Precison Les Paul Bausatz ... der Chev kann's nicht lassen!

  • Ersteller Dr. PAF
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2 Fragen:
- Machst Du auch Auftragsarbeiten? :)
- Gibts eigentlich auch in hiesigen Landen (De, At) qualitativ wirklich gute Bausätze?

Haha, nee, Auftragsarbeiten mach' ich nur fuer meine Herzallerliebste. Ist einfach vieeeel Arbeit und kostet noch mehr Zeit, die ich leider wegen meines Jobs nicht habe. Jedenfalls nicht genug, um ein Projekt in einem ertraeglichen zeitlichen Rahmen fertigzustellen. Nee, nee ... Ausserdem (siehe etwas weiter unten) waeren die Teile unbezahlbar ;)

Zu b) ... weiss ich ehrlich gesagt nicht. Das Precision Kit ist ja Made in Canada und wirklich holz- und verarbeitungstechnisch professionell. Kostet aber eben auch gut Geld. Ich habe ~ $730 fuer das Kit bezahlt + die teuren Lacke, etc. - da kommt ganz schoen was zusammen. Da erscheinen dann die Preise fuer Gitarren vom Gitarrenbauer ploetzlich doch erschwinglich.

Die Bausaetze von Faber sehen ganz gut aus, sind aber auch Made in China und man hat keine Option auf Sonderwuensche (http://www.tokaiguitar.de/xtcommerce/product_info.php?info=p156_LPK--59.html). Ganz abgesehen davon wuerde ich immer empfehlen, mit einem der guenstigen Ebay Kits anzufangen (aber die mit einzuleimenden Hals). Wenn ich mir anschaue, wie viel ich beim Bau der Goldtop gelernt habe ... Das hat mir jedenfalls beim Bau der Burst sehr (!!!!) geholfen. Z.B. das Wechseln der Fingerboard Inlays, Setzen des Kopfplatten Inlays, das Lackieren mit Nitrolacken, etc. Und - wenn ich das richtig verstehe - verschickt Precision auch Baussaetze nach Europa (https://buy.precisionguitarkits.com/).

P1010766.jpg
 
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Ken,


Wie Du schon richtig vermutet hast, kommt das auf die Kopfplatte. Ist ca. 8 cm hoch und aus Silver Fantail (da Mother Of Pearl Stuecke in der Groesse unverschaemt teuer sind!).
Nicht wenn es aus der ganzen Muschel nimmst und selber zuschleifst. Dann ist es spotbillig. Ganze Muscheln kosten zwischen 7-14€ je nach Größe . Die Großen sind bis zu 16 cm groß. Ausschneiden und Stücke dann lasern.
Schönes Teil. Welche Beize hast du verwendet? Das Gelb ist schön goldig.

- - - Aktualisiert - - -

Ich habe sie nach dem letzten Clear Coat fast 2 Monate ausduensten/trocknen lassen, bevor ich mich mit 600er, 800er (nass), 1200er (nass) und 4000er (Pad zum Polieren von Bowlingkugeln) geschliffen habe. Dann wurde mit StewMac Medium, Fine und Virtuoso Premium Polish auf Glanz poliert.
Probier mal eine andere Abstufung. 800er/1500/2500/3000
4000er bringt nicht viel wenn Du eine Polierpaste verwendest da diese Schleifmittel enthält. Dein Sprung von 1200er zu 4000er ist arg groß so das Du sehr lange mit dem 4000er schleifen mußt um die 1200er Schleifspuren rauszubekommen. Mit einer guten Polierpaste reicht ein 2000er bis 2500er Schliff allemal um eine spiegelglatte Fläche zu erzeugen. Ich mach das jeden Tag.
 
@mrairbrush: Der 1200er Schritt ist eigentlich schon vollkommen ausreichend, wenn man mit der StewMac Medium Coarse Paste den 1. Schritt poliert. Der Schritt mit den Bowling-Pads ist nicht noetig, ist aber bei mir so eine Art Abschlussprozedere ;) Und spiegelglatt ist sie jetzt auch.

