Plug-In Talk (Recording)

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Ich glaube, der bringt auch eigente Effekte mit.

 

[ClubbingRock]

Bei Softube Console 1 handelt es sich erst einmal grundsätzlich um ein Bundle aus Hardware Controller und Software-Plugin. Das Software-Plugin heißt UK 4K und emuliert wohl in großen Teilen den Channelstrip eines "bekannten britischen Pults" (Klartext: SSL 4000). Der Channelstrip des beiliegenden Software-Plugins bietet ja EQ, Compressor (inkl. Sidechain), Gate und den typischen Softube Drive. Bis zu 24 Instanzen des Plugins kann man in die Kanal-Inserts der eigenen DAW einladen und dann vom dazugehörigen Hardware-Controller aus einstellen und steuern. Max. 24 Instanzen des Plugins lassen sich dann auch direkt vom Controller aus umschalten (in der DAW kann man aber auch mehr laden).
EDIT: Mit den "Page up" und "Page down"-Buttons ist die Instanzen-Anzahl sogar unbegrenzt und man kann zwischen Seiten von 24 Spuren umschalten. Das Limit ist wohl der eigene Rechner.

Als Bonbon kann der Controller zudem auch noch zur Steuerung anderer Softube-Plugins dienen.

Ich muss sagen, für mich ist das Produkt wirklich eines der Messe-Highlights dieses Jahr, da ich seit Langem sehnsüchtig darauf gewartet habe, dass mehr Software durch durchdachte Controller-Konzepte vernünftig steuerbar wird.
Die Maschine von NI, die ich auch besitze, hat meiner Ansicht nach einfach gezeigt, dass die haptische Kontrolle bei der eigenen Musikerstellung einfach unglaubliche Vorteile bietet. Ist das Konzept gut durchdacht und nicht jeder Knopf mit Sub-Menüs dutzendfach belegt, verschnellert und verbessert ein Controller die Arbeit in meinen Augen deutlich und ich persönlich habe beim Songwriting an der Maschine (verglichen mit dem gleichen Prozess in Ableton Live mit Maus und Tastatur) die Erfahrung gemacht, dass auch meine Resultate deutlich besser, weil kreativer und spontaner umgesetzt, sind. Abgesehen davon ist das Feeling auch besser, denn z.B. bei der Arbeit mit der Maschine hat der User auch mehr das Gefühl ein Instrument/ Hardware-Gerät in Benutzung zu haben, als in Software-Menüs unterwegs zu sein.

Insofern wirkt die Console 1 auf mich sehr vielversprechend. Der Preis ist mit 800 Euro aber vielleicht ein wenig hoch ausgefallen. Nichtdestotrotz hat Softubes erstes Hybrid-Produkt das Potenzial zum Erfolg.

 

[Telefunky]

für mich ist es der Speck in der Mausefalle
konzeptionell nicht wirklich anders als zB ein Frontier Design Tranzport (oder wie das Teil hiess)
nur alles etwas opulenter, korrekt beschriftet und 1 Knopf pro Spur statt Drehrad
Fertigungstechnisch ein Anachronismus mit 400 LEDs, dazu ein paar Module aus dem bereits vorhandenen Archiv umgelabelt (pure Unterstellung) ... aber es macht was her...

cheers, Tom

 

[ClubbingRock]

Den Frontier Design Tranzport kannte ich bislang nicht, aber ich habe gerade mal ein Bild zu dem bei Google gesucht und da scheint er mir mit dem Alphatrack vergleichbar (der Alphatrack ist der erweiterte Nachfolger??!). In jedem Fall ist ein allgemein gehaltener DAW-Controller wie der AlphaTrack oder meinetwegen auch eine Mackie Control (am anderen Ende der Fahnenstange) in meinen Augen nicht wirklich mit einem Produkt wie der Softube Console 1 vergleichbar, denn das Konzept ist einfach grundsätzlich unterschiedlich:
Der DAW-Controller soll möglichst viele Funktionen in möglichst vielen DAWs steuern, was ihn allerdings zwingt, allgemein gehalten zu bleiben. Oft sind unzählige Sub-Menüs und eine nicht wirklich effiziente Bedienung die Folge.
Bei dezidierten Lösungen wie der Console 1 ist der Controller auf eine bestimmte Software zugeschnitten, ist aber dafür kein Alleskönner.

