[Physik] Röhren Vs Transistoren

  • Ersteller stubiklaus
  • Erstellt am
Ich findes es faszienierend, dass man jeden Tag ein Thema findet, bei dem es um Röhren- und Transistoramps geht und die Diskussionen immer auf irgendetwas Anderes hinauslaufen. Ich empfinde dies nicht als störend, sondern als äußerst interessant. Jedoch gibt es eine Sache die von Röhrenfans immer wieder vergessen wird: Es gibt auch gut Klingende Transen.
Jedoch fühle ich mich mit ner Röhre hinter mir viel besser.
 
Also ich erkenne einen Verstärker an der Farbe. :redface:

Komischerweise kommt egal welchen Amp ich spiele immer etwas heraus, was wie "Gitarrre" klingt und nicht wie Röhre, Transe, Modelling, Wurst oder Nuklearbeschleuniger. Sollte ich mir Gedanken machen? Sind meine Amps vielleicht kaputt?
-yosh
 
also wenn sie schwarz sind sind sie ok, mein gitarrenlehrer hat gesagt, dass die grünen immer kaputt gehen. die gelben sollen auch nicht so toll sein.
Also wenn ich nicht über schwarze amps spiele, dann drückt es einfach nicht, da fehlt die wärme und die brillanz, deswegen kauf ich nur noch schwarze. Die kopmrimieren auch nicht so doll.
Was ich noch fragen wollte, wenn ich geriffeltes tolex aufziehe anstelle von genopptem, kann ich dann mehr gain bekommen??
Welches tolex benutzt ihr so?
 
Tolex kommt mir nicht ins Haus. Ich benutze nur massives Bubinga oder Flame-Maple, natürlich mit Nitro lackiert. Alles andere klingt einfach nach Plastik.
 
Tolex kommt mir nicht ins Haus. Ich benutze nur massives Bubinga oder Flame-Maple, natürlich mit Nitro lackiert. Alles andere klingt einfach nach Plastik.

aber nitro klingt mit der zeit so alt und muffig, da ist natur viel toller. das klngt authentischer....und man muss nie was wechseln...

aber gut ne class a schaltung leopardenfell klingt bestimmt geil...das hat sonnn tweedähnlichen klang, so warm und funkey....genug


ich find sonne röhre transe diskussionen immer vollkommen unterhaltsam...mal überlegen, n' amp klingt vielleicht auch n' bissl wie der gitarrist?? häng mal van halen an nen harley benton übungsamp!! der klingt immernoch wie halen...häng mal jemanden, der noch kaum mit gitarren erfahrung hat an nen jcm 800, der klingt immernoch wie er klingt(krasser vergleich):D
 
Der Deluxe Reverb dürfte, wenn ich mich nicht täusche, einen tausender
Kosten und damit bewegen wir uns schon in einem Bereich, in dem man
meiner Meinung nach verlangen kann, dass die Verstärker was taugen.

---

Du unterrichtest ? Gut.. Mal angenommen du hast einen Schüler mit begrenztem
Budget (+/- 100 Euro), er sucht einen Combo den er Zuhause, als auch im Proberaum
und auf Auftritten spielen möchte. Das heißt, es besteht ein sehr enger Preisrahmen
und gleichzeitig aber auch eine sehr hohe Anforderung an das Gerät. Würdest du in
diesem Fall zu irgendeinem billigen (gebrauchten) Röhrengerödel raten- oder nicht
doch lieber dazu, nach einem qualitativ höherwertigen (Transistor)Verstärker XY
Ausschau zu halten ?

---

Da du ihn im Laden angespielt hast sollte man sich fairerweise fragen,
ob ein Zentera nicht zu den Amps gehört, mit denen man sich erstein-
mal einige Tage intensiv beschäftigen sollte.

