PRS pre factory - Überblick und User-Thread

~ 1700,- $ für ne ´86er CU24. Nehm´ ich ;-) 9 Jahre später hab ich 3,5k Mark + MwSt bezahlt...
Danke für den "Test"!

EDIT: Damals gab´s scheinbar die Option 10 Top noch nicht. ich weis es nicht mehr genau, aber a paar Hunderter waren es ´95....
 
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Ja, 10 TOP hat Paul erst 1987 eingeführt. Ich schreibe Dir mal eine PN.
 
Die ganze Diskussion um“pre factory“ ist irreführend; offiziell ist „pre factory“ vor 1985 in der Werkstatt
33 West Street in Annapolis hergestellt. Mit dem Umzug in die Virginia Avenue 1985 erfolgte der Übergang in industrielle Produktion.Ende 1986 wurde die Nummer 1000 fertiggestellt. 1986 wurden auch die Custom
Modelle vorgestellt.
Das kann man Alles in dem Buch von Dave Burrluck nachlesen!
Also Schluß mit dem Fake „pre factory“.
 
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*Stoßseufzer angesichts unzähliger Diskussionen um dieses Thema* ;)

Hach wäre es doch so einfach!

Die von Dir vertretene Ansicht stammt in erster Linie aus dem englischsprachigen PRS-Forum.
Danach ist nur alles vor 1985 pre factory (also etwa 80 Exemplare, mehr wurden vorher nicht hergestellt).
In der Allgemeinheit, gut zu erkennen am Anzeigenmarkt, hat sich aber der Begriff "pre factory" für den Zeitraum in der Virginia Street (also 1985 bis 1995) durchgesetzt. Das passiert nun einmal, siehe Tempo=Taschentuch, Tremolo=Vibrato, Laptop auch für Notebooks, usw.

Burrluck, dessen 3 Bücher ich großartig finde, äußert sich unterschiedlich.

Wer also hat Recht? Auf in die üblichen Diskussionen:

Wann wird ein Handwerksbetrieb zur Fabrik (factory)? Viel Spaß bei der Definition... Und wann erreichte PRS diesen Übergang?

Der Begriff ist furchtbar unbestimmt. Man hätte es so einfach haben können, wenn man die Zeit vor 1985 einfach als "pre series" bezeichnet hätte. Das wäre definitiv richtig gewesen, da die Serienfertigung, erkennbar an der Seriennummer, eben 1985 in Annapolis begann.
Auch schon von Sammlern gehört: pre factory = bis 4 digits (also die ersten 9.999 Seriennummern).

Aber war PRS 1985 schon eine Fabrik?
Mit Sicherheit nicht. Seht Euch das in diesem Thread platzierte Video von 1985 an.
PRS hatte 18 Mitarbeiter, davon nicht einmal alle im Handwerksbetrieb tätig (Verkäufer, Verwaltung, der reisende Holzeinkäufer usw., Paul selbst war wohl auch überwiegend unterwegs, um seine Gitarre vorzustellen). Dazu der Maschinenpark: Da gab es noch keinerlei CNC- oder sonstwie computergesteuerten Maschinen. Die Fräsmaschine musste manuell einer Schablone nachgeführt werden. 1985 kann niemand ernsthaft von Fabrik anstelle von Handwerksbetrieb sprechen.

Jetzt das Problem: PRS vergrößerte sich beständig, Mitarbeiterzahlen stiegen, ebenso Produktionszahlen usw.
Wann also fand der Übergang vom Handwerksbetrieb zur Fabrik statt?
Manche meinen eben, dass das entweder 1995 mit Anschaffung der CNC-Fräsen oder 1996 mit Umzug in das größere Gebäude in Stevensville geschah.

Ich hüte mich davor, ein genaues Übergangsdatum zu nennen. Das kann niemand ernsthaft bestimmen. Allerdings tue ich mich für die letzten Jahre in Annapolis angesichts der Produktionszahlen schwer damit, das noch als reinen Handwerksbetrieb anzusehen.