Das mit der Muschel klingt zwar cool, hat aber ein paar Haken: Erst mal braucht's dafuer einen Laser und gescheites Schneidewerkzeug. Dann ist der MOP Dunst/Staub ziemlich ungesund und drittens brauchte ich es in 1.5 mm Dicke. Das ist schon relativ viel. Ich habe bei diesem Projekt zwar so viel wie moeglich selbst machen wollen, aber manchmal ist's einfach schlauer, Dinge auszulagern ;)
 
Kenne die StewMac Politur nicht aber wenn sie 1200er Schleifspuren beseitigt muss sie schon heftig grob sein. Sowas nehme ich nicht mal zum vorpolieren.
Das mit den Muscheln werde ich Probieren. Habe ungefähr 200 Stück zum testen zur Verfügung und Laser ebenfalls. 1,5 mm ist nicht viel, dachte eher wenig. Die Muscheln sind meist um einiges dicker.
 
ChevChelios schrieb:
Und - wenn ich das richtig verstehe - verschickt Precision auch Baussaetze nach Europa (https://buy.precisionguitarkits.com/).
Hi,

ja die senden auch nach Europa, hatte Phil dazu bereits mal angeschrieben. Kostet aber nochmal 140$ Shipping und dann ggfs. noch der Zoll...

Gibt aber ner auch in Deutschland "hochwertige" Bausätze. Ich glaube TMG und George Forester... Aber ich glaube ich würde Precisision bevorzugen.

Grüße Stefan
 
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@Chev & shackenb: Danke für die Tips. Wandern gleich in die Bookmarks.
Besonders der Tip, einmal mit einem einfachen billigen Bausatz anzufangen, wo es egal ist wenn was schiefgeht ist sicher sinnvoll.
 
...also ich hab da neben der aufwändigen Lackierarbeiten noch Berührungsängste was das Thema Leimen angeht, also Hald an Body!
Hab ja schon Erfahrungen in Eigenbau gemacht aber immer mit verschraubtem Hals.

Ist das (unwissend) berechtigt oder eher nicht so komplex Chev?!
 
@Gumbah: Wenn Du einen Precision Kit hast, ist das vollkommen unbegruendet, da die wirklich perfekt passgenau gearbeitet sind. Die kann man einfach verleimen wie sie kommen. Bei den China-Teilen (wie meiner Goldtop) ist das nicht ganz so einfach. Natuerlich kann man auch da einfach Leim draufkleistern, die Teile zusammenklammern und gut ist. Aber der Halswinkel ist/war viel zu gross (im Vergleich zu den originalen 3.5 - 5 Grad), was sich dann im Sound/Schwingungsverhalten bemerkbar macht.

Bei der Goldtop musste ich den Winkel von Hand anpassen, was ein bisschen tricky sein kann. Auf der anderen Seite ist's bei einem 80 Euro (oder so) Testobjekt jetzt auch nicht soooo kritisch. Der Precision Winkel ist exakt 4.38 Grad, was ziemlich genau dem Winkel auf der R8 entspricht.

Der Headstockwinkel bei Precision ist geringer (~ 14 Grad im Vergleich zu Gibsons 17 Grad), da kommt der Winkel beim China-Kit (ca. 18 Grad) deutlich naeher. Wie sehr dieser Winkel jetzt den Sound beeinflusst, kann ich nicht direkt sagen. Mehr Spannung = weniger Vibration der Saite von Sattel bis Tuner = (laut Gibson) mehr Sustain. Burki kann da sicherlich genauere (physikalische) Info geben.

Beim Verleimen muss man darauf acht geben, dass der Hals beim Festziehen nicht verrutscht! Beim China-Kit ist er mir beim 1. Versuch leicht nach vorne (aus der Halstasche) raus gerutscht (ca. 1.5 mm) ... hoert sich nach nicht viel an, ist es aber wert, die Klammern wieder runterzunehmen und alles zu richten. Hot hide glue trocknet erstaunlich schnell, also muss man da relativ fix und genau arbeiten).
 
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Wenn der Leim naß ist, können die zu verbindenden Teile wie mit Schmierseife gefettet gegeneinander verrutschen. Und das passiert sehr leicht, wenn man die Teile mit einer Zwinge o.ä. zusammenpreßt. Da muß man sehr aufpassen und die nächsten Minuten die Klebung beobachten.
 