.


hallo uncle reaper,

bei meinen statetements zum thema röhre/transistor habe ich vielleicht zu undifferenziert von DEN röhrenamps gesprochen und bin dabei stillschweigend von denen ausgegangen, die ich habe oder die ich gut finde.

die transistor/modellingabteilung ist schnell abgehakt:

da gibt es weit und breit nichts, was mich auch nur ansatzweise zufriedenstellen würde, besonders wenn ich selber spiele.

bei den röhrenamps habe ich auch so meine vorlieben und abneigungen:

als professioneller musiker habe ich mir im laufe der letzten jahre den luxus (oder die schlichte notwendigkeit) geleistet, fast auschliesslich über HANDVERDRAHTETE AMPS MIT HOCHWERTIGEN BAUTEILEN zu spielen (wobei platinen-amps gut sein können, wenn es dabei nicht ausschliesslich um kostensenkung zur lasten der qualität geht)..

das war teuer, aber ist vom ergebnis absolut befriedigend für mich. ich spiele sehr unterschiedliche gigs und dabei sind sehr unterschiedliche amps am start:

68er twin reverb
67er super reverb
deluxe reverb - neu handverdrahtet mit naylorspeaker und einem satz TAD röhren

18 watt ceria-tone (marshall-clone)
ELl34 von callaham (vox meets marshall plexi oder auch trainwreck-clone)
100 watt 73er simms-amp (kennt keine sau: super-amp für wenig kohle ersteigert)

last not least ein paar kleinere wie velocette, epi junior von hoss modifiziert (über eine alte 4 x 12 greenback bühnentauglich!!) , usw. alle für ihre zwecke zumindest sehr brauchbar oder richtig gut.

dass es jämmerlich schlechte röhrenamps gibt, ist klar, über die habe ich jetzt nicht gesprochen, weil die mich überhaupt nicht interessieren. auch das industriell gefertigte mittelmass taugt nicht für meine belange:

vor einem jahr habe ich meinen JCM 900 verkauft, weil die geräusche, die dieser amp produziert, für meine ohren lichtjahre von oben genannten amps entfernt ist.

das ist doch die crux: die wenigsten hier im forum kennen die vorzüge dieser "alten" amps:
wenig knöpfe, ein kanal, direkte signalwege, grosser "atmender" ton, inspirierendes spielgefühl. lautstärke/verzerrungsgrad/klangfarbe wird an den gitarrenpotis geregelt.

wer immer nur (neuere)marshall/boogie/engl gespielt hat, wird wahrscheinlich gar nicht wissen, wovon ich hier überhaupt rede.

das ist natürlich weniger von belang für die jungs von der schwermetallfraktion, wohingegen alle in meinem letzten beitrag genannten musiker wie clapton usw.die gleichen oder ähnliche verstärker spielen wie die oben genannten.

wenn ich nun überhaupt keine kohle habe, muss ich mir einen amp ausleihen. wenn ich nur 100 € habe, muss ich das beste nehmen, was ich dafür bekomme.

wenn ich 500€ habe, versuche ich einen gut erhaltenen sound-city zu bekommen, ein 2 x 12 leergehäuse und ein paar gebrauchte celestion. das klingt dann richtig gut, auf alle fälle viel besser, als alles, was man zu diesem neupreis erwerben kann.


um einen zentera ganz zu verstehen, muss man sicher tage damit verbringen.
wenn man aber bei ampsimulationen bekannter vorbilder nach einigen hartnäckigen versuchen mit gain, volume und klangregelung auch nach einer halben stunde nichts brauchbares zustande bringt, könnte es am amp liegen.


wenn ich ernsthaft musik mache, entwickele ich im laufe der jahre meine klangvorstellungen, die ich umzusetzen versuche, auch wenn ich nicht zu den ganz begüterten dieser erde gehöre!!

mit freundlichem groove hanno
 
die transistor/modellingabteilung ist schnell abgehakt:
da gibt es weit und breit nichts, was mich auch nur ansatzweise zufriedenstellen würde, besonders wenn ich selber spiele.
In der Modellingabteilung ist ohnehin tote Hose.
Es wird in der Masse zuwenig wert auf Qualität gesetzt.
Wobei nicht nur der Modellingsektor davon befallen ist. :(
das ist doch die crux: die wenigsten hier im forum kennen die vorzüge dieser "alten" amps:
wenig knöpfe, ein kanal, direkte signalwege, grosser "atmender" ton, inspirierendes spielgefühl. lautstärke/verzerrungsgrad/klangfarbe wird an den gitarrenpotis geregelt.

wer immer nur (neuere)marshall/boogie/engl gespielt hat, wird wahrscheinlich gar nicht wissen, wovon ich hier überhaupt rede.
Ich weiß wovon du redest. Mit einem original Plexi (kein Reissue)
und einem von Dirk Baldringer "überarbeietem" JCM 800 kann ich
mich auch zu den Einkanalern zählen (zwar ist der 800er auf zwei
weitere Kanäle "aufgerüstet", jedoch besteht hier weiterhin dieses
1-Kanal "feeling"). Es ist schon was anderes mit einem puristischen
Amp zu spielen und den Ton zu formen. Der nächste der in Aussicht
steht ist wieder ein Einkanaler.