Mein persönlicher Traum wäre ja ein (erschwinglicher) Controller, der nach Möglichkeit so gut wie alle DAW-Funktionen und Plugin-Funktionen steuern kann und dabei vom Workflow aber annähernd so effizient bleibt, wie ein analoges Mischpult. Für Plugins müsste man in jedem Fall einen Editor zur Verfügung stellen, mit dem man für seine meistgenutzten Plugins die Parameter-Reihenfolge individuell festlegen kann, denn hier kranken viele Controller à la Mackie Control etc: Da befindet sich dann der Cutoff-Regler des Synthesizers auf dem 5. von 8 Drehreglern auf Seite 4 (zu der muss man sich dann immer erst durch-step-en). So macht das Arbeiten natürlich keinen Spaß.

SSL hat mit dem Nucleus bereits einen guten (aber relativ teuren) Vorstoß in die richtige Richtung gemacht und auch Softube nähert sich mit seinem Produkt nun endlich der genannten Vision.

 

[Telefunky]

für die Synthesizer gab's bei Mackie die C4 Erweiterung, da hat jeder Knopf sein Display mit Label
Es ist mir natürlich klar, dass es sich hier um eine spezielle Kombination handelt
(deswegen ja auch die Bezeichnung Speck, womit man bekanntlich Mäuse fängt... oder hier macht...)
ich sehe das (job-bedingt) immer etwas durch die Brille des Entwicklers... und da ist das Prinzip identisch
und eben weniger innovativ als einfach zweckdienlich.

Innovativ ist das, wo ich gerade drauf schreibe: die Bildschirmtastatur des iPad.
Die Umlaute gibt's durch flottes 'wegrutschen' auf dem Vokal, shift gespart.
Nach einem Anführungszeichen (Sondertasten) wird sofort wieder auf normale Buchstaben zurückgestellt.
Bei einem verschriebenen Grossbuchstabe bleibt die Shift-Stellung erhalten.
Alles so Kleinigkeiten, die den Arbeitsfluss fördern...

Auf den Controller bezogen wäre das zB die Auswahl mehrer Kanäle, um sie gemeinsam zu bedienen.
(ich denke sie hätten das in dem Video gezeigt, wenn's möglich wäre)
so was könnte zB einen Bus einsparen (ist vielleicht kein Super-Beispiel, aber deutet die Richtung an)

cheers, Tom

 

[ClubbingRock]

Klar, die C4-Erweiterung kenne ich, und wer etwas Geld sparen will und trotzdem eine Reihe Drehregler möchte, kann sich auch den Behringer BCR 2000 ansehen, muss dann jedoch auf die Displays verzichten. Mal abgesehen davon, dass es den C4 nicht mehr gibt, ist das Problem aber imho ein anderes, nämlich, dass jedes Plugin anders auf den Controller gemappt wird. Das habe ich im vorangegangenen Beitrag schon anzudeuten versucht:

