Peavey Windsor Head

  • Ersteller beat lebowsky
  • Erstellt am
Na da warst du ja beim 6260 gold richtig :D
 
Damit will ich Larry nicht widersprechen, ich denke halt einfach, dass irgendwas mit dem Amp, den er hatte nicht stimmte, da seine Beschreibungen mit meinen Beobachtungen SO GAR NICHT übereinstimmen, vielleicht eine große Streuung bei den Amps?

Habe den Hauptgrund dafür - unüberlegte Kabelführung im Amp - schon aufgespürt, aber hatte keine Lust, dies und evtl. noch 1-2 Platinen-Layoutfehler zu korrigieren. Und ja - es ist tatsächlich so, dass in China's Ampschmieden scheinbar jeder angelernte Wanderarbeiter die Kabelverlegung nach Lust und Tagesstimmung ausführt, was natürlich unterschiedliche Performance der Geräte nach sich zieht.

Warum Peavey da nicht konkrete Vorgaben ausarbeitet - welche Kabel wie, wo entlang, wo keinesfalls entlang und wie lang sie jeweils max. sein dürfen - so wie ich es für die Golden Ton Serie aus China im Auftrag des Importeurs gemacht habe, ist mir schleierhaft.

Habe meine Findings übrigens im oben erwähnten Thread inzwischen (kurz und grob) ergänzt - also nochmal lesen könnrte sich lohnen ;)

Larry
 
wenn ich da mal kurz Nachfragen dürfte ...

Das ist also bei den Amps alles möglich ?
Also absolut Mies oder bedingt brauchbar ?

Und noch ne frage ...
Platinenfehler ? Die stellen doch hunderte wenn nicht tausende davon her.
Ist sowas bei heutiger fertigung wirklich noch so ?

cu
Meik
 
Er meinte das Layouting. Zum Beispiel sollten gewisse Widerstände nicht neben anderen sein, bzw. generell wo anders sein, gewisse Leitungen sollten nicht parallel zu anderen liegen usw....

Lg :)
 
Er meinte das Layouting.

So isses!

Das Layout der Platine sollte man nicht vollends dem Programm überlassen, sondern mit Wissen und Weitblick das Ergebnis nochmal überarbeiten. Insbesondere darauf achten, dass sensible Signalpfade (Empfänger) nicht unmittelbar neben Traces mit deftig Saft drauf (Sender) verlaufen und zudem sollte stets die Phasenlage in benachbarten Traces berücksichtigt werden! Nicht alle PCB-Missetaten haben gleich einen Oszillator zur Folge, aber wenn ich sehe, dass ein Trace das nicht weit entfernt davon verlaufende andere heftig bedämpft - Folge ist/kann sein: flacher gepresster Sound - dann kann ich dazu nur mitleidsvoll Kopfschütteln und hinterfrage unabwendbar die Skills der Peavey-Designer!

Ferner sollte ein erfahrener Designer wissen, dass auch wenn's nach Oszi noch nicht oszilliert, unmittelbar davor ein gewisser Ping-Effekt erfolgt. Also der PCB-Bug reicht noch nicht ganz aus, den Oszillator in der Schaltung zu starten, aber bei heftigen Peaks (Pick-Attack) erfolgt eine starke Resonanzüberhöhung bei gewissen Frequenzen - unter Musikern ist das Phänomen als 'Glashöhen' oder 'Ice-Pick' bekannt.

Aber letzteres Phänomen haben manchmal selbst Amp-Konstrukte in der Preisregion > 3000 EUR nicht im Griff - will/kann und darf jedoch keine Namen nennen, da mein Firmenetat zum Betreiben einer eigenen Rechtsabteilung nicht ausreicht :cool:

Larry
 
Habe den Hauptgrund dafür - unüberlegte Kabelführung im Amp - schon aufgespürt, aber hatte keine Lust, dies und evtl. noch 1-2 Platinen-Layoutfehler zu korrigieren. Und ja - es ist tatsächlich so, dass in China's Ampschmieden scheinbar jeder angelernte Wanderarbeiter die Kabelverlegung nach Lust und Tagesstimmung ausführt, was natürlich unterschiedliche Performance der Geräte nach sich zieht.