Auch der Matchless Combo, auf dem gerade meine Klamotten liegen,
reiht sich auch in die etws ausgefallenere und teure Verstärkerriege ein.
Aber.. mein Transistoramp singt wie verrückt, wurde in Kleinserie gebaut,
kostete ein kleines Vermögen und könnte von den anderen so einfach nicht
ersetzt werden. Wenn ich die Kiste spiele, scheint innerlich die Sonne. :)

wenn ich nur 100 € habe, muss ich das beste nehmen, was ich dafür bekomme.
wenn ich 500€ habe, versuche ich einen gut erhaltenen sound-city zu bekommen, ein 2 x 12 leergehäuse und ein paar gebrauchte celestion. das klingt dann richtig gut, auf alle fälle viel besser, als alles, was man zu diesem neupreis erwerben kann.
So unterschiedlich sind unsere Auffassungen gar nicht.
Mit dem Unterschied, dass ich auch hochwertige Hybrid-
und Transistorverstärker mit einbeziehen würde.

Hatte mal einen Petersburg für 420 Euro bekommen. :cool:

um einen zentera ganz zu verstehen, muss man sicher tage damit verbringen.
wenn man aber bei ampsimulationen bekannter vorbilder nach einigen hartnäckigen versuchen mit gain, volume und klangregelung auch nach einer halben stunde nichts brauchbares zustande bringt, könnte es am amp liegen.
Natürlich. Aber auch der Box, der Gitarre, den räumlichen Bedingungen
und letzten Endes auch am eigenem Geschmack. (Für den Purist, ist so
ein Zentera schon der Overkill.) Grundsätzlich geht es mir aber wie dir.

wenn ich ernsthaft musik mache, entwickele ich im laufe der jahre meine klangvorstellungen, die ich umzusetzen versuche, auch wenn ich nicht zu den ganz begüterten dieser erde gehöre!!
Ja, da hast du recht.
 
Wenn es nicht eigentlich dämlich wäre über Geschmack zu streiten, fänd ich das ja lustig. So oft arten objektive Versuche eine Diskusion zu führen in OT-Streitereien aus. Natürlich ist es Geschmacksache! Doch das wollte der Threadersteller nicht ausdiskutieren. Man sollte glaube ich nicht immer auf jede "Provokation" antworten.

back to topic...
Tja, der Physikalische unterschied. Wie am Anfang schoneinmal erwähnt sind bei physikalischen Eigenschaften die Transitoren klar die Gewinner. Die Bereiche der maximalen Stromverstärkung, des geringsten Rauschens, des geringsten Klirrfaktors, der maximale Leistung pro Volumen/Gewicht, etc. und nicht zu vergessen der geringsten Kosten führt der Transitor an. Das einzige was mir einfällt, wo die Röhre bessere Werte hat ist die maximale Feldstärkebelastbarkeit. Da ich aber mal davon ausgehe das der normale Betriebszustand weit weg von irgendwelchen EMP-Quellen ist (man denke an terroristische Anschläge), fällt dieser Vorteil nicht wirklich ins Gewicht.

Ich behaupte dass man die physikalischen Eigenschaften, die den Soundunterschied für uns Musiker interessant machen würden, einfach nicht Existieren. Einfach desshalb, weil keiner ein Referenzgehör hat, an dem man respektive Eigenschaften herausfiltern könnte, die den Soundunterschied beschreiben.
 
Wenn es nicht eigentlich dämlich wäre über Geschmack zu streiten, fänd ich das ja lustig. So oft arten objektive Versuche eine Diskusion zu führen in OT-Streitereien aus. Natürlich ist es Geschmacksache! Doch das wollte der Threadersteller nicht ausdiskutieren


hallo lodentoni,

du meinst jetzt aber nicht den dialog zwischen uncle reaper und mir, oder ?
uncle reaper und ich haben unterschiedliche ansichten fair und sachlich ausdiskutiert, sind
in vielen punkten ähnlicher meinung. ausserdem hat er mich neugierig gemacht auf seine "transistorgurke" und mich veranlasst, mich sprachlich etwas genauer auszudrücken.

