Also, ich weiß nicht.....
Ist das denn alles soooo wichtig? Ist der Klang, die Optik oder die Haptik der angeblich "minderwertigen" Hölzer schlechter? Mir möge mal einer sagen oder zeigen, dass die verbauten Materialien bei einer PRS Grütze sind.
Was mich zu der Frage bringt, ob die meisten PRS-Spieler überhaupt wissen, was eine gute von einer nicht so guten Gitarre unterscheidet. Und sorry, ich will hier niemand persönlich ansprechen - auch nicht Fox77, den ich oben zitiert habe - , aber gerade bei PRS-Usern (und gleichermaßen bei Les Paul Hardcore-Nerds) stellt sich mir manchmal die Frage, ob manche Leute den Schuss noch gehört haben. Ich meine, worum geht es?
Ich persönlich stelle in etwa folgende Fragen: Ist die Gitarre gut und stabil gebaut? Spielt sich die Gitarre super? Klingt die Gitarre super? Ist die Gitarre schick? Bleibt sie in Stimmung? Kann sie eine gute Intonation vorweisen? Ist die Gitarre stilistisch flexibel? Hat sie ein gutes Preis/Leistungsverhältnis? Erfüllt sie alle Erwartungen an ein gutes Instrument? Hätte sie im Bedarfsfall einen ordentlichen Wiederverkaufswert? Ich sie für *MICH* die richtige Gitarre? Falls ich alles mit "ja" beantworten könnte, hätte ich keinen Kritikpunkt anzumelden.
Und wenn sich dann Leute das Geld aus der Tasche ziehen lassen, weil sie die Specs im Internet lesen und sich ein paar schicke Bilder ansehen, aber nicht mit Augen, Händen und Ohren erfahren (oder überhaupt für sich bewerten können), was eine gute Gitarre ist, tja dann....... kein Mitleid meinerseits. Ist einfach so. Kunstobjekte gibt es in Galerien zu kaufen, Musikinstrumente im Musikinstrumenten-Fachhandel.
Oder verstehe ich etwas grundlegend falsch? Würde mich echt interessieren.....
bestens
Christof
Es ging mir nicht darum, ob die tatsächlich verbauten Materialien minderwertig sind. PRS baut schon gute Gitarren, das ist ja nicht das Problem. Nur wenn man Premiumpreise bezahlt - und wir reden hier über Collection Gitarren, die für ca. 15.000 dollar (ja, fünfzehntausend!) angeboten werden, dann darf man ja wohl erwarten, daß wenn mit exklusiven Materialien geworben wird, diese dann auch verbaut werden. Die Chaltecoco Hälse werden sicherlich toll klingen aber es ist halt nicht das superseltene Holz, dass den höheren Preis rechtfertigen würde.
Um mal ne Parallele mit der Aktualität aufzuzeigen: wenn Du Dir im besten Steakhouse der Stadt das teuerste Steak auf der Karte nimmst, willst Du ja auch kein (viel billigeres) Pferdefleisch aufgetischt bekommen. Schmeckt zwar wahrscheinlich auch gut und man wird satt, aber wenn man es gewusst hätte, hätte man weniger dafür gezahlt.
Hierzu muss man wissen, daß man bei PRS für Pernambuco-Hälse im Private Stock heftigste Aufpreise verlangt hat (bis zu 2.000 dollar bei einer Private Stock Gitarre laut einem Eigentümer bei VintageRocker). Später wurde Pernambuco dann nicht mal mehr für Private Stock angeboten sondern nur noch für diese Collection Gitarren. Bei der neuesten Collection Gitarre wurde damit geworben, daß die Gitarre einen "Chaltecoco Pernambuco" Hals hat. Klar kann man dann sagen, hättste mal gegoogelt, wäre (eventuell!) schon klar gewesen, daß es sich eigentlich nicht um Pernambuco handelt. Das ändert aber nichts daran, daß diese irreführende Bezeichnung bewusst gewählt wurde. Das finde ich persönlich schon sehr grenzwertig. PRS hätte ja auch einfach sagen können: Pernambuco ist alle, aber wir haben einen tollen Ersatz gefunden namens Chaltecoco.
Und zum "Sinker-gate": PRS hat bei bestimmten Gitarren damit geworben, daß es sich bei den Hälsen um sogenanntes "Sinker Mahogany" handeln würde. In der Industrie - wie auch bei Laien wie mir die das dann gegoogelt haben- wird bei dieser Bezeichnung davon ausgegangen, daß es sich um von Flußböden geborgene, sehr alte Hölzer handelt (kein Scheiß, das gibt es wirklich und corksniffer schwören drauf
).
Nachdem David Grissom dann bei den Gitarren "sinker" so erklärt hat wie das allgemein akzeptiert ist, hatte PRS ein Problem, da kein geborgenes Holz verbaut wurde. PRS musste Schadensbegrenzung betreiben und kam mit einer mMn etwas unglaubwürdigen Erklärung: man hätte da eine eigene Nomenklatur benutzt und eigentlich was ganz anderes gemeint. Niemand kann mir erzählen, daß Herr Smith, der sich laut eigener Aussage mit allen Tonhölzern auseinandergesetzt hat, nicht bescheid wußte was die restliche Welt unter Sinker Mahagoni versteht.
vG
Alex