Wenn der Leim naß ist, können die zu verbindenden Teile wie mit Schmierseife gefettet gegeneinander verrutschen. Und das passiert sehr leicht, wenn man die Teile mit einer Zwinge o.ä. zusammenpreßt. Da muß man sehr aufpassen und die nächsten Minuten die Klebung beobachten.

Das meinte ich mit meinem letzten Absatz auch :great:
 
Ja, wollts noch mal extra betonen. Sowas ist immer ärgerlich und besser, man ist darauf vorbereitet.
 
Danke Jungs! Je detaillierter die Kommentare desto besser ist es für die ersten Gehversuche. Was für den Kenner und Erfahrenen mehr oder weniger "klar" ist kann am Ende den Unterschied ausmachen!
So ähnlich habe ich mir das auch vorgestellt. Quasi das die Precision eben sehr passgenau ist :) sehr fein... :great:
 
Bei halsverleimungen mit einem long tenon bohre ich mit einem 4mm Bohrer vor und setze Holzdübel ein, die gerade so rein rutschen.
Danach leim drauf, Hals auf die Dübel und fest zwingen.

Der Seifeneffeckt ist mir ein paarmal passiert, seit der neuen Methode nie wieder

gesendet per tapatalk
 
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Icxh hoffe ChevChelios verzeiht mir, es geht ja hier um seinen Thread. Dieser Bausatz kann ich sehr empfehlen:

https://www.musiker-board.de/modifi...44-pekri59-baut-eine-musiker-board-paula.html

Habe ihn vor einem Jahr gebaut, kostet so um die 90 Euro bei Thomann

Dieses Kit eignet sich zum Lernen von Lackierungsarbeiten, ist aber ansonsten eher ungeeignet, da es einen Schraubhals hat. Ausserdem sind die verwendeten Holzarten unterschiedlich (z.B. Hals aus Ahorn, Body aus Linde), so dass die Behandlung der Hoelzer (z.B. beim Porenfuellen) auch anders ist als bei Mahagoni.
Es stimmt allerdings, dass man aus diesem Kit ein gut klingendes Instrument zusammensetzen kann - hab Pekris finales Produkt ja schon in den Haenden und am Amp gehabt. Also: Als Uebungsobjekt fuer einen spaeteren hochwertigen Selbstbau ungeeignet, zum Stillen der Bastelwut aber okay.

Ein besseres Warming-Up Kit waere dieses hier: http://www.amazon.de/E-Gitarren-Bau...TF8&qid=1385986024&sr=1-8&keywords=ml+factory was allerdings mit 210 Euro auch nicht ganz billig ist.

Dieses war die Grundlage fuer die Goldtop (kein Versand nach Deutschland angeboten): http://www.ebay.com/itm/DIY-Electri...938?pt=Guitar_Accessories&hash=item232f835e92

Hier noch zwei weitere Kits, die auch nach Deutschland versendet werden:
http://www.ebay.com/itm/MAKE-YOUR-O...itar_Accessories&hash=item43c2b0fe8b#shpCntId
http://www.ebay.com/itm/BULLDOG-LP-...015?pt=Guitar_Accessories&hash=item233296924f

Ansonsten gibt's bei Faber ein 58er Kit, das zwar auch in China gefertigt wird, aber hochwertiger rueberkommt als die Kits in den Links oben (http://www.tokaiguitar.de/xtcommerce/product_info.php?info=p155_LPK--58.html) - fuer 100 Euro guenstiger als das 59er Set mit geflammter Decke. Vorteil (oder Nachteil, je nachdem wie man's sieht) ist hier, dass der Hals bereits eingeleimt ist. Die Faber Kits eignen sich auch super zum Lernen, wie man Inlays austauscht ... denn die gehen ja mal gar nicht!!!

Bei halsverleimungen mit einem long tenon bohre ich mit einem 4mm Bohrer vor und setze Holzdübel ein, die gerade so rein rutschen.
Danach leim drauf, Hals auf die Dübel und fest zwingen.

Der Seifeneffeckt ist mir ein paarmal passiert, seit der neuen Methode nie wieder

Das ist eine super Idee. Hat mit Sicherheit keinen Einluss auf den Sound und vermutlich reicht ein mittig gesetzter kurzer Duebel vollkommen aus.
 