Warum Peavey da nicht konkrete Vorgaben ausarbeitet - welche Kabel wie, wo entlang, wo keinesfalls entlang und wie lang sie jeweils max. sein dürfen - so wie ich es für die Golden Ton Serie aus China im Auftrag des Importeurs gemacht habe, ist mir schleierhaft.

Habe meine Findings übrigens im oben erwähnten Thread inzwischen (kurz und grob) ergänzt - also nochmal lesen könnrte sich lohnen ;)

Nicht falsch verstehen, wollte dir da keineswegs widersprechen oder dir gar Kompetenzen aberkennen! wunderte mich nur, dass der Klangeindruck so garnicht mit meiner Erfahrung übereinstimmte, aber wenn das mit der Kabelführung tatsächlich so willkürlich ist, verdeutlich das ja schon einiges.
Danke für dein Review (gerade die Technischen Aspekte durchblickst du ja mit Sicherheit besser), ich lese gleich nochmal nach.

Gruß

Ferner sollte ein erfahrener Designer wissen, dass auch wenn's nach Oszi noch nicht oszilliert, unmittelbar davor ein gewisser Ping-Effekt erfolgt. Also der PCB-Bug reicht noch nicht ganz aus, den Oszillator in der Schaltung zu starten, aber bei heftigen Peaks (Pick-Attack) erfolgt eine starke Resonanzüberhöhung bei gewissen Frequenzen - unter Musikern ist das Phänomen als 'Glashöhen' oder 'Ice-Pick' bekannt.

cool, wusste ich nicht, dass das daher kommt mit dem "ice pick", danke.....ich werde mich definitiv mal mehr in die Physik eines Röhrenamps einlesen müssen.
 
cool, wusste ich nicht, dass das daher kommt mit dem "ice pick", danke.....ich werde mich definitiv mal mehr in die Physik eines Röhrenamps einlesen müssen.

Meine erste Version des British Purist von 2004 hatte Ice-Pick - und das trotz dessen, dass der Amp PTP und nicht PCB aufgebaut war. Es ist btw. exakt der Amp, dessen detaillierte Innenfotos lange im Web waren und an denen sich so mancher 'Newcomer' der Ampbuilder-Szene orientiert hatte.

Ich hatte am gegebenen Eyelet-Board damals zunächst vieles versucht, um dem Phänomen Herr zu werden. Man beachte das kupferne Abschirmblech, das zur Unterbrechung sich gegenseitig beeinflussender Felder eingebracht wurde:

brit.pur096.jpg


brit.pur103.jpg


Zwei weitere Abschirmbleche befanden sich an anderen Stellen unterhalb des Boards, was dennoch nicht zur völligen Beseitigung des Ping-Phänomens führte...

... letztlich habe ich das Board kpl. neu designed, um der Seuche Herr zu werden.

Ich wage fast zu behaupten, wenn man z.B. die zahlreichen elektromagnetischen Kopplungen und gegenseitigen Felder-Beeinflussungen zwischen den Komponenten, PCB-Traces und Kabeln innerhalb der ja hochohmigen Röhrenamps farblich sichtbar machen könnte, dann würden so einige Amp-Designer aus Verzweiflung ihren Job schmeissen :D

Warum hat's bislang noch niemand geschafft, einen Trainwreck Express Clone genau so perfekt klingen zu lassen, wie das Original? Richtig! weil vielen die Einsicht und die Erfahrung fehlt, dass diese grad mal 2-3 Millimeter, die das Kabel nun weiter links oder rechts, oder weiter weg vom Chassis oder näher dran so sehr entscheidend sein können in einem Amp, der erst ganz kurz vor der 'Ping-Grenze' seinen fantastischen Sound entfaltet ;)

Beispiele?

