Hallo!
Ich habe mir vor knapp zwei, drei Wochen den Peavey Vypyr 100 2X12- Combo gekauft. Zusammen mit dem Sanpera II- Floorboard. Ein unschlagbares Duo!
Im grünen Streichelmodus der Clean-Sounds klingt das Ding besonders warm mit dem B-Kat Amp auf clean. Geht runter wie Öl. Das Ding erzeugt sanfte Sounds, wie für meine Seele geschaffen. Es fällt mir nicht schwer ein paar bluesig angehauchte Sachen zu spielen. Er reagiert auch auf den Anschlag mit sehr guter Dynamik. Er zerrt tatsächlich, wenn man den Anschlag etwas härter ausfallen lässt. Wunderbar...
Ich finde, dass einige Presets regelrecht dazu inspirieren andere Sachen auszuprobieren, die man vorher nicht in seinem Blickfeld hatte. Natürlich kann man wie bei anderen Mitbewerbern auch den ein oder anderen Preset getrost abhaken, weil man sich fragt, wofür der ein oder andere Preset eigentlich überhaupt gut sein soll. Das war ich aber bisher auch immer von meinen Boss-Rack-Geräten gewohnt.
Wenn man aus dem Streichelzoo raus will um "Rot" zu sehen, fegt einem ganz schön viel Druck entgegen. Zumindest ging es mir so. Der Amp drückt nicht nur, er bläst. Ich habe vor zwei Tagen einen Freund besucht. Mit meinem Vypyr und sechs Saiten. Er wohnt zeitweilig auf dem Lande, wo das nächste haus nicht direkt dran ist und so wagte ich es den Lautstärke-Regler etwas weiter aufzudrehen, wie bei mir zu Hause. Bei Lautstärke "eins" ist er ja schon ordentlich laut, zumindest reichts für die Beschallung von Nachbarn daheim. Bei ihm habe ich mich auf sechs gewagt. Er sass 6 Meter weiter weg vom Amp und hat den Druck noch im Magen gespürt. Es war schweinemässig laut! Aber: Immer noch differenziert, wie ich fand. Es klang nicht die Bohne matschig!! Mir haben dabei die Ohren fast geblutet.
Fazit: Preisgünstige Überlegung, für all diejenigen, die klanglich flexibel sein wollen und nicht das Geld für teure Amps mitsamt Box übrig haben. Die MIDI-Steuerung funktioniert gut, kaum eine merkliche Verzögerung beim Umschalten. Ich würde sogar fast sagen, keine. Kein Parameter-Dschungel, durch den man sich mit dem Bedienerhandbuch als Machete durchschlagen muss. Man kann gleich loslegen, da sich der Amp von selbst erklärt. Ich denke, dass das gerade für Leute die am Anfang stehen ein toller Amp ist, mit dem man sehr gut arbeiten kann.
In der Regel, sind die Leute, die am Anfang stehen meist jung und haben sowieso nicht das Geld sich teure MESA o.ä. anzuschaffen. Daher glaube ich, das dieser Amp auch gerade für die Kategorie von Spielern geeignet ist, die "ihren Sound" noch nicht gefunden haben. Hier hat man denke ich zumindest ein gutes Spektrum verschiedener Amps, obwohl ich meine, dass man sich den Classic 50 vielleicht ganz hätte sparen können und stattdessen vielleicht noch ein andere "
Farbe" ins Spiel bringen können. Oder vielleicht mal einen Cornford? Auf jeden Fall kriegt man sehr, sehr viel Amp für das Geld und in einer Qualität, die man in höherpreisigen Etagen noch suchen muss. Mich hat er überzeugt!
LG
Guitarsnow