das zuverlässigste (bezahlbare) Archivmedium sind LTO-Bänder, das ist Industriestandard.
Flash Medien sind ohne Stromversorgung mit ziehmlicher Sicherheit NICHT auf Dauer lagerfähig.
Ich hatte selbst mal den Fall, dass Karten nach 3 Monaten nur noch 'Salat' enthielten.
(das waren zwar antiquierte Typen, aber das Prinzip bleibt)
Es gibt auch keinen Anbieter, der SSDs für Langzeitarchivierung im Programm hat, nicht mal für 4-stellige Beträge pro TB.
cheers, Tom
Hallo,
zu LTO lese ich was von mehreren Entwicklungs-Generationen, bei denen die Geräte der jeweils aktuellen Generation die Bänder der vorletzten Generation zumindest lesen. Aua! Nach drei Generationen kann man also seine Bänder fortwerfen.
LTO ist auch nie als Archivmedium realisiert gewesen.
Ich habe auch schon LTO-Bänder gesehen, die nach 3 Wochen nur noch Salat enthielten. ;-)
DVDs sind seit Jahren ein Standard, und alle Laufwerke der Blue-Ray-Generation können auch DVDs und CDs lesen.
Wenn DVDs so um die 15 Jahre durchhalten, reicht das doch. Wenn man so alle 10 Jahre umkopiert.
Man muß bei einer Lösung deutlich Archive von Backups unterscheiden. (LTO ist z.B. nur als Backup gedacht.)
Und man muß den finanziellen Aufwand in Relation zum Wert der Daten setzen.
Für den Programmierer ist da recht einfach zu rechnen: Wenn ein Programmierprojekt z.B. einen Monat dauert (danach wird das Projekt an den Auftraggeber abgegeben), dann kosten verlorene Daten zwischen einem und 30 Arbeitstage, je nachdem wann ein Datenverlust passiert. Und evtl. Vertragsstrafen, wenn Termine nicht eingehalten werden können. Damit kann der Wert der Projektdaten abgeschätzt werden.
Eine Backuplösung aus z.B. einigen Festplatten kann man im Mittel ungefähr mindestens 2 bis 3 Jahre lang verwenden, also ungefähr für 15 Projekte (a ein Monat, wenn man Urlaub einrechnet).
Unwirtschaftlich ist eine Backuplösung, wenn die Neu-Herstellung der Daten (Neu-Programmierung) billiger als das Backup wird. (Wenn also die Unkosten für ein Backup pro Projekt so groß werden wie der Verdienst, den man durch ein Projekt bekommt. Dann kommt man nämlich am Ende mit einer Null heraus.)
Bei Archiven für eigene Hobby-Projekte ist der Wert der Daten schwieriger einzuschätzen. Meist ist es ja kein wirtschaftlicher Wert, sondern "nur" Hobby oder Erinnerung.
Da muss jeder für sich einschätzten, wie schmerzlich der Verlust alter Projekte oder Aufnahmen konkret wäre.
Wenn ich z.B. von jedem zu archivierenden Projekt ca. 5 DVDs (kostet fast nix) (aus verschiedenen Fabriken) brenne, und nach 10 Jahren umkopiere, wird sehr wahrscheinlich wenigstens eine DVD lesbar sein.
Speichert man es noch auf Festplatten, wird es schon wieder teurer.
DVDs und USB-Festplatten werden sehr wahrscheinlich auch noch in vielen Jahren lesbar bzw. anschließbar sein.
Bei den LTO-Bändern (oder anderen exotischen Sachen) muss man sicherstellen, auch stets Zugriff auf ein funktionierendes Laufwerk zu haben.
Gruß