Bitteschön:







Man bedenke auch, dass während des jeweiligen Clips nichts am Amp verdreht wurde! Alle Gain- und Toneänderungen erfolgten nur über Volume- und evtl. Tonepoti der jeweiligen Gitarre!

Einen Eimer Whisky für den, der mir einen Clip eines Trainwreck Clone liefert, der das genauso gut macht! :D

Larry
 
der Sound... einfach nur geil.. ich kanns nicht anders umschreiben einfach der Hammer das Teil.:great:
 






Man bedenke auch, dass während des jeweiligen Clips nichts am Amp verdreht wurde! Alle Gain- und Toneänderungen erfolgten nur über Volume- und evtl. Tonepoti der jeweiligen Gitarre!

Lecker, jetzt weiss ich ja welcher Amp mir für's Studio doch noch fehlt....für solche (artverwandte) Sounds benutze ich sonst den MKIV....aber die Clips sind schon sexy....Amp wird aber wohl auch kaum für 150€ zu haben sein (die habe ich gerade in der Tasche) bei der Handarbeit...:(
 
mein Windsor Head ist heute angekommen,Clean nur machbar wenn ich die Preampvolume fast ganz rausdrehe und den Master aufdrehe,aber er hat einen richtig guten Klassischen Crunch,gespielt hab ich bis jetzt nur über die 212er HB Vintage Box,muß mich später mal intensiv mit ihm beschäftigen
 
Alle schreiben immer, dass der nur Crunch kann.. damit müsste doch locker HiGain drin sein? ich mein laut Schaltplan müsste der in die Nähe eines Soldano SLO kommen. Vier voll angeblasene Trioden... Das Ding macht doch HiGain?
 
Alle schreiben immer, dass der nur Crunch kann.. damit müsste doch locker HiGain drin sein? ich mein laut Schaltplan müsste der in die Nähe eines Soldano SLO kommen. Vier voll angeblasene Trioden... Das Ding macht doch HiGain?
für ein Review ist es definitiv zu früh,hab nur kurz rumprobiert :)
 
Bei meinen Tests im Musikladen hat das Ding sehr schönen High-Gain gebaut für die Preisklasse :great:.
 
Alle schreiben immer, dass der nur Crunch kann.. damit müsste doch locker HiGain drin sein? ich mein laut Schaltplan müsste der in die Nähe eines Soldano SLO kommen. Vier voll angeblasene Trioden... Das Ding macht doch HiGain?
Schaltplan und Realität sind zweierlei!

Ich kann dir zwei Amps nach dem gleichen Schaltplan aufbauen, gleiche Röhren, gleiche Betriebsspannungen - aber beide klingen grundverschieden und haben auch unterschiedlich viel Gain.

Versuche mal, in einen 'nackten' Schaltplan möglichst alle Quer- und Längskapazitäten und -induktivitäten einzuzeichnen, die sich layoutbedingt ergeben - und plötzlich hast du dreimal soviel Komponenten (real), als du auf dem Schaltplan sehen und im Amp visuell erkennen kannst :)

Und je nachdem, welches Bauteil neben welchem auf dem Board sitzt, in welchem Abstand und Winkel zueinander, wie nahe welche Leitungen zueinander, zu den Komponenten - und in welchem Abstand diese zum Chassis bzw. zu Versorgungsspannungs-Leitungen verlaufen, usw. usw. - sieht dein realer Schaltplan jedesmal anders aus ;)

Es ist schlicht ein Irrtum zu glauben, dass der Strom nur in den Leitungen und durch die Bauteile fliesst!

Hoffe, nicht zu sehr verwirrt zu haben - aber das ist Reality!

Larry
 
..Ich kann dir zwei Amps nach dem gleichen Schaltplan aufbauen, gleiche Röhren, gleiche Betriebsspannungen - aber beide klingen grundverschieden und haben auch unterschiedlich viel Gain...
...das kann ich nur schwer glauben...
 
