@SigurTool:
Um jetzt mal (bemüht) sachlich und explizit auf Deine Frage bzgl der Preisgestaltung einzugehen, gestatte mir einen Griff in die Historienkiste. Nicht, um Dich davon zu überzeugen, daß 'ne PRS ihr Geld wert ist, sondern, wie es zu der Preisentwicklung kam.
Ich habe '71 meine erste Gitarre bekommen. '75 dann meine erste Gibson, eine fabrikneue Les Paul Custom "20th Anniversary" (man beachte: OHNE Aufpreis wegen der entsprechenden Griffbretteinlage!). Damaliger OFFIZIELLER Listenpreis in Deutschland betrug 2.850,- DM. Ich habe meine dann (über welche Quellen auch immer, böse Zungen behaupteten beharrlich, bei Nacht & Nebel über die holländische Grenze...) bei Musik Produktiv, damals noch in dem winzigen ehemaligen Milchladen in der Ubostraße zu finden, für 1.800,- DM (ohne case) gekauft.
Zu dem Zeitpunkt war man, wenn man ein vernünftig klingendes und spielbares Instrument wollte, im Prinzip auf Gibson oder Fender angewiesen. Aus deutscher Herstellung gab's dann halbwegs brauchbare Kopien von Hoyer oder Framus, die lagen dann bei 700 - 800 DM.
Bis Ende '70er/Anfang '80er fiel der Gibson Preis, es gab mehr Angebote, Ende '79 kam 'ne Flying V auf 1.380,-, 'ne Les Paul Standard auf 1.280 und Ende '80 'ne SG Standard auf 950,- (alle Preise inkl Case!). Das waren die von mir jeweils eruierten Tiefstpreise in Deutschland.
In den folgenden Jahren zogen die Preise dann kontinuierlich an.
'93 kostete eine PRS CU24 3.880,-. Aufpreis für Birds waren 420,- und für 10Top-Decke 700,-; machte für meine PRS mit diesen beiden Extras dann glatte 5.000,- abzgl 10 % Rabatt = 4.500 DM. Wären heute 2.300,- . Wenn man jetzt die Inflation der letzten 17 Jahre berücksichtigt und die aktuellen PRS-Preise betrachtet (ok, natürlich auch den momentan schwachen und in der Vergangenheit mehrfach schwankenden Dollar, was allerdings vom jeweiligen deutschen Vertrieb und Einzelhandel die meiste Zeit konsequent ignoriert wurde...), kommt man zu dem Ergebnis, daß PRS-Gitarren aktuell sogar noch einer moderaten Preisgestaltung unterliegen.
Eine Les Paul Classic kostete übrigens zur gleichen Zeit 3.590,- DM und konnte mit der PRS bei Weitem nicht mithalten.
Du hast natürlich recht, PRS-Gitten SIND teuer. Und wenn jemand sagt, diese Preise sei er nicht zu zahlen bereit, dann ist das sein gutes Recht und nicht zu diskutieren. Unter Berücksichtigung der wichtigsten Aspekte, aus denen sich die Preise ergeben (Fabrikationsort, Wechselkurse, Preissteigerungsrate, alle Stationen des Zwischenhandels, aber auch Qualität des Produktes, sowie alle, die ich jetzt vergessen habe) komme zumindest ich zum Ergebnis, daß die aktuellen Preise adäquat sind. Übrigens erst recht, wenn ich mir die Preisgestaltung anderer in- und ausländischer Hersteller in Relation zum Gebotenen anschaue (z.B. Framus).
MEINE Meinung.