Angenommen ich benutze drei Synthesizer-Plugins, dann ist beim ersten Plugin der erste Drehregler des Controllers als Cutoff definiert, beim zweiten Plugin als Attack des ersten Envelopes und beim dritten Plugin z.B. als Input Volume. Wenn man viele verschiedenen Plugins im Einsatz hat, benötigt man jedoch eine gewisse Einheitlichkeit, denn wenn man für jedes Plugin erst neue Drehregler-Belegungen lernen muss und jedes mal bei der Anwendung erst einmal verwirrt nach einem bestimmten Parameter sucht, geht nicht nur der Spaß verloren, sondern man erhält am Ende auch keinen Zeitgewinn.
Notwendig ist also ein Editor, mit dem ich einmal für jedes Plugin definieren kann, wie die Plugin-Parametern auf dem Controller verteilt werden sollen. Da würde ich dann zum Beispiel das Ganze so einstellen, dass der erste Drehregler immer den Cutoff des Synthesizers steuert.
Bei den meisten üblichen Verdächtigen im DAW-Controller-Sektor vermisse ich einen solchen Editor (oder Vergleichbares) jedoch.

Inwiefern Softubes Console 1 jetzt innovativ ist, darüber kann man vermutlich noch Tage diskutieren, aber ich finde jedenfalls, dass es noch viel viel zu wenige gut durchdachte Controller-Konzepte für die Steuerung von DAW und Plugins gibt und da noch eine Menge Luft nach oben ist.

In meinen Augen zufriedenstellend sind aktuell nur NI Maschine (schier unglaublich, dass die umfangreiche Software komplett vom handlichen Controller aus steuerbar ist!), SSL Nucleus (allerdings zu teuer), die Softube Console 1, funktionell die CMC Series für Cubase (wobei mir die Drehregler zu flach und eng beieinander sind und ich auch kein besonderer Fan der Touch Fader bin) und bis zu einem gewissen Grad (und nur unter Verwendung von Protools) der Verband aus Avid Artist Mix und Control (allerdings auch kostspielig).

Meinetwegen muss da kein Hersteller das Rad neu erfinden, aber ein Rad, was mal wirklich rund laufen würde (und nicht gleich die 1500Euro-Grenze sprengt), das wäre toll!

 

[Signalschwarz]

So ein Controller arbeitet ja mit CC-Daten und deren Zuordnung sind bei den "Standards" wie Filter-Cutoff, Filter-Resonanz u.ä. vereinheitlicht - oder sollten es zumindest sein. Wenn nicht, dann ist das eher ein Mangel/Fehler seitens des Herstellers des Plugins.

Und wenn man sich auf so einen Controller einlässt, dann kann man sich ja auch einfach für jedes anzusteuernde Plugin eine Schablone basteln die man auf den Controller legt.

 

[Tonfilter]

Ist schon komisch. Fabfilter gibt es seit eh und je, aber erst seit sie einen EQ, Compressor und Limiter gemacht haben reissen sich alle drum?

Das hängst zum Teil mit der Usability zusammen, denn die UIs legen nicht unbedingt soviel wert auf analoge Gewohnheiten, sondern nutzen Stärken im digitalen Umfeld.
Hinzu kommt, dass einige Hardware Studios vor einigen Jahren noch etwas skeptisch gegenüber solchen Plugins waren und Fabfilter durchaus versteht wie man Präzision auf einer Benutzeroberfläche designed. Das hat den ein oder anderen durchaus überzeugen können.

Denn Schnick schnack und analoge Spielereien ist mehr was für Bastler oder "Freaks", aber nicht mehr unbedingt was für moderne Studios.

Ich finde Fabfilter trifft den Nerv der Zeit, und ihre Strategie ist aufgegangen.

 

[Telefunky]

da muss ich dir eindeutig recht geben... und das gros der gut verkauften Produktionen bestätigt das auch
andererseits wendet sich aber gerade das Technokraten-Interface von Fabfilter an digitale Spielkinder, die mit dem Gehör eher weniger zu tun haben.
Das hier ist mein favorisiertes Reverb GUI:

http://www.eventide.com/AudioDivision/Products/PlugIns/2016 Stereo Room Native.aspx

cheers, Tom

 

[Signalschwarz]

Mir ist relativ scheissegal wie das GUI ausschaut (solange es nicht gerade komplett wirr ist und/oder aufgrund der farbwahl Augenkrebs verursacht, sowas ist mir aber auch noch nicht wirklich untergekommen), für mich zählt was hinten raus kommt. Und ich zähle mich zu den Homo sapiens, die auch noch in fortgeschrittenem Alter lernfähig sind.

