.. je nachdem, welcher Aspekt dir da gefallen hat (du meinst das alte TC 19"-Monster, oder? ...da ist "simple" wohl eher ironisch gemeint ...
Ja, ich meine das alte 19"er, gespielt habe ich aber nur mit einer einfachen Funktion auf einem Modeler. Mehr nicht. Daher simpel. Das Ding hat ja Kultstatus. Danke für den Tipp der "Nachbauten". Ein Pod brauche ich doch nicht, weil ich bereits ein Multi habe und mich darin austoben kann.
@Gerritl
Equipment ist in sehr vielen Punkten, reine Glaubenssache.......
Danke für deinen Beitrag. Habe mich eigentlich jetzt erst mit den Vorbildern und deren Ausstattung vertraut gemacht, paar besonders herausgepickt und live gesehen. Live und Konserve ist nochmal ein gesondertes Thema. Aus den Konserven hört man schon paar Unterschiede heraus, wenn man sich näher damit beschäftigt hat, sich etwas besser auskennt und selbst nachspielt. Kommt auch auf den Produzenten an; habe hier auch schon gemerkt, wie sich dessen Handschrift quer durch vers. Bands herauslesen lässt, obwohl unters. Genres.
Hört man genau hin, und man sogar weiß, wie damals aufgenomen wurde und es heute noch das gleiche Material ist, sogar die selben Gitarren, hört man neben dem künstlerischem Fortschritt einen Unterschied heraus, teils auch durch andere Effekte bzw. andere eingesetzte Marken. Das sind aber Nuancen, die man auch hören möchte.
Für mich genügt es auch, wenn ich ähnlich beim Nachspielen hinkomme. Bei interessanten Tonfolgen schaue ich mir auch gerne die YT-Videos an und entdecke die Feinheiten, aber auch dass die Gitarristen auf andere Saiten spielen (und das varieren sie, warum weiß ich nicht, teils weil's einfacher ist, und es sich demnach schon wieder anders anhört (hellere B-zur G-Saite). Ich spiele mittelprächtig und verbessere mich beim Heraushören und Nachspielen, so auch das Gehör, weil ich diese Töne auch hinbekommen möchte. Verlieren sollte man sich aber nicht darin.
Weil es durchgehend digital ist?
Bei den älteren zumindest nicht. Bei meinen sind, wie ich schrieb, viele Effekte analog eingebaut wie die Zerren und sollen im Klang den Bodentretern von Boss ebenbürtig sein.
Bei Pedalen, die man hat, kennt man die Stärken, oder die Schwächen, bzw, man findet den Sound, den man braucht und lässt es dann so.
Man hört von den Multis, dass man auch hier ewig suchen/tweaken muss, bis der Sound steht, ob es einen zeitlichen Vorteil bringt? Nun, ich bin auch nicht jemand, der unzählige Pedale hat, das was ich brauche/suche, an Sounds, habe ich schnell raus.
Das war ja mein Problem, ein Multi zu haben, aber die ganze Einstellerei in Menüs kann zu aufwändig sein gegenüber dem Drehen am Pedal. Kommt aber auf jeden selbst drauf an. Man kann Presets nehmen und die einfach mal verändern, teils darauf zu kommen, wie die zusammengebaut wurden (bei meinen haben die meisten Effekte einen eigenen Taster) und das zu verändern. Man kann sich darin verlieren, zumal die Einstellungen denen der Pedale weit übersteigen, aber dennoch ihre Limitierungen haben. Beim Pedal kann man einfach mal hinlagen und was verändern, schnell zurückdrehen und das Zusammenspiel integrieren. Beim Multi muss ich in jedes Effektmenü rein.
Die modernen Multis kenen ich nicht, aber las oft über ähnliche Probleme und zu kleine Displays usw.
Wenn man ein Multi benutzt, hat man auch das Programm, welcher Song hat welche Effekte, kann man klar vorab programmieren. Kann man da auch noch nachträglich eingreifen, in einer Live-Situation, auf die Schnelle?
Mit Pedalen geht das, besonders Live, hat man manchmal das Bedürfnis, einen Regler mal etwas höher oder etwas rausnehmen zu wollen. Das setzt aber voraus, sich mit der "Materie" zuvor befasst zu haben, wie reagiert das Pedal in Ausnahmesituationen, welche Regler muss man bedienen, um sich der Situation anpassen zu können.
