Das Halsprofil ist "Wide Fat" und kann auch genau so interpretiert werden: Breit und dick. Ok, natürlich sind das absolut nicht die Ausmaße, die man von einigen Les Paul-Modellen kennt, man hat hier keinen halben Baseballschläger in der Hand, aber es ist schon genug Fleisch dran. Schnelles Spiel wird dadurch nicht verhindert, der Hals fühlt sich sehr komfortabel an, aber wenn man z.B. einen schön flachen Hals im Stil von Fender oder Ibanez gewohnt ist, dann wird man doch einen deutlichen Unterschied feststellen. Ich behaupte zwar, dass man sich recht schnell an dieses Profil gewöhnt, weil es ein gesundes Mittelmaß darstellt (es liegt für mein persönliches Empfinden sehr nahe am "Regular"-Profil der PRS USA-Modelle und ist nicht ganz so fett wie das "Wide Fat" der USA-Modelle). Allerdings ist das wie so oft: Man muss es selbst in der Hand haben, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Da sehr viele andere SE-Modelle ebenfalls das Wide Fat haben, wie z.B. meine SE Singlecut Trem, die SE Singlecut 245 und die SE Bernie Marsden, würde ich dir raten, es einfach mal selbst anzuspielen.
Vom Klang her ist es natürlich schwer einzuschätzen... bevor ich meine Singlecut gekauft habe, habe ich auch eine SE Custom Semi-Hollow getestet. Der Klang im Vergleich zu einer normalen SE Custom war etwas "luftiger", trockener und perkussiver - schwer zu beschreiben. Ich schreibe es wahrscheinlich bei jeder Diskussion um Gitarren, aber ich denke, dass man eine Klampfe vor dem Kauf anspielen muss, und zwar selbst. Videos, Reviews und Usermeinungen sind zwar schon mal ein guter Anhaltspunkt, um aus der schier unendlichen Masse vorab ein wenig zu selektieren, aber letztendlich muss man den Sound selbst hören. Jeder hat ein anderes Klangempfinden und eine andere Vorstellung von gutem Ton. Also am besten bei Erscheinen die Zach Myers einfach gegen diverse andere SE Singlecut-Modelle testen und schauen, wie sich der Klang unterscheidet.
Grundsätzlich aber mal zu Signature-Modellen: Ich habe die Erfahrung gemacht - was ja auch logisch ist - dass diese zu 100% auf die Bedürfnisse des jeweiligen Endorsers zugeschnitten sind. Manchmal trifft das mit all seinen Eigenschaften unheimlich gut den Geschmack der Masse, wie z.B. bei der SE Tremonti, andere wiederum sind sehr speziell. Ich hatte u.a. die SE Mike Akerfeld und die SE Santana in der Hand und konnte mit beiden nicht wirklich etwas anfangen. Es sind beides super Gitarren, aber mit ihren Specs einfach nicht passend für meinen Geschmack. Auch die SE Custom und die SE Custom Semi-Hollow haben meinen Geschmack einfach nicht so getroffen wie die SE Singlecut, denn die PRS SE-Modelle darf man keinesfalls unterschätzen: Bloß weil sie alle in Korea gefertigt sind, sind sie noch lange kein Einheitsbrei, sondern untereinander schon zum Teil sehr verschieden.