Inzwischen denke ich, dass der Begriff "pre factory" einfach nur unbestimmt und unscharf ist. Ich kann ebenso damit leben, dass für einige PRS-Fans der Begriff schon 1985 endet (wobei dann aber, ich wiederhole es, der Begriff pre series viel treffender wäre), ebenso akzeptiere ich, dass andere die pre factory-Zeit in dem Zeitraum von 1985 bis 1995 sehen.

In Fragen, die nicht ernsthaft aufklärbar sind, ist immer ein "leben und leben lassen" sinnig.

Es wird keiner Fraktion gelingen, die andere zu überzeugen. Es bleibt daher die alten Indianer-Weisheit: "Wenn das Pferd tot ist, steig ab"

;)
 
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Ich habe über die Jahre, d.h. von 1995 - heute, einige PRS Gitarren besessen, von der SE mit einem P90 über McCarthy, Tremonti 1 und Custom22 Artist Modellen bis hin zu Pre-Factory Modellen aus den Jahren 1986-93.

Meiner Ansicht nach ist die Verarbeitungsqualität bei allen Modellen hervorragend, egal ob es ein Pre-Factory Modell oder ein Modell aus 2020 ist.

Vom Klang her haben mir die 57/08 Pickups am besten und die Dragon II am wenigesten gefallen, bei den Halsformen war es das wide fat neck das ich am liebsten gespielt habe.

Momentan besitze ich nur noch ein Signature Modell (#165 von 1000) aus dem Jahr 1987, ausgestattet mit einem Riopalisanderboard und mother-of-peral inlays die jeweils aus einem Stück bestehen. Vom Aussehen her sicherlich die schönste Gitarre in meiner kleinen, 30 Exemplare umfassenden Ansammlung, die von 1955 (Gibson Les Paul Junior) bis 2020 (Gibson J-45 Akustik) geht und neben PRS und Gibson auch einige Fender, Huber, Riemer, Schindehütte etc. beinhaltet.

PRS_165.jpg

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Inzwischen denke ich, dass der Begriff "pre factory" einfach nur unbestimmt und unscharf ist. Ich kann ebenso damit leben, dass für einige PRS-Fans der Begriff schon 1985 endet (wobei dann aber, ich wiederhole es, der Begriff pre series viel treffender wäre), ebenso akzeptiere ich, dass andere die pre factory-Zeit in dem Zeitraum von 1985 bis 1995 sehen.

In Fragen, die nicht ernsthaft aufklärbar sind, ist immer ein "leben und leben lassen" sinnig.

Es wird keiner Fraktion gelingen, die andere zu überzeugen. Es bleibt daher die alten Indianer-Weisheit: "Wenn das Pferd tot ist, steig ab"

;)[/QUOTE]

Der Vintage Guitar Price Guide definiert die von 1975-1985 ca. 75-100 durch PRS oder sein Team gebauten Gitarren mit pre-production PRS Guitar ohne Seriennummern.
Die Preisrange liegt da im Moment bei 3.000 - 44.000 $
 
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Den Begriff finde ich gut. Noch besser fände ich aber pre series, weil ja auch die handgefertigten Einzelstücke letztlich produziert wurden, letztlich aber Geschmackssache.

Deine Sig ist wirklich außergewöhnlich schön! :great:

Ich habe derzeit 4 "pre factorys"/Annapolis-PRS,
- 87/88er Custom royal blue
- 91er Signature
- Artist I emerald green
- 10th Anniversary

Z1.jpg
2021-02-14_215452.jpg

Kann mir eigentlich nicht vorstellen, mich noch einmal von denen zu trennen. :)
 
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@ DirkS: sehr schöne Gitarren. Ich wollte ursprünglich eher eine neuere McCarthy kaufen, bin aber dann per Zufall über die Signature gestolpert als ich bei Bigfoot Guitars in Schloß Neuhaus vier andere Gitarren im Kommission gab. Am meisten beindruckt haben mich dabei neben der Decke die Inlays auf dem fast schwarzen Rioboard, Und da ich aktuell keine PRS mehr in meiner kleinen Ansammlung von Gitarren hatte habe ich dann zugeschlagen. Meiner Ansicht nach sind die frühen PRS Modelle alle Underrated wenn man Vergleiche zu Fender und Gibson zieht.
 
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als ich bei Bigfoot Guitars in Schloß Neuhaus ....
:D Dachte mir doch gleich, dass sie mir bekannt vorkommt! :great:
Die habe ich da sogar angespielt, als ich meine blaue 88er testete. Sie klingt auch richtig gut!

Es gibt nicht Wenige, die kurz- bis mittelfristig einen Preisanstieg der frühen PRS erwarten, speziell in den USA. Es gibt halt nicht soo viele davon und einige Merkmale (z.B. Rio-Palisander) werden einzigartig bleiben. So eine alte PRS hat für mich etwas "magisches", der Funke springt sofort über. Deswegen ist mir die Preisentwicklung auch eher egal, ich habe nicht vor, sie zu verkaufen, sofern nicht irgendwann einmal äußere Zwänge es erzwingen.
 
Ich besitze neben der PRS noch einige alte Gibson und Fender von 1955 - 1973 die quasi mein Notgroschen sind wenn mal auf den Rest meines Privatvermögens zugegriffen wird. Das haben die Ämter nämlich noch nicht auf dem Zettel.
 
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So jetzt habe ich mal den Saitenaufzieh-Test gemacht.
Ich habe immer im Wechsel 4 pre factorys (also die mir den Flügelmechaniken) und 4 neuere PRS mit aktuellen Schnellspannmechaniken neu besaitet.
Ergebnis: Ein Saitenwechsel mit den alten Flügelmechaniken ist schneller, über 4 Gitarren gerechnet insgesamt 3 Minuten. Grund: Das extrem schnelle Lösen der Saiten spart wohl mehr Zeit ein, als das Ausrichten der "Saitenrinne" beim Einlegen kostet (immer im Vergleich zu neuen PRS).
Dafür gefällt mir das Übersetzungsverhältnis bei den neuen Mechaniken besser, das Feinstimmen mit den Flügelmechaniken ist etwas fizzeliger.
Beide Systeme funktionieren sehr gut, für die Flügel braucht`s halt etwas (im Netz einfach erhältliches und wenn man es einmal begriffen hat, simples) Wissen, die neuen Mechaniken sind quasi selbsterklärend.
 
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Das Thema ist nicht nur sehr interessant sondern auch schon hervorragend aufgearbeitet. Als kleine Ergänzung will ich die Aufmerksamkeit auf die Artist II Serie lenken. Als diese Serie mit insgesamt max. 500 Stück gebaut wurde, gab es die Private Stock Instrumente noch nicht. Die Artist Modelle stellten die Spitze der PRS Handwerkskunst dar.
Als Beispiel eine Artist II von 1993.
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Die PRS ist von der Bespielbarkeit und von der Tonentwicklung so wie sie aussieht - perfekt. Im direkten Vergleich zu vielen aktuelleren PRS Gitarren wirkt sie runder und organischer.
 
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Danke für die Kekse und das positive Feedback.
Zur Ergänzung: In den 90er Jahren war der u.a. für Deutschland zuständige Vertriebsleiter Peter Wolf in Koblenz. Peter wurde später international Sales Manager für PRS weltweit und ist heute Partner von Knaggs Guitars.
Peter war schon in der Zeit in Koblenz sehr engagiert und verschaffte mir mehrere Custom Made Artist Gitarren, die u.a. einen 3-Weg Schalter anstatt des Rotary Switch, bei einer eine Michigan Maple Decke anstatt der üblichen Soft Maple Decke beinhalteten usw.
Der Custom Order Gedanke, der 1995 mit der Private Stock Abteilung erfolgreich vermarktet wurde, war in der Praxis bei den Artist Modellen bereits für Normalsterbliche wie mich vorhanden.
Anbei eine dieser Artist II aus 1993 mit einem original ab Werk 3-way toggle.

