfte ein anderes Beispiel sein oder auch Keith Richard's Expensive Winos.

Was mir auffällt: viele dieser Bands reduzieren heute wieder komplett die Keyboards auf die "Vintage-3". Steve Winwoods letzte Alben waren nur noch B3, von seinen 80er "Valerie"-Ausflügen will er nicht mehr allzuviel wissen. Und wenn, spielt er diese Songs aktuell halt mit der B3.

Ist ja auch wurscht - ich denke, die Aussage kann doch mit ziemlicher Sicherheit sein: ein Rockkeyboarder muss nicht zwangsläufig nur Orgel spielen, genausowenig wie immer ein ganzer Park von Nöten ist. Über die Qualität der Musik und die Vielfalt sagt das alleine wenig aus. Wer sich als Keyboarder unterfordert fühlt, sollte anfangen, gewisse Ansprüche zu stellen und diesen Anspruch mit spielerischer Qualität untermauern. Wer sich als guter, ambitionierter und versierter Keyboarder mit Larifari abspeisen lässt, sollte sich entweder eine andere Band suchen, oder durch eine entsprechende Gagenforderung den Schmerz versüßen.
 
hm, noch mal ein wenig benzin ins lagerfeuer:

die ausgangsthese, es gäbe sooooo wenig "brauchbare" "rockkeyboarder" trifft ja in keinster weise auch sänger, gitarristen, bassisten, drummer etc. zu

na dann......*schmunzel*
 
Moin Leute...

3 Monate nachdem ich diesen "Fred" angestoßen habe, hatten wir einen Keyboarder gefunden - eher zuffällig bei einem Gig (ein Kumpel des Veranstalters).
Yo, leider muss er uns beruflich bedingt leider wieder verlassen...und wir sind wieder auf der Suche.
Bei Interesse könnt ihr ja mal hier http://www.musik-service.de/Musiker-Flohmarkt-fly90679de.aspx reinschauen..

Danke und Gruß
Klaus
 

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