Mich nicht, aber dass die Effekte so extrem groß sind wundert mich etwas. Da muss die Platine schon ziemlich schlecht sein, dass da so viele Kapazitäten drin sind :redface:

Jetzt bin ich noch gespannter auf meine neue Gitarre am Do/Fr/Mo.. Dann wird der Peavey angerissen!
 
ey, dass was larry schreibt ist ungefähr das, was ich dir neulich per icq verdeutlichen wollte..... manche leute bewegen sich geistig in anderen sphären :).
Du wirst in deinem studium noch stirnrunzeln.
Mein lehrer sagte malin etwas sowas zu mir wie: "du stellst immer so viele fragen und meine antworten werfen noch viel mehr fragen in dir auf. Nimm es am besten erstmal so hin"
Aber klein fängt jeder an. Du wirst in ein paar jahren vielleicht auch mal den kiddies erklären, wie was funktioniert.
Und ich kann dann sagen "ey, den kenn ich!" :-D
 
Du wirst in ein paar jahren vielleicht auch mal den kiddies erklären, wie was funktioniert.

Dann greife ich Kramusha halt schon mal vor! Denn wer will denn jetzt noch Jahre warten?

Da muss die Platine schon ziemlich schlecht sein, dass da so viele Kapazitäten drin sind :redface:
Das muss nicht zwangsläufig oder ausschliesslich in der Platine begründet sein. Lead-Dress! Lead-Dress!

Die Gitter-Anoden-Kapazität multipliziert sich mit dem Verstärkungsfaktor der Röhrenstufe. Miller-Effekt!

Die Gitter-Anoden-Kapazität einer ECC83 ist nicht hoch - nur 1,6pF...
... aber multipliziert mit dem Verstärkungsfaktor der Röhrenstufe (~50) sind's schon 80pF

Soweit alles im Grünen Bereich, nix Aufregendes! Sind aber 'idealisierte' Verhältnisse und nur zutreffend, falls Gitter- und Anodenzuleitung meeeeeilenweeeeeit voneinander entfernt verlegt sind ;)

Jetzt zurre aber mal die Gitter- und Anodenzuleitungen über 10-12 cm Kabellänge zur Röhrenfassung hin aneinander, wie das häufig in Amps Usus ist! Da sind dann schnell zusätzliche 12...15pF Cg/a beisammen - vor Steuern - äh, vor dem Miller-Effekt!

Worst case = Cin = V * (Cg/a + Ckabel) = 50 * (1,6pF + 15pF) = 830pF

Ideal case und worst case sind also um den Faktor > ZEHN voneinander entfernt - wohlgemerkt, gleicher Schaltplan ;)

Jetzt nimm nur noch einen idiotisch hohen Wert an Gitter-Vorwiderstand von 470KOhm zu dieser Stufe (wie das viele der scheinbar voneinander abschauenden Amp-Designer noch immer tun) und rechne für beide Fälle die -3dB Eckfrequenz des zwangsläufig geformten Tiefpasses:

Worst case = 408 Hz
Ideal case = 4,23 kHz

Ob man diesen Unterschied in der Höhenbedämpfung und Gain-Reduzierung hört? :D

Weiter ist zu bedenken, dass ich in obigem Beispiel nur eine einzige Stelle des gesamten Schaltungsverlaufes eines Röhrenamps herausgegriffen habe - aber da sind noch erheblich mehr Stellen in solch einer Kiste, die man 'so' oder 'so' gestalten kann, die folglich dann auch 'so' oder 'so' klingen, ohne dass dies auf'm Schaltplan deswegen anders aussieht :cool:

Kurzum - bei schlechtem Lead-Dress und/oder suboptimalem Platinenlayout kannste manchmal den zugehörigen Schaltplan quasi in der Pfeife rauchen, aber nicht zur Beurteilung der Soundqualität des Amps heranziehen.

Oder anders: Ein guter Amp mit überzeugenden Sounds ist viel mehr, als nur sein Schaltungsaufbau gemäss Plan!

Larry
 
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