Baubericht Teil 8
Manchmal spielt einem das Leben schon übel mit. Da hätte ich mal ein komplettes Wochenende Zeit gehabt, in der ich mich meinem Bass hätte widmen können, da kommt so eine blöde Erkältung und zwingt einen dazu seine eh schon spärlich bemessene Freizeit im Bett zu verbringen.
Ok, es gibt zugegebenermaßen wirklich Schlimmeres und andererseits läuft einem die Baustelle ja auch nicht davon.
Heute Abend war ich dann endlich wieder in der Lage ein bisschen weiterzuarbeiten und die erste Sache, die erledigt werden musste, war das Abrichten der Bünde. Zuvor hatte ich festgestellt, dass eines der Bundstäbchen nicht richtig saß und habe es erneuert. Zur Fixierung habe ich Sekundenkleber benutzt, der trotz sparsamer Dosierung beim Einschlagen des Bundstäbchens in alle Richtungen spritze und natürlich auch sichtbare Spuren auf dem Griffbrett hinterlassen hat. Das Gröbste konnte ich noch vor dem Aushärten entfernen, aber nun galt es die restlichen Flecken zu beseitigen. Mit einer Lackziehklinge und feinem Schleifpapier ging das dann auch ganz anständig.
Zwischenzeitlich habe ich auch noch ein Kopfplattenfurnier aus Vogelaugenahorn aufgeleimt, das ich heute bündig schleifen konnte. Die Holzwahl deshalb, weil ich sonst nichts anderes zur Hand hatte, was einigermaßen zum Korpus gepasst hätte. Die Augen sind nicht sehr zahlreich und relativ ungleichmäßig verteilt, was letztendlich doch ganz gut zur Maserung des Bodies passt. Wenn nachher Mechaniken und evtl. auch ein Logo drauf sind, wird man davon ohnehin nicht mehr allzu viel sehen.
Ok, wir waren beim Abrichten stehen geblieben. Das war keine große Sache. Die Bünde waren zuvor gut eingearbeitet worden, sodass nicht mehr viel Nachbearbeitung nötig war. Am meisten Zeit kostete das Polieren hinterher.
Dann ging es weiter mit dem Halsprofil. Zunächst habe ich in Höhe des Sattels - 1. Bund und im Bereich 15.-17. Bund zwei Kuhlen mit der Raspel herausgearbeitet, die mir dann als Orientierungshilfe für die endgültige Halsstärke dienen sollten. Alles was dazwischen stehen geblieben war habe ich dann mit Schweifhobel, Einhandhobel, Raspel, Ziehklinge und Schleifpapier entfernt. Den Bereich des Übergangs zum Korpus, sowie am anderen ende an der Kopfplatte, muss ich noch bearbeiten. Der Feinschliff fehlt ebenfalls noch.
Das wars für heute dann auch, reicht ja vorerst auch...
Bild 50: Das bündig geschliffene Kopfplattenfurnier. Die Kanten werden später noch etwas gebrochen, sodass ein schmaler dunkler Rand vom Nussholz zu sehen sein wird.
Bild 51: Die Bundstäbchen nach der Politur. Verwendet habe ich dazu zunächst 400er und 800er Papier und anschließend Polierpaste.
Bild 52: Die Orientierungskuhle am Sattel, grob mit der Raspel herausgearbeitet.
Bild 53: Und hier die Kuhle am Halsende. Alles was hier mit scharfen Kanten zu sehen ist, fiel hauptsächlich den Hobeln zum Opfer.
Bild 54: Das fast fertige Halsprofil, die Feinheiten fehlen noch.
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