das ist doch wohl der sinn eines solchen forums! was allerdings der threaderteller genau ausdikutieren wollte oder nicht, wird er dir selber am besten beantworten.


zitat lodentoni :"Ich behaupte dass man die physikalischen Eigenschaften, die den Soundunterschied für uns Musiker interessant machen würden, einfach nicht Existieren. Einfach desshalb, weil keiner ein Referenzgehör hat, an dem man respektive Eigenschaften herausfiltern könnte, die den Soundunterschied beschreiben."

das ist so eindeutig falsch:

es existieren objektive physikalische unterschiede zwischen röhren- und transistortechnik,
das wird dir jeder elektrotechniker erklären können.

ich kann hier nur von meinen subjektiven hör- und spieleindrücken berichten, die natürlich geschmacksache und keineswegs objektive refenz sind. die decken sich allerdings zu nahezu 100% mit dem, was mir physiker erzählen. ich kann diese unterschiede deutlich wahrnehmen, sie machen für mich als musiker welten aus.

dass das aber von anderen menschen ganzu unterschiedlich wahrgenommen werden kann , ist klar. deswgen gibt es ja unterschiedliche musiker, die mit unterschiedlichen amps spielen.

mit freundlichem groove hanno
 
es existieren objektive physikalische unterschiede zwischen röhren- und transistortechnik,
das wird dir jeder elektrotechniker erklären können.

Klar gibt es physikalische Unterschiede, nicht umsonst ist die Röhre tot wie nur sonst was - außer in Gitarrenamps. Sie hat einfach eine Riesenliste an Nachteilen, wie gesagt entfaltet sich der einzige Vorteil nur wenn über einem eine Atombombe explodiert. EMV ist aber für Instrumentalverstärker eher uninteressant, würde ich sagen.

Es gibt wirklich hervoragende Transistoramps, leider werden die wenig gekauft und sind deshalb kaum bekannt. Anders sieht das schon im Bassbereich aus. Da sind Röhrenamps eher die Ausnahme, und Bassisten legen durchaus Wert auf Ton und sind auch bereit, viel für ihr Equipment auszugeben.
Das was diesen oft beschworenen offenen, federnen, dynamischen Ton ausmacht ist meines Erachtens eher die Ausgangsübertragung und derren Wechselwirkung mit der Box. Die Röhren an sich haben da imo nicht den großen Einfluss.

Ich selber hab schon Röhrenamps gebaut, an einen größeren Transistoramp hab ich mich noch nicht rangetraut da das Schaltungsdesign doch ein paar Klassen anspruchsvoller ist. Aber im Hinterkopf spucken mir noch ein paar Ideen rum, vor allem Class D hat es mir angetan.
Halbleiter machen mehr möglich, und vor allem auch anderes möglich. Leider ist neuer Sound nicht gefragt, gemeinhin will man einen Sound haben, der vor 30 Jahren neu war.

Ich hab na nichts gegen Röhrenamps, ich spiele ja selber welche, aber ich verstehe diese "Röhre = edel, Transistoren = billig" Logik nicht. Im Endeffekt ist es das Schaltungsdesign welches den Ton formt, deswegen gibt es geil klingende Transen und grausame Röhrenamps - und umgekehrt.
 
Ich glaube, dass dieses hier die erste und einzige gesittete Diskussion zu dem Thema hier im Board ist.Vielleicht hält das Wort [Physik] im Titel auch was damit zu tun.:)

Man kann den Qualitätsanspruch auch auf Simulatoren ausdehnen - sind ja auch Transistoren. Wenn man einen 300€ Modeller mit einem Trainwreck oder Dumble vergleicht, hat der Digitale natürlich keine Chance. Das ist ist ein Massenprodukt, das mit möglichst wenig technischen (sprich finanziellen) Aufwand ein möglichst gutes Ergebnis (sprich Gewinn) bringen soll. Hier entscheiden nicht die Ingenieure über die Qualität sondern die Marketingabteilung. Ergo werden die Uralttechnologien ausgeschlachtet solange es geht. Dass dabei irgend etwas auf der Strecke bleibt, ist ja klar.