Man kann eingreifen, aber nur in den Menüs. So schnell geht das nicht. Es wird sicher Geräte geben mit weiteren Drehregler, die man für solche Aufgaben zuweisen kann. Bei meinem kann ich die Effekte auf alle Fußtaster legen und dahinter auch Funktionen belegen, die vorher zugewiesen wurden, statische Einstellungen, aber nichts dynamisches wie am Poti drehen. Bei meinen sind die Menüs auch nicht sonderlich schwer, aber man muss sich darin auskennen. Geübt bekommt man es nur nicht so schnell hin wie auf einem Pedal, an das man direkt hinlangen kann.
Was braucht man denn als Gitarrist? Das ist individuell, wenn jemand zwei Zerren braucht, wird sie/er wissen weshalb. Chorus, Delay, Flanger, Phaser, Wah. Nicht jeder Song braucht alle diese Effekte, ich zumindest nicht (ich kann auch nur aus meiner Perspektive schreiben), sie werden "songdienlich" eingesetzt, tatsächlich zwei gleichzeitig, abgesehen von Overdrive/Distortin, das dann mitläuft (dosiert, ob Strophe oder Refrain), oder eben nicht, weil Clean verlangt wird. Ein "Stepptanz" habe ich da nicht, An und Aus, kein großes Ding.
Mit einem Multi muss man doch auch für jeden Song den Effekt wählen, oder nicht?
Gibt ja viele Lösungen zum Umschalten der Pedale, live. Gibt auch Gitarristen, die dann auf A/B gehen und somit zwei Pedalketten für die unters. Aufgaben haben, also z. B. Delaypedale mit unters. tonlichen Ausprägungen und/oder Einstellungen, weil sie es live nicht alles umstellen wollen oder können. Gibt dazu einfachere Lösungen.
Beim Multi kann man für jedes Lied ein eigenes Programm bauen und wählt es an. Die gewünschten Effekte sind dann einstelllt, auch mit der indivduellen Konfiguration. Oder man hat eben nur ein Programm und drückt, wie bei meinem, einfach die jeweilige Effekttaste oder den zugewiesen Fußschalter, um eines an oder aus zu schalten.
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Gestern saß ich auf dem Boden und habe erneut beim Spielen einiges am Multi ausprobiert. Man kann schon viel Zeit ins Experimentieren und weniger ins Spielen reinbuttern, den Klang schön zurechtbiegen und man hat alles an Bord, durch (SUB)EQ, Kompresssor, Limiter usw. den Klang gut hinzubiegen, dass ein zu basslastiger Combo auf einmal einenn anderen Lautsprecher hat -> hier wäre meine Frage, was das alles für Nachteile mit sich bringt? Wenn ich den Klang nicht extrem verändere und mich noch innerhalb der Grenzwerte (des Lautsprechers) bewege, warum sollte man sich einen "besser" klingenden Lautsprecher kaufen, wenn das Multi (sicher auch ein Pedal) es hinbekommt? Kommt das erst bei hohen Lautstärken zum Tragen und somit ein besserer Lautsprecher den Klang-Einstellungen vorzuziehen ist?
Irgendwann spielte ich wieder ohne Multi, anschließend mit dem neuen Preamp. Das liegt mir doch mehr. Habe mir ein weiteres Pedal kommen lassen und die zwei anderen bestelle ich wohl die Tage oder warte auf Black Friday. Habe mir sogar noch eine Gitarre bestellt. Verrückt. Übe jeden Tag um 2 h, am Wochenende sind es derzeit wieder 6 h pro Tag und mehr.
Ich spiele, wenn es laut über den Amp geht, zu 95 % ohne Unterstützung und improvisiert, bin also voll bei meinem Klang und Spiel/Können und hoffe mit den neuen Pedalen, meinen Klang zu finden.
Auch wichtig, glaube es hier auch gelesen zu haben:
Bei den ganzen tollen Effekten, die aus den Dingern kommen, sollte man noch wissen, was in einem Bandkontext überhaupt noch als belastbare Anreicherung des Gitarrensounds beim Hörer ankommt und was der Bass + Schlagzeug begräbt. Da bringen einem die schönsten Effekte nichts. Das ist mir auch bewusst geworden beim Schauen der "sphärischen" Strymon-Influencer-Werbevideos, wo alle auf blauen Wolken schweben. Mein Anspruch wäre der Einsatz in einer Band.