Laguna
Helpful & Friendly User
Großartiger Channel und mal wieder ein großartiges Video. Besonders beeindruckend finde ich, einzelne Instrumente mal in Solo zu hören.
Ich sitze gerade an dem Mastering meines Synthwave Albums. Das geht musikalisch in eine komplett andere Richtung, war aber umso spannender in der Entstehung. Normalerweise bin ich eher in der Rolle des Tontechnikers unterwegs, aber ich fand es sehr interessant, die komplette Palette an Hüten (Songwriter, Produzent, Mastering, ...) auszuprobieren. Ich habe dabei eine ganze Menge gelernt.
Nachdem mein Outboard in den letzten Monaten noch durch ein anderes Projekt belegt war, das wegen der Ausgangsbeschränkung zwangsweise auf Eis lag, habe ich den Mix komplett im Rechner gemacht. Der Workflow gefällt mir eigentlich nicht so gut, weil ich mir mit analogen Geräten doch etwas mehr Zeit verbringe und deutlich mehr mit den Ohren als mit den Augen mixe. Andererseits lässt sich das Ergebnis trotzdem ganz gut sehen.
Drei Dinge, die ich dabei beeindruckend fand/finde:
Angefangen hat das ganze als einzelne Songfragmente, die dann nach und nach ausgebaut wurden. Bis zu dem Punkt, wo ich das alles in eine Soundcloud playlist geklopft habe, waren das auch immer noch einzelne Songs. Ja ganz nett, aber wenn man als Musiker einen Song schreibt, ist das so, wie wenn ein Schreiner sagt: "Schau mal hier, ich habe ein Brett fertig gesägt!".
Ab dem Moment, wo die Songs aber in der Playlist, und damit im Kontext stehen, war es plötzlich so ein "Mehr als die Summe der Teile" Moment.
Das lässt sich ein bisschen Vergleichen mit dem Moment beim Recording, wenn die einzelnen Tracks in einem Song langsam zusammenkommen und es nicht mehr nur ein Drum und Bass groove ist, sondern es halt ein ganzer Song wird. Nur halt ein Level drüber. Das fand ich extrem befriedigend.
Der zweite Punkt war, dass ich mir dann trotzdem nicht habe nehmen habe lassen, beim Mastering ein bisschen Outboard auf den Song zu schmeissen. Ich hatte mir vor ein paar Jahren einen DAV BG No3 EQ geholt. Mit dem bin ich auf Mixen oder Einzelspuren aber nie so wirklich warm geworden, weil der bei den Frequenzen ein ziemliches Mittenloch (keine Bänder zwischen 750 - 3k) hat und auch insgesamt nicht besonders stark eingreifen kann. Beim Mastering konnte er jetzt seine Vorteile aber uneingeschränkt ausspielen, weil die Songs durch den Mix schon recht gut vorbereitet waren und nur noch ein bisschen EQ-Sweetening brauchen. Und holla, macht der EQ eine wunderbare Zuckerglasur. *Sabbel*
Der dritte Punkt ist, dass obwohl die Songs alle eine ähnliche Instrumentierung besitzen, es trotzdem teils wirklich große Differenzen im Sound zwischen den Tracks gab. Eigentlich war mein Eindruck in der Mixphase, dass ich das recht homogen hinbekommen hatte. Als ich die Tracks zum Mastering dann aber in ein Projekt gezogen habe, musste ich feststellen, dass z.B. bei einem Track die Snare im Vergleich zu den Nachbartracks mehrere dB zu laut war. Bei einem anderen Track war der räumliche Eindruck ein komplett anderer, und ganz generell war das Lowend zwischen verschiedenen Tracks auch nicht wirklich konsistent. Ein paar Sachen kann man einfach im Mastering lösen, für andere musste ich die Projekte mit den Mixen noch mal öffnen und da nachjustieren. Das war eine sehr lehrreiche Erfahrung, wobei ich mir ganz gut erklären kann, woher das kommt. Beim Mix will ich jeden Song so gut wie möglich klingen lassen und bin ausschließlich auf den Track konzentriert. Erst beim Mastering (Siehe Punkt 1) werden die Songs in den Kontext gesetzt und man merkt erst, was davor bzw. danach passiert.
Zur Veröffentlichen dachte ich mir, dass es sehr gut zum Genre passt, wenn ich mal wieder mein Tapedeck ausgrabe und für Freunde ein paar Kassetten rausschreibe. Mir ist schon klar, dass heutzutage vermutlich niemand mehr die Geräte hat, die Kassetten abzuspielen, aber es passt einfach perfekt zu dem Retro-80er Style.
Ansonsten wollte ich das Projekt auch mal als Testballon nutzen, um mich mit digitalem Vertrieb zu beschäftigen. Hat jemand hier Erfahrung mit CDBaby, iMusicDigital und Konsorten, die er teilen möchte (gerne auch per PM)?