Wenn jetzt jemand einen Gerät baut, bei dem der einzige Anspruch die Qualität ist, kann da auch was sehr feines und wohlklingendes herauskommen (zB. Axe-Fx). Dafür muss man allerdings auch viel Geld ausgeben. Ich habe mir diesen Luxus gegönnt, weil ich keine Lust mehr auf Kompromisse habe. Kann ein Simulator einen Dumble, Larry oder Trainwreck ersetzen? Nein, natürlich nicht. Das sind sehr spezielle und extrem hochwertige Amps. Ich habe schon sehr viele Röhrenamps besessen und noch viel mehr in meiner Studiozeit angespielt. Die Mittelklasse der Röhrenamps steckt der Axe-Fx meiner Meinung nach locker in die Tasche. Daher hat sich für mich die Frage, welche Technologie am Besten klingt entgültig erledigt - es ist völlig egal: Gute Qualität hat ihren Preis.

Ich habe auch weiterhin meinen Mesa Studio Combo. Das ist zwar kein super teurer Boutique-Amp aber er liefert mir seit vielen Jahren diesen einen Sound, den ich so liebe. Und das in Perfektion. Ich habe mal den Fehler gemacht und meinen Amp verkauft. Nachdem ich vieles andere ausprobiert habe, bin ich wieder reumütig zu dem Amp zurückgekehrt. Kann der Axe-Fx diesen Sound ersetzen? Nein, natürlich nicht. Dafür aber alles andere, was ich mir jemals gewünscht habe.

Im Endeffekt ist es aber egal; Transistoren, Chips, Röhren - ist eh alles das gleiche: Silikon, Kupfer und Eisen. Nur ein wenig anders kombiniert.
 
Klar gibt es physikalische Unterschiede, nicht umsonst ist die Röhre tot wie nur sonst was - außer in Gitarrenamps. Sie hat einfach eine Riesenliste an Nachteilen...

---

Es gibt wirklich hervoragende Transistoramps, leider werden die wenig gekauft und sind deshalb kaum bekannt.

---
Leider ist neuer Sound nicht gefragt, gemeinhin will man einen Sound haben, der vor 30 Jahren neu war.

Ich hab na nichts gegen Röhrenamps, ich spiele ja selber welche, aber ich verstehe diese "Röhre = edel, Transistoren = billig" Logik nicht. Im Endeffekt ist es das Schaltungsdesign welches den Ton formt, deswegen gibt es geil klingende Transen und grausame Röhrenamps - und umgekehrt.



hallo matthias t,

über die technische seite von transistoramps kann ich mich schlecht äussern, weil ich davon zu wenig ahnung habe.

so würde ich auch nie behaupten, "röhre edel, transi billig". dafür gibt es schon einfach zu schlechte röhrenamps.

ich wäre der erste, der die ev. technischen vorteile eines transistoramps nutzen würde, wenn, ja WENN ICH IN DREISSIG JAHREN ALS PROFESSIONELLER MUSIKER NUR EIN EINZIGES MAL EINEN TRANSI GESPIELT HÄTTE, der mir in sound und spielgefühl zumindest ein bisschen gefallen hätte: leider nein, nicht mal ansatzweise.

vielleicht kannst du mir helfen bei den "grossartigen transistoramps" , die nicht gekauft werden ! ich habe so gut wie das meiste marktübliche durch - hin und wieder war ich auf solche gerätschaften angewiesen (im proberaum gabs nur den oder: 5 min. vor der livesendung beim NDR fackelt mir der amp ab usw.). wenn es nur um schaltungsdesigns geht: ich komme und probiere so unvoreingenommen wie möglich!

interssanterweise spielt so gut wie keiner meiner lieblingsgitarreros einen transistoramp, und wenn, dann klingen sie bescheiden.

einzige ausnahmen, die mir einfallen, sind pet metheny (eine welt für sich) und b.b.king (???). selbst jim hall gefällt mir in seinen (seltenen!) konzerten über einen twin reverb besser als über polytone.

natürlich sind das 50er und 60er jahre klangvorstellungen, die mein soundideal geprägt haben. kann sein, dass die metallfraktion seit 20 jahren das klangideal der nächsten 20+
jahre prägt ( ich vermute eher, metall wird eine eigene kraftvolle "nebenströmung" im wandel der zeiten bleiben, so wie blues).

blieben fragen wie: gibt es "natürliche" klänge, die die seele berühren ? oder ist ästhetik zufall ? who knows?

mit freundlichem groove (und klar ausgeprägten eigenen soundvorstellungen!!!) hanno
 
Im Endeffekt ist es aber egal; Transistoren, Chips, Röhren - ist eh alles das gleiche: Silikon, Kupfer und Eisen. Nur ein wenig anders kombiniert.


cooler spruch !

schützt davor, musik mit religion zu verwechseln.
 