 

[The Main Event]

Etwas neues kommt auch von IK Multimedia auf uns zu, das dürfte besonders Preci55ion interessieren, da er ja ihre Plugins gerne nutzt.

http://www.ikmultimedia.com/forum/viewtopic.php?f=10&t=5942

Den British Channel EQ gibt es ja schon länger, doch seit kurzem mit einem neuen GUI und wie auf dem Bild zu erkennen ist, kommen 3 neue Plugins dazu, doch man erkennt es nicht, da sie verschwommen sind.
Rechts oben tippe ich auf einen NEVE Preamp, links oben wird dann wohl der G-Channel sein und rechts unten entweder ein Reverb oder ein Delay, denn wie jemand schon richtig festgestellt hat, gibt es seit kurzem eine Reverb/Delay Section aber noch kein Plugin, deswegen wird hier eines kommen, nehme ich an.

 

[Tonfilter]

Mir ist relativ scheissegal wie das GUI ausschaut (solange es nicht gerade komplett wirr ist und/oder aufgrund der farbwahl Augenkrebs verursacht, sowas ist mir aber auch noch nicht wirklich untergekommen), für mich zählt was hinten raus kommt. Und ich zähle mich zu den Homo sapiens, die auch noch in fortgeschrittenem Alter lernfähig sind.

Das was hinten rauskommt ist ein Anspruch der bei den meisten Produzenten ähnlich hoch bewertet wird.
Da sich das bei Plug ins zum Grossteil auch ähnelt und teilweise auch um individuellen Geschmack geht, wird es schwierig sich als Hersteller sicher zu positionieren.

Deshalb geht es Hinsicht auf GUIs auch schon lange nicht mehr nur ums aussehen , sondern auch um intuitive Benutzung.
Womit sich die meisten global player oder Softwarehersteller allgemein etwas schwer mit tun.

Intuitives Design hat als Argument an Bedeutung gewonnen, weil sich potentielle User dadurch sofort verstanden fühlen.

 

[.s]

das dürfte besonders Preci55ion interessieren, da er ja ihre Plugins gerne nutzt.

Ob er das noch mit seiner erneuerten Signatur liest?

Aber das Teil schaut irgendwie bekannt aus...

 

[The Main Event]

Achja stimmt. Was ist mit ihm los?

Wieso sieht es dir bekannt aus?

 

[.s]

Achja stimmt. Was ist mit ihm los?

Keine Ahnung

Wieso sieht es dir bekannt aus?

Erinnert mich iwie an den Waves-E-Channelstrip...

So im Vergleich...

 

[The Main Event]

Achso, ist ja eh klar. Emuliert ja auch die gleiche Hardware.
Dachte du wolltest da auf etwas anderes hinaus. Bin schon sehr gespannt auf die restlichen 3 Plugins. Falls da wirklich eine Neve dabei ist, werde ich vermutlich zuschlagen.

 

[Flash Gordonbleu]

Oben links könnte ein Neve Portico EQ sein und unten rechts eine Bandmaschine.

 

[The Main Event]

Ja genau. Jetzt wo du es sagst... Die zwei runden Dinger sehen aus wie bei einer Bandmaschine.
Das wird ja immmer spannender.

 

[Trommler53842]

Scully, kaufen Sie! (Wer die Serie Akte X - und den Kinofilm kennt, weiß, welches Zitat ich meine).

Ich als DAW-/Recordingfrischling ziehe hier immer den Hut vor Eurem Wissen (aber das mit den Bandmaschinen hätte ich jetzt auch so getippt)

 

[.s]

Uha, Bandmaschine. Könnte einen interessanten Battle mit dem U-He Satin geben.