Ich wäre für Erfahrungsberichte, Empfehlungen und besonders auch Nicht-Empfehlungen sehr dankbar.
Ich sitze gerade an dem Mastering meines Synthwave Albums. Das geht musikalisch in eine komplett andere Richtung, war aber umso spannender in der Entstehung. Normalerweise bin ich eher in der Rolle des Tontechnikers unterwegs, aber ich fand es sehr interessant, die komplette Palette an Hüten (Songwriter, Produzent, Mastering, ...) auszuprobieren. Ich habe dabei eine ganze Menge gelernt.
Nachdem mein Outboard in den letzten Monaten noch durch ein anderes Projekt belegt war, das wegen der Ausgangsbeschränkung zwangsweise auf Eis lag, habe ich den Mix komplett im Rechner gemacht. Der Workflow gefällt mir eigentlich nicht so gut, weil ich mir mit analogen Geräten doch etwas mehr Zeit verbringe und deutlich mehr mit den Ohren als mit den Augen mixe. Andererseits lässt sich das Ergebnis trotzdem ganz gut sehen.
Drei Dinge, die ich dabei beeindruckend fand/finde:
Angefangen hat das ganze als einzelne Songfragmente, die dann nach und nach ausgebaut wurden. Bis zu dem Punkt, wo ich das alles in eine Soundcloud playlist geklopft habe, waren das auch immer noch einzelne Songs. Ja ganz nett, aber wenn man als Musiker einen Song schreibt, ist das so, wie wenn ein Schreiner sagt: "Schau mal hier, ich habe ein Brett fertig gesägt!".
Ab dem Moment, wo die Songs aber in der Playlist, und damit im Kontext stehen, war es plötzlich so ein "Mehr als die Summe der Teile" Moment.
Das lässt sich ein bisschen Vergleichen mit dem Moment beim Recording, wenn die einzelnen Tracks in einem Song langsam zusammenkommen und es nicht mehr nur ein Drum und Bass groove ist, sondern es halt ein ganzer Song wird. Nur halt ein Level drüber. Das fand ich extrem befriedigend.
Der zweite Punkt war, dass ich mir dann trotzdem nicht habe nehmen habe lassen, beim Mastering ein bisschen Outboard auf den Song zu schmeissen. Ich hatte mir vor ein paar Jahren einen DAV BG No3 EQ geholt. Mit dem bin ich auf Mixen oder Einzelspuren aber nie so wirklich warm geworden, weil der bei den Frequenzen ein ziemliches Mittenloch (keine Bänder zwischen 750 - 3k) hat und auch insgesamt nicht besonders stark eingreifen kann. Beim Mastering konnte er jetzt seine Vorteile aber uneingeschränkt ausspielen, weil die Songs durch den Mix schon recht gut vorbereitet waren und nur noch ein bisschen EQ-Sweetening brauchen. Und holla, macht der EQ eine wunderbare Zuckerglasur. *Sabbel*
Der dritte Punkt ist, dass obwohl die Songs alle eine ähnliche Instrumentierung besitzen, es trotzdem teils wirklich große Differenzen im Sound zwischen den Tracks gab. Eigentlich war mein Eindruck in der Mixphase, dass ich das recht homogen hinbekommen hatte. Als ich die Tracks zum Mastering dann aber in ein Projekt gezogen habe, musste ich feststellen, dass z.B. bei einem Track die Snare im Vergleich zu den Nachbartracks mehrere dB zu laut war. Bei einem anderen Track war der räumliche Eindruck ein komplett anderer, und ganz generell war das Lowend zwischen verschiedenen Tracks auch nicht wirklich konsistent. Ein paar Sachen kann man einfach im Mastering lösen, für andere musste ich die Projekte mit den Mixen noch mal öffnen und da nachjustieren. Das war eine sehr lehrreiche Erfahrung, wobei ich mir ganz gut erklären kann, woher das kommt. Beim Mix will ich jeden Song so gut wie möglich klingen lassen und bin ausschließlich auf den Track konzentriert. Erst beim Mastering (Siehe Punkt 1) werden die Songs in den Kontext gesetzt und man merkt erst, was davor bzw. danach passiert.
Zur Veröffentlichen dachte ich mir, dass es sehr gut zum Genre passt, wenn ich mal wieder mein Tapedeck ausgrabe und für Freunde ein paar Kassetten rausschreibe. Mir ist schon klar, dass heutzutage vermutlich niemand mehr die Geräte hat, die Kassetten abzuspielen, aber es passt einfach perfekt zu dem Retro-80er Style.
Ansonsten wollte ich das Projekt auch mal als Testballon nutzen, um mich mit digitalem Vertrieb zu beschäftigen. Hat jemand hier Erfahrung mit CDBaby, iMusicDigital und Konsorten, die er teilen möchte (gerne auch per PM)?
Ich wäre für Erfahrungsberichte, Empfehlungen und besonders auch Nicht-Empfehlungen sehr dankbar.