@ nite-spot

Es ist natürlich schwer dir was zu empfehlen, weil ich deine Vorlieben in Sachen Sound nicht kenne. Ich schließe mal die Digitaltechnik mit ein.
Der hier angesprochene Zenterra ist sehr gut, Ace FX ein extrem guter Modeller und kann sicher in einem Rack sehr cool sein, wobei ich den noch nicht angespielt hab und nur Samples kenne. Von Tech21 bin ich selber begestiert, vor allem sind die günstig.
Und wenn man sich mal im Billigsektor umschaut steckt ein Roland Cube sowieso alles weg was ähnlich viel kostet.

Im Jazzbereich ist Transistor wie oft angemerkt durchaus üblich, auch unter Profis.

Das Problem ist, dass Transistoramps kaum nachgefragt werden, jedenfalls nicht im Hochpreissegment, deswegen findet man auch wenige.

Aber schauen wir uns mal das Basssegment an. Glockenklang, teilweise Gallien Krueger, kosten oft mehr als die 200W - Orange Röhrenboliden und werden trotzdem gekauft. Hier spielt Röhre keine so große Rolle, guten Klang hat man trotzdem. Vielleicht mag man auch die technischen Vorteile eines Transistoramps, die geringe Gewicht, die Robustheit, die geringere Fehleranfällig und gleichmäßigeres Soundverhalten über den kompletten Lautstärken und Temperaturbereich.

Ich kann eine gute Modelleraufnahme nicht mehr von einer richtigen unterscheiden. Klar hört man Unterschiede, aber welches nun das Orginal ist, dass hört so gut wie niemand mehr. Ich wette, kaum ein Röhrenfan könnte Ace FX von einem normalen aufgenommenen Röhrenamp unterscheiden, wenn man einen Doppelblindtest durchführt.
Und dabei steht die digitaltechnik noch am Anfang, sowohl technologisch als auch idiologisch. Momentan beschränkt man sich noch auf das Modellen, wenn sich aber Amps mit digitaler Signalverarbeitung erstmal freigeschwommen haben dann brechen schöne Zeiten an für Leute, die neue Sounds suchen.
Schöne neue Welt eigentlich, es muss nur einen Markt für sowas geben, und den sehe ich momentan nicht so.


Aber wenn du deinen Sound gefunden hast wäre es ja dumm daran etwas zu ändern. Es argumentiere ja gar nicht gegen Röhretechnolgie, sondern ich bezweifle ihre überlegenen Soundeigenschaften, die ihre per se zugesprochen werden.
 
Aber schauen wir uns mal das Basssegment an. Glockenklang, teilweise Gallien Krueger, kosten oft mehr als die 200W - Orange Röhrenboliden und werden trotzdem gekauft. Hier spielt Röhre keine so große Rolle, guten Klang hat man trotzdem.
Das ist völlig richtig. Beim Bass brauch ich auch keinen Röhrenamp (eine Röhrenvorstufe vielleicht, aber keine Endstufe).
Und weil das vermutlich bei den meisten Bassisten so ist, gibt es in dem Bereich gute (und teure) Transenendstufen. Das selbe mit den Powermischern oder PA Verstärkern. Wer will seinen Sänger durch eine Röhrenendstufe jagen?
 
Das ist völlig richtig. Beim Bass brauch ich auch keinen Röhrenamp (eine Röhrenvorstufe vielleicht, aber keine Endstufe).

Und ich überlege gerade, warum man ungedingt bei der Gitarre einen brauchen muss.

Klar, wenn man einen 10 Watt Miniamp hat den man an die Kante aufreißt um mittels Endstufe zu verzerren, dann wäre es unsinnig da keine Röhre einzubauen, allein weil diese Dinger in Röhrenbauweise so herrlich einfach sind.
Aber kann mir jemand mal erzählen, wie man bei einem Reci auch nur annähernd in den Bereich der Endstufenzerre kommen will, wenn man das Ding in realistischen Lautstärken benutzt? Das soll ja gar nicht passieren, die Endstufe ist bei dem Ding so aufgebaut, dass genau diese Effekte nicht zum tragen kommen.