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ChevChelios, du wirst dich wundern, wie meine HB LP klingt...und einen Schraubhals hat sie auch schon länger keinen mehr ;)
Gernerell ist ausser der Grundform nichts mehr original, was das Holz angeht, meine hat mitlerweile einen AANJ und eine Biermulde, einen eingeleimten Hals, ein anderes Stoptail (selber gebaut aus hochfestem Alu) und andere Pickups.
Gerade die Linde/Ahorn Kombination finde ich sogar ganz praktisch, da man damit wirklich flexibel ist, was den Wunschsound angeht.
Ein LP Klon wird es nie werden, sollte es bei mir aber auch nicht.
Ich wollte für die härteste Gangart eine LP Form haben und wurde sehr positiv überrascht.
Mitlerweile ist sie meine Hauptgitarre und meine teilweise 6-7mal so teuren Gitarren verstauben im Ständer.

Ein grobes Minus bei den HB Kits, ist allerdings die grottenschlechte Verarbeitung, die leider nicht selten geliefert wird.
Ich habe einen neuen Hals bekommen, da mein Griffbrett sich gelöst hatte (TR war nicht tief genug eingelassen und selbst in der Ruheposition war Spannung da), der Halswinkel war in allen Richtungen falsch (in sich verdreht in allen Achsen) und teilweise falsch gesetzte Bohrlöcher haben das ganze abgerundet.

Wenn man Ahnung von dem hat, was man da gerade anstellt, kann man aus den HB Kits wirklcih gute Instrumente machen, aber als absoluter Neueinsteiger sollte man wirklich 101% gefertigte Bausätze nehmen.
ML ist hier auch nicht wirklich viel besser, nehmen sich mMn nix, ausser was das Holz selber angeht.
Ein Bausatz aus Warmoth oder Rockingerteilen selber zusammengestellt, ist da gleich eine ganz andere Kategorie, sowohl vom Preis, als auch von der Qualität.

Was das Porenfüllen angeht, muss und will ich dir einfach wiedersprechen.
Mahagoni füllt man genauso wie Linde, Ahorn oder Nuss, nur die Menge des Füllstoffes/der benötigten Schichten sind verschieden

Schnellschleifgrund drauf, schleiffen, neu auftragen und nochmal schleiffen lässt sich beliebig oft wiederholen, da werden selbst die grössten Poren verschlossen...
 
Sorry, so ganz überzeugt mich das Video nicht.
1. Klemmt man den Body mit der hinteren Hälfte auf dem Tisch fest, die vordere Hälfte steht dann nach vorne über. Dadurch hat man beide Hände für die folgenden Arbeiten frei. Man muß den Body nicht mehr anfassen und vermeidet hierdurch auch Leim auf den Body zu patschen.
2. Verstreicht man den Leim besser mit einem 1/2" breiten flachen Borstenpinsel. Dadurch kriegt man die Schicht überall gleichmäßig aufgetragen und nicht in den inneren Ecken viel zu dick.
Der Typ hat am Hals nicht mal alle Stellen mit Leim abgedeckt und vertraut darauf, daß sich schon alles verteilt. Und wenn nicht? Den Pinsel steckt man anschließend einfach in Wasser.
3. Macht man sich für unter dem Body als Druckschutz für die Zwinge ein passendes Stück Holz. Nicht wie hier viel zu groß und schwer zu händeln.
4. Setzt man die Zwinge in der Mitte der Leimstelle an, nicht wie hier an der vordersten Kannte. Die Zwinge kann jeden Moment nach vorne abrutschen.
5. Zieht man die Klemme erst leicht an, wischt den hervorquellenden Leim ab, und klopft dann vorsichtig gegen die Stirnfläche der Kopfplatte mit einem Stück Holz, um den Hals ganz nach hinten in seine Tasche zu schieben. Wenn man schon keine Dübel gesetzt hat. Erst dann zieht man die Zwinge an und entfernt nochmal hervorquellenden Leim.
 
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Wie Recht du doch hast, Burkisan, aber als generelles Beispiel wollte ich mal nicht motzen ;)
 

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