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Interessante Details...
 
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Wann also fand der Übergang vom Handwerksbetrieb zur Fabrik statt?

Bei National Resophonic sagte er: "Ab ca. 30 Mann brauchst du Ruheräume und Co. - dann ist man in den USA eine Fabrik".

Gruß
Martin
 
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Interessant, diese Einteilung habe ich noch nirgends gelesen oder gehört! Spielen wir das mal durch: Begonnen hat er 1985 mit 18 Mitarbeitern, also wären die ersten Annapolis-Jahre hiernach noch "pre factory".
Dann läge die Grenze wohl im Laufe des Jahres 1988, da Paul die Mitarbeiterzahl in dem Jahr von 28 auf 45 erhöhte. Das wäre dann so um eine Seriennummer von etwas über 4.000.
 
Ein ganz besonderes Schätzchen und unterhalb des Radars ist die PRS CE24 bis 1991.
Mit den Zutaten einer pre CBS Strat: Erle Korpus, Ahorn Hals, Brazilian Rosewood Fingerboard, optisch aufgewertet durch eine Ahorn Decke und funktional erweitert durch 2 Humbucker ist sie die perfekte Superstrat. Das wide thin Halsprofil - eine D-Form - erlaubt schnelles und müheloses Spielen. Das bei Super Strats häufig umstrittene Floyd Rose wird durch ein System nach klassischer Bauweise aber kaum weniger stimmstabil ersetzt.
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PRS Limited Edition Bj. 1991



Diese Limited Edition gilt als eine der seltensten und am wenigsten bekannte Spitzengitarre der Prs-Familie. Es ist eine Hollowbody mit Mahagonykorpus ohne F-Löcher und einer Decke, die - untypisch für PRS-aus Zedernholz oder Riesenmammutbaum (Redwood) gefertigt wurde. Zeder gilt bei der spanischen Gitarre als beliebtes Holz für die Decke, weil sie ihren runden, gleichzeitig perkussiven Ton sehr schnell entwickel, ohne dass es, wie bei der Fichtendecke, lange Zeit des Einspielens bedarf.
Die Limited Edition ist erstmals 1989 angekündigt worden und war auf 300 Stück limitiert.
Ob die Zahl tatsächlich erreicht wurde, bezweifle ich, weil sich die Holznachfuhr und -Bearbeitung als schwierig erwies. Die Redwooddecken stammen von einem Mammutbaum, der 15 Jahre im Salzwasser lag. Beim Trocknen entstanden tiefe Lücken, die bei der Lackierung gefüllt werden müssen. Bei dem bekannt hohen Qualitätsanspruch von Paul war das keine leichte Aufgabe.
Typisch für die Zeit ist auch das Griffbrett aus seltenem Rio-Palisander.
Die Gitarre habe ich aus dem Nachlass eines lieben Menschen und leidenschaftlichen Gitarrensammlers erworben. Ich habe von Dejan zu dessen Lebzeiten einige fantastische PRS Gitarren bekommen. Mit der Vorstellung möchte ich auch an ihn erinnern.

Angehängt ist auch ein Testbericht aus dem Fachblatt Musik Magazin 1/90.
 

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Na, das ist doch mal eine echte Rarität! Glückwunsch zum Kauf, ich hatte noch nie eine in den Händen! :great:
 
Gratuliere, das Zederntop ist sehr gelungen!
Meine ist Nr 28/300 mit einer 91er Seriennummer. Warum das so durcheinander geht weiß ich leider nicht. Vielleicht lag es an den geschilderten Problemen mit der Redwoodlackierung. Bei genauem Hinsehen fallen 2 Stellen auf, bei denen die Füllung sichtbar ist. Ich habe auch schon eine gesehen, bei der kleine Stücke nachträglich rausgebrochen sind.
 

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