Moinmoin,
so, gestern war wieder mal eine der berühmt berüchtigten FH-Partys (Fachhchschule) bei uns, die ich technisch betreuen durfte. Ich dachte mal, bevor Langeweile aufkommt, kann ich ja mal kurz berichten, was da so gelaufen ist...
Die aktuellen Fotos sind leider noch nicht Online, aber ich habe ein mehr oder minder brauchbares Video gefunden, das ich bei einer der letzten Partys mal mit meiner Digicam gemacht habe (wusste garnicht, dass ich das weiter gegeben habe und siehe da, es ist schon online?!? interessante Wege tun sich auf
):
http://www.youtube.com/watch?v=vPpRlh5HXgM
Der Aufbau ist aber im Prinziep immer gleich, hatte gestern statt der Movingheads mal Scanner mitgenommen, da die weiter vorne standen (ja mieses Argument), ansonsten das selbe in grün...
Die VA:
Studentenparty mit gemischter Musik, gerne Rock, House und 90er Jahre Trash, also eine nicht unbedingt übliche Kombination. Die Anzahl der Besucher ist aus rechtlichen Gründen auf 499 limitiert, allerdings wie auf dem Video leider nur schlecht zu erkennen nur auf dem Papier. Reelle Besucherzahlen gibts hier jetzt nicht, aber alleine an den 3 Theken sind etwa 20 Kräfte im Einsatz...
Schön an den Partys ist das zeitlich limitierte Ende um 3 Uhr, da am nächsten Tag Vorlesungen sind und irgendwer muss ja noch sauber machen...
Dazu kommt, dass kein "harter" Alk ausgeschänkt wird, was diese Partys zu den friedlichsten macht, die ich kenne, habe da noch nie ne Klopperei miterlebt, und auch die "nur" 4 Securities wissen diese Partys als recht wenig arbeitsintensiv zu schätzen.
Die Anforderungen an den Ton sind: laut, viel Bass, der in der Lage ist auch mal ne ordentliche double-Base präzise wiederzugeben und mein persönlicher Anspruch: ein wirklich guter, wohnzimmerfähiger Sound bei allen Pegeln.
Ansonsten sind Studenten was das feiern selbst anbetrifft recht unkompliziert.
Material:
- Licht ist aussen vor, musste ich zwar bedienen, aber für mehr reichts bei mir kaum, einzig erwähnenswert ist vllt, dass die Look Viper Nebelmaschine mich echt schwer positiv überrascht hat. Ganzschön Output das kleine Dinglein...
Ton:
Topping waren 2x X-Max MF1214dt (12"1,4" Multifunktionsbox, etwa 600W rms, kann aber offensichtlich auch etwas mehr), je eine links und eine rechts geflogen
Als Bass habe ich 4x X-Max BPH115 (single 15" Bandpasshorn, 1,2kW Treiber drin) ebenfalls ein zweier-Stag pro Seite aufgestellt
Amping für die Topteil: Nova DXP3600 mit 8 Ohm Last
Amping für die Bässe war eine Digam Powersoft K8, allerdings auf die nur vorhandenen 16A Eingangsstrom limitiert an einer 4 Ohm Last je Kanal
Controling hat eine Digisynthetic DS216 übernommen
Die Bässe habe ich mit einem 40Hz Lowcut versehen, da das Gehäuse darunter eh nichts hergibt und sonst nur unnötig Energie verloren geht, und dann bei 80 Hz an die Topteile übergeben, dann klingen die richtig schön satt und das recht hoch geflogene Topping wird akustisch gut angekoppelt.
Als Pult hatte der DJ ein recht durchschnittliches Pult mit, das er mit seiner Notebook-DJ-Konsole gekoppelt hat. Nicht meine Lieblingssignalquelle, aber war OK.
Alles in allem ein sehr kompaktes System, dass ich bequem in einem mittleren PKW-Anhänger transportieren konnte.
Zu den Räumlichkeiten: 2-Etagige Aula, wobei sich die Anbindung der 2ten Etage auf einen rundum Gang beschränkt, auf dem der Dj und Lj, sowie das Amping, Dimmer, Stromverteilung etc fürs Publikum völlig unzugänglich verfrachtet wurden, und man einen schönen blick auf die Tanzfläche hat.
Aufgebaut habe ich an der Stirnseite 6m Truss auf zwei 150kg Liften, das Licht drangefuddelt und links und recht je ein Topteil leicht nach unten geneigt reingehängt. Das ganze auf etwa 3,5 m hochgekurbelt. In die Ausleger der Lifte je ein 2er Stag von den BPH´s liegend, Horn auf Horn, also volle Bodenkopplung. Ich hab die Bässe für solche Anwendungen echt lieb gewonnen, da die unwahrscheinlich laut sind, habe zumindest bis dato keinen lauteren gefunden, allerdings als Nutzbasswoofer konzipiert, was den schmalen Frequenzgang erklärt. Ne H-Seite vom E-Bass ist da nicht mehr drin, aber den Ton treffen die für für einen Woofer mit Bandpassanteil noch erstaunlich gut.
Nach einem kurzen Problem mit der DJ-Technik konnte ich dann die Anlage einpegeln, die Lautstärke, die ich als Limit gesetzt hatte, wurde aber wärend der Party nicht annähernd gefahren, da ich es doch etwas zu gut gemeint hatte... Ein "Problem", dass ich mit der Anlage häufiger erlebt habe, da die nahezu keinen klirr erzeugt und auch bei diesen Pegeln nicht "weh" tut und man den Pegel erst realisiert, wenn ein Gesprächspartner einem auf kurze Distanz ins Ohr brüllen muss und man sich trotzdem bemühen muss, ihn zu verstehen... Etwas gefährlich, gebe ich zu.
Ich habe trotz einer Glasfront im Rücken keinen Master EQ benutzen müssen, da keine akustischen Auffälligkeiten feststellbar waren.
Alles in allem wars eine sehr gelungene VA, da sich auch die anderen Beteiligten sowohl von der Organisation als auch von der Atmosphäre her wirklich bemüht haben. Mir machts auf jeden Fall immer wieder Spaß. Fürs leibliche Wohl hat die obligatorische Pizzabude gesorgt, zusammen mit diversen Paletten verschiedener Getränke, so ganz am rande habe ich gestern so ne Biolimonade mit Holundergeschmack probiert, hat mir recht gut gefallen.
Stimmung kommt auch immer recht schnell auf...
Ausserdem steht das nächste alljährliche, dann doch etwas größere Projekt an der Fachhochschule im April schon wieder an, das Terrassenfest (wer mal schauen mag,
www.terrassenfest.de und bitte die unglücklichen Fotos von mir aus der Historie 2006/2007 ignorieren
)
Hoffe das ich niemanden allzusehr gelangweilt habe und vom Terrassenfest gibts dann den nächsten Bericht...
MfG,
Scully