Also ich muss sagen, ich habe bisher noch nie einen PU Tausch bereut. Billig Gitarre, teure Gitarre, egal, überall wars am Ende besser. Allerdings, und das sind meine persönlichen Erfahrungen, muss ich folgende Sachen dazu sagen.
Erste Grundvoraussetzung: Man muss die Gitarre und deren bisherigen Sound an sich mögen und mit ihr klar kommen.
Einen Pickup korrekt einzustellen sollte zweite Grundvoraussetzung. Punkt. Nur so kann ich den Klang wirklich beurteilen und vergleichen.
Ein Pickup Tausch macht aus deinem Instrument kein anderes. Ne Paula klingt weiterhin nach Paula. Aber du bekommst andere oder zusätzliche Nuancen bzw. Töne zu hören (oder auch weniger von manchen), die es vorher, vor allem bei günstigen Modellen, nicht gab. Ebenso in Sachen Dynamik kann man nen großen Sprung machen. Natürlich ist nicht jeder PU auf große Dynamik ausgelegt, aber das kann man ja vorher in Erfahrung bringen.
Ich habe eigentlich immer die Erfahrung gemacht, original PU eingestellt, klingt gut, eigentlich sehr gut. Gefällt mir. Aber dann getauscht (bei mir meistens aus dem Seymour Duncan Lager). Wow, im Vergleich keine Chance für den Günstig PU.
Ich hatte auch Versuchsweise Bare Knuckle Boot Camp Old Guard probiert. Erst gedacht, richtig gut. Aber mit mehr Spieldauer, irgendwie ausdruckslos und langweilig. Nach ner Woche wieder draußen. PUs tun ne ganze Menge mit deinem Sound, aber stellen ihn halt nicht auf den Kopf.
Ein Pickup Tausch bringt in jeder Gitarre, die dir am Herzen liegt auch was. Ganz einfach, weil eine Klangveränderung eintritt. Ob sie positiv oder negativ für dich ist, kann man meist erst sagen, wenn die Neuen drin sind. Wenn negativ, dann einen anderen probieren.
Pickup Tausch fand ich, als ich über Modelling Amps gespielt hatte, eher marginal. Ich war fast enttäuscht. Gut, es waren auch eher günstige Sachen. Von daher würde ich allen raten, dass man erst in einen Amp und Box/Speaker investiert, der diese ganzen Nuancen auch wiedergeben kann. Denn wenn ich über Billigkopfhörer und nen Line6 Pod (bestimmt alles ok
), dann hört man wahrscheinlich keinen Unterschied. Eher das Gegenteil, ich hatte früher mal Black Winter eingebaut. Die haben mit ihrem Output mein Equipment überfahren und ich konnte nicht mehr richtig spielen. Jetzt am Röhrenamp liebe ich die Teile.
Downtuning/Metal: Hier haben viel günstig PUs große Schwächen. Wenn es in die Richtung gehen soll, fährst du 100% mit höherwertigen PUs besser. Bessere Definition, weniger Matsch, mehr Klarheit, weniger dumpf... alles schon festgestellt.
Fazit: Wenn du nen Amp hast, der das wiedergeben kann und du ne Gitarre hast, die dir am Herzen liegt, dann denk nicht weiter drüber nach. Informier dich über die PUs und entscheide mit dem Herzen, welcher passen könnte aufgrund der Beschreibung der BMT Charts. Denn Musik ist herzensangelegenheit.
Soundfiles und Videos sind nett, aber wer weiß oft, was da an Equipment genommen wurde. Wenn, dann Videos, wo direkt PUs verglichen werden, dann hört man schon mal die Unterschiede zu anderen PUs und kann sich besser ein Bild machen, als wenn du 1 Video mit einem PU hörst. Das hat für mich wenig Aussagekraft