Die neuere Generation der Röhrenamps basieren auf ähnlichen Konzepten wie man sie von Halbleiteramps kennt. Will man Uraltsounds haben nimmt man am besten Uralteuipment mit Uralttechnologie, aber gerade für moderne Sounds werden fast nur Röhren benutzt, aber auf eine Weise dass ihre Eigenarten kaum noch zum tragen kommen. Da erschließt sich mir in gewissen Grenzen die Sinnhaftigkeit nicht. Manchmal hat man das Gefühl, dass so einige Entscheidungen vom Marketing getroffen werden und nicht von den Technikern.
 
hi folks,

ich hab noch mal ne frage an alle:

was passiert, wenn ich einen im verzerrten kanal gut halb oder mehr aufgerissenen engl/rectifier/jcm 900/zentera/roland/line6 usw. am gitarrenvolumepoti langsam herunterregele ?

ich sag mal, was ich bisher erlebt habe:
es matscht, bröselt, klingt undifferenziert und schwammig, produziert einfach unangenehme geräusche, nervt, usw.


was passiert, wenn ich einen aufgerissenen non-mastervolume (jtm45, div. alte fender, plexi, ac 30 usw.) kontinuierlich herunterregele ?

der sound klart auf , wird etwas weicher, bietet ein weites spektrum an klangfarben und verzerrgraden, behält beachtliche lautstärke für semiclean, bleibt vielfach sehr differenziert bei akkorden oder leisen tönen (!!!), usw.

das kann jeder nachprüfen beim epi junior valve und ähnlichen ablegern:

die sind bauteilebedingt nun wirklich noch nicht das gelbe vom ei (und ein anständiger speaker sollte bei so einem test auch dabei sein), aber sie geben schon mal eine idee von dem was ich hier meine.

allerdings entlarven solche amps auch gnadenlos spieltechnische fehler, mängel in der tonbildung usw.

gruss hanno
 
Das mit den Volumenpotispielchen sind bekannte konstruktiven Unterschiede bei Amps und auch reine Geschmacksache. Was genau willst jetzt damit sagen?
 
Das mit den Volumenpotispielchen sind bekannte konstruktiven Unterschiede bei Amps und auch reine Geschmacksache. Was genau willst jetzt damit sagen?

Das Mehrkanaler reinste Dynamikkiller sind / sein können.

Unter der Spieldynamik eines Amps verstehe ich, daß er auflösend arbeitet.
Den Anschlag der Stärke/Intensität entsprechend wiedergibt.

Einen guten Amp, der mit einem leichten Overdrive eingestellt ist, kann ich mittels Volumenregler der Gitarre in jede Richtung beeinflussen. Da geht, sofern die Gitarre mit entsprechend hochwertigen Potis und Kondensatoren ausgestattet ist, alles: von perlig-clean über crunch bis zum satten Leadton. Und meist alles in einer Klanggüte und Fülle, wie es ein Mehrkanaler nicht bringt. Der reagiert dann halt auch darauf, ob ich die Saiten nur mit den Fingerkuppen streichle oder fest reinhaue.

Versuch mal einen Rectifier-Cleankanal so einzustellen, daß er dies erlaubt. Oder einen Marshall JCM 2000, H&K Duotone, Engl usw.

Der Grund ist die abgestimmte Endstufe. Bei einem Einkanaler passt die Endstufe 100% zur Vorstufe. Logisch. Es ist ja auch der direkte Weg.

Bei einem Zweikanaler muß die Endstufe bereits mit zwei verschiedenen Klangmodi zusammenpassen, was zwangsweise auf einen Kompromiss hinausläuft ( Immer! Mit wechselnden Erfolg bei den verschiedenen Herstellern ). Bei einem Dreikanaler sind es dann schon drei Modi usw.
Um so mehr Bauteile, desto mehr kann in die Quere kommen.

Das mag für manchen vernachlässigbar sein, andere legen halt darauf wert. Man kann es nicht aber nicht pauschalisieren. Auf die von Hanno genannten Amps trifft es aber sehr wohl zu.
 
Das wovon Du redest ist für puristen aber so einer bin ich nun mal nicht :) Den Standpunkt verstehe ich, ich habe aber lieber meine 3-4 feste Sounds die mir alles abdecken mitsamt eingeschleiften Effekten etc. Da bin ich mit meinem kleinen Peavey Tripple XXX EFX 40 mit eingebauten Effekten momentan perfekt bedient. Volumen und Tonepoti sind für mich so ziemlich überflüssig, Volumen dient mir nur als Ein-/Ausschalter :D
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben