PRS Userthread (Paul Reed Smith Gitarren)

Dann warten wir mal gespannt auf die Apologie eines europäischen Repräsentanten.
 
Ersatzteile hin, Pickuprähmchen her. Ich hab heute meine Neue erhalten. Ein paar Seiten vorher stand die Frage, wo man günstig eine Tremonti herbekommt. Ich bin auch schon seit einigen Monaten auf der Suche gewesen und habe nun endlich was passendes für meinen Geschmack und meinen Geldbeutel gefunden. Man braucht nicht immer soooo weit in die Ferne zu schweifen. Ich habe einen Laden in England ausfindig gemacht, der offenbar einen Ausverkauf gestartet hat. So hab ich nun für meine PRS Tremonti mit 10 Top, inklusive Versand NEU 2.550,- Euro bezahlt. Hier ist das gute Stück, unter anderem in Begleitung mit meiner 513. Bevor die Frage auftaucht warum 2 Charcoal Bursts. Es ist und bleibt für mich die schönste Farbe.

Tremonti  1858.jpg Tremonti  1859.jpg

Ich werde demnächst noch bessere Fotos machen, auch mit besserem Licht und würdigerem Hintergrund:D. Aber für heute muss das erst mal reichen!

P.S. Der Laden wo sie her ist ist Guitar Mania in England. Hier ein Link zu den restlichen PRS, die noch im Moment reduziert sind. Vielleicht ist ja für den ein oder anderen noch was dabei. Ich finde die Preise recht ordentlich. Und das ohne Zoll oder extreme Versandgebühren. Hier ist der Laden:

Guitar-Mania

Die PRS Studio in Black Slate hatte es mir zuerst angetan. Aber ne Tremonti suche ich schon länger und diese ergänzt meine 513 wohl doch besser als ne Studio.
 
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Nein!

Natürlich kenne ich nicht die Hintergründe, warum sich PRS in Europa derzeit so wahrnehmen lässt.

Und es ist auch nur eine Verkürzung der Realität.
Aber ich habe in meinem letzten Beruf ein paar Dinge gelernt:

Man singt erst in der Öffentlichkeit, wenn man im Unterrichtsraum das Liedgut zur Reife gebracht hat.
(Beim "Denken - Drücken - Sprechen" erwische ich mich allerdings auch mal im impulsiven, emotionsgeladenen Verhalten).

Aber bevor ich einen Europavertrieb in den Markt einführe (oder allgemein ein Unternehmen beginne), sollte
ich mir im Kämmerlein die Zeit nehmen für Strategie und Taktik (langfristige, mittelfristige, kurzfristige Aktionen).

Der Beginn ist die Lagebeurteilung (eigene Lage/Auftrag - Mitbewerberlage/-absichten - Umweltfaktoren/-parameter).

Die unterstellten Präferenzen/Maximen der Markteilnehmer:
Anbietern: Gewinnmaximierung (Absatz, Marktposition, Reichweite),
Nachfrager: natürlich Nutzenmaximierung (Überzeugung/Überredung, das vermeintlich bessere Instrument zu verlangen UND zu kaufen), er soll noch enger an die Marke/das Produkt gebunden werden.

Typische Fragen sind im Rahmen der Planung abzuleiten:

Welche(s) Ziel(e) will ich erreichen?
Was ist zum Erreichen notwendig?
Was sind notwendige Zwischenschritte? Welche sind zwingend?
Welche Ressourcen (Kräfte, Mittel, Zeit) kann ich allozieren?
Welche Ressourcen muss ich (zusätzlich) aggregieren?
Welche Auflagen habe ich [Vorgaben des Mutterkonzerns, Marktauflagen (hier: bestimmte Holzsorten nur unter besonderen Voraussetzungen verhandelbar)]?

Dann sollte sich sinnvoller Weise der Lagevortrag zur Entscheidung mit mindestens zwei seriösen Alternativen anschließen.
Es wird eine Entscheidung gefällt/ein Entschluss gefasst.

Dann kommt die Anweisung zur Umsetzung (Ich habe die Absicht..., um das Ziel zu erreichen macht A das, B das, C das ...).

Und während der Umsetzung werden Effektivität/Effizienz durch geeignete Indikatoren überprüft und immer wieder Lage, Planung, Ausführung justiert.

Alles Grundlagen des Führungsprozesses (Lagefeststellung, Planung, Befehlsgebung und Kontrolle).
Im QM kennt man das auch als PDCA (plan do check act).

Manchmal rächt es sich, dass ziviles Führungspersonal zwar eine Ansammlung akademischer Abschlüsse (Executive Master of ...) hat,
aber den Vorteil des strukturierten Führungsprozesses nie als sinnvolles Tool anerkennt, weil es ja dem Militär entlehnt ist und die Praxis
fehlt.



 
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Alles richtig was du sagst! Aber warum hat man wohl die Einzelvertriebe zu einem zusammen gefasst? Hm, vllt nicht um näher am Kunden zu sein, sondern vllt. weil man nicht mehr so viel Geld hat wie früher? Ich meine dann sind sämtliche PDCA bzw. Marketing aktionen schlichtweg nicht möglich ..kann ja sein dass es da dran liegt..
 
Das wäre zu einfach und quasi monokausal.

Wenn ich einen Generalvertrieb in einer Währungszone etablieren will, sollte der bestimmte Kriterien erfüllen, die eine sinnvolle Distribution erlauben.

- Strategische Lage für optimalen Güterumschlag nach Europa und in Europa See, Luft, Straße, Schiene (meine Wahl wären die Niederlande gewesen...).
- Lohnkosten/Gewerbesteuern
- Einfuhrgebühren

Wenn ich mir in der Händlerliste anschaue, sehe ich lediglich vier Länder (AUT, FRA, UK, DEU), die überhaupt unter PRS Europe fallen. 18 Staaten sind Mitglied der €-Zone. Also eine Kostenersparnis sehe ich nicht, wenn noch "Kleinstaaterei" betrieben wird. Stammsitz UK...

Die Preise sind bei PRS sehr stabil. Und die Gewinnmarge ist so oder so da. Und das belegt das Beispiel, das ich mit meiner Gitarre erlebt habe. Statt USD $ 5.575,- boten das Modell 513 mit 10-Top (aber Flamed oder Quilted, unterschiedliche Farben) mehrere große Händler in den USA für um die $ 3.000,- an. Man kann mir nicht erzählen, dass das unter dem EK wäre... [Aus guter Quelle gebe ich ein Beispiel eines deutschen Herstellers für Bekleidung im Premiumsegment (Stammsitz in der Nähe des Chiemsees): Sonnenbrillen hatten einen Endverbraucherpreis zwischen € 120,- und 200,- der EK lag bei ca. € 25,-...].

Wie verhalten sich denn PRS-Gitarren volkswirtschaftlich?
- Sie sind erstmal ein Gut, dass sehr träge auf Innovationen reagiert [Das Grundprinzip ist seit der Erfindung gleich geblieben: Holz, Tonabnehmer (erst passiv, dann irgendwann aktive, und es kam noch der Piezo), Saiten.]. Die Regeneration von wirklich Neuem ist im Vergleich zur Untehaltungselektronik oder mittlerweile auch in der Mountain-Bike-Branche (durch unterschiedlichste Reifengrößen, Schaltungsprinzipien) im Streben gegen Null. In den anderen Bereichen bedeutet neue Technologie mitunter das Unbrauchbarsein...
Bei Gitarren ändert man vielleicht die Korpusform oder Farbe, damit wird die Gitarre aber nicht besser.

Grenznutzen: Seien wir ehrlich, Gitarren haben einen abnehmenden Grenznutzen (ich kann eh nur eine Gitarre spielen), jede weitere Gitarre steigert erstmal nicht unseren Nutzen (vor allen Dingen, wenn man streng ist und das nur auf exakt gleiche Modell beschränkt - anderes Modell, neue Betrachtung).

Nur die wenigsten von uns haben sicherlich die monetäre Basis, sich in jährlichen Intervallen mit einer neuen PRS auszustatten.

Die Preise bei PRS sind stabil. Die Reputation sehr hoch. Und gerade wenn das Budget beschränkt wird, muss ich umso mehr Maßnahmen ergreifen, meine Ressourcen planvoll einzusetzen. Wenn man das Tool QM hier beispielhaft herhalten soll, muss man es gerade anwenden.

Wie generiere ich Nachfrage? Der Händler am Ende der Distributionskette kann dies über Service/Beratung und/oder Preis (Gewinnmarge vs. variable und fixe Kosten) erreichen, der Hersteller selber über Preispolitik und Marketingmaßnahmen (nebst Placierung von Modellen in Testberichten), die die Mundpropaganda durch zufriedene Kunden verstärkt, dazu muss ich diesen aber auch erreichen wollen...

Der Neukunde muss zur Investition überzeugt werden, auch beim Bestandskunden muss man dran sein (im Gegensatz zum Auto, was irgendwann nach einer bestimmten Laufleistung platt ist), ihn trotz des Potentials des absteigenden Grenznutzens zu einer erneuten Investition anzuregen.

Wie schmeichelt man den Bestandskunden: Give-aways mit hoher Gewinnchance, Anbieten von Erlebnissen (Messekarten für Nicht-Zuschauertage, Meet-and-Greets mit Endorsern). Marketing kostet Geld, ohne Frage, Multiplikatoren sind aber Türöffner.
 
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Wegen sowas gleich eine Doktorarbeit zu verfassen, ist das nicht etwas übertrieben?
 
Wegen sowas gleich eine Doktorarbeit zu verfassen, ist das nicht etwas übertrieben?
nein!
er macht sich halt gedanken, die sich andere machen müßten,
es aber nicht tun, ob aus faulheit oder unvermögen...
 
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Ich komm da nicht mehr mit... Ich habe aber auch nicht studiert!

Alles in allem erinnert mich die gängige Praxis bei PRS an die heimischen Möbelhäuser:
5000$ Katalogpreis, für 3000$ verkaufen und dem Kunden ein tolles Geschäft suggerieren und dabei immer noch 100% Gewinn machen... :)
 
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VWL war integraler Bestandteil meines Studiums. Mich hat es aber nie so richtig interessiert, weil mir der Formalismus zu sehr vom Professor abhing bei dem ganzen Rumgerechne. Mathematisch wäre das, was man hätte machen sollen, ganz einfach gewesen: Berechne die 1. Ableitung, Berechne das Integral unter der Funktion... Man versucht ja alles berechenbar zu machen (vgl. Spieltheorie zum Thema Wahrscheinlichkeit von Kooperation).

Losgelöst von der Preispolitik: PRS Gitarren sind leider geil.
 
Ahhh daher weht der Wind, sag das doch gleich, dann können wir hier ja noch anders Diskutieren :D

Ich würde PRS Gitarren eher als superiores Gut einordnen(Luxus-Gut) Bei dem einfach die Nachfrage steigt bei zunehmendem Gehalt der Kunden.. Weil, wie du schon sagst, die Teile sind leider Geil.. Auch innerhalb Warengut-Gruppe Gitarre sind PRS Gitarren sehr innovativ.. deshalb find ich, dass sich hier aus theoretischer Sicht die Nachfrage konstant hält..

Gut und der Mehrwert des Zentralvertriebs (ich nenns mal so) liegt doch auf der Hand.. weniger Personal, das direkt bezahlt wird.. anders als bei Fremdvertrieb. Und zusätzlich doppelte Währungskalkulationen dank Dollar/Pfund und Pfund/Euro.. Das kann schon ein bisschen was ausmachen! Ich weis aber nicht wie intensiv das betrieben wird..aber normal wird schon drauf geachtet den Container zu deinem günstigen Zeitpunkt zu schicken..
 
Losgelöst von der Preispolitik: PRS Gitarren sind leider geil.

Ja, aber das kommt irgendwie nicht sehr seriös rüber. Natürlich reden wir nicht über irgendwelche Ramschware, sondern erstklassig gefertigte Instrumente, die durchaus ihren Preis wert sind.
Für mich sieht das deutlich ehrlicher aus, wenn auf dem Preisschild 3500,00 steht und ich dann 10-15% "Nachlass" bekomme.
 
Naja, hoffen wir mal, dass sich das alles zum Positiven entwickelt.. Ist ja eine geniale Marke! Wäre schade, wenn auf Dauer der Ruf leidet!
 
An der Ware liegt es bestimmt nicht!
 
Da kann ich dir nur beipflichten.. Ich freu mich jeden Tag, dass mich die PRS-Gitarren einfach beim Spielen inspirieren!
 
Wenn einem durch eine fehlende (Währungsraum-bezogene) UVP auch noch das letzte bisschen Vergleichbarkeit genommen wurde, ist man ganz und gar bei sich selbst: Ist es mir Wert, diesen Preis zu bezahlen?

Ich habe das ja auch an den 513er-Modellen gezeigt, dass am heimischen Markt auch nichts mehr klar ist. Zu Meinls Zeiten wusste man durch den Katalog: ein 10-Top Modell kosten € 650,- Aufpreis.
Aber selbst auf uns beide bezogen, galten beim gleichen Modell aus dem Produktionsjahr unterschiedliche Preise: Meine wurde im August 2011 fertiggestellt und im November 2011 an mich verkauft, Deine war auch ein 2011er Modell, Du hast es aber später gekauft und es wurden $ 100 mehr verlangt. Allerdings gehören unsere Modelle auch zu einer kleinen Marge 2011er, die schon die Phase III bekommen haben.

Der Händler hat sie vermutlich zum gleichen Zeitpunkt eingekauft wie meine, aber trotz längerem Aufenthalt im Lager, einen (ansich geringfügig) höheren Preis verlangt. Okay, Lagerhaltungskosten müssen ja auch irgendwie gegenfinanziert werden.

Ich sehe zumindest beim Endverbraucher derzeit keinen Vorteil durch einen für (vorerst) vier Länder zuständigen Vertrieb namens PRS Europe.
Zudem besteht auch die Problematik in unterschiedlichen MWSt-Sätzen (der in Gesamteuropa zwischen 18 und 25 % liegt), bezogen auf die vier Länder, für die PRS Europe verantwortlich zeichnen will, hat DEU 19, die restlichen Länder 20 %.
Die Hoffnung des potentiellen Kunden war es, dass die Preise signifikant attraktiver werden.
 
Nüchtern betrachtet sind das aber nur drei oder vier Mitarbeiter mehr im PRS-Konzern, dazu Bürokosten und ab und zu mal ein Container. Auf den Gesamtkonzern umgerechnet (und damit auf jedes Instrument) sollten die europäischen Vertriebskosten verschwindend gering sein.

Ich liebäugele ja schon länger mit einer "Paul's Guitar" und da ich demnächst sowieso drüben bin, habe ich mich im Vorfeld mal ein wenig umgehört, was da in der Nähe so an Läden gibt und was die so anbieten. Und das lohnt sich richtig: Trotz Zoll und Märchensteuer wären bis zu 750€ Ersparnis drin im Vergleich zu dem deutschen Ladenpreis. Da hätte man schon fast den Flug wieder raus.
 
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Der einzige Vorteil für liegt darin, dass PRS Kosten spart.. Wenn das Geld in ein stabiles Unternehmen gesteckt wird, ist das ja gut ..langfristig. Für den Endverbraucher wird sichs erst zeigen, wie das jetzige Personal mit der erhofften Serviceleistung umgeht. Die Leute müssen da ja auch erstmal was aufbauen..
Solang stets ein Fortschritt erkennbar ist und man bemüht ist sich den Belangen des Kunden anzunehmen, wird ich mich vorerst nicht beschweren..
 

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