Zu dem "einspielen" gibt's ja noch das Argument dass es in Wirklichkeit nicht die Schwingungen sondern über Jahre hinweg kleine Änderungen im Holz/Harz sind, minimales Aushärten... aber meines Wissens nach hat PRS da ja sowieso Zauberhallen wo die Hölzer genau dafür optimal gelagert, getrocknet und gehärtet werden und schon vor der Verarbeitung den "Optimalzustand" erreicht haben.
Und bei einer private stock Wertanlage geht's ja eher um das Zertifikat, die Nummer und Pauli's Gekritzel hinten drauf... ich persönlich halte eine PRS private-stock als Wertanlage irgendwie für eine Schnappsidee, ich kann mir nicht erklären warum in 5 Jahren jemand mehr für deine mehr oder weniger gut gelagerte, glänzende PRS zahlen sollte nur weil sie 5 Jahre älter ist. Zum darauf-Spielen kauft diese Instrumente ja auch keiner.
Wenn es den Pauli irgendwann leider nicht mehr geben wird ist die Frage ob diese private-stock Instrumente dann aus "Kult Faktor" abheben und du Millionen damit verdienen wirst... aber auch das kann ich irgendwie nur schwer glauben. Sammel-Instrumente nur um des Sammelns Willen hm. Kannst ja auch in Schweinebäuche oder Bordeaux-subscriptions investieren, da ist die Nachfrage unmittelbarer vorhanden.
Die sechs-stelligen Beträge für "golden years" Fenders und Gibsons sind ja auch erst in den letzten naja 10, vielleicht 20 Jahren aufgekommen; davor wurden die lieblos umgebaut, zusammengewürfelt (Eric!) oder verheizt weil sie so "uncool" und wenig neon-farben waren; weil dann deshalb so wenige übrig waren in gutem originalem Zustand und plötzlich die Sammler und Musiker diese Instrumente entdeckt haben gab's dann den "vintage Boom" und plötzlich konntest du mit so einer Strat abcashen. Gleichzeitig hast halt noch die ganzen alten "Helden" und "Haudegen" die auf so einem Instrument gespielt haben und zusätzliche Begierde beitragen.
Der Punkt dieses Gesülzes ist: diese beiden essentiellen Zutaten fehlen bei 'ner private stock praktisch vollständig, meiner Meinung nach. Die "kultigsten" sind die "pre factory" Instrumente und die private-stocks sind dann halt irgendwie-so-ähnlich hochgezüchtet, so kommt mir das vor.
Soll niemandem die Freude an diesen teils wunderschönen und einzigartigen Kunstwerken nehmen und bis auf ein paar geschmackliche Verwirrungen sind sie das auch, aber als harte, kalte Geldanlage wären sie mir persönlich zu unsicher bzw. fragwürdig da gekünstelt wird. Also wie immer... "caveat emptor"